Selin98
Ich wollte hier einfach Mal wieder meine Gefühle rauslassen, weil ich keine nah stehenden Personen belasten will und da ihr meine Geschichte einigermaßen kennt dachte ich mir warum nicht. Also ihr wisst was passiert ist. Ich wohne in dieser Wohnung seit Februar im April ist das ganze Passiert und ich sehe halt vom Balkon aus den Tatort. Ich kann kaum raus gehen hier (Therapeut meint ich muss) aber es geht halt einfach nicht ich Pack das nicht übers Herz hier mit dem kleinen normal aufm Spieli zu gehen. Woanders geht es so klar da bin ich auch nicht bedrückt oder sonst was. Es ist eigentlich hier meine absolute Traumwohnung, aber ich kann das ganze nicht.. ich würde gerne umziehen, aber meint ihr es ist nur von den Problemen wegrennen?
Ich denke, da gibt es kein Richtig oder Falsch. Du musst das mit dir selber ausmachen, ob dir ein Umzug helfen könnte, das ganze ein Stück weiter hinter dich zu bringen, oder ob du dieses „Erinnerungsstück“ ans Geschehene sozusagen bewältigen möchtest. Was genau da dein Weg ist, kann und sollte dir wohl keiner vorschreiben, damit du diesen Teil deines Lebens wieder selbst bestimmen kannst.
finde nicht, dass das ein wegrennen wäre. ich täte mich auch schwer damit den ort jeden tag zu sehen, der mein leben auf so schreckliche weise verändert hat. am ende musst du wissen, ob du das verabeiten kannst, oder nicht.
Das ist es, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht ob mich jetzt die Zeit vor dem Gerichtsprozess bedrückt. Ich kann mir vorstellen, dass es mir danach um einiges besser geht, aber auf der anderen Seite ist da halt so ein riesen aber..
du kannst ja einfach mal die annoncen durchgehen und gucken,ob was dabei ist. erfahrungsgemäß findet man ja nicht von heut auf morgen ne passende, bezahlbare wohnung.
Ich habe keine Ahnung von Deiner Geschichte. Aber wenn man sich nicht mehr sicher fühlt, dann sollte man umziehen, finde ich! Das ist auch besser fürs Kind. Das übernimmt Deine Ängste doch (wenn auch nur unbewusst).
Ich denke, dass etwas Abstand, auch räumlich, helfen kann. Jeden Tag auf den Ort dieses schrecklichen Ereignisses zu schauen, fände ich auch schlimm. Was einem Therapeuten nach besser ist, weiß ich nicht...
Für mich gibt es auch so einen Ort. Wenn ich nur vorbei fahre wird mir heiß und kalt und schlecht, mein Kopf rast, ich fühl mich leer, ich zittere, möchte mich übergeben und kann nicht. Ich (!) für meinen Teil bin froh, dass ich allenfalls alle paar Jahre mal daran vorbei komme. Das reicht mir vollkommen. Letztens hat ein Freund (der nichts davon weiß) spaßeshalber vorgeschlagen, dass wir ja in die dazugehörige Stadt ziehen könnten - da wurde mir schon anders. Kurzum: Ich (!) würde nicht dauerhaft gegenüber eines solchen Ortes wohnen wollen - für mich (!) ist der Abstand richtig. Was aber für dich richtig ist, kann hier keiner sagen. Ich stimme deinem Therapeuten insoweit zu, dass du rausgehen musst - aber meiner Meinung nach nicht zwingend an diesem Ort. Du bist stark. Du hast das bisher so gut durchgestanden und aufgearbeitet, da müsstest du dir auch nichts vorwerfen, wenn du von dort dennoch wegziehen wollen würdest. Diese stete Konfrontation brauchst du nicht. Ich würde an deiner Stelle wohl einfach mal gucken. Ich würde offen nach Wohnungen suchen, aber auch nicht in die erstbeste Mistwohnung ziehen wollen, so lang du es noch anders aushältst. Die neue Wohnung sollte dir gefallen, damit sie für dich nicht wie Flucht, sondern wie ein Gewinn wirkt. Alles Gute weiterhin!