Hellchen77
https://www.derwesten.de/panorama/julen-kind-2-spanien-news-junge-brunnen-id216210623.html
Das ist so, als würde man auf der Autobahn den Unfall auf der Gegenfahrbahn angaffen. Zumal es klar sein sollte das der Kleine wohl kaum lebend geborgen wird.
Ich fahr selten Autobahn..nur in den Urlaub und es liegt mir völlig fern da zu gaffen...
Du hast es nicht verstanden. Aber egal.
Na dann..hab ich dich vielleicht nicht verstanden...du mich aber auch nicht...passiert
Du hast recht, ich verfolge es aber auch und trotzdem ist es wohl eine Art Sensationsgier. Die ersten Tage habe ich aber echt gedacht das geht schnell und die holen ihn lebend raus und hab wirklich mitgefiebert im Sinne von Rettung. Mittlerweile hoffe ich dass sich herausstellt dass er gleich tot war, eingeschlafen am Kohlenmonoxid. Es ist für alle Beteiligten eine Katastrophe. Auch für die Helfer. Und auch für den der das Loch gegraben hat.
Ja...und ich denke jeder is da mit seinem Herzen dabei....grade auch als Mama...ich hoffe (auch für die Bergmänner) das alles gut geht..das ist für die weder leicht noch ungefährlich
Ich konnte den ganzen Tag keine Nachrichten sehen...und hab nun im Internet nach Neuigkeiten gesucht...nun hab ich das angeklickt...und ganz ehrlich...ich kann das nimmer aus machen....
Ist das etwa diese webcam?? Nein, DAS würde ich mir nicht antun. Das hat was von Sensationsgier Ich muß auch nicht nach News googeln, weil eh dauernd was im Radio darüber läuft und egal welche Seite man aufmacht.... es begegnet einem überall. Ja, es nimmt mich auch mit, weil ich selber Mutter bin. Aber bis ins kleinste Detail muß ich mir das nicht antun.
Ich hab gedacht wäre ein Video.....ja ich muss googeln weil ich den ganzen Tag ohne Medien war...ja gibts noch..unglaublich
Ständig muss ich an die arme kleine Maus denken- es ist so furchtbar! Mein Sohn wird bald zwei und immerzu sehe ich diesen kleinen Jungen vor mir.... Ich hoffe, dass er sofort erlöst wurde, denn die Hoffnung, dass er noch lebt, ist ja kaum mehr gegeben. 
Ich staune immer. Täglich sterben tausende von Kindern an Mangelernährung, Missbrauch, Misshandungen und mangelnder medizinischer Versorgung. Sie werden verkauft und versklavt. Aber hier fällt ein kleiner Junge in einen Brunnenschacht, dramatisch und tragisch! Und die Emotionen laufen so hoch, dass sich Frauen kaum noch beruhigen können. Mein sehr herzliches Beileid ist bei den Eltern. Sie versuchen den toten Körper ihres Kindes, das zweite, das ihnen gestorben ist, herauszubekommen, um sich verabschieden zu können. Das muss schrecklich sein. Es geht allen Eltern nahe - beide Kinder sterben lassen zu müssen. Aber die Hysterie finde ich angesichts der bitteren Not so vieler Kinder auf der Welt unangebracht und irgendwie auch heuchlerisch, auch wenn es sich in dem Moment ehrlich für diejenigen anfühlt.
...das liegt mit Sicherheit auch an der Berichterstattung. Es ist "einfacher" mitzuleiden, wenn die Medien 24/7 über dieses (natürlich sehr tragische!) Einzelschicksal berichten und man quasi bei der Rettungsaktion live dabei ist, mitfiebern, hoffen, bangen, verzweifeln kann. Seit Jahren herrscht Krieg im Jemen! Das Land ist völlig zerstört. Schätzungsweise 85000 Kinder sind in den letzten 3 Jahren verhungert. Millionen von Kindern sind von Leid und Hunger bedroht. Über diese humanitäre Katastrophe wurde lange, lange Zeit kaum in den Medien berichtet. Aus politischen Gründen (von wem bekommt denn Saudi Arabien die Waffen geliefert?!). Und es gibt noch so viel mehr Leid in dieser Welt, aber man wird eben nicht tagtäglich damit konfrontiert. Das Schicksal von dem kleinen Jungen bewegt mich als Mutter. Aber vieles andere, was in dieser Welt geschieht, macht mich unsagbar traurig und wütend! Und läßt mich schier verzweifeln ob der unsäglichen Ungerechtigkeit...
Heuchlerisch? Mit Sicherheit nicht in meinem Fall, da ich weiß wie es ist, ein lebend geborenes Kind zu Grabe zu tragen. Und ich glaube auch nicht, daß es von Müttern heuchlerisch ist, wenn sie sagen, es nimmt sie mit. Nur dieses "Ich guck die Webcam" find ich abnormal :( Wie oben schon treffend geschrieben wurde, hat das was von Gaffen
Ich kann dir sagen, dass mich die Situation im Jemen ebenso belastet. Ich sah ein Bild, vielleicht habt ihr es auch gesehen, von einer Mutter, die ihr völlig kraftloses Kind tragend wiegen lassen musste, so schwach war es, fünf Jahre alt, fünf Kilo schwer.... Ebenso furchtbar und unvorstellbar traurig! Das Bild ging mir lange nicht aus dem Kopf. Generell weiß ich natürlich, was du meinst, ich führte vorhin mit meinem Mann eine ähnliche Diskussion. Dennoch fühlt man einfach bei dem besagten spanischen Jungen so mit, weil, wie schon erwähnt wurde, eine ständige Berichterstattung erfolgt.