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Kind aufklären

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Kind aufklären

smukke-pige

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Oh mann. Meine Tochter wird neun Jahre alt. Sie ist unser ältestes Kind und irgendwie ist von Anfang an der Wurm drin bzgl Offenheit und Aufklärung. Dass sie unter Freunden und in der schule mit Sicherheit schon einiges erfahren hat, ist mir klar. Nun bin ich aber der Meinung, dass da dringend von der ElternSeite her einiges erklärt werden muss. Vorab- sie fragt einfach nicht. Sie hat noch nie gefragt. Und das ist das große Problem. Wir sind nicht verklemmt, aber ich hätte mir (sinnbildlich gesprochen) vor ihr einen Tampon einführen können, sie hätte nie gefragt, warum ich das mache. Auch ' wie kommt das Baby in den Bauch' oder andere typische fragen blieben aus. Umgekehrt habe ich mich aber auch nie an einem tag einfach so vor sie gestellt und gesagt, so und so ist das. Ich habe nie einen Anfang gefunden, da das Desinteresse (?) einfach zu groß war. So. Und nun habe ich mir die Ferien ausgesucht, um mein Kind mit einem Buch aufzuklären. Ich habe lange nach einem geeigneten Buch für uns gesucht, nun liegt es hier, die Ferien sind bald vorbei und es ist wie es ist.: ich weiß einfach nicht, wie ich beginnen soll. Sie ist noch durch und durch Kind, spielt gerne, hört aber auch sehr aufmerksam zu. Habt ihr einen Tipp? Wie kann ich DEN Zeitpunkt finden, mein Kind für etwas zu interessieren, was es von mir bislang nicht hören wollte? Verzweifelte grüße, anni


Rapunzelchen

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Antwort auf Beitrag von smukke-pige

Mein Kind ist auch 9. Die hatten jetzt, Ende der 4. Klasse, Sexualkunde in der Schule. Als sie mit den Blättern nach Hause kam und mit versch. Proben von Binden und Slipeinlagen habe ich die Chance genutzt und wurde haben uns darüber unterhalten. Etwas zumindest, viel wollte sie auch nicht. Vielleicht wäre das auch ein Ansatzpunkt bei euch? Wobei sie bestimmt schon alles weiß.


binesonnenschein

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Antwort auf Beitrag von smukke-pige

Ehrlich gesagt kann ich das nicht verstehen. Entschuldige bitte, dass ich das sage, aber du musst schon etwas verklemmt sein, wenn du es in den letzten, sagen wir 4 Jahren nicht geschafft hast dieses superwichtige Thema anzuschneiden. Mein Anspruch war, dass meine Kinder vor der Schule aufgeklärt sind, egal ob sie fragen oder nicht. Ich will nicht, dass meine Kinder Quatsch in der Schule aufschnappen und den dann für bare Münze nehmen. Das ist ja auch superpeinlich für das Kind, wenn es von anderen Kindern deswegen aufgezogen wird. Ich habe mir letztens mein angehendes Schulkind (Mädchen Nr. 2), die auch nie gefragt hat, geschnappt und habe sie gefragt, ob sie weiß wie ein Baby entsteht. Dann haben wir über alles gesprochen und ich habe sie ein paar mal "abgefragt", ob das auch hängen geblieben ist. Wirklich interessiert hat es sie nicht, aber jetzt weiß sie bescheid. Stell dir vor es ist die Uhr, die Wochentage, das Geld oder eure Adresse. Das erklärst du doch auch beizeiten und einfach so damit es sich das Kind merkt. Jetzt schnapp sie dir halt heute, setzt euch zusammen und sage: "Ich muss mal mit dir sprechen. Das ist wichtig. Es gibt ein Thema, über das du Bescheid wissen musst...."


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von smukke-pige

Hmm... Ich würde, wenn mir das Thema so wichtig ist, wohl von mir aus einfach direkt fragen, so in etwa: weißt du eigentlich, wie wir Menschen "funktionieren"? Wie zum Beispiel neues Leben beginnt? Und dann würde ich mein Kind aber nicht mit Detailwissen erschlagen, sondern Raum lassen für Nachfragen... Und die Liebe (Gefühle der Menschen füreinander) beim Sex gehört zwar betont, aber nicht übermäßig, damit eben NICHT der Eindruck entsteht, Sex und Liebe sind Synonyme! Das erste Gespräch wird sicher trotzdem nicht lange dauern, aber es kann einfach der Einstieg sein für weitere Gespräche, die sich oft aus heiterem Himmel ergeben... Also würde ich es eher zwanglos halten, quasi nebenbei, ohne das Kind explizit zu einem Gespräch zu nötigen, a la "setz dich mal, ich möchte mit dir reden..."


kleineTasse

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Ich habe als Mädchen zwischen 3 Brüdern auch nie mit meiner Mutter darüber gesprochen. Sie hat nichts gesagt und ich habe nicht gefragt. Irgendwie war mir das damals doof. Ich habe immer lange Ohren bekommen, wenn Klassenkameradinnen in der Schule erzählt haben, was sie mit ihrer eigenen Mutter alles so besprechen. Jetzt habe ich einen Sohn, dem garnichts peinlich ist. Er fragt mich Dinge, da kriege ich manchmal Schweißausbrüche, im übertragenden Sinne. Alter Schwede, dass hätte ich mich nieeeee getraut. Kind bringt seine Frage exakt auf den Punkt und möchte eine ganz genaue Antwort. Entweder ist Deine Tochter noch garnicht so weit, dass es sie interessiert oder es ist ihr irgendwie doof. Nur, du bist die Mutter und du solltest den ersten Stein werfen. Man kann sich ja langsam rantasten. Mit der Tür ins Haus fallen würde ich tunlichst vermeiden. Andererseits würde mich interessieren, was weiß mein Kind eigentlich schon, gerade weil sie so still ist und diesbezüglich nichts fragt. Ihr mit einem Buch auf die Sprünge zu helfen, finde ich mit 9 jetzt ein bisschen komisch. Aber das ist jetzt meine ganz persönliche Meinung. Bring es einfach, aber mit Fingerspitzengefühl auf den Punkt. Das kriegst du hin. Sollte sich die Kleine die Ohren zuhalten und wegrennen, dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal rantasten. Aber Bescheid wissen muss sie. Da führt kein Weg dran vorbei.


omagina

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Antwort auf Beitrag von kleineTasse

gutes thema....ich hab zwei wochen meine enkelinnen hier..die grosse wird 10....ich hab töchterlein auch erstmal gefragt wie weit sie ihr kind schon aufgeklärt hat....aber alles bestens..mama und kind haben schon ausführlich über alles geredet....freut mich ...von daher..ich denke in dem alter sollten sie echt schon einiges wissen....


muffelzahn

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Antwort auf Beitrag von omagina

Meiner Meinung nach ist es mit 9 Jahren ziemlich spät mit Aufklärung anzufangen, zumal da auch eine gewisse Basis da sein mus. Ich hab meine Mutter auch nie gefragt, ich hatte eben auch keine enge Bindung zu meiner Mutter so wie meine Kinder zu mir. Bei denen hab ich schon im Kleinkindalter mit Erklärungen angefangen. Sohn hatte in der Grundschule Sexualkunde, da hab ich noch was gelernt


Häsle

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Antwort auf Beitrag von smukke-pige

Hm, schwierig. Ich denke, ich würde versuchen herauszufinden, was sie schon weiß. Sie hat bestimmt schon einiges aufgeschnappt. Daheim, in der Schule, im Fernsehen etc. Da kann auch eine Menge Blödsinn dabei sein, was ich schlimmer finde als gar nichts zu wissen. Ich habe als Kind mit meinen Eltern nicht über Sex geredet (jetzt sind wir da alle sehr offen). Trotzdem wusste ich einiges, mE genug. Von Freunden, der Schule, aus Zeitschriften etc. Meine Tochter (10) ist ganz anders. Sie hatte schon früh Interesse an dem Thema. Ihr Cousin ist zwei Jahre älter. Er hat vor allem von den älteren Geschwistern seiner Freunde einiges mitbekommen. Da ich sehr offen bin, hat er seine Fragen damals immer bei uns gestellt. In der 4. Klasse hatte sie Sexualkunde. Da ging es um Selbstbehauptung, die Veränderungen im Körper und um die Entstehung von Babys. Ich war froh, dass sie schon vieles wusste. Nur dass die Scheide "glitschig" wird, war neu für sie. Das fand ich schon ziemlich "detailliert", zumindest für Kinder, die noch nicht aufgeklärt sind. Ich würde eine ruhige Zeit wählen, es mir mit ihr auf der Couch gemütlich machen und das Buch durchblättern. Nicht ins Detail gehen, außer sie hat Fragen. Anbieten, dass sie mit Fragen immer zu dir kommen kann. Das Buch, wie jedes andere, frei zugänglich liegen lassen. Sie sollte spüren, dass dir das Thema nicht peinlich ist. Es ist eine ganz natürliche Sache.


wesermami

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Antwort auf Beitrag von smukke-pige

In dem Alter hatten sie das Thema doch schon mal in der Schule Wirklich aufgeklärt habe ich meine beiden Mädels nie...das ergab sich immer nebenbei:-) gerade wenn Nachwuchs irgendwo ansteht kann man das Thema gut aufgreifen...


EinTraumWirdWahr

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Antwort auf Beitrag von smukke-pige

Hallo Anni, ich kann dich verstehen. Ich selbst wurde nie aktiv aufgeklärt, mir fällt bzw. fiel es bei meiner Tochter auch schwer. Und verklemmt sein ist kein Makel oder Charakterfehler!! Mein Tipp bzw. so hat es bei uns funktioniert: Mein Kind liest unfassbar viel. Und alles, was sie wissen muss, aber nicht besprechen möchte, gebe ich ihr indirekt per Buch. Ich habe einfach zwei gute Aufklärungsbücher in Ihr Bad gelegt. Die hat sie dann schnell und leise gelesen. Irgendwann hat sich dann mal ein Gespräch ergeben - sie hat 5 Minuten mit mir gesprochen. Also nicht viel. Irgendwann bekam sie ihre Tage und wir sprachen wieder. Aber sie wusste alles aus den Büchern. Für mein Kind ist es so perfekt. Sie kann jederzeit fragen, macht sie inzwischen auch ab und an, aber sie muss halt nicht. Vielleicht ist das für euch ja ein Weg? Viel Erfolg!


smukke-pige

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Antwort auf Beitrag von EinTraumWirdWahr

Danke für die sensible Idee, das klingt tatsächlich nach einer guten Lösung.