Lena0105
Hallo, ich habe das Problem, dass ich meinem Partner in Dingen, die die Sicherheit meiner Tochter (3) betreffen nicht wirklich vertraue. Es geht gar nicht mal so sehr um Dinge, wie Messer und Scheren in Reichweite liegen zu lassen. Stört mich natürlich auch aber Gott sei Dank ist meine Tochter da desinteressiert und zugleich auch von sich aus vorsichtig. Aber mit Kind ohne Fahrradhelm in der Großstadt zu fahren oder (wir sind für längere Zeit bei meinen Schwiegereltern in Spanien) die Tür zum Pool offen zulassen oder die Schwimmflügel zu vergessen... das sind Momente, wo ich mich wirklich ärgere. Nun kam es auch zu einem Vorfall mit dem Hund seiner Eltern. Ein echt lieber Hund, aber er ist ein 60kg Tier und hat dementsprechend viel Kraft. Ich war in der Küche als mein SV ihn rausließ und mein Partner mit Tochter hinging. Als ich es mitbekam, hatte ich ein mulmiges Gefühl und bin direkt hin. Wir streichelten gemeinsam den liegenden Hund, mein Partner stand immer wieder auf. Ich bat ihn bei uns zu bleiben, da ich hochschwanger nicht genug Kraft habe, um den Hund im Notfall allein zu halten. Als ich mit Kind reingehen wollte, hat mein Partner mich leider missverstanden und ist mit dem Hund nicht in die Richtung/ entfernt genug gegangen, wie ich gedacht/gewollt hatte. Letztendlich kam der Hund spielerisch in einem Affentempo zu uns gerast, direkt auf meine Tochter zu. Ich habe mich 1m vor ihr dazwischen geworfen, den Hund geschnappt und wegdrücken können. Mein Partner ist weder hinterher gerannt noch hat er den Hund gerufen oder so. Er kam seelenruhig an und wunderte sich, warum ich auf dem Boden war. Meine Tochter war ziemlich verunsichert. Ich habe dann viel geweint, war den gesamten Tag total zittrig und hatte einen steinharten Bauch. Ich war auch wütend, dass ich in eine Situation gekommen war, wo ich mich hochschwanger in Gefahr bringen musste. Mein Partner entschuldigte sich zwar aber meinte auch Dinge, wie: "Ach du weißt doch, dass er immer angerannt kommt und kurz vorher abbremst" und "ich hätte ihn ja eh nicht aufhalten können". Seitdem vertraue ich ihm noch weniger. Er macht es nicht bewusst, er sieht die Gefahr einfach nicht. Wie sollte ich am besten damit umgehen? Sollte ich meine Sorgen einfach unterdrücken? Wie kann ich es ihm verständlich machen, dass ich nicht gelassen sein kann? Seid ihr mit euren Partnern beim Thema Sicherheit der Kinder auf der gleichen Wellenlänge? Entschuldigt den langen Text! Viele Grüße Lena
Hast du ihm noch nie vertraut? Euer Kind ist immerhin 3. Ich hatte am Anfang auch Probleme mit dem Vertrauen und habe gedacht, mein Partner muss gefälligst alles so machen wie ich es für richtig halte. Aber je mehr mein Partner mit unserem Sohn alleine gemacht hat, desto mehr sehe ich, dass er alles ganz toll und vielleicht auch anders macht als ich. Vielleicht merkt dein Partner, dass du ihm nicht vertraust und denkt, er macht sowieso alles falsch? Ich konnte mir jedenfalls schon einige tolle Dinge bei meinem Partner abgucken, auf die ich selber nicht gekommen wäre. Also mein Tipp wäre: einfach mal machen lassen.
Danke für deine Antwort! Grundsätzlich vertraue ich ihm schon und ich kontrolliere ihn auch nicht in bestimmten Situationen oder so. Es macht mir auch nichts aus, dass er sehr wild mit ihr spielt und sie dann auch oft von der Schaukel oder Klettergerüst gefallen oder beim Herumwirbeln irgendwo mit dem Kopf angestoßen ist. Das gehört nun Mal dazu und ich finde es gut, dass er ihr wilderes Spielen ermöglicht. Aber beim Pool, wo es so schnell schief gehen kann, kann ich nicht total gelassen sein. Es geht mir auch nicht speziell um ihn oder meine Tochter. Ich fände es von jeder Person sehr nachlässig ein kleines Kind unbeaufsichtigt in die Nähe eines Pools zu lassen. Und was den Hund angeht, ging es mir ehrlich gesagt auch um mich. Ich habe momentan deutlich weniger Kraft als sonst. Meine Mutter ist/war übervorsichtig mit allem und auch wenn ich viiiel entspannter mit allem bin als sie, ist das vorsichtige Verhalten halt bei mir drin :/ Klar bin ich auch durch die Schwangerschaft ängstlicher geworden.
Meine Erfahrung: je mehr Leute anwesend sind, desto gefährdeter ist ein Kind. Weil jeder denkt, der andere guckt schon, der andere ist doch viel näher, der andere ist in Hör-/Sichtweite.... Ist einer alleine mit dem Kind, achtet er viel mehr darauf. Ich würde sagen, lass ihn in einem vertrauten Bereich mit dem Kind allein (da meine ich jetzt nicht in der Urlaubssituation mit dem Pool). Am besten zuhause, wo du die "wirklichen" Gefahren kennst. Und dann lass deinen Mann ruhig mal machen. War das schon immer so oder erst, nachdem er z.B. ohne Helm losgefahren ist?
Danke für deine Antwort! Hmm vorsichtig bin ich schon immer gewesen, auch bevor ich Mutter wurde... Aber durch die Arbeit mit Kindern schaue ich mich auch einfach anders um, glaube ich. Wenn ich irgendwo bin, wo sich Kinder befinden, schiebe ich schon fast aus Gewohnheit scharfe Messer o.ä. aus Kinderreichweite oder hebe Sachen vom Boden auf, die Stolperstellen darstellen. Das mache ich nicht, weil ich die jeweiligen Eltern kontrollieren möchte oder denke, dass auf jeden Fall etwas schlimmes passieren wird. Aber ich war schon immer so...wenn doch etwas passieren würde und ich habe vorher darüber nachgedacht und die "Gefahr" bewusst ignoriert?! Abgesehen von den (für mich) "kritischen" Situationen/ Orten lasse ich meinen Partner wie auch meine Tochter einfach allein machen.
Es ist natürlich schwierig, wenn ihr euch bei wichtigen Dingen nicht einig seid. Aber vielleicht redet ihr mal und könnt beide Kompromisse eingehen. Du könntest überlegen, was dir helfen würde, damit du wieder mehr Vertrauen aufbauen kannst und er könnte sich überlegen, wo er dir entgegen kommen könnte, um dir eben Sicherheit zu geben. Dann kann man sicher auch unterscheiden bzw. Kompromisse eingehen, was jetzt wirklich wichtig ist und wo man auch ein Auge zudrücken könnte und du einfach ängstlicher bist. Es ist nämlich schon auch so von der Natur eingerichtet, dass die Mütter oft eher fürsorglicher und ängstlicher sind und die Väter den Kindern mehr zutrauen und sie auch mehr machen lassen. Beides braucht ein Kind, um gut groß zu werden. Aber es muss sich eben im Rahmen halten und man sollte natürlich echte Gefahrenquellen beseitigen und dahingehend schon aufpassen. Bei Fahrrad fahren ohne Helm oder beim Pool wäre ich auch extremst sauer und da gäbe es keine Debatte. Das ist einfach extrem gefährlich und ein Kind ertrinkt in Sekundenschnelle. Beim Hund ist halt die Frage... das könnte ich schwer beantworten, da käme es vermutlich darauf an, wie gut ich den Hund kenne, etc. Meine Freundin hat auch einen großen Hund, der sehr liebenswürdig und kinderlieb, aber auch extrem stürmisch ist. Und er hat meine Kinder auch schon öfter mal umgeworfen, so schnell konnte man da gar nicht schauen. Er hat es auch nicht aus Böswilligkeit gemacht, sondern ist einfach schnell an ihnen vorbeigelaufen und hat sie dabei umgeschubst, oder wollte ihnen Küsschen ins Gesicht geben und sie sind dabei umgefallen. Ich mag das selbst auch nicht wirklich, aber bei den paar Malen, wo wir bei ihr sind und der Hund dabei ist, sehe ich darüber hinweg. Und bezüglich anderen Dingen war es bei uns z.Bsp. auch so, dass mein Mann den Kindern viel früher Werkzeug in die Hand gegeben hat, als ich es gemacht hätte. Er hat zwar immer geschaut und war dabei, aber bei vielen Dingen ist mir auch schlecht geworden. Im Nachhinein betrachtet hat es aber nicht geschadet. Mein Großer kann heute mit 8,5 Jahren handwerklich schon sehr viel und ist auch echt geschickt. Dann bei Dingen, wie irgendwo rauf- oder runterklettern, war mein Mann auch immer sehr gelassen. Ich lass die Kinder schon auch klettern, aber er hat da teilweise auch einiges gemacht, wo ich froh war, dass ich nicht dabei war und nicht zugeschaut habe, z.B. im Wald an einem extremen Steilhang neben dem Bach ist er mit ihnen herumgeklettert. Oder teilweise hat er mit den Großen schon recht wilde Fahrradparcous hingelegt. Im Meer hat er ihn am Rand des Meeres von Fels zu Fels springen lassen, obwohl dort kein Einstieg ins Meer war, es also doch schon recht tief war. Einmal ist der Große auch reingefallen, aber er konnte selbst schon schwimmen und mein Mann ist sofort nachgesprungen. Man könnte da natürlich bei allem sagen, oh mein Gott, wie schrecklich. Aber ich denke dann an meine eigene Kindheit zurück, was ich alles gemacht habe. Ich durfte noch viel allein draußen mit meinen Freunden umher streunen und wir haben auch teilweise waghalsige Dinge im Wald, etc. gemacht. Trotzdem hatten wir Glück und es ist nichts Schlimmes passiert und wir hatten eine wunderschöne Kindheit. Heute werden Kinder doch oft zu sehr in Watte gepackt und sie verlernen dadurch auch vieles, z.B. auf ihr eigenes Gespür zu hören, sich auszuprobieren und selbst einschätzen zu können, ob sie sich das jetzt zutrauen können oder nicht. Und im schlimmsten Fall kann immer und überall was passieren. Unseren Kindern ist zum Glück noch nie was Schlimmes passiert. Mehr als Schürfungen und blaue Flecken sind bei keinen Aktionen rausgekommen. Dafür sind sie aber sehr geschickt und schon auch vorsichtig, wissen genau, was sie sich zutrauen können und was nicht und machen keine unüberlegten Sachen. Mein Mann selbst war ziemlich waghalsig als Kind. Er hat einige echt dämliche Aktionen gemacht, bei denen es gewaltig schief gehen hätte können und er doch einige Schutzengel bei sich hatte. Das sieht er heute selbst ein und sagt auch, das würde er unsere Kinder nicht machen lassen. Und ich weiß auch, dass ich ihm bei wirklich wichtigen Dingen vertrauen kann bzw. dass er auch weiß, was mir wirklich wichtig ist und dass er sich daran hält.
Danke für deine Antwort! Ja, mein Partner und ich sollten darüber reden und Kompromisse finden. Denn bei manchen Dingen ist er derjenige, dem es schwerfällt gelassen zu bleiben, z.B. beim Verschlucken von Essen, wie Jamón (span. Schinken, ist ihm als Kind passiert). Da bin ich relaxt, aber, da er mir seine Befürchtungen mitgeteilt hat, passe ich dort auch auf. Den Umgang mit Werkzeugen, Messern und Scheren finde ich sehr wichtig, ich möchte aber gern, dass jemand dabei ist. Ich hoffe auch sehr, dass ich nach der Schwangerschaft wieder etwas entspannter werde. Eventuell reagiere ich ja wirklich über wenn einige Situationen (vor allem bezüglich Wasser), die ich gefährlich finde, für manche Mütter offenbar nicht schlimm sind... Was den Hund angeht: Er ist wirklich ein zutraulicher Hund, den ich gut kenne. Ich mache mir auch keine Sorgen, dass er einfach so beißen oder absichtlich meine Tochter oder mich verletzen würde. Doch er ist wild, kennt keine Kinder und wenn er rennt, kann er auch problemlos meinen Partner umstoßen. In der von mir beschriebenen Situation hatte ich tatsächlich Angst, auch um mich bzw. das Baby. Und das, obwohl ich Hunde unglaublich mag und noch nie ein schlechtes Erlebnis mit Hunden hatte. Mein Partner hingegen wurde mit ca. 14 Jahren von seinem Lieblingshund gebissen, weil er ihn erschreckt hatte. Er hat auch viele Narben aus seiner wilden Zeit als Kind, da er sich ständig verletzt hat und ins KH musste. Aber dein letzter Satz ist genau das, worum es mir geht. Dass er weiß, wo ich mir mehr Aufmerksamkeit wünsche und er mir zu liebe mehr aufpasst. Naja da müssen wir einfach einen für uns beide passenden Mittelweg finden.
Bei uns ist es andersrum, also mein Mann ist vorsichtiger und ängstlicher als ich. Ich kann also vll etwas aus der Perspektive deines Partners beitragen. Ist er denn Spanier? Bin ich nämlich zufällig auch und ich denke das könnte auch eine Rolle spielen. Wir sind vielleicht einfach etwas "lockerer", vorallem bei dem Helm musste ich schmunzeln. Wir hatten zB in der Grundschule auch diesen typischen Ausflug mit dem Polizisten auf dem Fahrrad. Keiner wäre da auf die Idee gekommen einen Helm zu tragen. Es ist einfach eine andere Kultur. Mein Mann ist ein "Kontrollfreak" um es mal so zu sagen und sieht immer überall die Gefahr. Er war schon immer so und er ist mit jedem so den er liebt, aber mit unserer Tochter ist es natürlich am extremsten. Mich nervt es manchmal weil ich auch viel Zeit mit ihr alleine verbringe und natürlich ist mal was passiert, aber nie was schlimmes. Ich finde er übertreibt und wenn sie nur mit ihm aufwachsen würde hätte ich Angst dass sie sich selber nie was zutraut, er tut es im Grunde ja auch nicht wenn er immer alles absichert oder verbietet. Ich würde daher an deiner Stelle klare Regeln aufstellen, was garnicht geht. Beim Rest würde ich mich zurück nehmen und ihn machen lassen, auch wenn es dir schwer fällt. Auch wenn eine Pool Tür offen steht, wenn er alleine mit ihr draußen ist wird er doch aufpassen dass sie nicht reinfällt, oder? So viel solltest du dem Vater deiner Kinder schon zutrauen. Wenn du immer daneben stehst und die Gefahren beseitigst, verlässt er sich vielleicht drauf. Das ist auch nicht gut...
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