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Hunsrück vs. Hannover

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Hunsrück vs. Hannover

Nadi867

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Hallo, Wie einige hier treffend bemerkt haben, kann ich mich nicht trennen von unserer Stadt. Mein Mann möchte gerne in den Hunsrück ziehen, ich stamme daher, er nicht. Er findet es schön dort... Ich mag unseren Stadtteil, mein Mann findet ihn zu kriminell (3 Menschen wurden dort jeweils in relativ kurzer Zeit auf der Straße abgestochen, letztes Jahr uns dieses jahr). Nun versuche ich mich seit Tagen damit anzufreunden, in den Hunsrück zurück zu ziehen. Pros und contras - ich führe eine Liste. Könnt ihr mir helfen? Meinungen? Evtl kommt jemand selbst aus der Ecke? Mein Mann möchte dort ein Haus kaufen.


Stef3

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

Liebe Nadine, wenn du aus dem Hunsrück stammst, dann weißt du ja ziemlich genau, was doch da erwartet… Ich komme auch aus einem kleinen Dorf und durfte meine Kindheit auf der Straße spielend verbringen. Da sonst toll für Kinder! Meine Eltern hatten auch nie Probleme mit der Kinderbetreuung, weil beide Großeltern auch da lebten. Man braucht aber für alles ein Auto und kann nicht mal schnell zum Arzt laufen. Allerdings war bei uns die Infrastruktur nicht so schlecht und mehrere Städte gut zu erreichen. Mittlerweile lebe ich in einer kleinen Stadt mit 15T Einwohnern 20 km von meinen Eltern weg. Das ist für mich optimal! Ich kann hier alles zu Fuß erreichen, es ist aber trotzdem noch schön ländlich. Ich glaube aber, dass du dich innerlich total wehrst, in den Hunsrück zurück zu ziehen! Manchmal helfen Pro und Contra Listen gar nichts, wenn das Gefühl einfach nicht stimmt. Ich glaube nicht, dass du mit einem Umzug glücklich werden würdest…


Nadi867

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Antwort auf Beitrag von Stef3

Danke für deine Antwort. Meine Eltern haben den Hunsrück verlassen, da war ich 5. Peterswald-Löffelscheid, kennst du das? Ja du hast total die gute Menschenkenntnis!


Aurum

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Antwort auf Beitrag von Stef3

Das ist ja ein ganzes Stück weg von Hannover. Habt ihr da wo ihr hin wollt denn irgendeinen Anschluss? Was ist mit Job und Freunden? Alleine in der Pampa würde ich ehrlich gesagt auch nicht sitzen wollen. Es muss für beide passen. Es ist ziemlich offensichtlich dass du nicht willst. Du musst auch mit der Entscheidung klarkommen, du musst sie schließlich auch leben. Alles liebe


Trini

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

Wenn du eigentlich gar keine Bindung an die Gegend hast, ist das irgendwie seltsam. Trini


luna8

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Antwort auf Beitrag von Stef3

Ich habe meine Kindheit in einer sehr großen Stadt verbracht, und wir haben auch im Hinterhof gespielt. Ungestört meist. @ AP: diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen - Probier beides aus, wenn du die Möglichkeit bekommst.


Lena_1922

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

Hannover ist näher am Meer.....


Suomi

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Antwort auf Beitrag von Lena_1922

Aber der Hunsrück ist näher an den Bergen/an dem Alpen


Trini

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

Dieser Umzug würde ja wirklich eine totale Veränderung des Lebens bringen, ist nicht wie mal eben von der Großstadt in den (erweiterten) Speckgürtel derselben Stadt ziehen. Wie sieht es aus mit: Arbeit für beide Einkommen Kinderbretreuung Schulen Freunden Von euch Eltern Verwandten Hobby-Möglichkeiten (in meinem Fall wäre es Chor) Dialekt ???? Mein Mann spricht auch davon, allerdings erst wenn ich in Rente gehe, in meine Heimat zu ziehen. Wenn meine Eltern dann noch leben, ist es sicher ernsthaft zu überlegen, wenn es die Immobilienpreise dann erlauben. Trini


albaconi

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

"Der Ortsteil Löffelscheid liegt im Schallschutzbereich des Flughafens Frankfurt-Hahn, ist mithin einer gewissen Lärmbelastung ausgesetzt. " So idyllisch stell ich mir das nicht vor. Vielleicht ein Argument gegen den Ort. https://de.wikipedia.org/wiki/Peterswald-L%C3%B6ffelscheid


Pamo

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Antwort auf Beitrag von albaconi

Auf dem Flughafen Hahn ist fast nichts mehr los, das spielt keine Rolle mehr. Die Flughafengesellschaft hat eh in den vergangenen Jahrzehnten den Einbau neuer Lärmschutzfenster in die umliegenden Wohnhäuser finanziert. Ich war vor 1-2 Jahren nochmal auf dem Flughafengelände und habe dort herum geschnüffelt. Es ist eine Geistersiedlung. Eine Lärmbelästigung hat man doppelt nicht mehr zu erwarten.


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

so eine pro-und-contra-liste wäre ja sehr individuell und hängt viel von den äußeren umständen ab. arbeitet ihr beide? vz? tz? habt ihr kinder? sind weitere geplant? könnt ihr euch 2 autos leisten? wer macht jetzt was? sprich: wer fährt zur arbeit, wie sind die arbeitszeiten, wer transportiert die kinder zur betreuung bzw. zu den hobbies? wie wäre die aufteilung in zukunft und wäre sie für beide seiten okay? macht wenigstens 1 von euch gerne gartenarbeit und hätte derjenige auch die zeit dazu? könnt ihr euch in eine dorfgemeinschaft einpassen? weiss dein mann ganz realistisch was er da auf dem dorf sucht oder hängt er einer romantisierten utopie nach? findet er dorfleben nur deswegen toll weil er es nur nach feierbabend bzw. am wochenende leben muss? ich glaube nicht dass es für solche entscheidungen mit einer vermeintlich objektiven pro-und-kontra-liste getan ist. die hilft sicher, aber letztlich ist das eine bauchentscheidung. gäbe es kompromisse? ein anderer ungefährlicherer stadtteil? stadtrand?


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

nochwas, weil ich so eine mutter vor einer weile bei mir in der kanzlei sitzen hatte: wenn du deinem mann zuliebe mit kindern umziehst sitzt du im zweifel da fest. wenn du dich aus irgendeinem grund trennen möchtest - vielleicht weil es dir dort so gar nicht gefällt und deinem mann das komplett egal ist - kannst du nicht mit den kindern zurück nach hannover ziehen. deswegen mein beruflicher rat: wenn du umziehst dann aus vollem herzen und niemals nur deinem mann zuliebe.


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

Du hast glaube ich in deinem letzten Beitrag geschrieben, dass du es nicht magst, wie die Leute im Dorf die Hälse recken, wenn ein Auto vorbeifährt. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. In dem Dorf, in dem ich zum Teil aufgewachsen bin, wurde immer viel getratscht, jeder misstrauisch beäugt, der nicht sonntags in die Kirche ging oder in einem Verein war, und ab und zu ging da auch richtig die Post ab. Diejenigen, die das Sagen hatten, konnten quasi machen was sie wollten und wenn man sich bei denen nicht eingeschleimt hat, war man ein Aussätziger. Mittlerweile ist meine Generation erwachsen und es gibt dort sehr viele junge Familien, auch einige Zugezogene, und sehr viele Kinder. Die meisten in meinem Alter finde ich sogar recht sympathisch. Deshalb hat sich mein Eindruck etwas gewandelt. Vielleicht hat sich der Ort, in den ihr ziehen wollt, ja auch in den letzten Jahrzehnten ein bisschen verändert.


Cpt_Elli

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

Als Coach würde man hier wohl die 2-Stühle-Technik anwenden: Stell 2 Stühle hin, du benennst, welcher Hannover, welcher der Hunsrück ist. Setz dich auf einen, Augen zu und beschreibe, was du damit verbindest - nicht nur die ganzen rationalen Faktoren, sondern was du in deiner Vorstellung siehst, fühlst, riechst, erlebst ... Wie startet der Tag in Hannover, wie im Hunsrück (aber immer schön den Stuhl wechseln für die Beschreibung), wie geht es deiner Familie damit, usw. In so einem Fall darf man auch mal Selbstgespräche führen . Pro- und Contra-Listen sind auch gut, eine etwas verschriftlichte Form der Methode, die zum Gedankensortieren hilft. Die Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen, auch wenn es hier sicher viele Meinungen geben wird. Aber es gibt halt Leute, die fühlen sich auf dem Land sauwohl und welche, die wollten immer nur weg (ich bin Kategorie 2). Beide sind deshalb keine guten Ratgeber


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

Du scheinst den Umzug nicht zu wollen. Dann kann ich dir auch nicht empfehlen, umzuziehen. So eine elementare Entscheidung würde ich nicht nur aus Gefälligkeit fällen. Und bedenke auch Folgendes: Für kleine Kinder ist es auf dem Land toll, wenn sie dort frei rumrennen können und spielen. Aber was machen die gleichen Kinder, wenn sie 12 Jahre alt sind, es dort so gut wie keinen ÖPNV gibt, keine Aktivitäten außer Fußball (vielleicht) und Schützenverein (vielleicht). Dann sitzt die Dorfjugend nämlich mit Bier und Schnaps an einer verwaisten Bushaltestelle und säuft bis sie endlich einen Führerschein kriegt und zu Aktivitäten fahren kann. Oder kifft man heute? Keine Ahnung.


Suomi

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Antwort auf Beitrag von Pamo

War der letzte Absatz ernst gemeint? Naja...wer kennt es nicht, wenn man Freitag oder Samstag ab dem späten Nachmittag durch kleinere Ortschaft fährt und überall sitzen und liegen bekiffte und/oder betrunkene Jugendliche .....


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Suomi

Absolut ernst gemeint. Alternativ gibt es natürlich auch minderjährige Schwangerschaften. a) Warst du schon mal in einem Hunsrücker Dorf? b) Oder was denkst du, was die 13- bis 17-jährige ohne Führerschein in einem Winzkaff machen, wohin es genau zweimal am Tag eines Bus gibt, nämlich den Schulbus morgens raus und nachmittags wieder rein ins Dorf?


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Das sind aber merkwürdige Vorstellungen vom leben auf dem Dorf. Wir leben auch in einem kleinen Dorf und das von dir beschriebene haben meine Kinder und ihr hier wohnen unter Freundeskreis beziehungsweise in anderen Dörfern wohnend Freundeskreis nicht als Freizeitaktivität gehabt. Hier saß niemand mit Bierflaschen an einer Bushaltestelle. Meine Kinder sind sehr glücklich auf dem Dorf gewesen, auch zu Teenager Zeiten. Mittlerweile sind sie erwachsen. Sie sagen, wenn sie mal Kinder haben werden, möchten sie auch, dass die Kinder auf dem Dorf aufwachsen. Meine Kinder sind tatsächlich viel am Reiterhof gewesen. Die mittlere hat Fußball im Verein gespielt beziehungsweise spielt jetzt in einem anderen Dorf Verein immer noch Fußball. Unter der Woche haben sie sich mit Freunden getroffen. Die kamen danach der Schule entweder mit zu uns, wenn sie woanders wohnten, oder meine Kinder fuhren zu Ihnen. Dann wurden sie halt abends von uns abgeholt. Auch. Am Wochenende haben meine Kinder viel Spaß gehabt. Sie haben sich bei Freunden getroffen. Natürlich läuft da auch das ein oder andere Mal ein Bier. Aber es war keineswegs so, dass die Freizeit von Alkohol oder garderobendominiert wurde. Gerne gingen sie auch zu den Dorf Feten in den umliegenden Dörfern. Meine Kinder haben auch gerne die Natur genossen. Oft sind sie einfach mit Freunden spazieren gegangen, meistens durch den Wald. Meine Kinder sind nämlich sehr naturverbunden und viele ihrer Freunde ebenfalls. Natürlich hat sie das frühe aufstehen, um zur Schule zu kommen, auch ab und zu gestört. Aber für meine Kinder überwiegt da die Vorteile des Land Lebens. Ich selber bin sowohl in der Kindheit auf einem Dorf aufgewachsen als auch in einer Kleinstadt. Durch die Beziehung mit meinem Mann bin ich in unserem Dorf, seinem Heimat Dorf, gelandet. Ich fühle mich auch hier sehr wohl. Natürlich ist es manchmal lästig, dass viele Dinge nicht vor Ort sind. Aber andererseits hat man auch himmlische Ruhe, kaum Autoverkehr, und vor allem auch nette Nachbarn, die auf einander achten. Ich persönlich habe auch kein Problem mit neugierigen Nachbarn, solange es sich im normalen Rahmen bewegt. Ich war sehr dankbar, als ich mal vergessen habe, das Fenster zu zumachen, dann aber einen Strom Aufzug, und unsere Nachbarn meinem Schwiegervater Bescheid gesagt haben, weil sie wussten, dass mein Mann und ich auf der Arbeit waren. Auch, als mal ein Wasserschlauch Suchplatz ist Und so das Wasser unkontrolliert draußen aus. Auch da haben meine Nachbarn schnell reagiert und haben das Wasser ausgestellt. Ich könnte niemals in einer Großstadt leben. Als ich zum Studium Auszug, habe ich eine Zeit lang in einer größeren Stadt gelebt. Als ich schwanger war, war mir sofort klar, dass ich so kein Kind auch wachsen lassen möchte. überlaut Dreck und so weiter. Mir ist es persönlich ist es in der Stadt viel zu hektisch und es ist so viel Trubel. Ich liebe, morgens das Vogelgezwitscher und das Hahnengeschrei durch das offene Fenster zu hören. Das ist mir deutlich lieber als Auto leer. Wir wohnen direkt am Wald und wenn ich auf meiner Terrasse Sitze ist es wie ein kleines Stückchen Urlaub. Ich kann Tiere beobachten und die Sonne genießen und atmet aber frische gesunde Luft. Ich könnte allerdings auch niemals in einer Kleinstadt wohnen leben. Ich bin von klein auf gesund 14 zu haben. Auch liebe ich es, einen großen Garten zu haben. Es gibt doch nichts besseres, als Salat Tomaten, Paprika und sogar Honig Melonen aus dem eigenen Garten zu essen. Wir haben auch einige Tiere, die mit einer Stadtwohnung nicht kompatibel wären. So laufen auf dem hinteren Teil unseres Grundstücks zwei Gänse und mehrere laufen herum. Wir haben drei Katzen, die absolute Freigänger sind. Für andere Menschen überwiegen die Vorteile in der Stadt, für mich und meine Familie allerdings hat das Dorfleben die bessere Lebensqualität.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Wie kamen denn deine Kinder in die Nachbardörfer zu den Freunden? Mit Sicherheit kann es einem sehr gut gefallen, wenn man die passenden Hobbys hat. Bspw. Fußball geht ja fast überall. Aber was machst du, wenn du bspw. Theater spielen willst? Wenn du nicht Radfahren kannst? Wenn es kein ÖPNV gibt? Wenn du in einem großen Chor singen willst? Wenn du ein Instrument lernen willst, das nicht Blockflöte ist? Schon, um einen einfach Nähkurs zu machen, musst du mindestens in eine Kleinstadt. Dann bist du u.U. ganz schön angeschmiert. Es muss eben passen. Und genau das muss man genau erwägen. Ich habe die Zeiten auf dem Land, im Dorf, der Kleinstadt sehr gemocht, als ich unter 12 war. Aber danach weiß ich nicht, was ich dort gemacht hätte. Es war schon ätzend genug, wenn ich in den Ferien zu den Großeltern in den Hunsrück geschickt wurde und dort genau NICHTS zu tun hatte. Es gab absolut nichts, was für mich interessant war. Im Dorf meiner Familie wohnen rund 500 Menschen. Es gibt nicht einmal einen Laden. Früher gab es 3 Kneipen. Jetzt ist nur noch der Friedhof geöffnet, gelegentlich auch die Dorfkirche.


Suomi

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Made my day


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Suomi

Aber die Frage, ob du eigentlich persönlich hunsrücker Dörfer kennst, hast du im Suff nicht beantwortet.


Suomi

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Nach Feierabend trinke ich immer 1, 2, 3 oder 4 Feierabendbier wie es so üblich ist im Hunsrück auf dem Dorf.


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Ich schrieb ja, dass oft Freunde na h der Schule mitkamen oder meine zu denen mitgegangen sind. Abends wurden sie dann abgeholt. Meine Kleine hat manchmal auch bei ihrer Freundin übernachtet. Einige Freunde wohnten auch hier im Dorf. Zu Hobbies, die nicht im Dorf waren ( Blockflöte, evangelischer Kinderchor) haben wir sie gefahren, oft als Fahrgemeinschaft. Teenagerschwangerschaften gab es in den 25 Jahren, in denen ich hier wohne, ein einziges Mal. Ich würde sogar behaupten, dass das in der Stadt häufiger vorkommt.


Nahafensa

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Immer mit einem fahrbaren Untersatz. Mami/Papi-Taxi, Fahrrad, Inliner, Fussmaschine, später Moped. Den Hunsrück kenne ich nicht, aber ich bin sehr bescheiden im Wald aufgewachsen. Drei Seiten Wald, ein Feldweg der zu unserem Haus geführt hat, ein direkter Nachbar und ein Weg in einen Talkessel wo das eigentliche Dorf lag. Ein Dorf in dem…ich will jetzt nicht sagen das mein Stammbaum ein Kreis ist, aber mit den 13 Häusern/Familien die es gab war ich mit acht verwandt Highlight war der zweiwöchentliche Großeinkauf in die „Stadt“ (es war lediglich ein Markt, keine Stadt, aber es gab mehr als drei Straßen!), ansonsten war es als Kind ganz klar wundervoll! Auch als Teenager war es super. Interessen wie Theater oder so war einfach nicht da, weil (jetzt geh ich nur von mir aus) ich nicht viel anderes gekannt hab. Es gab nichtmal einen Fußballverein. Es gab die Schützen und den Drachenfliegerverein. Ein Wirtshaus im Nachbardorf mit großer Pferdehaltung. Ansonsten gab es Wald. Viel Wald. Wir waren oft Zelten oder eben so den ganzen Tag an den Hängen am Klettern. Schön war die Startrampe für die Drachenflieger, das war immer aufregend. Alkohol hab’s nicht wirklich, wir hatten ja nichts da um einen zu kaufen und unsere Eltern hätten uns was erzählt war schon kritisch als wir Kids mal Zigaretten geklaut hatten zum Probieren. Also das es auf dem Hunsrück jetzt viele Bushaltestellenalkis gibt kann ich natürlich nicht sagen, aber bei uns war das nicht so. Also vermisst hatte ich nie was, außer in Urlaub fahren, aber mit eigenen Tieren ging das immer recht mühsam. Da hab ich meine Schulkameraden beneidet, aber nicht weil der eine Geigenunterricht hatte und die andere im Ballett war. Das war hald so das es bei uns nicht ging. Heute sähe das schon anders aus! Mit dem Wissen das ich jetzt habe, würde ich nicht mehr in so ein abgeschiedenes Dorf wollen. Ich vermisse es ganz klar, aber die Nachteile (besonders im Winter) sind dann doch zu arg für mich. Selbst meine Mutter war froh als sie umgezogen sind (nicht allzu weit, aber näher am Netzwerk aus Straßen und Geschäften) und sie selber ist genauso aufgewachsen…nur auf der anderen Seite des Berges An TE, Wenn du nicht umziehen willst, würde ich mich auch sträuben. Es gibt doch vielleicht die Möglichkeit etwas dazwischen zu nehmen? Nicht direkt einsames Dorf und nicht direkt Großstadt.


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

mein mann kommt vom dorf. fussball war nicht seins, outdoor auch nicht. er versumpfte nerdig im zimmer und wenn er mal lust auf leute hatte landete er bei den säufern vom schützenverein. wobei die fussballer seinen erzählungen nach auch mehr gesoffen als trainiert haben. die mädel waren eher weg als die jungs. die die blieben waren die dorfmatratzen. er hat so gut wie keinen kontakt mehr zu den gleichaltrigen die dort blieben. da ist keiner dabei der es wert wäre, sagt er. sein cousin lebt noch in dem kaff und ist mit den saufkumpanen vom schützenverein total glücklich, der mag das so. aber der männerüberschuss ist immer noch eklatant, da jammert sogar der dorfaffine cousin. sicher ist es nicht überall so. aber komplett abwegig ist es eben auch nicht. mein mann würde sich jedenfalls eher erschiessen als seine kinder in (s)einem dorf aufwachsen zu lassen. er liebt das lässige, urbane, offene und tolerante unseres viertels. wo man sich auch umeinander kümmert. seit wir ein auto haben (hatten wir nie, brauchen wir nicht, und wenn mein opa uns seines nicht überlassen hätte hätten wir bis heute keins) bringt mein mann die ältere nachbarin zum arzt alle paar wochen und auf dem heimweg machen sie großeinkauf. wir haben mehr babysitter als wir beschäftigen können in der nachbarschaft. und ich bin mir absolut sicher dass ein übervoller briefkasten zu irritationen und aktionen führen würde. wir wissen wer wann in urlaub ist und machen uns sorgen wenn die bank des älteren herren, der immer den kindern am spielplatz zuschaut, längere zeit leer bleibt. denn auch stadt ist nicht gleich stadt, genauso wie dorf nicht gleich dorf ist.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Ganz genau, Stadt ist nicht gleich Stadt und Dorf ist nicht gleich Dorf, LG


Ralph

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

... wenn Du ein bißchen mehr über Dein Heimatdorf preisgeben würdest. 800 Seelen-Dorf... für mich schwer einzuschätzen. Wie weit ist es zum nächsten Kino, Disco, Sportverein ohne Fußball? Fährt ein Bus oder die Bahn, wenn ja, wie oft? Andererseits weiß ich, daß es viele Jugendliche gibt, die sich sehr wohl zu beschäftigen wissen in kleinen Gemeinden. Sofern diese intakt ist, wird dort die Sozialkompetenz ziemlich gut ausgeprägt. Man kennt sich, man hilft einander, oder? Freiwillige Feuerwehren z.B. gibt es überall, und für diejenigen, die jetzt die Nase rümpfen: Die werden immer noch gebraucht, selbst unser kleiner Hamburger Stadtteil hat sie, und ich habe oft gesehen, wie die alten Hasen die Jugendlichen auf dem großen Platz neben den Altglascontainern trainiert haben, daneben stand der Gerätewagen. Scheunenfeten sollen nicht die allerschlechtesten sein. Da Deine Familie dort noch wohnt, würde ich mich haarklein informieren, wie der aktuelle Stand in diesen Dingen ist, sofern Du es nicht eh weißt. In Deinem Post von gestern klang es eher so, daß Du wohl schon wollen würfst, Du aber irgenwann Angst vor der eigenen Courage bekommst. Pro und Contra aufzuschreiben halte ich für eine gute Idee. Was zieht Deinen Mann in Deinen heimatort, was fasziniert ihn daran? Was hält Dich in H? Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen. Für mich käme Land nicht in Frage, aber ich habe nie auf dem LAnd gelebt und kenne es nicht anders. Ich habe eine Hybridlösung gewählt, die muß aber auch nicht für jeden passen. Ich habe Dir gestern geantwortet, unter anderem mit den " anonyme Giddarischde"... LG Ralph

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Ralph

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Antwort auf Beitrag von Ralph

LG Ralph

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Ohdubidu

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Antwort auf Beitrag von Nadi867

Hey, wir haben auch in Hannover gelebt, viele tolle Freunde und Familie gehabt, in Vereinen gewesen aber ich habe nach und nach diese Stadt und die vielen grimmigen, verbissenden Menschen so sehr "gehasst", ständig gab es Bemerkungen. Mal wegen dem Hund, dann die aggressiven Radfahrer, dann die unachtsamen Fusgänger mal dies, mal das... Ich hab dann eigenwillig beschlossen wegzuziehen. Mein Mann hat sich sehr gewehrt und es aufgeschoben, obwohl es für uns beruflich kaum gute Perspektiven gab. 2019 und unsere Jobs waren so lala, Studium lag der NC zu hoch. Ich hab mir dann einen neuen Job gesucht und bin dann in die neue Stadt gezogen..dann kam Corona, mein Mann kam 2021 nach. Heute vermisse ich Hannover und er will auf keinen Fall mehr zurück! Tja so kann es auch gehen. Jedoch muss ich sagen, merke ich, dass Hannover nicht mehr das ist was es mal war. Die Stadt ist total runtergekommen (da bei Karstadt in der Georgstraße und am Kröpke nur komische Menschen, der Bahnhof, Beginn der List) es sind wirklich sehr viele heruntergekommene Gegenden und sehr eigenartige Menschen. Ich würde nicht unbedingt wollen, dass meine Kinder dort aufwachsen. Wir haben früher Nähe der Eilenriede gelebt und dann Südstadt. Ich habe die Bult geliebt und auch den Stadtwald, den Maschsee..heute würde ich an einigen Ecken nicht mehr alleine langgehen...Steintor, Goetheplatz usw.. Naja dennoch muss ich sagen, bleibt es meine Heimat mit all den Erinnerungen...doch je öfter ich da bin, merke ich, dass ich dort leider nicht mehr hingehöre. Schaue mir dann lieber die NDR Dokus an. Vermissen tue ich es dennoch oder die Illusion von den guten alten Zeiten trügt mich. Meine Devise alles ausprobieren, komme eh immer anders als man denkt