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Kinder auf Beerdigung

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Kinder auf Beerdigung

Mirze

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Hallo Freitag wird der Opa meines Mannes beerdigt. Meine Schwiegermutter wünscht sich, dass unsere Kinder (8 und fast 4) auch mitkommen. Ich bin allerdings dagegen, dass der Kleine mitkommt. Er versteht es doch noch gar nicht. Ich befürchte, dass er verängstigt ist, wenn die Trauergäste weinen etc. Jetzt hab ich zumindest vorgeschlagen dass wir zum Gottesdienst gehen, ich mit dem Kleinen aber nicht ans offene Grab geh. WAS würdet Ihr an meiner Stelle tun? Mirze


fsw

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Kinder gehen viel unbefangener mit Tod und Trauer um.Erwachsene sehen es oft als Tabu-Thema.Nimm sie ruhig mit.Gib ihnen die Möglichkeit,den Raum evtl. zu verlassen!Sie gehören zur Familie.


faraday

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Ich bin immer dafür, die Kinder mitzunehmen und 4 ist ja nun nicht mehr so klein. Auch Kinder haben ein Recht, Abschied zu nehmen und werden den Opa doch sicher auch sehr lieb gehabt. Natürlich sollte man vorher mal drüber reden, der Tod an sich hat doch sicher auch schon viele Fragen aufgeworfen. Traurig macht ja nicht die Beerdigung, sondern dass ein geliebter Mensch von einem gegangen ist. Ich habe bisher jede Beerdigung als tröstlich gefunden. Wir Erwachsene machen doch erst so ein Tabu aus dem Sterben, Kinder gehen damit oft viel selbstverständlicher um. Meine Kinder waren auch schon auf 4 Beerdigungen (3x Uroma, 1x Großonkel) und haben es immer gut verkraftet.


sweetme89

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Wenn du der Meinung bist das der kleine das nicht gut verkraftet würde ich an deiner stelle auch nach Hause gehen. Lg


Cassie

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Mein Sohn war 4, als mein Papa gestorben ist und für mich stellte sich die Frage irgendwie gar nicht. Natürlich ist er mitgegangen. Wir haben vorher oft gesprochen und auch genau erklärt, was während der Beerdigung passiert. Er wollte dann sogar unbedingt neben mir am Grab stehen. Kinder gehen wirklich meist viel unbefangener mit diesem Thema um. Klar hat er später noch öfter fragen gestellt. Heute (im September jährt sich der Todestag) ist mein Sohn fest davon überzeugt, dass der Opa jetzt ein Schmetterling ist. (Wir haben das buch "Abschied von Opa Elefant" gelesen, da stützt sich seine Idee drauf ;)) Und mir hat es ehrlich gesagt damals auch viel kraft gegeben, dass er so natürlich damit umging.


Tweety2014

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Meine beiden waren dabei sie waren da 2 und 4.5 und ich habe es nicht bereut es waren auch 2 beerdigungen hintereinander grade für die große fand ich es wichtig das sie abschied nehmen kann. es war aber eine urnenbestattung.


Mitglied inaktiv

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Ich denke nicht, dass deine Kinder ein Problem damit haben werden. Ich würde mit ihnen hingehen und ihnen vorher erklären, was da passieren wird (auch dass evtl. andere weinen werden). Du kannst die Beerdigung ja immer noch verlassen, wenn du währenddessen bemerken solltest, dass deine Kinder ein Problem mit der Situation haben.


Tweety2014

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Meine onkel hat bei meiner oma damals gesagt entweder alle oder keiner weil meine Mama auch bedenken hatte. und so waren sie dann auch bei ihm dabei.


79anin

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Hallo! Das einzig wichtige ist, dass ein Kind nicht gezwungen wird zur Beerdigung zu gehen wenn es nicht möchte. Frag dein Kind einfach. Die allermeisten Kinder wollen sogar unbedingt mitgehen und es gibt so gut wie nie Probleme...


luna8

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Ich würde meine Kinder mitnehmen, der Tod gehört leider auch zum Leben. Wenn du aber der Meinung bist, dem Kleinen wird es zuviel, dann mach es so... Meist weinen die Trauergäste ja auch nicht sehr laut. Lg


Mirze

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Ok Ihr habt mich überzeugt :-) Ich werde den Kleinen mitnehmen und wenns ihm wirklich zu viel wird, kann ich immer noch gehen. Danke für Eure Antworten. LG


MäuschenNr.3

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Mein Opa ist Ende April gestorben, seine Urenkel waren alle dabei. Meine waren zu dem Zeitpunkt 10, 8, 5 und 2. Die begreifen mehr als man denkt! Meine inzwischen 3 jährige hat mir erst vorhin erklärt, dass der Uropa jetzt nix mehr erzählt, weil er gestorben ist. Bei der Beerdigung selber sind wir auch ans offene Grab, haben uns dann aber mit den Kindern weiter weg hingestellt, da konnten die Kinder dann etwas laufen.


lastunicorn

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damit um als Erwachsene. Wenn du mit ihnen vorher darüber sprichst, verstehen sie auch, dass Erwachsene weinen. Gefühle sind für Kinder selbstverständlich und direkter. Es spricht doch garnichts dagegen, dass Kinder erfahren, dass es "traurig" ist, wenn nahestehende Menschen sterben. Mit 4 Jahren verstehen sie die Endgültigkeit des Todes noch nicht, daher sollte man ihnen das Sterben nicht mit Begriffen wie "Entschlafen" oder "Einschlafen" erklären. Aber trotzdem sind Kinder in dem Alter durchaus in der Lage zu verstehen, dass es sich um einen Abschied handelt, der auch für sie wichtig ist. Wenn deine Kinder keine gravierenden Wahrnehmungsprobleme haben, die gegen eine Teilnahme an der Trauerfeier sprechen, tust du ihnen eher keinen Gefallen, sie vom letzten feierlichen Abschied für den Ur-Opa auszuschließen.


dkteufelchen

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ich habe auf der Beerdigung meines opas die kinder nicht mitgenommen (sie waren da ein dreiviertel jahr alt) und auch bei der Beerdigung meiner Oma (da waren sie drei) und der meines onkels (da waren sie 5) nicht mitgenommen. ich habe mich dagegen entschieden, weil ich der Meinung war, dass sie in diesem alter zwar mit dem Thema Tod konfrontiert werden können, aber nicht in seinem ganzen ausmaß. jetzt sind sie 11 und auch heute würde ich mich dagegen entscheiden, es sei denn, sie äußern von sich aus den wunsch mitzugehen. ich war bei der Beerdigung meiner Oma im übrigen 14 und bin nicht mitgegangen, ich bin dann mit meiner mutter einen tag später zum grab gegegnen, dort konnte ich allein für mich abschied nehmen. was ich zu diesem Zeitpunkt auch viel besser fand. die erste Beerdigung habe ich mit 21 erlebt und fand es mehr als furchtbar. im übrigen muss ich ehrlich sagen, der wunsch einer verwandten (in dem fall deiner schwiegermutter) würde mir in dem Moment - entschuldige bitte - aber wo vorbei gehen. du bist die mutter, und du musst entscheiden, ob deine kinder das verkraften oder nicht.


lastunicorn

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

das negative Erleben, welches du als junge Erwachsene hattest, damit zu tun haben könnte, dass bei euch in der Familie das Thema Tod tabuisiert wird? Mit 14 giltst du bspw. als Christin als erwachsen und darfst Patenschaften für Kinder übernehmen. Dann sollte auch eine Beerdigung eines alten Angehörigen keine emotional unnatürliche Überforderung mehr sein... Natürlich entscheiden die Eltern, ob und wie sie ihre Kinder mit dem Thema Tod eines Menschen aus dem nahen Umfeld umgehen lassen... sie entscheiden aber auch darüber, wie tabuisiert die Kinder später als Erwachsene höchstwahrscheinlich damit umgehen. Du selber bist anscheinend ein sehr gutes Beispiel dafür...


roxithro

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Ich finde nicht, dass " ein Kind nicht auf eine Beerdigung mitnehmen " gleichzusetzen ist mit " Tod tabuisieren ". Tabuisieren heißt für mich völlig totschweigen. Das muss ja nicht der Fall sein. Man kann trotzdem das Thema Tod zum Thema machen, mit den Kindern besprechen, aich Gedanken dazu machen etc. ... . Ob ich ein Kind mit auf eine Beerdigung nehme , ist dann ein anderer Punkt.


dkteufelchen

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nein, es hat nichts damit zu tun, dass es ein tabu-Thema ist/war. es hat was mit der emotionalen Bindung zu meiner Oma und den umständen ihres todes zu tun. UND meine Oma war nicht alt, sie war 57 und ist mitten aus dem leben gerissen worden - ich hatte im übrigen 8 Wochen später Jugendweihe (das nur als randinfos) und wie gesagt, auch wir reden mit unseren kindern über dieses Thema und das es zum leben dazu gehört. sowohl durch Krankheit, Unfall oder alter. aber ich habe diese Entscheidung zu den Zeitpunkten mit meinem Partner getroffen und auch heute halte ich diese Entscheidungen für richtig. und wie gesagt, wenn sie jetzt mit 11 (bzw. später) den wunsch äußern würden, an sowas teilzunehmen (zum Beispiel bei ihren Großeltern) würde ich es ihnen nicht verwehren.


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

mein kinder interessieren sich auch für dieses Thema und da der Friedhof bei uns hier ein sehr schöner park ist - wenn man das so sagen kann - gehen wir dort auch ab und an mal spazieren und gehen dann auch an der grabstelle vorbei. und sie stellen fragen zur familiengeschichte und bekommen diese altersgerecht erklärt - so haben wir es mit allen dingen gehalten. also hier gibt es keine tabu-Themen.


lastunicorn

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Der meist rituelle Abschied bei einer Trauerfeier respektive Beisetzung leitet immer eine neue Stufe der Trauerarbeit ein. Diese zu umgehen muss, kann sicherlich jeder für sich wählen, aber die Konsequenzen daraus können noch lange nachwirken. Wie man hier in diesem Strang sehen kann, halten Viele es so, wie sie es selber gelernt haben. Heute gehört es dazu, 4-jährige zu Hochzeitsfeiern, Taufen, etc. mitzunehmen... zu einer Trauerfeier aber werden die selben Kinder, die sicherlich die Bedeutung einer großen Hochzeitsfeier mit Kirchen-Tamtam und dicker alkoholschwangerer Feier ebenso wenig konkret verstehen können wie den Tod vom Ur-Opa, nicht mitgenommen. Ich glaube kaum, dass sich die meisten die Mühe machen, ihren Kindern die Bedeutung des weißen Brautkleides und des dazu gehörigen Schleiers allzu detailliert zu erklären, wie er der Historie nach ist - jungfräuliche Heirat usw. Da reicht es öffentlich schon, eine dicke Party zu haben. Bei Beerdigungen wird gleich erst einmal von einem seelischen Knacks ausgegangen... Gucci hat es sehr schön beschrieben...


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von lastunicorn

entschuldige bitte, aber das ist mir ZU kirchlich. wir sind alle nicht getauft, haben mit der kirche nichts zu tun. ich glaube weder an Gott noch an sonstwen. meine kinder haben ALLEIN entschieden, dass sie in der schule philo machen wollen und NICHT reli, weil auch sie nicht an Gott glauben. und nein, ich habe es ihnen nicht ausgeredet, sondern habe ihnen die freie Wahl gelassen. und auch bei pompösen Familienfeiern - die hier wenig stattfanden - haben unsere kinder nicht mitgefeiert. weil ICH entweder feier, oder mich um meine kinder kümmere. ich mag da konservativ oder alt eingestellt sein, oder was auch immer. aber ich bin der Meinung für MEINE kinder, ist es der richtige weg. und wenn sie später alt genug sind und sich der Tragweite bewusst sind, können sie sich gern auch taufen lassen und glauben, an wen sie es für richtig halten. aber so ist eben jede Familie anders. und es wurde nach Meinungen gefragt. ich habe aus einer anderen sicht geantwortet und meine Meinung kund getan. im übrigen muss ich sagen, ich hätte meine kinder bei einer Trauerfeier gar nicht gewusst, wie ich sie "stillhalten" soll - die frage des "angemessenen benehmens" war hier ja auch schon kurz erwähnt worden. denn meine kinder sind schon immer ein wenig wild gewesen, und wären sicherlich nicht bei einer Trauerfeier mit tragender musik und ellenlangen reden, lange dem umstand angemessen ruhig geblieben. die einzige hochzeit die unsere kinder wirklich miterlebt haben, war die von meinem mann und mir, mit allen Aufgeregtheiten und auch mit dem feuchtfröhlichen gästen am abend. aber auch ich habe kein Hochzeitskleid, geschweige denn schleier gehabt. wir waren eher praktisch eingestellt. das Highlight unserer hochzeit war, dass unsere kinder mitverheiratet wurden. sie bekamen von uns zur hochzeit kleine silberfingerringe geschenkt, nachdem wir den amtlichen kram erledigt hatten. mit feierlicher 1minutenansprache der standesbeamtin. DAS war für sie von Bedeutung und einfach nur schön. vielleicht haben meine Eltern was bei mir falsch gemacht, vielleicht haben die Eltern meines Partner was falsch gemacht (in dieser Beziehung) und vielleicht geben wir den kindern was falsches weiter. aber wie ich schon sagte, wir sind den kindern gegenüber offen. vertreten unsere Meinung, und bitten sie, sich ihre eigene zu bilden. auch diese wird dann respektiert. aber auf einer Beerdigung haben meiner Meinung nach, kinder bis zu einem gewissen alter, einfach nichts zu suchen. sie lernen das leben erst kennen und müssen sich mit dem Tod früh genug beschäftigen.


lastunicorn

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

ich persönlich habe mit der Kirche auch mal garnichts am Hut. Aber dass es bspw. bei EURER Eheschließung um Rituale ging, in die ihr die Kinder -natürlich - absolut eingebunden habt, bestätigt meine Ausführung. Du warst offensichtlich wirklich noch nicht auf einer signifikanten Anzahl von Trauerfeiern, um zu wissen wie unterschiedlich diese HEUTE verlaufen. Aber ob kirchlich, atheistisch oder was auch immer: es geht um Rituale des Abschieds... und Trauer findet nicht nur in religiösem Rahmen statt. Ich selber habe noch nie eine Trauerfeier erlebt, wo die anwesenden Kinder wie am Stühlchen festgetackert aushalten mussten. Weinen und Lachen gehören ganz nah zusammen... und wenn du die Schilderungen von Gucci einmal gelesen hast, so darfst du ruhig davon ausgehen, dass das HEUTE keine Seltenheit ist. Hier in der Gegend war es übrigens noch nie so, dass bei dem anschließenden "Kaffeetrinken" schwer ernst und seriös zusammen gesessen wurde. Und ich weiß, dass selbst in tief katholischen Gegenden der sog. "Leichenschmaus" durchaus auch lockerer abläuft. Man erinnert sich - gerade bei älteren Angehörigen - an den Verstorbenen und es darf sogar gelacht werden... wenn auch manchmal mit einer Träne im Augenwinkel. Ja, jeder entscheidet, wie er seine Kinder erzieht und welche Werte seine Kinder mitbekommen. So viel... so gut... dennoch geht es bei einem Meinungsaustausch und einer Diskussion nicht nur darum, seine eigene starre persönliche Meinung mit einem "Habefertig"-Effekt abschließend rauszuhauen, sondern vielleicht auch einmal seinen eigenen Horizont zu erweitern, um zu sehen, dass es durchaus andere Ansätze als den eigenen gibt. Ich sehe in deinen Schilderungen eher einen pseudoliberalen Ansatz, den du uns hier verkaufen willst. Erst sprichst du davon, dass du und dein Mann entscheiden und dann werden die Kinder doch in die Entscheidungen einbezogen... was denn nun? Aber es ist ja nun, wie es ist... du findest, dass 11- und 14-jährige zu jung sind, um sich mit dem Thema Tod auseinander zu setzen... ich persönlich finde, dass Kinder in dem Alter zu jung sind, um bspw. die Pille zu bekommen - das sehen Andere hier auch ganz anders. Mit der Art, wie wir als Eltern damit umgehen und mit den Konsequenzen, die es hat, wie wir ihnen unsere Einstellung zu solchen wichtigen Dingen im Leben vermitteln, müssen unsere Kinder leben. Wer am Ende den "richtigeren Weg" gewählt hat... das werden wir sicherlich niemals heraus finden. Nur... die Zeiten ändern sich halt und mit ihnen eben auch die Werte und die Rituale, wie man an eurer Eheschließung sieht. So werden tradierte Werte halt auch im Laufe der Zeit ganz anders erschlossen.


Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Kinder (damals 8,10,13) waren zur Beerdigung ihres Opas nicht mit. Meine Mittlere ist sehr sensibel und heult noch jahrelang wegen der verschiedensten Dinge, da musste sie nicht noch die Beerdigung hautnah miterleben. Außerdem hätten sie sich beim anschließenden Essen sicher gelangweilt. Meine Schwimu legte zum Glück keinen Wert auf die Anwesenheit der Kinder. Ich selber erinnere mich auch noch mit Grauen an den Tod meiner Oma (war ich 9) und die vielen heulenden Leute, obwohl ich auch zur eigentlichen Beerdigung nicht dabei war. Damals sauer - später war ich froh drüber, dass es mir erspart blieb. Traurig genug war ich auch so. Und eine Leiche zu sehen hätte mir definitiv jahrelange Alpträume verursacht. Also, zu ner Urnenbestattung würde ich die Kinder mitnehmen, wenn sie selber es unbedingt wollen. Weisst du aber, dass deine Kinder sehr sensibel sind - dann lass es. Deine Schwiegermutter muss nicht mit den Folgen , wie schlaflosen Nächten etc. leben. Bei 4jährigen besteht auch die Gefahr, dass sie sich "unangemessen" benehmen, und du den schwarzen Peter zugeschoben bekommst. Nur zum Gottesdienst zu kommen, ist doch ein sehr guter Kompromiss. lg carow


pflaumenbaum

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ob es mit möchte. Mein Sohn war mit 4 bei der Beerdigung meines Opas dabei und er hat es sehr gut verkraftet. Er wollte auch unbedingt dabei sein. Er hat Engel gebastelt und ins Grab geworfen. Er spricht seitdem immer mal wieder vom Tod und macht sich Gedanken, aber das hätte er (denke ich) auch, wenn er nicht dabei gewesen wäre.


Gucci75

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Kinder können altersgerecht über den Tod, Trauerfeier und Beisetzung informiert werden. Der Tod als Teil des Lebens ist eine Erfahrung, die man Kindern nicht vorenthalten darf. Bücher unterstützen da wunderbar, um mit Kindern in Kontakt mit dem Thema zu bringen. Als mein Schwiegervater vor 2 Jahren starb, war mein Kind fast 9. Dieses Jahr starb mein Vater...die Krankheit, sein Leiden und körperlich rasanter Abbau (zwischen Diagnose und Tod lagen knapp 4 Wochen) wurden von meinem Kind (fast 11), meinem Neffen (9) und meiner Nichte (gerade 5) bewusst miterlebt. Sie wussten, das er stirbt, sie waren furchtbar traurig, als sie gesagt bekamen, dass er tot ist. Die Trauerfeier und die Urnenbeisetzung war für sie selbstverständlich. Es waren unglaublich viele Menschen da, es haben so viele so sehr geweint. Die Kinder haben laut, lange und intensiv geweint. Sie haben 20 Minuten nach der Trauerfeier gespielt undgelacht. Sie gehen ungezwungen und ohne Ängste auf den Friedhof, sie malen kleine Bilder für das Grab, bringen Blumen und wenn wir über den Friedhof spazieren, kann es sein, dass sie Trauerschleifen geradeziehen und von Schmutz säubern. 4 Tage nach seiner Beisetzung starb der Vater meines Schwagers. Die Kinder haben keine Großväter mehr, aber sie können die Gräber ungezwungen besuchen. Der Tod und die Trauer haben einen festen Platz in unserem (Er-)Leben und sind kein beängstigende, fremde Erfahrung der Ersachsenen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Gucci75

Als mein Papa starb waren meine Kinder 2, 3 und 4 Jahre alt. Und ja, auch ihnen hab ich altersgerecht erklärt, dass Opa nicht wieder nach Hause kommt. Sie haben ihre eigene "Wahrheit" entwickelt, für sie war Opa im Himmel und wieder ganz gesund. Beerdigung gab es nicht, es war eine Seebestattung. Als meine Oma starb, waren sie älter. 5, 6 und 7. Sie weinten viel, besonders mein Großer, der sehr an ihr hing. Eine Beerdigung gab auch hier nicht. Wieder eine Seebestattung. Bei meinem Schwiegervater waren sie fast 6, 7 und 8. Auch hier war die Traurigkeit groß, sie weinten viel. Wir fragten sie, ob sie mit zur Beerdigung möchten, sie wollten nicht. Sie sagten, sie müssten keinen Abschied nehmen. Haben sie bei Opa und Ur-Oma auch nicht gebraucht. Wenn wir an die Ostsee fahren, nehmen wir immer einen Strauß Gänseblümchen mit. Die hab ich Oma als Kind immer gepflückt. Jedes Jahr bekam sie die ersten Gänseblümchen die ich finden konnte. Fahren wir an die Nordsee, nehme ich Rosen aus dem Garten mit, den mein Papa leider nie sehen konnte. Ich hab kein Glück bei Zimmerpflanzen, aber meine Gartenpflanzen blühen wie verrückt. Hätte ihn sehr gefreut. Auch mein Schwiegervater bekommt Rosen aus dem Garten. Schneiden übrigens die Kinder, legen sie ans Grab bzw. Werfen sie ins Wasser...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Mirze

Als mein Opa starb war ich 12 und durfte nicht mit zur Beerdigung. Fand ich nicht gut, mir hat etwas gefeglt. Später wollte ich aber unbedingt ans Grab. Auf meiner ersten Beerdigung war ich dann mit 13 Jahren, auf der Beerdigung meines damals besten Kumpels, der bei einen Verkehrsunfall ums Leben kam. Das konnte mir dann keiner mehr nehmen. Ich würde jetzt meine Kinder (7 und 9 Jahre) fragen, ob sie es möchten. Irgendwann kommt dieser Zeitpunkt sowieso und es wird dann geklärt. Die Kinder wissen von der Notwendigkeit des Todes für das Leben und wissen auch, das es weh tut, wenn man jemand beerdigen muß, den man lieb hat. Aber eben auch, das es zum großen Ganzen auch dazu gehört


Oktaevlein

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Hallo, ich würde die Kinder (beide) mitnehmen bzw. habe meine 3,5 jährige Tochter schon auf 3 Beerdigungen mitgehabt. Die letzte ist gerade mal ein paar Wochen her, so dass sie alles mitbekommen hat. Es war ihr Uropa, der verstorben war. Es waren noch mehr Kleinkinder (zwischen 2 und 5 Jahren) dort. Wir haben dann Luftballons steigen lassen mit selbstgemalten Bildern der Kinder. Leider gehört der Tod zum Leben dazu und ich finde es wichtig, die Kinder so "normal" wie möglich mit einzubeziehen. Wenn auf der Beerdigung geweint wird, kann man doch sagen, dass man traurig ist, weil der Verstorbene nicht mehr da ist. Wir gehen auch z. B. ein paar Mal im Jahr das Grab des Opas meiner Tochter besuchen. Meine Tochter malt sogar manchmal Bilder für den Opa (die wir dann der Oma schenken). Also ich persönlich würde die Kinder mitnehmen.