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Petition: NEIN zur Elterngeld-Streichung

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Petition: NEIN zur Elterngeld-Streichung

Sandrädle

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Für alle, die es interessiert: https://chng.it/5mHJJBhvRJ


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

Und für alle welche sich informieren wollen, wen das betrifft, wie viele und welche Alternativen es geben würde, dem empfehle ich den Link hier: https://www.sueddeutsche.de/politik/elterngeld-kuerzung-einkommensgrenze-faq-1.5996200 Es gab also die Wahl, entweder die welche zu den sehr gut verdienenden Menschen gehören, verlieren den Anspruch auf ca. 22.000 € im Jahr. Oder alle, auch die mit 300 € EG und die mit Mindestlohn bekommen deutlich weniger EG. Da hätte dann wohl im Gegenzug der Anteil derer zugenommen, welche Bürgergeld, Wohngeld usw beziehen müssen. Es hätte also mal wieder die Ärmsten der Armen getroffen.


Anni3

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Antwort auf Beitrag von Neverland

Die mit 300 Euro EG sind die, die nicht mal gearbeitet haben - warum sollen die überhaupt 300 Euro kriegen? Diese Mütter haben sich doch dafür entschieden, dass sie nicht zum Familieneinkommen beitragen wollen. Das hab ich noch nie verstanden.


MaGin

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Antwort auf Beitrag von Anni3

Das sind auch Mütter in Ausbildung oder Studium, die vielleicht einfach noch keine Gelegenheit dazu hatten. Das Ziel des EG soll doch sein, die Geburtenrate zu steigern und es finanziell möglich zu machen, Kinder zu bekommen. Es ergibt also keinen Sinn, es an Leute zu zahlen, die das aufgrund ihres weit! überdurchschnittlichen Einkommens ohnehin können.


mausebär2011

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Antwort auf Beitrag von Anni3

Stimmt doch gar nicht.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von MaGin

Laut jemand anders, der diese Petition unterstützt, sind das nur Karnickel welche sich ungehemmt vermehren und die armen gebeutelten Gutbezahlten müssen doch dafür belohnt werden, das sie so viele Steuern zahlen. Immerhin muss auch das 1 Mille Haus irgendwie bezahlt werden


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Neverland

Mal ganz naiv gefragt.... Warum könnte es eigentlich keine Alternative sein den Höchstbetrag runter zu setzen? Zb von 1800 Euro auf 1500 Euro. Das würde doch auch die besser verdienenden eher treffen als die anderen, aber wäre nicht gleich ein Genickbruch für die Paare die in etwa gleich viel verdient haben..?!


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Anni3

Es gibt auch Menschen die arbeiten und trotzdem nur 300 € EG bekommen. Auch wenn das in deine Köpfchen nicht reingeht. Jemand der das erste Kind bekommt, Mindestlohn bekommt und VZ arbeitet ist bei ca. 850 € EG - bei Basis-EG. Jetzt wagt es diese Familie doch glatt, direkt das 2te Kind zu bekommen und schon ist die da sehr schnell bei 300 € EG für das zweite Kind. Wenn es nicht schnell mit dem nächsten Kind klappt. Diese Fälle sind gar nicht so selten. Es betrifft sehr viel mehr Familien als die 1Mille-Hausbesitzer in Mainz und Frankfurt/Main welche Finanznot erleiden weil ihnen die erwarteten 22.000 € das Genick brechen.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Ich denke weil dann sehr viel mehr Menschen betroffen wären. Hier trifft es nun eine Handvoll und die, welche es am besten wegstecken können. Den Höchstsatz von 1800 € bekommen ja doch schon recht viele. Der Anteil derer im gebärfähigem Alter mit 150000 € zu versteuerndem Einkommen - wo dann auch wirklich noch beide arbeiten - dürfte seltener sein.


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Liv20

ich fühle mich hier gerade angesprochen und muss daher mal widersprechen. die mieten in frankfurt sind bekanntermaßen nicht gerade günstig. wenn man mal das glück hat eine ansatzweise bezahlbare wohnung zu finden, plant kaum einer ein, dass er, wenn es denn mit dem kind mal klappt, u.u. gerade mal die hälfte an einkommen hat. du bekommst 1800 € elterngeld, darfst aber schon 1200-1500 € miete für ne 3 zimmer wohnung zahlen. zusätzlich ja auch noch die krankenkasse selbst (freiwillig gesetzlich versichert). da fehlen dir dann noch mal mehr als 200 €. abzüglich meiner "üblichen" fixkosten (altersvorsorge, versicherungen und co) hab ich monatlich 5 € miese gemacht. dazu dann noch lebensmittel, benzin und sonstige lebenserhaltungskosten. da ich lange vorher berufstätig war, hatte ich das glück genug angespart gehabt zu haben, um mir das jahr elternzeit zu finanzieren. ansonsten hätte ich auch hilfe beantragen müssen. das kann es ja auch nicht sein. bei 1500 € EG bräuchten noch viel mehr unterstützung. an sich wären wir einem 2. kind nicht abgeneigt, aber das ist finanziell und wegen mangel an bezahlbarem wohnraum einfach nicht drin. von den krippenplätzen fang ich gar nicht erst an...


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Ich stimme dir voll und ganz zu. Als in München lebende Solo-Mama habe ich auch jeden Monat in den roten Zahlen gehangen bzw. hänge in Monat 4 der unbezahlten Erziehungszeit (Stichwort Betreuungsnotstand; wir sind immerhin mittlerweile in der Eingewöhnung) noch immer in diesen - und nicht nur 5 Euro. Bei mir kann man noch einmal zwei Nullen dranhängen. Aber genau das ist doch der springende Punkt bei der Debatte: "da ich lange vorher berufstätig war, hatte ich das glück genug angespart gehabt zu haben, um mir das jahr elternzeit zu finanzieren." Bei jedem Gering- oder Mittelverdiener wird die "Kinder muss man sich leisten können"-Keule rausgeholt. "Warum planst du ein Kind, wenn du so viele Schulden hast?" "Von Sozialleistungen leben und jetzt das 4. Kind bekommen - das sind mir die Richtigen." "Dann musst du dir eben einen Nebenjob suchen." Und jetzt haben wir hier eine unglaublich privilegierte Gesellschaftsschicht, die moniert, dass sie sich wegen dem wegfallenden Elterngeld keine Kinder mehr leisten kann, weil sie ihren Lebensstil mit nur einem Gehalt über ein bis zwei Jahre nicht finanzieren können - und alle haben Mitleid und rennen zu der Pedition, um diese zu unterschreiben. Wenn man sich gerade keine Kinder leisten kann, dann verschiebt man die Familienplanung bis man es kann oder schraubt seinen Lebensstil für ein bis zwei Jahre so weit herunter, dass man es sich leisten kann bzw. findet andere Wege, um es sich leisten zu können - so wie es die anderen 90% der Familien, die von der Streichung nicht betroffen sind (trotz Elterngeld) auch handhaben müssen - nur dass diese meist sehr viel weniger Stellschrauben haben als eine Familie mit 150k+. Ich finde den Aufschrei mit ihren teils hanebüchenden Argumenten jedenfalls überaus impertinent - unabhängig davon, dass ich die Idee, ausgerechnet beim Elterngeld Einsparungen zu generieren, dumm finde.


Tini_79

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Ein Paar mit 7 bis 8k Netto sollte doch in der Lage sein, mal ein bis zwei Jahre monatlich etwas für die EZ anzusparen. Aber ist schon lustig, wie viele sich hier überhaupt angesprochen fühlen. Von max. 10% betroffenen Familien sind offenbar überdurchschnittlich viele hier im RuB, die haben alle ca. 200k Brutto. Das erklärt dann immerhin auch, warum hier ja überwiegend keinesfalls Discounterfleisch gekauft wird


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Tini_79

Wieso denkst du denn, dass man etwas nur ungerecht finden darf, wenn man selber benachteiligt ist? Mich persönlich trifft es nicht, wir kämen da auch nicht dran, wenn ich die letzten 2 Jahre vollzeit gearbeitet hätte. Selbst wenn wir daran kämen, wären wir nicht so massiv betroffen, da es bei uns tatsächlich ganz altmodisch so ist, dass mein Mann (inzwischen) deutlich mehr verdient als ich, und mein Gehalt schon lange nicht mehr annähernd die Hälfte des gesamteinkommens war. Trotzdem finde ich es erstaunlich zu sehen, wie alle die es eben nicht betrifft mal so ganz einfach entscheiden, dass es für die Betroffenen Personen ja bitte mal gar kein Problem sein darf, es äußere sich ja bloß darin, mal ne Gucci Tasche weniger zu kaufen?! Das finde ich sehr gehässig, 1. So zutun, als ginge es hier um ne handvoll reiche Männer mit ihren Luxus Weibchen, und auf keinen Fall um Familien, wo beide annähernd gleich viel verdienen. Und 2. auch zu unterstellen, dass es jedem ein leichtes ist das Geld vorher anzusparen. Ist ja nicht davon auszugehen das Paare die gerade in die Familienplanung gehen alle schon seit 20 Jahren arbeiten und diese Summe jährlich verdienen. Deutschland wird so unattraktiver für besserverdiener, wird die Grenze noch ein zwei Mal runter gesetzt (was ja durchaus passieren kann) betrifft es plötzlich vielleicht auch uns. Aber das ist ja weit weg, kein Grund sich jetzt für Familien einzusetzen, die besser verdienen als man selbst.


Atombiene

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Antwort auf Beitrag von Liv20

Hier schließe ich mich vollkommen an. Und es geht noch um viel mehr: Seit Einführung des EG 2007 hat sich an dessen Höhe nichts geändert. Es stünden jetzt eigentlich dringende Reformen bevor, die nun nicht weiterverfolgt werden können. Das Elterngeld hatte zudem das Ziel, die ökonomische Unabhängigkeit vom arbeitenden Partner zu sichern und mehr Männer dazuzubringen, Elternzeit zu nehmen. Diese Ziele wurden auch erreicht! Die Löhne von Müttern sind gestiegen, genauso wie die Beteiligung von (insbesondere gutverdienenden) Vätern an der Elternzeit. Die finanzielle Abhängigkeit der Mütter wurde abgebaut. Es ist ganz fatal, am Elterngeld zu sparen und das absolut falsche Sigal. Da gibt es ganz andere Möglichkeiten zu sparen. Beispiel gefällig? Das längst überholte Ehegattensplitting! Selbst wenn man dies nur moderat anpasst, könnten immense Summen eingespart werden. Wesentlich mehr, als durch die Senkung der Einkommensgrenze beim Elterngeld. DA möchte ich mal den Aufschrei der Muttis hier sehen!


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich bin auch nicht dafür, dass die Einkommensgrenze für das Elterngeld gekürzt wird, aber die Art und Weise wie die Betroffenen "herumheulen" hemmt mich sehr, diese Petition zu unterschreiben. Liegt vielleicht daran, dass ich meine eigene Situation in den ganzen Horrorszenarien der 150k-Mittelschichtler wiederfinde: "Junge Paare, die gerade gerade erst 150k erreicht haben, hatten bisher keine Möglichkeit, Geld anzusparen, um die Betreuungszeit zu überbrücken." -> Tja, ich wollte auch eigentlich mit spätestens 30 mein erstes Kind bekommen, hätte ich mir aber trotz max. Elterngeld nicht leisten können. Hatte erst mit 34 genug angespart (und mein Auto abbezahlt), um mit gutem Gewissen das Projekt Kind anzugehen - und hatte Glück, dass ich sowohl bei meiner ersten Schwangerschaft, die leider in einer MA endete, als auch bei meiner zweiten Schwangerschaft sehr schnell schwanger wurde und nicht mehrere Jahre dafür gebraucht habe. "Bei der denkbar schlechtesten Kombination, wenn beide gleich viel verdienen, hat man das Paar nur noch die Hälfte des Einkommens zur Verfügung." -> Welcome to my life. Die 1800€ Elterngeld sind minimal mehr als die Hälfte von dem, was ich vorher verdient habe - und als Solo-Mama habe ich keinen Zugriff auf ein weiteres Einkommen. Und ich wohne dabei noch in der teuersten Stadt Deutschlands. Ohne am Hungertuch zu nagen. Weil ich für die Zeit eben vorgesorgt habe. "Wenn die Frau Hauptverdiener ist, ist man als Frau gezwungen, arbeiten zu gehen, obwohl man lieber zu Hause bleiben würde." -> Ist bei jeder anderen Familie, bei der die Frau Hauptverdienerin ist, auch so. Also nichts Neues. Aber wohl nur ein Skandal, wenn es die oberen 5% betrifft. "Die Abhängigkeit der Frau gegenüber des Mannes wird damit gefördert." -> Und das ist bei Familien mit Elterngeld anders? Tell me more... Wie gesagt: Das Elterngeld anzufassen, ist Murks, aber die genutzten Argumente zeigen, dass es sich um ein extremes Luxusproblem handelt, weil alles, wovor sich die Betroffenen mit dem Wegfall des Elterngelds fürchten, für die anderen 90% bereits knallharte Realität ist.


Phila83

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

NEIN! Unterschreibe ich bewusst nicht.


Pumpum090120

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

Unterschreibe ich auch nicht die Leute die genug Kohle zum Kaxxxx haben müssen ja nicht belohnt werden noch. Dann kann die Dame des Hauses in der Elternzeit halt mal keine Gucci Tasche kaufen. Punkt. Warum soll das wieder von Menschen auagebadet werden die in der Elternzeit eh schon kaum über die Runden kommen. Unabhängig davon ob die Frau arbeiten ging oder nicht?


Karlisa

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Antwort auf Beitrag von Pumpum090120

Wir als Paar kommen so gerade über 150000€ pro Jahr und ich kann mir keine Gucci Handtasche leisten. Wir zahlen für ein Haus ab und uns geht es gut ohne Geldsorgen. Aber ich würde nicht sagen, dass wir im Geld und Luxus schwimmen oder haben durch den Hausbau große Rücklagen. Und es ist ein einfaches Einfamilienhaus und keine 1 Mio Villa. Je nachdem wie sich die Einkommen verteilen hat man ohne Elterngeld dann keine Wahl wer in EZ geht oder die Option sich die EZ zu teilen. Ja, viele Familien haben es finanziell schwerer, aber ein junges Paar mit dem Einkommen hat auch nicht 20.000-50.000€ einfach so auf der hohen Kante liegen um 1-2 Jahre zu überbrücken.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Karlisa

"aber ein junges Paar mit dem Einkommen hat auch nicht 20.000-50.000€ einfach so auf der hohen Kante liegen um 1-2 Jahre zu überbrücken." Ähm, der Höchstsatz sind doch 1800 Euro im Monat, da gedeckelt. Wie kommst du auf die Rechnung mit bis zu 50.000 Euro?


Tini_79

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Antwort auf Beitrag von Karlisa

Das macht Brutto mit Vorsorge und Freibeträgen schon 200k, zzgl ggf. Entfernungspauschale und weitere Absetzmöglichkeiten. Davon kann man natürlich keine 20k ansparen (EG ist max 1.800, MuSch wird gegengerechnet und das Ganze unterliegt dem Progressionsvorbehalt!). Dann spare schon mal für dein späteres Kind, das wird nämlich teurer...


ImSommer

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

Das Problem ist doch, dass das Budget von der FDP für das Familienresort extra kleingehalten wird. Anstatt hier gegen besser Verdienende zu stänkern, sollte das Thema zur Diskussion sein.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

Ich habe eine Weile nachgedacht, weil ich grundsätzlich gegen Politik bin, die Familien nachteilig behandeln (z.B. nachträgliche Streichungen). Aber da es hier um die reichsten 2-4 Prozent der Bevölkerung geht (Freibeträge, Werbungskosten und Co müssen bereits abgezogen sein bei diesen 150.000 Euro), hält sich mein Mitleid tatsächlich in Grenzen. Was sind rund 20.000 Euro (zur Erinnerung: Das Elterngeld war auch bisher für alle gedeckelt) für einen Haushalt, der mindestens 180.000 Euro Jahresgehalt zur Verfügung hat? Diese 20.000 Euro (die übrigens bei weitem nicht jede Familie erhält, absolut nicht) sind bei durchschnittlichen Jahresgehältern dagegen eine enorme Summe. Also nein, ich unterschreibe diese Petition nicht. Auch Bafög erhält ja nicht jeder Student, der sich das Studentenleben dank familiären Puffers problemlos leisten kann.


Ivymars

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Sehe es genauso. Alle sind wegen der oberen 5% in Aufruhr. Und was ist mit der Blockade der Kindergrundsicherung?? Knapp 20% der Kinder in DE sind armutsgefährdet, redet da jemand drüber? Stattdessen werden hier Petitionen unterzeichnet für die wohlhabende Oberschicht? Hab ich was verpasst?


Midi

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Das unterschreibe ich. Das zu versteuernde Einkommen liegt ja doch unter dem Brutto und ohne Einkommen müsste man in die Familienversicherung gehen können, sollte man vorher freiwillig versichert gewesen sein.


BabyBoy20

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Antwort auf Beitrag von Midi

Ich persönlich bin von der Grenze nicht betroffen, finde sie aber das falsche Signal. Bei uns im Bekanntenkreis haben viele Väter nur aufgrund des EG die zwei Monate Elternzeit bekommen. Einige dieser Väter werden beim zweiten Kind unter die Grenze fallen - also kein EG bekommen und dann alleine aus Egogründen garantiert nicht Elternzeit nehmen. Das ist a) schade für die Familie und gerade die Vater-Kind-Bindung, v.a. Aber B) genau das falsche Signal. Wie viele Mütter lamentieren denn hier immer, dass der Papa keine Elternzeit nehmen kann, weil es vom Arbeitgeber nicht unterstützt wird? Wenn nun die Führungsebene = Gutverdiener noch weniger Anreiz haben selbst in Elternzeit zu gehen, wird sich in der Hierarchie weiter unten auch nichts ändern. Weil ganz ehrlich: in Theorie haben wir alle Ahnung. Wenn man wirklich mal 24/5 daheim allein mit Kind saß, wächst dann doch das Verständnis für Problem von Arbeitnehmern mit Kind oder Alleinerziehenden.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Ivymars

Völlig richtig! DAS ist nämlich ein Skandal. Aber anders als die Bestverdienenden haben Kinder keine Lobby, v.a. nicht bei der FDP.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von BabyBoy20

Den Punkt verstehe ich und hatte ich anfangs auch in meinem Kopf abgewogen. Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass in diesen Familien mit diesen Beträgen die Elternzeit genau so nicht genutzt wird. Das sind alles Mutmaßungen, aber in manchen (gerade viel Geld abwerfenden) Branchen ist es noch immer ein No-Go, Zuhause zu bleiben, bzw die Karriere ist dann vorübergehend beendet. Wer das Geld hat, kann zudem problemlos auf Nannies und Reinigungskräfte zurückgreifen und kann die Probleme des durchschnittlichen Arbeitnehmers immer noch nicht nachvollziehen, selbst wenn auf dem Papier die netten 2 Monate Elternzeit genommen wurden. Trotz allem verstehe ich nicht, was generell aktuell passiert. Wieso geht die Politik gerade ausgerechnet an die Gelder von Familien? Keine vernünftige Kindergrundsicherung, jetzt der Beginn des Streichens von Elterngeld - sollen die Deutschen noch weniger Kinder bekommen als ohnehin schon? Dann fehlen noch mehr Leute, die zukünftig in die Renten- und Krankenkassen einzahlen können, und das System kollabiert. Von welchen kurzfristigen Einsparungen (die später zu viel höheren Kosten führen) träumen die?


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Ich sage nur eins: FDP


Atombiene

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Eine großangelegte Studie zeigt aber das Gegenteil deiner Vermutung, nämlich einen langfristig positiven Effekt auf die Bruttolöhne, gerade auch bei Besserverdienenden Frauen: "Bei Müttern mit hohen Einkommen steigert das Elterngeld den Lohn vom zweiten bis zum neunten Jahr um etwa zwei Prozent – obwohl die häufigeren Auszeiten in dieser Gruppe eigentlich eher einen negativen Effekt erwarten lassen würden. Die Erklärung der Autorinnen: Offenbar trage das Elterngeld dazu bei, dass sich Väter langfristig stärker bei der Kindererziehung einbringen. Das entlaste die Partnerinnen, erhöhe dadurch ihre Arbeitsproduktivität und Karrierechancen." https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-mehr-lohngleichheit-dank-elterngeld-47708.htm Im Übrigen nennen die Autorinnen auch Anregungen dafür, wie man die Gleichheit noch eher steigern könnte und da ist noch ganz viel Potential nach oben! Ich habe mich dies auch schon seit Jahren gefragt: Wenn man die Situation der Frauen nachhaltig verbessern möchte und eine annähernde Chancengleichheit insb. auf dem Arbeitsmarkt erzielen will, warum koppelt man den vollen EG-Anspruch nicht an bestimmte Bedingungen? Z.B. 12 Monate volles Netto-Gehalt, wenn beide die Elternzeit paritätisch aufteilen. Wenn der Mann keine Elternzeit nimmt, dann gibt es eben nur noch einen Bruchteil davon. Da wären sicher GANZ VIELE Herren der Schöpfung bereit, sich gleichberechtigt um ihren Nachwuchs zu kümmern. Das zeigen auch skandinavische Vorbilder. Dort ist eine gleichwertige Aufteilung gang und gäbe und da spricht keiner davon, dass das Männlein bei der Arbeit unabdingbar ist. Im Übrigen ja, warum eigentlich bei Familien sparen? Wir leisten uns das zweitgrößte Parlament auf der Erde, die Kosten haben sich in den letzten Jahren auf über eine Milliarde verdoppelt. Wir leisten uns ein Ehegattensplitting, dass tradierte Rollenbilder bestärkt. Es gäbe so viele Möglichkeiten, aber gespart wird mal wieder bei den Familien und Kindern.