Kater Keks
Ich bin ja täglich mindestens 2 Stunden mit der S-Bahn unterwegs und bekomme so einiges mit, was das Verhalten der Leute untereinander angeht....manchmal kann man da eh nur den Kopf schütteln.
Nun heute war die Bahn mal wieder besonders voll und eine alte Dame stieg ein. Ich bot ihr meinen Sitzplatz an und die guckte mich völlig verdutzt an und ich fragte sie noch einmal, da sagte sie, Ja, sie würde sehr gerne sitzen. Also überließ ich ihr meinen Platz. Sie bedankte sich tausendmal und eine andere Frau meinte zu mir, das sie das ganz toll findet und das heutzutage ja gar keiner mehr macht. Die alte Dame meinte dann noch, das es auch immer dieselben sind, die Platz machen, nämlich die die selbst den ganzen Tag von früh an auf den Beinen sind und erschöpft sind......die ganzen jungen Leute (toll, soooo alt bin ich ja nun auch noch nicht ) bleiben einfach sitzen und ignorieren sie.
Na jedenfalls hat sie sich, auch als sie ausstieg, noch tausendmal bei mir bedankt.
Ich habe das so gelernt....für mich ist das selbstverständlich. Ist diese Art der Höflichkeit heute echt soooo unnormal? Das man angeguckt wird wie Auto, wenn man sowas anbietet?!
Das ist genauso, wenn Mütter mit Kinderwagen unterwegs sind und hilflos an den Treppen stehen. Es sind immer dieselben die ihre Hilfe anbieten: Frauen und Mütter mit eigenen Kindern. Männer rennen (meistens) blind vorbei.
Sind eure Erfahrungen da ähnlich?
Nein gar nicht. Meistens bekomme ich nur sehr nettes Miteinander mit. Ich fahre auch sehr viel mit der U-Bahn oder mit Bussen. Der Umgang unter den Eltern an den Schulen empfinde ich als sehr schlimm. LG maxikid
Ja. Die Eltern lehren sowas immer weniger. Respekt und Nachsicht vorm Alter... Die Jugend ist viel zu abgelenkt von iPod, iPad oder Handy...
uns wurde das als schüler eingebleut. alles was älter ist als man selbst, hat zu sitzen bevor man selbst sitzt. kam nicht nur vom elternhaus auch von der schule. heute wird sowas ausser von zu hause nicht mehr gelehrt, jedenfalls hier nicht. auch nicht, dass man eine mutter mit brüllendem kind mal schnell an kasse vorlässt oder die älteren zuerst im fahrstuhl rein und raus. wobei ich festgestellt habe mit kinderwagen und treppen oder türen bei einkaufscenter: eher die jugend fasste an bzw hielt tür auf. da waren rentner gnadenlos. ellenbogengesellschaft früher war es ja auch noch mode als herr aufzustehen, wenn eine dame am tisch platznahm bzw. ging. vom türen aufhalten reden wir ja garnicht ;-)
Ich habe das auch so gelernt, dass man aufsteht wenn ältere Menschen keinen Sitzplatz mehr bekommen bzw. wenn keiner mehr frei ist. Ich habe das letztens beim Friseur so gemacht, bin aufgestanden vom Stuhl in der Warteecke als eine ältere Dame herein kam. Sie war ganz überrascht und hat mich gelobt, dass ich so was mache. Und ich sagte ihr, dass das selbstverständlich ist, das man so was macht. Was das andere betrifft was du geschrieben hast, beobachte ich hier ganz selten. Wenn ich sehe, dass eine Frau mit Kinderwagen, oder ältere Leute mit Rollator usw. ein Geschäft betreten wollen bzw. rausgehen wollen halte ich auch oft die Tür auf!
"und hat mich gelobt" Baghis Höhepunkt des Jahres...
Ich habs mir verkniffen. Die Geschichte erzählt sie noch ihren Ur-Enkeln...
Und sie hält auch oft Türen auf! Wenn das mal nicht die legitime Nachfolgerin von Mutter Teresa ist!
Mindestens...
Hält sie"nur" alten und Gehbehinderten oder Kinderwagenschiebern die Tür auf.
Ist sie sicher, dass es nicht zwei Stühle waren, die frei wurden?
UND ist die Beschützerin aller Trolle, ist das nix?
Ja, stimmt...
Seid ihr wieder biestig
Traurig, aber heutzutage ist das wohl so. In Berlin wird, wenn man die Nachrichten verfolgt, ohnehin mit ganz harten Bandagen im ÖNVP gekämpft...
Meine Erfahrungen sind ähnlich. Aber ich sehe einen massiven Fehler bei den "Hilfsbedürftigen": Sie kriegen den Mund nicht auf bis sie sauer sind und ihre Anfrage zickig klingt. Und dann will wirklich keiner mehr helfen! Wenn ich mit Kinderwagen und sonstigem Gepäck rumstand, habe ich nicht gewartet, bis sich jemand meiner erbarmte, sondern habe sofort ein unbepacktes, kräftig aussehendes Exemplar nett angesprochen: "Hallo, helfen Sie mir doch bitte mit dem Kinderwagen!" oder "Seien Sie so freundlich und tragen mir bitte den Koffer zum Bahnsteig hoch!" und hinterher das fette "Danke, das war aber supernett von Ihnen!" nicht vergessen. Ganz konkrete Anweisungen, ganz ohne Vorwurf und ohne Ausweg für den Helfer... Genauso mit dem Sitzplatz. Einfach nett befehlen: "Hach, junger Mann, machen Sie doch netterweise diesen Behindertensitzplatz für mich frei. Lieb von Ihnen, danke!" Als ich das letzte Mal einen Sitzplatz dringend brauchte, stand ich fast bewusstlos migränebedingt grünlich im Gesicht in der Straßenbahn, kalter Schweiß rann mir herunter. Die Blicke um mich herum sagten mir: "Bah, immer diese Junkies, pfui Teufel!" Reden konnte ich allerdings nicht mehr, also musste ich leiden. Keiner fand mich sympathisch, keiner hatte Erbarmen. Als ich das letzte Mal einen Sitzplatz angeboten bekam, sagte der nette Herr zu mir: "Für freundliche Damen doch immer gerne! Besonders wenn sie schwanger sind!" Ich sagte mir erfolgreich: Fresse halten und Diät machen, Pamo!
das ist bei uns noch normal. erst heute morgen beim arzt wieder erlebt. Da standen sogar die ganz jungen (so um die 16 - 18) auf und ließen die älteren herrschaften sich hinsetzen. (nein nicht mich lol... ich stell mich eh immer in die eck) unser wartezimmer ist nicht sehr groß und heute morgen war sehr viel los.
Ich finde es auch schade, dass es gelobt wird und nicht selbstverständlich ist. Klar, wenn ich Hilfe brauche mache ich das wie pamo. Aber ich finde, das es schon dazu gehört, mal ein bisschen nach rechts und links zu gucken. Egal ob aufstehen im Bus oder das Kind mit nur einem Teil an der Kasse vor zu lassen. So ein bisschen mehr Rücksicht schadet ja auch nicht. Muss sich ja keiner aufopfern. Für mich war es als Sextaner selbstverständlich, dass ich von der Treppe in der Schule (wo wir vor den Unterrichtsräumen gewartet haben) aufstehe, wenn die Oberstufenschüler vorbei kamen. Als ich in der obersekunda war, wurden wir von den Sextanern mit Papierkügelchen beschossen. ..
Hej Nuria! "Für mich war es als Sextaner selbstverständlich, dass ich von der Treppe in der Schule (wo wir vor den Unterrichtsräumen gewartet haben) aufstehe, wenn die Oberstufenschüler vorbei kamen. Als ich in der obersekunda war, wurden wir von den Sextanern mit Papierkügelchen beschossen. .." Ich dachte, ICH sei alt, aber das klingt noch eine Generation vor mir. AlsSextaner wäre uns nie eingefallen, zu Ehren der "Großen" aufzustehen (außer,die woltlen vorbei - dann galt das aber auch für Quintaner oder Klassenkameraden...) Gruß Ursel,DK
Mann den Platz im Wartezimmer anbieten. LG maxikid
Äh, bin Anfang 30... Es war halt so ein Gymnasium, was wert auf Tradition legte. Vor fünf Jahren ist es geschlossen worden.
Überhaupt nicht. Ich seh ( fast immer), dass jmd für Ältere Platz macht und als ich noch viel mit dem Kinderwagen unterwegs war, haben junge ( oft ausländische) Männer geholfen. Sehr oft.
Ich denke da wie du, ich halte auch Türen auf oder gebe älteren Leuten was aus dem obersten Regal im Supermarkt, wenn sie nicht allein rankommen. Ich finde das selbstverständlich, aber es ist wohl heutzutage nicht mehr üblich, so wie ich selbst mitbekommen habe... leider
Nein ich habe das ganz anders erlebt. Viele Leute sind hilfsbereit, man muss nur fragen und ganz konkret sagen was man braucht. Und umgekehrt gilt halt auch, dass nicht jeder junge Mensch der Omis keinen Platz im Bus anbietet arrogant ist. Er hat vielleicht selbst ein Handicap.