Elternforum Rund ums Baby

Mit den Nerven am Ende.

Anzeige kindersitze von thule
Mit den Nerven am Ende.

Jen.isaak

Beitrag melden

Hallo ihr lieben, Ich brauche euren Rat. Mein Sohn ist 4 Monate alt und hat vor einem Monat seine 2. Rotavirus Impfung bekommen. In der Woche danach ging es ihm recht schlecht und er hatte sehr mit Bauchschmerzen und Blähungen zu kämpfen. Das einzige was ihn beruhigt hat, war bei Mama und Papa zu sein. Wir haben ihn viel getragen. Inzwischen geht es ihm besser aber er ist dennoch nur noch am Meckern und Schreien sobald er allein gelassen wird. Mir wird von allen Seiten (Familie, Hebamme usw.) gesagt ich sei Schuld dran weil er sich an das rumtragen gewöhnt hat. Schlafen will er auch nicht obwohl er Hunde müde ist. Es ist jedesmal ein Kampf ihn abends ins Bett zu bekommen. Vom Tagesschlaf will ich gar nicht anfangen denn der ist so gut wie nicht existent. Wenn er dann abends eingeschlafen ist, dann schläft er eigentlich auch gut (früher hat er 7 stunden am stück geschlafen, inzwischen meldet er sich nach 3-4 Stunden zum stillen) er schläft auch nach dem stillen in der nacht direkt wieder ein. Ich bin einfach am ende mit den nerven weil ich ihn nicht beruhigt bekomme. Ich hab ihn sogar schon angeschrien und mich danach so unglaublich schlecht gefühlt. Der kleine kann ja nichts dafür. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst und ist demnach kaum zuhause. Was kann ich tun um uns beiden zu helfen? Ging es einer von euch auch schon so? Danke für eure Hilfe Liebe Grüße Jenny (24j) und Isaak (4m)


Fleurdelys

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Jen.isaak

„Mir wird von allen Seiten (Familie, Hebamme usw.) gesagt ich sei Schuld dran weil er sich an das rumtragen gewöhnt hat.“ Schwachsinn. Das liegt nicht an dir, sondern dein Baby braucht einfach den Körperkontakt, um sich sicher zu fühlen. In dem Alter von ca. 3-6 Monaten machen die Gehirne von Babys eine immense Entwicklung durch und das zeigt sich bei den meisten sehr deutlich im (Schlaf-)Verhalten. An manchen geht das spurlos vorbei, aber diese Babys haben grundsätzlich einfach ein entspannteres Naturell. Uns ging es auch so. Mir hat erstmal geholfen zu akzeptieren, dass mein Baby „normal“ ist und es einfach viel Nähe braucht. Das nimmt schon mal eine große psychische Last. Zum Schlafen tagsüber hat Bewegung geholfen, vor allem auf und ab Wippen im Tragetuch. Bei manchen reicht auch der Kinderwagen. Für mich war es sehr wichtig, jeden Tag zum Spazieren an die frische Luft rauszugehen. Nach einigen Wochen wurde es wieder etwas einfacher.


miss_spicy

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Jen.isaak

Ich glaube nur bedingt, dass das alles noch mit der Rotaviren Impfung zu tun hat. Babys werden mit der Zeit immer wacher, nehmen mehr wahr, werden noch mehr "needy", wollen mehr sehen. Die Gehirnentwicklung schreitet immer mehr voran. Du hast ihm nichts angewöhnt, manche Babys sind eben so, meine Tochter war maximal anstrengend bis sie 14 Monate alt war. Was bei uns sehr gut geholfen hat war eine Federwiege, da drin konnte sie immer selig ihren Tagschlaf abhalten.


funkahobbes

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Jen.isaak

Es gibt regelmäßige Entwicklungssprünge, da sind die Kleinen so durch den Wind, dass sie viel weinen, Nähe brauchen, oder nur noch an der Brust hängen etc. Es gibt ein Buch dazu „Oje, ich wachse“ und eine Grafik, gerechnet wird ab errechneten ET. Hier ist eine gute Erklärung dazu: https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/kinder-wachsen-in-spruengen-oje-ich-zweifle/ Jedesmal wenn ich bei meinen Kindern die Nerven weggeschmissen habe, heulend am Sofa saß etc und dann im Buch nachgesehen habe, waren wir mitten im Gewitter. Da hilft nur da sein, tragen, Nähe geben. Wenn das Kind bei dir ist, gestillt, gewickelt und kein Bauchweh, dann ist es gut versorgt und du darfst auf Durchzug stellen. Leicht gesagt ich weiß. Leider alles normal, ich schicke dir eine Umarmung!


Cpt_Elli

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Jen.isaak

Meine Vorrednerin hat den Grund fürs veränderte Schlafverhalten ja schon erklärt. Es hat wenig mit der Impfung zu tun und ihr habt ihm auch nichts falsches "antrainiert". Ein Baby möchte nicht gerne allein sein und einige brauchen mehr Körperkontakt als andere, gerade in Phasen, in denen sie auf einmal mehr von der Umwelt wahrnehmen. Meine beiden Töchter sind sehr unkompliziert, aber die tägliche Schreiphasen gab es bei beiden in dem Alter auch. Das ging schon mal eine Stunde, manchmal länger, gerade an Tagen, wo ein bisschen mehr los war. Da muss man durch und möglichst ruhig bleiben, ohne zu viel Action zu veranstalten. Ich habe beide Töchter jeweils gegen Abend immer frühzeitig in die Trage gesetzt, habe etwas vorgesungen, erzählt usw. Mit zwei Kindern war es dann etwas schwieriger, aber manchmal habe ich K1 im Stehen leise etwas vorgelesen, obwohl K2 geschrien hat - ging irgendwie bis K2 dann eingeschlafen ist und irgendwann abgelegt werden konnte. Gerade meine erste Tochter hat auch tagsüber oft in der Trage geschlafen (Kinderwagen mochte sie erst spät). Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, lass dir auf jeden Fall nicht zu sehr reinquatschen. Hast du Kontakt zu anderen Müttern? Krabbelgruppe o. ä.? Dort wirst du sehr wahrscheinlich jemand mit ähnlichen Problemen zum Austausch finden, denn die Ansichten deiner Hebamme und Familie sind (sorry) von vorgestern. Ach ja und wenn viel Tragen für dich und Baby passt, dann auf jeden Fall (falls noch nicht vorhanden) eine passende Tragehilfe anschaffen, sonst geht es auf den Rücken.


User-1750839412

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Jen.isaak

Ui was ist denn das für ne Hebamme. Wie vorher schon geschrieben es entwickelt sich ganz viel in der Zeit. Die kleinen nehmen jetzt viel mehr war, können weiter sehen. Tagesablauf möglichst unspektakulär und gleichbleibend gestalten. Frische Luft hilft Mama und Kind. Ich erinnere mich noch das war die Zeit da hat pünktlich um 17 Uhr die Schreistunde begonnene. Das einzige was geholfen hat war ab in die Trage und gemütlich durch den Garten laufen. Nachts ist er zu diesem Zeitpunkt komplett ins Familienbett gezogen incl. alle 1 1/2 Stunden stillen. Es geht vorbei. Aber der nächste Entwicklungssprung kommt. Wünsche starke Nerven.