Elternforum Rund ums Baby

Pingeliges, empfindliches Kind

Pingeliges, empfindliches Kind

Erdbeere81

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Unser Kleiner ist 3,5 Jahre alt. Das Kinder mal Sand nicht mögen, oder sehr reinlich sind okay. Aber bei unserem Kurzen wird es ständig mehr. Es dauert morgens beim Anziehen, bis er sich die Kleidung ausgesucht hat. Am liebsten eine kurze Hose mit Band, das Band muss so geknotet werden, dass nichts baumelt, dünne Bänder nach innen. Immer Socken. Die dann auch perfekt an den Zehen sitzen müssen. Dann zieht er sie hoch und schiebt sie dann ganz runter, vergleicht zig mal ob sie gleich lang sind. Haare müssen gekämmt werden mit auch mehrfacher Kontrolle im Spiegel ob ja keins hochsteht. Wäre ja okay, wenn er alles selber macht. Aber er weint und jammert dabei, dass alles nicht richtig ist und ich helfen soll. Brote fasst er nicht, isst nur mit der Gabel. Mit Feuchtuch oder Handtuch daneben, damit er sofort sauber machen kann. Ganz schlimm empfindet er Tränen, die müssen sofort gewischt werden. Dann frustriert es ihn aber so sehr, dass ihm noch mehr in die Augen steigen. Schubladen und Schränke müssen geschlossen sein, Tische und Stühle rückt er gerade, dürfen nicht Millimeter schräg stehen. Er lobt mich ständig, wenn ich den Boden wische. Und meckert, wenn Krümel herum liegen. Mit Sandalen auf Schotter zu laufen findet er trotz Socken unmöglich. Geht das wieder weg? Mein 10jähriger merkt heute noch nicht, wenn sein Mund Nutella verschmiert ist und ich zwinge ihn zur Spiegelkontrolle damit er nicht mit fleckigen Tshirts, offenen Hosen und ungekämmten Haaren aus dem Haus geht. :-) Deshalb ist es sooo ungewohnt mit dem Kleinen.


Zero

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Antwort auf Beitrag von Erdbeere81

Entweder ist er einfach so pedantisch oder er hat autistische Züge. Wenn du damit leben kannst, würde ich erstmal weiter beobachten, wenn nicht, hinterfragen. Für so einen kleinen Menschen finde ich ein solches Verhalten eher ungewöhnlich.


Streuselchen

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Ist dein Kind unsicher und / oder ängstlich? Es klingt für mich als Laie so, als müsse alles immer seine gleiche, feste Ordnung haben, damit er Sicherheit und Halt hat. Hat er Stress z. B. im Kiga? LG Streuselchen


fillyfionka

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... bei uns wurde das besser! Unsere hatte auch so besondere Ordnung. Wäscheklammern dürften nicht benutzt werden sonst Panik Attacke, keine Hose mit Knöpfen, Unterwäsche nie, aber unbedingt Socken, und da auch dieses hoch und runter geziehe... uns wurde von Müttern auch immer autistische Züge nachgesagt, aber jetzt finde ich den Rahmen den sie jetzt mit fast 6 macht in Ordnung, nicht mehr ganz so aufwendig für mich, und die Sachen mit Wäscheklammern und co sind ganz weg. Ich würde auch sagen, wenig Bedeutung reinstecken, Bedürfnisse zwar wahrnehmen und helfen und versuchen diese Ticks nicht im Mittelpunkt stehen zu haben. Ansonsten mal beim kinderpsychologen einen Termin ausmachen. Viel Erfolg, starke Nerven und alles gute


Mitglied inaktiv

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Hi! Kommt mir einiges bekannt vor. Pedantisch/autistisch/ hochsensibel... gibt viele Begriffe. Da er Dich aber “lobt“ wenn Du den Boden wischst, zeigt ja schon mal, dass er sehr wohl empathisch ist. Zudem ist er als kleiner Bruder vielleicht auch daran interessiert, durch solche ständigen Meckereien die Mama zu beschäftigen und Aufmerksamkeit zu bekommen. Mein Rat: beobachte es weiter, wenn er sich selbst ständig im Weg steht oder es Euer Zusammenleben stark beeinflusst, erzähle dem KiA davon und lasst ihn mal von einem Kinderpsychiater durchchecken. Aber in erster Linie, würde ich versuchen, dass Du Dich als “Werkzeug “ zur Umsetzung seiner Vorstellungen mal rausnimmst. Er will das Brot nicht anfassen? Dann soll er bitte aufstehen und sich eine Gabel holen. Ihn stören die Krümel, Dich nicht? Bitte hier, Besen und Schaufel, selber wegmachen. Tränen wegwischen kann er wohl selber. Je mehr Du ihn bei solchen Dingen unterstützt, umso mehr Dinge werden ihm noch einfallen, für die er Hilfe braucht. Wenn er aber selbst die Krümel wegmachen muss, die Stühle gerade hin stellt, sich die Schuhe anziehen muss, wenn er über Schotter laufen muss....desto eher wird er abwägen, was ist mir wichtiger bzw ist mir der Ekel den Aufwand zur Beseitigung Wert. Er ist schon 3,5 Jahre! Im Kindergarten werden solche Sachen doch vorausgesetzt. Da springt keine Erzieherin hinterher. Hat er dieselben “Macken“ denn im Kindergarten auch?


Erdbeere81

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In den Kindergarten geht er noch nicht. Ich verstehe wo sein Verhalten her kommt. Er ist kein Autist, ist normal entwickelt, aber die Mutter-Kind-Kur im Juni hat ihn in großen Stress versetzt. Da ging es los, dass es so extrem wurde. Wie gesagt Schmutz war ihm noch nie egal. Wir haben es locker genommen und gedacht, dass es wieder vorbei geht. Ein Neffe hat sich auch ständig geräuspert und da sagte der Arzt, 1-2 Ticks sind im Rahmen, irgendwann ging es vorbei. Mein Mann hat sich als Kind wohl auch immer die Hände gewaschen, wenn er in der Nase bohren wollte usw. :-) Ich habe Sorge in eine Falle zu laufen, dass ich es verstärke oder zu unterscheiden, wann es einfach nur Machtmittel ist (probieren alle Kinder ja mal ob sie Mama nicht kommandieren können) und wann wirklich ein Bedürfnis.


Schniesenase

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Ich würde das ohne weitere Kommentare beobachten, wenn sogar noch Kur und Stress Auslöser gewesen sein könnten. Da ist es für ihn möglicherweise auch wichtig und Halt. Du müsstest vielleicht dabei auch auf Dich selbst achten, dass Du nicht permanent springst, sobald er damit loslegt. Wenn Du gerade kannst, hilfst Du ihm, wenn nicht, muss er das aushalten oder sich selbst helfen. Aus erzieherischen Gründen Hilfe versagen würde ich nicht. Aber nicht immer geht es gerade gut, und dann kann er warten oder sich selbst versorgen. Verständnis zeigen kannst Du ja dennoch. Unsere Maus ist in einigen Dingen auch speziell, v.a. Klamotten; hier drückt es, da engt es ein, dort ist eine Falte im Socken. Sie nehmen es wahr, anders als viele andere Kinder, es ist also reell. Wegreden würde ich das nicht.


bea+Michelle

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Ich finde das jetzt auch eher unnormal. Meine hatte im Kigaalter eine Zeit , wo sie sich ständig die Hände waschen mußte, das fand ich so in der Art, auch nicht mehr normal, das gab sich aber gsd irgendwann.


PaulaJo

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Wenn man jemanden lobt der putzt, ist man empathisch?


Mitglied inaktiv

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... wenn man es macht, um dieser Person einen Gefallen zu tun, auf jeden Fall. Wenn man es nur macht, damit die Mama möglichst bald wieder putzt... auch, denn dann versetzt man sich immerhin indirekt in die Person hinein. Ein “Autist“ lobt glaub ich nicht, aber sie hat ja mittlerweile geschrieben, dass es erst seit Juni so schlimm ist...


PaulaJo

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Nein, Empathie heißt sich in jemanden reinversetzen zu können.Seine Gefühle zu spüren. Jemanden zu loben um es noch mal zu bekommen ist Berechnung.


dee1972

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Ein Autist lobt nicht? Ich hab in meiner Kur (GsD hatten weder ich noch das Kind dort irgendwelchen Stress) 2 autistische Kinder kennengelernt. Die konnten sehr wohl loben. Ganz zauberhafte Kinder übrigens.


JaLu9116

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(Ich war als Kind auch so..) ganz schlimm, wenn die Socken nicht richtig saßen - das kann ich heute noch nicht ausstehen. Krümel auf dem Boden finde ich schrecklich - vor allem wenn man barfuß drüber läuft.. das mit den Haaren hat sich bei mir gelegt. Bändel müssen bei mir gleich lang sein und ich drehe durch wenn jemand mit verdrehtem Träger/ Kragen oder oder rumläuft, genauso wenn der Verschluss der Halskette nicht mittig hinten am Hals liegt.. vieles legt sich mit der Zeit - einiges bleibt aber auch .. war jetzt wahrscheinlich nicht das was du lesen wolltest


BB0208

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Wir hatten auch solch Exemplar und ich hatte damals mit dem Kinderarzt drüber gesprochen. Er sagte, bis zum 5. Geburtstag sollten solche Zwänge deutlich besser oder weg sein, ansonsten könnte daraus eine Zwanghaftigkeit entstehen. Solche Kinder sind über sich selbst so verzweifelt, dass sie so sind, wie sie sind, dann könne und müsse man psychologisch helfen. In der Tat wurde es bei unserem Sohn zwischen dem 4. und 5. Geburtstag definitiv besser, ich kenne aber auch 2 Kinder, bei denen blieb das. Das beeinträchtigt eine ganze Familie, wenn einer ein "Monk" ist!!


mausebär2011

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Mein Sohn war auch lange so. Wenn er hingefallen ist blieb er liegen, weil aufstehen bedeutete ja das er den Boden mit den Händen hätte berühren müssen. Er stand dann da, die Hände ausgestreckt, angeekeltes Gesicht "Iiiihhhhh" Die Phase ging lange.... ungefähr 1 1/2 bis 2 Jahre würde ich sagen. Mittlerweile kommt er oft so eklig dreckig nach Hause das ich mich Frage wo die Buddeln, das ist schon kein Sand mehr