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Nachfrage zu Pseudokrupp

Nachfrage zu Pseudokrupp

Jomama

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Nachdem es hier kürzlich eine Frage zu Pseudokrupp gab und es so viele Mütter mit entsprechender Erfahrung gab, hätte ich auch eine Frage. Unser Sohn (16Monate) hatte vor ein paar Tagen zum ersten Mal einen Pseudokruppanfall. Wir waren im Krankenhaus und das dort verabreichte Cortisonzäpfchen half auch gut. Wir haben dann zwei weitere Zäpfchen mitbekommen aber auch den Hinweis, es zunächst mit Beruhigung und kühler Luft zu versuchen. Meine Frage: wenn ich Cortison gebe, ist ja ziemlich sicher, dass "die Gefahr erstmal gebannt ist", denn das wirkt ja ziemlich lange. Wenn ich den Kleinen beruhige und die kalte Luft hilft, ist dann nicht die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass er zwei Stunden später wieder einen Anfall hat, den der Kehlkopf ist ja weiterhin entzündet. Dr. Busse hat geantwortet, dass man Verläufe nicht vorhersehen kann - ist ja klar - von daher interessieren mich eure Erfahrungen. Wäre dankbar für Berichte.


Trini

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Bei uns hat die kühle Luft allein niemals geholfen. Ohne Zäpfchen ging gar nichts. Und DANN waren wir draußen, bis der Atem wieder funktionierte. IM Anfall hätten die Jungs auch niemals einschlafen können. Trini


Mimi987

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Hey, Wenn ich darf... Der Pseudokrupp - Anfall findet meist nachts so zwischen 11 und 1 Uhr nachts statt - weil da die körpereigene Cortisolverfügbarkeit am geringsten ist. Wenn der Anfall also im grossen und ganzen vorüber ist, steigt die körpereigene Cortisolverfügbarkeit ohnehin wieder. Die Gefahr dass es wider kommt wird geringer (für diese Nacht) Sprich oft - nicht immer! - ist es dann auch rum für die Nacht.


Mitglied inaktiv

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Hi! Bei uns half bei zwei Pseudokrupp-Kindern das aufrechte Halten in warmer Decke an der frischen, kalten Luft plus ein paar Schlucken kühles Wasser (entweder ganz zu anfang oder am Ende des “Hustenkrampfes“) oft ganz gut. Kortisonzäpfchen gab es pro Kind nur ein, zwei Mal. Manchmal war es so, dass ich am nächsten Morgen aufwachte, dem Kind ging es prima und ich dachte, ich hätte nur schlecht geträumt. Erst als ich merkte, dass das Kind etwas heiser ist, war ich mir wieder sicher, dass es einen “Krupp-Zwischenfall“ gab ;-) Der Kehlkopf ist immer noch entzündet, das stimmt, aber das ist er bei einer einfachen Laryngitis ja tagelang, das ist also nicht das alleinige Problem. Tatsächlich hängt es mit dem niedrigen Cortisolspiegel in der Nacht zusammen. Durch den “Stress“, den die Husterei verursacht, kommt es aber sicher zu einem regelrechten Cortisol- und Adrenalinstoß (nehm ich jetzt mal an), was dann in manchen Fällen auch hilft. Auch dass der Kehlkopf angeschwollen ist, wird ja durch die Kälte und kühle Getränke besser. Klar, kann ein Anfall wieder kommen, v.a. aber in der zweiten Nacht. Wenn man das Gefühl hat, das Kind bekommt richtig schlecht Luft - keine Frage, Kortisonzäpfchen. Wenn man aber das Gefühl hat, es ist nur richtig unangenehmer Husten, dann erst mal ohne Zäpfchen probieren. Schließlich ist die Dosis des Zäpfchens nicht ohne. Bei seltener Verwendung kein Problem für den Körper, wenn man aber alle paar Wochen 100mg Kortison oder mehr ohne wirkliche Bedrohung des Kindes dem Organismus zuführt, kann das richtig ungesund fürs Kind werden.


Mitglied inaktiv

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Ja das ist natürlich schwer zu sagen. Ich mache das immer von der Uhrzeit abhängig und auch von der Schwere des Anfalls. Wenn zwischen 12 und 1 was ist und auch beim ruhigen Kind Geräusche beim Atmen dann gibt es Kortison. Ab 4 Uhr morgens z.b. lohnt das nicht, da ist das Ende absehbar weil der körpereigene Kortisonspiegel dann eh wieder ansteigt. Es gibt übrigens nicht nur die Zäpfchen es gibt auch den Infektodexakrupp Saft den man nach Körpergewicht dosieren kann. Mit dem komme ich besser zurecht aber ist Geschmackssache ;-)


Mimi987

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Wie sind denn deine Erfahrungen mit dem Saft? Gehts schneller? Gibt es Schluckbeschwerden? Ich hab vom Vertretungsarzt einen verschrieben vekommen, aber unsere Kia war recht rigoros dagegen (wegen Schluckoroblemen und evtl. Übergeben) dass ich mich ehrlicherweise nicht getraut habe, der Vertretungsarzt fands super da schneller und eben kein Zäpfchen...


kati1976

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Antwort auf Beitrag von Mimi987

Ich antworte mal zum Thema Saft,der war für meinen Sohn ein Segen. Der ist besser Dosierbar und mein Sohn hat den gut angenommen und der hat besser und schneller gewirkt als der Saft. Ein Zäpfchen geben war bei meinem Sohn nicht möglich, trotz guten zureden. Mein Sohn konnte den sehr gut schlucken.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Mimi987

Ich komme mit dem Saft gut zurecht. Verschlucken oder übergeben gab es noch nicht. Ich habe auch den Eindruck daß er schneller wirkt. Das Argument mit dem verschlucken verstehe ich auch nicht. Fiebermittel z.B. sind ja auch Saft... Die Zäpfchen sind eigentlich nur in Deutschland noch üblich, rektal ist die Resorption von Kortison nämlich nicht so gut wie oral - deswegen sind die Zäpfchen auch höher dosiert. Der Wirkstoff im Saft (Dexamethason) hat auch eine doppelte so lange Halbwertzeit wie die Zäpfchen (Prednisolon) weshalb eine Dosis dann meistens ausreicht pro Pseudokrupp Episode. Also Saft ist denke ich so die "neueste" Therapieempfehlung. Aber muss man halt auch immer schauen was man im Notfall dann besser ins Kind reinkriegt ;-)


Trini

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Im echten heftigen Anfall haben meine Jungs nicht schlucken können. Trini


Tini_79

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Meine Tochter (3.5) hat auch den Saft. In dem Alter finde ich Zäpfchen einfach blöd, zumal sie sich total wehrt und das das Ganze dann nicht besser macht.


cube

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Bitte auf keinen Fall verwechseln. Pseudokrupp beinhaltet die Reizung des Kehlkopfes bzw. Kehldeckels - ist aber keine! Entzündung des selbigen. Das wäre dann echter Krupp oder im Rahmen einer Diphterie.


cube

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Echter Krupphusten bzw. Diphterie. Pseudokrupp ist eine Verengung der oberen Atemwege. IdR ausgelöst durch einen Virusinfekt. Die oberen Atemwege werden gereizt und können sich verengen. Natürlich kann auch eine Kehlkopf/-deckelentzündung daraus werden - aber Pseudokrupp ist eben keine Kehlkopf-/-deckelentzündung. Cortison wird natürlich entzündungshemmend und damit abschwellend - ob eine echte Entzündung vorliegt oder nicht. Kühle Luft beruhigt die gereizten Atemwege. Ich frage mich aber, warum die "Experten" hier auf diesen großen Unterschied nicht hinweisen? Ach ja: und wenn der Arzt sagt, "der Hals ist auch entzündet", meint er auch den Hals bzw. Rachen - nicht den Kehlkopf.


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Hi Cube! Naja, eine Entzündungsreaktion existiert schon am Kehlkopf. Kinderärzte im Netz: “Pseudokrupp (Stenosierende Laryngitis) Was ist Pseudokrupp? Pseudokrupp ist eine Atemwegserkrankung, bei der die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder entzündet und angeschwollen ist. Dadurch sind die Atemwege verengt, es kann eine starke Atemnot entstehen, die einen anfallartigen Husten (Krupphusten) auslöst und für das Kind lebensbedrohlich werden kann.“ Aber ja, die Entzündung an sich macht nicht die “Enge“ aus sondern das starke, plötzliche Anschwellen des Kehlkopfes mitten in der Nacht.


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Die "Experten" weisen darauf nicht hin weil das erstens nicht die Frage der AP war und zweitens so auch nicht richtig ist. Pseudokrupp ist eine Form der Kehlkopfentzündung also der Laryngitis ausgelöst durch Viren. Dann gibt es natürlich noch andere ausgelöst durch Bakterien wie eben Diphtherie oder die Epiglottis die Kehldeckelentzündung. Nachzulesen auch hier: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/kehlkopfentzuendungen/kehlkopfentzuendungen-laryngitis-pseudokrupp-epiglottitis.html


cube

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Die AP schreibt von ihrer Besorgnis, dass ja nach der Cortisongabe die Kehlkopfentzündung nicht weg wäre - und da hat niemand widersprochen. Und des öfteren die Kehlkopfentzündung bei Pseudo-Krupp erwähnt. Ebenso wurde weiter unter in einem Post auch schon bei Husten sofort Pseudo-Krupp "diagnostiziert". "Kehlkopfentzündung muss ausgeschlossen werden Ausgeschlossen werden muss bei Kindern mit vermeintlichen Pseudokrupp-Anfällen aber immer eine potenziell lebensbedrohliche akute Kehlkopfentzündung (Epiglottitis)." (Ärzte-Zeitung) Pseudo-Krupp ist eine Entzündung im Bereich oberhalb des Kehlkopfes - aber keine Kehlkopfentzündung. Diffentialdiagnosen: Echter Krupp (Diphtherie) Epiglottitis Die kleinen, aber feinen Unterschiede kann man auch auf diversen Seiten verschiedener Unikliniken nachlesen. Aber gut. Die Fragen der AP sind ja beantwortet.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von cube

Pseudokrupp ist eine Form der Kehlkopfentzündung also muss da auch niemand widersprechen - weil es ist richtig. Die Epiglottis ist die Kehldeckelentzündung (Epiglottis ist griechisch für Kehldeckel). Kann es vielleicht sein das die beiden Begriffe Kehlkopf und Kehldeckel hier durcheinandergewürfelt werden? Die Epiglottis kommt seit der HIB Impfung nur noch sehr selten vor und hat auch noch andere Symptome wie hohes Fieber usw. "Das Wort Pseudokrupp setzt sich zusammen aus dem griechischen pseudo (= falsch, unecht) und dem englischen croup (= krächzen). Mediziner bezeichnen den Krupphusten zudem als: •stenosierende Laryngotracheitis •Laryngitis subglottica oder •Laryngotracheobronchitis. Diese Namen beziehen sich auf den Ort der Entzündung: Die zum Krupphusten führende Infektion betrifft den Kehlkopf (= Larynx) unter (= sub) der Stimmritze (= Glottis) und die Luftröhre (= Trachea). Die für Pseudokrupp typischen Beschwerden entstehen dadurch, dass die Schleimhaut unterhalb des Kehldeckels entzündet ist und anschwillt. Als Folge verengen sich die Atemwege." https://www.onmeda.de/krankheiten/pseudokrupp.html Wobei ich aber eh nicht verstehe warum dich das Thema überhaupt aufregt ;-)


Jomama

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Antwort auf Beitrag von Jomama

Vielen Dank euch allen! Waren wirklich hilfreiche Infos dabei - fühle mich etwas besser gerüstet.