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Kontakt Abbruch - jetzt schlimme Nachricht

Kontakt Abbruch - jetzt schlimme Nachricht

Crivisa

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Hallo, da ich hier schon öfters tolle Tipps bekommen habe und auch vor wenigen Tagen das Thema Verhältnis Mutter/Kind war frag ich mal wie ihr damit umgehen würdet. Das geht eher an die, die keinen „bewussten“ Kontakt zu ihren Eltern, Mutter oder Vater haben. Ich gehöre auch dazu: Kontakt Mutter seit 9 Jahren nicht mehr. Vater jetzt seit knapp 3 Jahren. Gründe würden den Rahmen sprengen. Kurzversion: Kindheit Scheiße... Ich hab bewusst ebenfalls kein Kontakt mehr zu meinen Geschwistern - 3 an der Zahl. Alle älter. Diese haben in unterschiedlichen Konstellationen aber noch zum einen oder anderen Kontakt und sind verbändelt. Kontakt hab ich hier ebenfalls abgebrochen, weil Verhaltensmuster meiner Eltern übernommen wurden und ich mich abnabeln wollte. Wollte nie so werden. Nun zum eigentlichen: ich sagte immer, wenn irgendwer mal stirbt ist mir das egal, etc... nun hab ich aber aus sehr verlässlicher Quelle erfahren, dass mein Vater im Krankenhaus liegt mit Leberkrebs und seine letzte Reise antreten wird. Mich hat es kurzzeitig wirklich getroffen. Ich erfahre natürlich keine Details und kann nur mutmaßen. Ich weiß auch nicht so recht was ich fragen will - vielleicht einfach nur Erfahrungsberichte? Ich hab wirklich verschiedene Gefühle in mir und frag mich ob das Gefühl von Reue was hoch kommt, den Kontakt abgebrochen zu haben einfach nur dem Mitleid jetzt geschuldet ist? Brauch mal Meinungen.... Ps: mir ist klar, dass keiner mir einen Weg aufzeigen kann was richtig und was falsch ist... das muss ich selbst raus finden, aber vielleicht hilft es die Gedanken zu sortieren.... Danke und LG


fsw

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Antwort auf Beitrag von Crivisa

Wenn du das innere Gefühl und Bedürfnis hast,ihn nochmal zu sehen,dann gehe hin!Besuche ihn! Egal,was alle Anderen denken.Es ist deine Entscheidung.


Fru

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Antwort auf Beitrag von fsw

Sei Dir klar, das das deine letzte Chance sein könnte... Wenn dein Vater stirbt, wird er nicht wieder kommen. Egal was vorgefallen ist.


sara31

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Antwort auf Beitrag von Fru

Es geht nicht darum, ihm zu verzeichen für das was er dir in der Kindheit angetan hat. Aber vielleicht ein auf Wiedersehn.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Fru

Keiner kan nDir sagen, was Du tnus sollst - udn wie Du Dich dann hinterher fühlen wirst. Egal wie Du Dich entscheidest. Aber eins merke ich an Deinen Zeilen: Es macht Dich betroffen - und Du es ist Dir nicht egal, was mit Deinem Vater passiert. Das ist wichtig. und wie mene Vorgängerinnen sage ich auch: Überleg Dir, ob das, was vorgefallen ist, wirklich über den Tod hinaus wichtig ist -- oder ob Du nicht wenigstens Abschied nehmen möchtest. Zu spät kommen kann sehr weh tun - und bleibt für immer. Und verpaßte Gelegenheiten tun manchmal noch weh als alle Gemenheiten der Welt. Vorallem:_ Wenn es nur Dein Stolz ist, der Dich zurückhält, dann weiß ich, es ist der falsche Grund. Also, fühl genau nach, was es ist und wo Du stehst. Und dann handle danach. Gruß Ursel, DK


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von sara31

Sehe ich auch so, es ist deine letzte Chance ihn zusehen. Es geht nicht darum ihn zu verzeihen aber vielleicht um deinen Frieden zu finden


FrauStorch

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Ich sehe es wie die anderen. Überlege dir gut, ob du diesen Zeitpunkt verpassen möchtest. Du musst kein Frieden schließen oder irgendwas gutheißen. Du könntest aber einen Abschluss finden. Für dich selber. Du wirst das nie nachholen können, wenn er einmal tot ist. Jetzt oder nie.


Meeresschildkröte

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Ich kann dir weder sagen, was du fühlen noch wie du dich verhalten sollst, aber so viel weiß ich: Was in deiner Familie vorgefallen ist und welche Wirkung das auf dich hatte, kannst nur du selbst beurteilen. Wenn es dich zu irgendeinem Zeitpunkt veranlasst hat, den Kontakt abzubrechen, werden das gewichtige Gründe gewesen sein und du brauchst deswegen keine Schuldgefühle zu haben. Es ist aber auch normal, dass dir der (mögliche? baldige?) Tod deines Vaters nahegeht - unsere Eltern sind unsere Eltern, egal wie unsere Kindheit gewesen ist und wie sehr man versucht, sich emotional abzugrenzen. Ich weiß nicht, ob ein Treffen als Option im Raum steht, aber hier kann ich dir aus Erfahrung sagen: Der Verlauf hängt stark davon ab, welche Erwartungen du hast. Wenn du es nur für DICH tust, weil es dir wichtig ist, um mit deiner Kindheit abzuschließen, kann es Sinn machen. Aber tu es nicht für deinen Vater und schon gar nicht in der Hoffnung auf Aussöhnung - das ist sehr unwahrscheinlich und die Enttäuschung wäre wahrscheinlich sehr schmerzhaft. Alles Gute!


Zero

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Antwort auf Beitrag von Crivisa

Ich kenne weder meine Mutter (bis auf 1 Jahr, wo wir uns "gesehen" haben, da war ich 17, habe ich seit ich 1 Jahr alt bin, keinerlei Kontakt zu ihr). Meine Geschwister Mütterlicherseits kenne ich auch nicht - neun an der Zahl. Sollte einer von ihnen sterben, werde ich es registrieren, mehr aber auch nicht. Auf meine Kontaktbemühungen kamen keinerlei Reaktionen. Sie sind als quasi Fremde für mich. Sollte mein Vater das zeitliche segnen, werde ich mit Sicherheit eine gewisse Zeit trauern, aber auch nicht so sehr, wie wenn ein guter Freund stirbt. Wir hatten 18 Jahre keinen Kontakt und aktuell auch nur sporadisch.


LaLeMe

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Ohne ihn gäbe es dich nicht Es ist die letzte Chance. Er ist dein Vater auch wenn es vielleicht unschöne Dinge gab. Nutze sie


Crivisa

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Wow, soviele Antworten innerhalb kürzester Zeit. Danke euch. Was mir bei den Antworten bewusst geworden ist, ist der Punkt dass ich wahrscheinlich Angst habe, den Zeitpunkt zu verpassen nochmal „aufzuräumen“. Wirklich die Vergangenheit zu beenden. Es gibt eine Frage, die mir wirklich auf der Seele brennt, aber die würde mein Vater sicher nicht beantworten können oder wollen. Von daher würde es für mich - die Konfrontation- wahrscheinlich nur Wunden aufreißen. ... Danke für eure Hilfe!


mausebär2011

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Vor fast 3 Jahren haben wir den Kontakt zu meiner Schwiegermutter abbrechen müssen. Notwendig war das nachdem sie auf unseren Sohn losging. Das sie meinen Mann regelmäßig fertig gemacht hat haben wir dem Knirps zuliebe immer hingenommen. Bei unserem Sohn war dann aber eine Grenze erreicht. Zumal sie hinterher wochenlang telefonisch Terror gemacht hat und nicht mit sich reden liess. Wie dem auch sei. Im August 2017 bekamen wir dann eine SMS von der Schwester meines Mannes, ihre Mutter hatte wieder einen Schlaganfall und liege im Koma. Nach dem ersten Schreck beschloss mein Mann das er sie besuchen wolle. Das tat er dann auch und fand hinterher auch das es die richtige Entscheidung war. Die Tage und Wochen danach haben wir viel geredet. Letztendlich waren wir aber unterschiedlicher Meinung. Ich fand es besser den Kontakt wieder aufzunehmen (zumindest vorerst), er hingegen nicht. Seine Entscheidung nahm ich an. Auch wenn mir mein Gefühl was anderes für, aber es war seine Mutter und somit seine Entscheidung. Nachdem klar war das sie nicht mehr aufwachen wird hat er viel beim ausmisten geholfen und viel Zeit mit dem Rest der Familie verbracht zu denen er nie wirklich Kontakt hatte. Aber es tat ihm gut, war für ihn wohl eine Art Therapie. Nach 5 Wochen Koma verstarb sie dann an meinem Geburtstag. Wir waren grade am feiern. Muss aber dazu sagen dass es geplant war. Aber mein Mann wollte nicht dabei sein und wollte die Feier auch nicht verschieben. War ein merkwürdiges Gefühl als die Nachricht kam und jeder es wusste aber keiner was sagen wollte/konnte (mein Mann bat darum ihn nicht drauf anzusprechen). Für meinen Mann war es der richtige Weg. Jetzt musst du entscheiden welcher Weg für dich richtig ist. Alles gute!


Mitglied inaktiv

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In so einer Zeit kommen alle Gefühle in einem hoch, alles negative wird nochmal gesehen, alles was hätte sein können, aber auch das Positive, was gewesen ist, braucht seinen Platz in dieser Zeit. Für Dich die Chance, mit dem Thema abzuschließen. Damit meine ich nicht zu verzeihen, sondern vielleicht ein Stück zu verstehen, aber auch wenn das nicht möglich ist, einfach zu akzeptieren. Wenn Du das Gefühl hast, dass es dafür gut wäre, Deinem Vater noch einmal Lebewohl zu sagen, dann geh ruhig hin. Ich würde vorher versuchen, mit dem KKH Kontakt aufzunehmen. Als Tochter müsstest Du doch Auskunft erhalten, mit dem behandelnden Arzt verbunden werden. Dann kannst Du die Situation besser abschätzen und das beeinflusst vl. auch Deine Entscheidung. Aber denk daran, dass es auch eine Enttäuschung sein kann bzw erwarte nicht zu viel. Sollte er noch ansprechbar sein, bekommt er dennoch vermutlich starke Medikamente. Er wird dich vielleicht nicht in die Arme nehmen, sich entschuldigen und Dir noch ein schönes Leben wünschen. Vielleicht liegt er da, jammert über den Schmerz und regt sich über die unfreundlichen Pfleger auf... Vielleicht schickt er Dich auch weg vor Wut, Schmerz, ... wer weiß in welcher Verfassung er an diesem Tag ist. Vielleicht freut er sich aber auch sehr Dich zu sehen und ihr führt ein letztes Gespräch, das Dir gut tut und besser hilft, über seinen Tod hinwegzukommen. Viel Kraft!


Crivisa

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Das mit dem Krankenhaus ist eine gute Idee vorher Kontakt aufzunehmen. Danke. Mein Vater war/ist Alkoholiker auch wenn er es immer geleugnet hat. Ich weiß also nicht in welcher Verfassung er überhaupt ist. Einer der Hauptgründe warum ich damals auch den Kontakt abbrach, weil er den Konsum wieder enorm steigerte. Ich muss also mal drüber schlafen ob ich das will.


Mitglied inaktiv

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So eine Freundin hatte ich auch. Ich habe mich dann langsam distanziert , da sie immer schafft ,das ich mich unzulänglich gefühlt habe und sogar mein Leben hinterfragte...nach jedem Treffen war ich wie ausgelaugt. Da ich sie nicht aendern wollte und ich mich auch nicht, gab es nur noch , das die Freundschaft nun noch als weitläufig gilt aber nicht mehr....streiten werde ich mich nie wegen so etwas, da ist mir meine Zeit zu schade vier


Mitglied inaktiv

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Falscher Beitrag ,sooooory ...


Nenilein

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Ich habe einmal vor 17 Jahren die letzte Chance verpasst und hadere bis heute damit. Mein Mann hat sie einmal verpasst und auch wenn er es nur mal nebensächlich erwähnt hat weiß ich, dass er es traurig findet. Überleg es dir gut, bevor du hinterher was bereust was du nicht mehr ändern kannst.


EinTraumWirdWahr

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Mein Verhältnis ist ähnlich wie von dir beschrieben. Es ist nicht nur „vielleicht was Unschönes“ vorgefallen, sondern es war Gewalt an der Tagesordnung. Physisch wie psychisch. Nur bei mir - meine Geschwister wurden verschont und verwöhnt. Ich habe zu meinen Eltern seit Jahren keinen Kontakt - sollten sie im Sterben liegen, würde sich daran nichts ändern. Mitbekommen würde ich es, da meine Schwester, mit der ich sehr guten Kontakt habe, ab und an von denen kontaktiert wird. Allerdings ist da immer Alkohol im Spiel. Mein Rat für dich: Fahre hin, wenn du denkst, Dinge für dich klären zu können und zu müssen. Sonst lass es. Ich glaube nicht, dass dir allein das „ihn sehen“ dir hilft, aber das musst du natürlich selbst entscheiden. Alles Gute für dich, ich beneide dich nicht um diese Situation!!!!


kattta

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es wurde schon so vieler geschrieben. ich möchte noch hinzufügen ( erlebt bei meinem mann), daß es auch die Möglichkeit gibt, daß dein vater auf dem Sterbebett so manches zu sagen hat. beim vater meines Mannes, der seine Kinder geprügelt hat, war es so, daß er um Verzeihung bat. die beiden haben viele stunden zum ersten mal geredet. und es hat beiden gut getan. auf jeden fall ist es schwer, und das tut mir leid.


Mitglied inaktiv

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Ich hatte das auch vor drei Jahren und nein, ich habe die Person nicht mehr gesehen, weil sie am Ende doch schneller starb als wir alle dachten. Aber ich komme gut damit klar. Allerdings war es bei uns so, daß diese Person auch im kranken (Lymphdrüsenkrebs) Zustand mich nicht mehr sehen wollte. Da ist so viel vorgefallen. Am Ende ging es um meine Kinder, die sie als Sprachrohr gegen mich benutzen wollte. Und da hörte der "Spaß" auf. Im Nachhinein war mir klar, daß ihre aprupte Wesensänderung wohl mit dem Krebs zu tun hatte. Sie wurde richtig bösartig. Ich war auch nicht die Einzige, mit der sie gebrochen hatte. Ihr Mann hatte noch Kontakt zu mir und über ihn hatte ich auch alles über den Krankenverlauf erfahren. Ich hatte oft überlegt, hinzugehen, aber er ließ mir dann mal "ausrichten" daß sie mich aus dem Haus schmeißen würde, wenn ich käme. Ich weiß nicht wie dein Vater darüber denkt, wenn er das noch kann :( Hat ihm der Abbruch weh getan? Hätte er dich mit offenen Armen an sich rangelassen? Oder war da zu viel Abneigung. Bei Zweiterem würde ich es lassen, ihn nochmal zu besuchen. Dinge aufarbeiten bzw. Fragen stellen, da denke ich, ist jetzt der Falsche Zeitpunkt. In meine Fall oben habe ich folgendes gemacht: Ich bin in die Kirche, weil ich wußte, daß diese Frau sehr gläubig war. Ich habe eine Kerze angezündet und gebeten, sie friedlich einschlafen zu lassen, sie soll sich nicht quälen. Denn das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht ;( Mögen vielleicht einige belächeln, aber für mich war das die Art Abschied, die in dem Moment möglich war und das reichte mir. Einen Tag später ist sie gestorben. Ich war auch auf der Trauerfeier, habe mich dann aber im Hintergrund gehalten und bin kurz vor Schluß durch einen Hintereingang verschwunden. Aber am Ende mußt du wissen, was richtig oder falsch ist. Wir können dir nur unsere Erfahrungen erzählen.


ak

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Ich denke Du solltest hin gehen. Es ist dir NICHT EGAL. Alles Liebe


mellomania

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das problem wäre für mich, dass ich für mich entscheiden müsste, welches bild in meinm kopf bleiben soll. das, was du in erinnerung hast oder das, was du dann siehst? er liegt im kh, krank, du hast ihn seit jahren nicht gesehen, das könnte dich dermaßen aus der bahn werfen. mein papa hatte einen herzinfarkt während der autofahrt autobahn linke spur. ich war sechs wochen vor der geburt und durfte ihn nicht sehen. mein bruder schon. er sagt, das war furchtbar. sie haben ihm den bart abrasiert auf der intensiv, mein bruder und ich kennen papa nur mit vollbart. klingt banal aber mein bruder war geschockt. es ist alles gut ausgegangen wenn man das so sagen kann, alle haben überlebt ABER wenn mein bruder nochmal entscheiden könnte, ob er ins kh geht oder nicht (er musste, da er der medizinsche notfallvertreter war vom gericht aus) dann würde er nicht gehen, das bild brennt sich ein. in unserem fall wurde es später ersetzt durch neue bilder, in deinem fall könnte das das letzte bild sein. da musst du überlegen ob du das schaffst...wäre telefonieren eine option?


Schniesenase

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Mein Vater starb, als ich 25 war. Ich war dabei. Es hatte so manche Unstimigkeit gegeben, und ich hätte gern so vieles noch geklärt, aber als er so krank war, wurde mir bewusst, dass er mit ganz anderen, existentiellen Sorgen beschäftigt war und beschloss, diese Fragen nicht mehr an ihn heranzutragen, wissend, dass es dazu nie mehr Gelegenheit geben würde. Das ist jetzt 23 Jahre her, und ich habe unsere in Teilen tragische Vergangenheit Stück für Stück aufgearbeitet, sehr ihn anders als früher und eben auch in seiner Unvollkommenheit. Ein erstuanliches Erlebnis hatte ich ein Jahr nach seinem Tod. Man mag mich für verrückt halten, aber da war er bei mir, irgendwie, und irgendwie war plötzlich klar, dass nun zwischen uns alles ok ist. Wir hatten so ein Zwiegespräch im Geiste. Klingt schrill, habe ich aber so erlebt. Negative Gefühle ihm gegenüber hatte ich danach nicht mehr, eher eine erwachsene innere Distanz. Meine Mutter ist Alkoholikerin, ich weiß also gut, wie wichtig eine innerliche Trennung von Eltern mit solchen Problemen ist und wie lang der Weg ist, bis man sie wirklich emotionsfrei "lassen" kann. Deine Trennung von Deinem Vater war und ist Teil eines inneren Überlebens- und Gesunderhaltungsprogramms und notwendig für Dich (gewesen). Meine Erfahrung sagt mir, dass nicht alles vor dem Tod geklärt werden kann und muss, denn auch danach gehst Du Deinen Weg mit ihm weiter, veränderst innere Haltungen und lernst ggf. durch andere noch etwas über ihn dazu. Wichtig ist allein, ob es für DICH wichtig ist, ihn noch mal zu sehen oder ihm Dinge zu sagen und ob Du die mögliche Reaktion darauf bewältigen kannst, ohne dass es Dich wieder voll aus dem Ruder wirft. Ich wünsche Dir die Klarheit, Deinen Weg damit zu erkennen, die Kraft, ihn zu gehen - er kostet so oder so Kraft - und die verständnisvollen Begleiter, die Dich damit achten und respektieren. Auch der Tod beendet nicht den inneren Dialog, und wer daran hadert, macht sich das Leben unnötig schwer.


Crivisa

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Vielen lieben Dank für diesen Austausch- und vielen Dank auch an alle. Mir hat der Austausch unheimlich geholfen. Danke, dass „fremde“ so für mich da waren. Hat mir emotional sehr geholfen. Wollte ich nur mal sagen...