Hummelbiene
Guten Tag:) Hat hier jemand sein Kind mit nur eingeschränkter Gym Empfehlung trotzdem dorthin geschickt? Warum habt ihr das gemacht und wie ist das Kind dann dort zurecht gekommen? Muss ein Kind wirklich perfekt sein in allem, um aufs Gymnasium gehen zu können? Oder reichen da auch nur die guten bis sehr guten Noten?? Was wird auf einem Gym gefordert ausser 1er und 2er?
Hi, ich habe/ hatte drei Kinder auf dem Gymnasium. 1 und 2 hatten auch eine entsprechende Empfehlung. Diese ist definitv KEIN Garant für ein problemloses Zurechtkommen. Ich kenne sie alle.... :) Kinder mit Gym. Empf., die gut durchkommen, Kinder mit Gym. Empf., die schon in Klasse 6 gnadenlos "versagen" und Kinder mit Realschulempfehlung, bei denen man spätestens ab Klasse 6 nicht mehr den Unterschied merkt bzw. die sich nicht wesentlich von denen mit Gym. Empf. unterscheiden. Ergo habe ich jetzt auch trotz Real Kind 3 aufs Gym. geschickt. Ich würde es immer probieren! Wichtger als eine Empfehlung ist mE der Wille des Kindes. Ist es bereit, was zu tun? Nölt es bei jeder Hausaufgabe oder Zusatzaufgabe rum? Kann es selbstständig arbeiten? Wie sieht es aus mit Mappenführung / Selbstorganisation? Und last but not least: wenn es Unterstützung braucht: kannst DU sie geben? Kannst du dies bejahen- schafft es dein Kind auch ohne weiteres.
Warum hat das Kind denn eine eingeschränkte Empfehlung? Nur die Noten zählen nicht. Bei dem Infotag " unseres " Gymnasiums wurde sinngemäß gesagt, dass ein Kind Ausdauer, Eigenmotivation, Disziplin und den Willen zu lernen mitbringen sollte. Wobei das natürlich auch an anderen Schulformen von Vorteil wäre. Ich habe keinen Vergleich zu anderen Schulformen und mein Sohn hatte eine uneingeschränkte Empfehlung fürs Gymnasium , daher kann ich dir an dieser Stelle nur sagen, wie wir das erste Jahr am Gymnasium ( BW ) erlebt haben. Gekocht wird auch hier nur mit Wasser. Lernen muss man auch hier, es kommt die erste Fremdsprache, die regelmäßiges Wiederholen der Vokabeln mit sich bringt. Nur " auswendig " lernen reicht nicht. Erwartet wird das sogenannte Transferdenken : Das bisher Erlernte auf unbekannte Fragestellungen übertragen. Eine neue Erfahrung war das geballte Auftreten von mehreren Klassenarbeiten in einem sehr kurzen Zeitraum , zum Teil schreiben die Lehrer regelmäßige Test. Da das Lernen zu koordinieren , hat meinen Sohn schon vor eine Herausforderung gestellt. Da die Grundschule bereits auf einem relativ hohen Niveau gearbeitet hat, war der Übergang fließend, viel Stoff war bereits bekannt und das so viel angekündigte Abfallen in den Noten blieb aus. Ich denke, die Noten sollten keine alleinige Rolle spielen. Ich weiß ja jetzt nicht, wo das Kind " Defizite " hat. Ich würde mir aber schon die Frage stellen, ob es auf einem Gymnasium richtig aufgehoben ist und nicht überfordert sein kann ( nicht nur kognitiv ). Sieht die Mutter das Kind gerne auf dem Gymnasium , sieht sich das Kind gerne auf dem Gymnasium , weil zum Beispiel die Freunde dorthin wechseln........wenn man dann nach kurzer Zeit doch die Schule wechseln muss, ist das für alle Beteiligten nicht schön. Ich kenne ein paar Kinder , die entgegen der Empfehlung aufs Gymnasium geschickt wurden ( die Grundschulempfehlung ist in BW nicht mehr bindend ) und jetzt zum nächsten Schuljahr die Schulform wechseln, weil sie nicht zurecht kommen. In jedem Fall war es der Wille der Eltern, die ihr Kind gerne auf dem Gymnasium sahen. Es stehen einem ja viele Möglichkeiten offen, z.B. nach dem Realschulabschluss auf ein Gymnasium zu wechseln und das Abitur zu machen. Dann ist das Kind auch in einem Alter, wo es selber hinter der Entscheidung steht . Und Abitur ist auch nicht der einzige Weg zum erfüllten Leben. Viele meiner beruflich sehr erfolgreichen Bekannten waren durchaus Chaoten , was die Schule anging.....