Hühnerjessy
Hallo,
Mein Sohn ist 13 Jahre und hat seit letztem Jahr Angst vor allem, was fliegt und fleucht. Besonders Wespen, auch wenn keine in Sicht sind. Alles ist potenziell eine Wespe. Letztes Jahr war es jammern und trotzdem draußen sein. Dieses Jahr ist es hysterisch heulen und er geht ohne mich nicht mal in Garten. Ich hab ehrlich Sorge, dass es so ausartet und er nicht mehr zur Schule geht, weil jetzt immer mehr Bienen etc unterwegs sind.
Ich hab echt über eine Therapie nachgedacht für ihn, aber 1. Findet man hier kaum nen Platz und zweitens ist das ja nach ein paar Std nicht weg. Zudem er sich da auch wirklich vor sperrt irgendwo hin zu gehen. Er hat adhs und weigert sich auch da zu nem Therapeuten zu gehen. Er ist allgemein eher verschlossen, was seine Gefühle angeht.
Hatte jemand sowas schon mit seinem teen und wie habt ihr das gelöst? Weil es bedeutet im Sommer auch kein Grillen im Garten, kein seebesuch, kein Schwimmbad etc... Das will er alles nicht machen wegen Wespen, Bienen.
Über Tipps wäre ich dankbar
Wenn es schon so verzwickt ist, kann ich mir gut vorstellen, dass ihr da "alleine" nicht mehr raus kommt. Daher würde ich mir schon professionelle Hilfe suchen, für das Kind oder auch für mich, um zu klären, wie ich damit umgehen soll/kann, um das ganze nicht noch schlimmer zu machen. Ansonsten finde ich persönlich "Aufklärung" und "damit auseinander setzen" recht hilfreich. Mit Wespen habe ich kein Problem, dafür aber mit Spinnen. Ich habe viel über sie gelesen und mir wirklich viele Bilder von ihnen angesehen über eine lange Zeit. Anfangs habe ich selbst von den Bildern Herzrasen bekommen und es kribbelte überall, inzwischen ist das komplett weg. "Draußen" stören mich Spinnen auch gar nicht mehr und einige dürfen nun auch bei uns zu Hause leben, ohne dass sich das komisch für mich anfühlt. Allerdings wollte ich das selber, da mich diese Angst eingeschränkt und genervt hat. Ohne eigenen Antrieb wird das vermutlich nichts.
Das klingt nach meiner früheren Spinnenphobie :-( Dasartete bei mir auch so aus, dass ich stundenlang nicht zur Toilette bin oder lieber in einen Eimer pinkelte, weil im WC eine Spinne saß. Bei mir hat eine Hypnose geholfen. Das war aber Zufall. Hier hat ein regionales Radio Leute mit Spinnenphobie gesucht. Leider weiß ich nicht, wie man da drankommt. Vielleicht mal den Kinderarzt fragen?
Normalerweise sind nur Therapeuten mit Kassenzulassung so ausgebucht. D.h. wenn du selber zahlst, solltest du jemanden finden. Ich bin mir recht sicher, dass so ein Thema recht schnell zu bearbeiten ist, auch wenn man sich das vielleicht nicht so vorstellen kann. Zuerst würde ich aber mit dem KiA sprechen.
Also irgendwo musst du ja anfangen, ein Platz auf der Warteliste bei einem Therapeuten wäre ja wenigstens mal die richtige Richtung. Ich würde mal den Kinderarzt für ne Überweisung fragen und mich ggf auch mal ans nächstgelegene SPZ wenden. Wie ist denn in der Schule, hat er da Sozialpädagogen, Vertrauenslehrer oder sonst einen Erwachsenen mit dem er sich austauschen kann? Freunde, die einen Ausflug nach draußen erstrebenswert machen würden, trotz Wespengefahr? Ich glaube nicht dass das durch aussitzen weggeht, du musst dem Kind dringend helfen bzw Hilfe suchen.
Was hälst du von so ein schönen Insekten Entdecker Set? Da kann du erstmals ein Blatt rein tun und bestaunen... dann Blumen... dann ein Marienkäfer, eine Schnecke mit Haus. Am besten alles was nicht beissen oder stechen kann. Was man kennt fürchtet man in der Regel nicht. Später kann man vielleicht sogar ne kleine Birne anschauen... Ein Versuch ist es Wert.
Wenn Du einen Psychotherapeuten suchst: - Ruf Deine (gesetzliche) Kasse an, beklag lange Wartezeiten & frag sie, ob sie a) selbst einen Therapeuten in der Nähe nennen können, der bald Zeit hat b) Dir die Voraussetzungen für das "Kostenerstattungsverfahren" nennen können. Dann mußt Du (je nach Kasse) zB 5 Anrufe notieren, welche Therapeuten Du wann angerufen hast und wie lange die Wartezeit wäre. Wenn Du das der Kasse mitteilst, darfst Du auch zu privat abrechnenden Therapeuten (und die Kasse zahlt es trotzdem), damit kannst Du in aller Regel die Wartezeiten massiv verkürzen. Grundsätzlich: Such Dir einen Verhaltenstherapeuten. Das sollte ca. 5(-10) Stunden dauern, meist 1 Termin pro Woche, also ja, sehr überschaubar. Spezifische Phobien wie Spinnenangst oder eine (reine) Wespen-/Bienenangst sind sehr schnell behandelbar. Wenn es bei Deinem Sohn (zB durch ADHS) schwieriger ist, solltest Du das trotzdem im Gespräch mit dem Therapeuten klären können. Sprich mit Deinem Sohn. Will er überhaupt etwas ändern? Warum, warum nicht? Du kannst ihm zurückhaltend mitteilen, warum es 1.) (Deiner Meinung nach) für ihn und 2.) für Dich (ja, auch das zählt!!) wichtig ist... aber wichtig ist, daß er es wichtig findet. Natürlich könnt Ihr auch klare Absprachen treffen - zB entweder kommt er mit zum Grillen mind. 2 Stunden, oder er geht mit zum Therapeuten o.ä. Und wenn er es dann haarscharf immer wieder ohne Therapeut schafft, na gut. Und wenn Dein Sohn so gar nicht "mitmacht", hol Dir selbst zumindest Hilfe beim (Kinder&Jugend)Therapeuten. Am besten schon ganz zu Beginn sagen, daß es das Problem gibt, fragen, ob der Therapeut sich das zutraut. (Sollte jeder können, aber bevor es nachher Diskussionen gibt...) Gerade falls es tatsächlich um die Gefahr gehen sollte, daß Dein Sohn nicht mehr zur Schule geht, dürften ja alle beteiligten Seiten hohen Handlungsdruck sehen. :-) Was Du selbst tun kannst: Ganz langsame Gewöhnung. Also erstmal Obstfliegen im Glas... dann mal Obstfliegen frei herumfliegend... dann mal größere Insekten, ggf. auch wieder erst nur im Glas... usw. usw. Wichtig ist auch hier die Motivation Deines Sohns - hat der überhaupt Interesse daran, daß sich etwas ändert? Oder willst nur Du das?
Ich danke allen für die Antworten. Es betrifft auch Spinnen zb. Er hat sich früher sehr viel mit insekten aller Art beschäftigt, weiß allgemein sehr gut bescheid. Am wissen liegt es also nicht. Ich sprech nochmal mit ihm, werde versuchen mit ihm zusammen die Angst zu überwinden, aber parallel einen Therapeuten suchen,allein schon wegen den Wartezeiten.
Wann & warum hat sich das denn geändert? Weiß er das? Wie findet er es, daß er früher offenbar unbeschwerter damit umgegangen ist? ... Ganz offen fragen, ohne "siehste, also muß sich das ändern" ;-) - Druck in eine Richtung verursacht ja oft Gegendruck, und er dürfte ja eh wissen, wie Du dazu stehst. Also ruhig mal ein ganzes "Gespräch" nur seine Ansicht zu Wort kommen lassen. Allerhöchstens "hm, das könnte man natürlich auch anders sehen (oder: Du weißt ja, daß ich das etwas anders sehe), aber Du findest jedenfalls xy, richtig?" Zweigleisig wegen der Wartezeiten ist leider wohl eine gute Idee. :-/ Alles Gute!
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