Elternforum Rund ums Baby

Geburtshaus oder Krankenhaus - sorry lang!

Geburtshaus oder Krankenhaus - sorry lang!

MamavonMia123

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Hallo, ich hoffe auf ein paar Erfahrungen. Bei der Geburt meiner Tochter war ich vor über einem Jahr in einem Krankenhaus. Es lief auch alles so weit ganz ok und vor allem weitgehend komplikationslos aber ich habe mich von Ärzten und Hebammen trotzdem sehr unter Druck gesetzt gefühlt. Ich durfte zB nicht aufstehen, meine Geburtsposition wählen, ständig wurde mir Angst gemacht und erklärt, dass das bestimmt noch ein Kaiserschnitt würde und ich jetzt entweder in der nächsten Stunde gebäre oder in den OP komme.. Es hat halt alles etwas länger gedauert.. Es bestand aber nie Gefahr für mich oder das Kind. Es hat halt nur noch ein bisschen dauert. Das hat aber trotzdem niemanden davon abgehalten mir Angst machen zu wollen. Darum habe ich mich nun, ich bin ganz frisch wieder schwanger, direkt beim Geburtshaus angemeldet und habe nun überraschend sogar einen Platz bekommen. Das ist hier tatsächlich eine Glückssache. Nun zweifel ich aber trotzdem ein bisschen, ob das dann der richtige Weg ist. Das Krankenhaus ist zwar nur 10 Minuten vom GH entfernt aber auch 10 Minuten können schließlich kritisch sein, wenn etwas Schwerwiegendes passiert (und es sind ja auch 10 min bis ein RTW kommt +10 min in Krankenhaus und dann ist man ja auch noch nicht in OP... ). Außerdem bedeutet es natürlich ambulant zu entbinden und direkt wieder heim zu fahren. Bei meiner ersten Geburt hätte ich das kaum geschafft. Ich war so froh, dass ich nur auf das andere Bett geschoben werden musste.. Ich konnte erst nach ein paar Stunden alleine ein paar Schritte (zur Toilette) gehen. Damals hatten wir 3 entspannte Tage im Familienzimmer. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, mich dann nach 3 Stunden schon anzuziehen, das so kleine, zarte Baby in den Maxicosy zu legen und 30 Minuten nach Hause zu fahren. Daheim wartet dann meine fast 2 Jährige und braucht sicher erstmal ganz viel Zuwendung. Wie soll das gehen, wenn ich völlig ko bin und mir den Baby erstmal ankommen muss? Dann meinte nun auch noch mein Kinderarzt, dass er wohl am Geburtstermin, zur U2 selber in Urlaub ist und ich dann zur Vertretung müsste. Ich frage mich, ob ich nicht zu viele Probleme herauf beschwöre 'nur' um die paar Stunden der Entbindung in einem schönen, selbstbestimmten Umfeld verbringen zu dürfen. Alle sagen die 2. Geburt gehe bestimmt viel schneller. Macht das dann Sinn dafür so viele Unsicherheiten auf sich zu nehmen? Es wäre toll wenn der ein oder andere seine Erfahrungen mit Geburtshaus und ambulanten Geburten teilen könnte. Die Alternative bzw der Kompromiss eine Beleghebamme im Krankenhaus habe ich leider nicht bekommen. Vielen Dank für Tips und Ratschläge.


Jumalowa

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Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Hallo ich hatte beim 2. Kind eine Hausgeburt. Mir war damals eine gute Hebamme mit Vorsorge wichtig. Da ich mir die Fahrerei ins Geburtshaus sparen wollte, habe ich zu Hause entbunden. Du solltest da in dich hinein hören, ob du Dir das vorstellen kannst. Beim 3. Kind musste ich leider aufgrund von fehlenden Wehen ins Krankenhaus. Das KH arbeitet aber mit unserem Geburtshaus zusammen und die waren wirklich sehr relaxed dort. Es kommt also auch auf das KH an. Das Geburtshaus gibt Dir einfach nochmal eine andere Räumlichkeit. Die Hebammen bei uns arbeiten während der Geburt auch zu zweit. Alles Gute für Dich


bellis123

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Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Ich würde im KH entbinden. Da hast du den Kopf frei und musst dir keine Sorgen machen falls doch etwas ist.


Mitglied inaktiv

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Hm, ich bin da sehr pragmatisch und mir wäre ein gesundes Kind deutlich wichtiger als ein schönes Geburtserlebnis. Persönlich finde ich auch dieses ganze Brimborium von wegen selbstbestimmt und alles so natürlich wie möglich etwas übertrieben, zumal das zu so merkwürdigen Auswüchsen führt, wie dass Frauen, die am Ende doch einen Kaiserschnitt brauchten, sich evtl. als Versagerin fühlen. Andererseits bewundere ich Frauen, die das ganze mit Geburtshaus oder gar Hausgeburt durchziehen - ich finde das jetzt nicht unsagbar leichtsinnig oder so. Ist nur einfach nicht meine Welt. Was ich damit sagen will: das hängt sehr stark von deiner Einstellung ab. Ich glaube aber, dass du von Geburtshaus oder Hausgeburt schon überzeugt sein musst. Zweifel werden dich sonst nur verunsichern.


Mitglied inaktiv

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Ich persönlich würde immer in einem Krankenhaus entbinden. Eventuell nimmt man durch die „Angespanntheit“ in der Situation vieles anders wahr, als es eigentlich gemeint ist. Da ist eigentlich alles was gesagt und gemacht wird falsch, weil du viel zu sehr mit dir selber beschäftigt bist. In einem Krankenhaus ist man im Notfall einfach besser versorgt. Es sind alle SOFORT zur Verfügung (Ärzte jeglicher Art), sowohl für dich, als auch für das Kind. Auch zur Nachsorge. Du kommst dort erstmal etwas zur Ruhe, hast aber für den Fall der Fälle immer jemanden zur Stelle.


MarieE

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Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!!! Ich habe im Dezember in einem Krankenhaus entbunden...selbstbestimmte Geburt, 3 unterschiedliche schöne Kreissäle mit unterschiedlicher Ausstattung (Wanne, Seil/Tuch von der Decke, Hocker, Ball, etc.), Stillberaterinnen vor Ort, kein unnötiger Zugang für Medikamente, Hebammen mit Hypnobirthing-Erfahrung, Globulis auf Wunsch während Geburt, kein Überreden zur PDA, Akkupunktur um Lösen der Plazenta zu unterstützen, viele Familienzimmer, Präna-Zentrum Stufe II, Einleitung erstmal mit „Hausmitteln“ wenn über Termin...vieles davon waren für MICH wichtige Punkte! Dieses Krankenhaus ist als „babyfreundlich“ zertifiziert...vielleicht findest du eines in deiner Nähe. Schau es dir zum Tag der offenen Tür an oder geh zum Elternabend. Dort bekommst du schon viele Infos. Das hab ich mit meinem Mann auch gemacht. Ich hatte eine wunderbare Geburt, mit einer tollen Hebamme, die uns auch viel Zeit allein gelassen hat, aber immer sofort zur Stelle war (aber es planen ja auch nicht viele Eltern ihre Kinder um Weihnachten rum zu bekommen ). Die Betreuung auf der Wochenbettstation hätte nicht besser sein können! Wenn du magst, schreib mich an, dann sag ich dir welches KH und wo und du kannst dir das alles online mal anschauen und vielleicht hat dieses Unternehmen auch bei dir eine Klinik in der Nähe. Ich wollte die Selbstbestimmtheit eines Geburtshauses und die Sicherheit der Versorgung einer Klinik und habe beides dort bekommen. Alles Gute für euch


jubilee80

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Ich finde du klingst zu unsicher und denke auch (so wie schon jemand schrieb), dass du hinter der Entscheidung für ein Geburtshaus zu 100 % stehen musst. Ich hatte zwei ganz tolle normale Geburten im Krankenhaus und einen Kaiserschnitt. Ich glaube, dass manche Mütter sich zu genaue Pläne machen , wie die Geburt abzulaufen hat und wenn es nicht nach Plan läuft sind diese Mütter dann enttäuscht? (Das berichtet zumindest meine beste Freundin oft- sie ist Gynäkologin)


Mami7115

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Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Ich würde wohl - mit deinen Infos - lieber in ein KH gehen. Vielleicht ist es eine Option, ein anderes Krankenhaus zu wählen? Wenn ihr Freunde /Bekannte habt, könnt ihr ja mal nachfragen, welche Krankenhäuser diese empfehlen, wenn euch eure Geburtstation nicht gefallen hat. Ich kann nur sagen, ich war zweimal im selben KH. Beim ersten Mal fand ich es extrem kacke, eine Schwester auf Station war wirklich fies und brachte mich zum weinen. Beim zweite Mal, oh Schreck, die gleiche Schwester.... Was soll ich sagen : wir haben uns prima verstanden. Vielleicht habt ihr beim zweiten Mal mehr Glück.


Tinkerbell---87

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Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Hallo Mama von Mia, ich hatte die gleiche Situation- erstes Kind im Herbst 2017 im KH, da unsicher und ich nicht so recht wusste, wie ich mit den Wehen etc umgehen werde. Hat dann alles auch recht passabel geklappt, aber ich war tatsächlich genau wie du fix und alle danach. Einige Monate später reflektierte ich das ganze Ergebnis und kam für mich zu dem Entschluss, dass eine aufmerksame und anwesende (!) Hebamme besser für den Verlauf der Geburt und auch für mich gewesen wäre. Als ich dann mit dem zweiten Kind schwanger war, hab ich mich auch gleich im Geburtshaus angemeldet und dort viele Vorsorgen gemacht. In den Gesprächen mit den Hebammen kann man all seine Zweifel anbringen. Auch "zwingt" dich keiner zur Geburt im GH wenn du es dir mit Wehenbeginn anders überlegst oder die Schwangerschaft (was ich dir jetzt nicht wünsche!) zum Ende hin vll doch etwas "komplizierter" wird. Für die Geburt im GH musst du schon kopfmäßig dahinter stehen, inclusive deines Partners (sofern er dich begleitet). Deswegen mein Rat: Halte dir die Option offen, nutze Vorsorge Termine um über deine Vorbehalte zu sprechen und lass es auf dich zukommen. Bei mir war es so, dass ich im Verlauf der Schwangerschaft immer zuversichtlicher und sicherer wurde und schließlich ratz fatz und ohne Schwierigkeiten vor fünf Wochen mein zweites Kind geboren habe. Die 1:1 Betreuung war einfach der Hammer und das Beste was mir passieren konnte. Falls es irgendwie zu Nummer 3 kommen sollte, dann definitiv wieder GH oder -als absolute Luxuslösung- im KH mit Beleghebamme. Wenn du noch konkretere Fragen (zur Geburt im GH, zur ersten Zeit zu Hause, ...) hast, kannst du mich gerne noch anschreiben. LG Tanja


User-1721940186

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Antwort auf Beitrag von Tinkerbell---87

Ich finde, für eine Geburt im Geburtshaus muss man 1000% dahinterstehen und überzeugt sein. Meine Freundin hat im Geburtshaus entbunden und sie fand es viel entspannter und einfacher, als im KH. Die erste Geburt war bei ihr der Horror und wäre fast in einem KS geendet. Darum war die zweite im Geburtshaus, obwohl sie auch schon 43 war und nicht jeder , aufgrund ihres Alters und der ersten Geburt, dazu rieten. Ich habe alle im Krankenhaus entbunden, war aber total okay und ich entband nur ambulant. Ich ging 4Stunden nach der Geburt nach Hause. Hätte mich auch nicht ruhig 3Tage ins Krankenhaus legen können, wenn daheim die anderen Kids sind und überhaupt nicht verstehen, das Mama nicht daheim ist. Ich war daheim im Bett, mit Baby, hab mich ausgeruht und mein Mann hatte die anderen Kids. Aber wenn was war, war ich da. Sie kamen zum kuscheln oder mal Buch anschauen. Zwecks U2, das ist doch echt kein Problem. Das kannst doch locker bei einer Vertretung machen lassen. Hast dafür auch 10Tage Zeit. Alternativ würde ich mir eine andere Klinik suchen, den wenn du Jetzt schon wieder schlechte Gedanken an die Geburt/ Klinik hast, dann hast auch keine entspannte Geburt.


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Hallo Mama von Mia, so viele Antworten, so viele sehr unterschiedliche Meinungen. Am Ende musst Du in Dich hineinfühlen, wo Du Dich und Dein Kind am besten aufgehoben fühlst. Ich selbst habe zu Hause entbunden.Niemand hat mich gestört, es ging ohne Medikamente, ohne Eingriffe mit zwei wundervollen Hebammen (das war echt Luxus, eine hätte ja auch gereicht). Die Geburt war meine erste, und sie dauerte 4,5 Stunden. Ich würde das, wenn vorher keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, immer wieder so machen. Lass Dir nicht einreden, Deine Gefühle bezüglich der Angstmacherei und Drängerei seien "Brimborium". Sie sind real und sie zeigen auch ein gutes Bauchgefühl. Davon abgesehen verlaufen Geburten leichter und komplikationsloser, wenn die Gebärende sich gut aufgehoben und betreut fühlt. Wenn Du in der Nähe ein KH hast, das als "babyfreundlich" zertifiziert ist, hast Du gute Chancen, dass das gut geht. Ansonsten hättest Du noch die Möglichkeit, um ein Gespräch zur Aufarbeitung Deiner Geburt in der Klinik zu bitten, damit bestimmte Dinge bei der nächsten Geburt anders laufen. Die Rückmeldung an das Geburtshilfeteam sind auch wichtig. Was sicherlich hilfreich ist, wenn Du es schaffst, Dir eine Hebamme zu suchen, die Dich schon jetzt betreut und die Vorsorgeuntersuchungen (außer Ultraschall natürlich) übernimmt. Am besten wäre natürlich eine Hausgeburtshebamme, denn die haben so viel Erfahrung. Sie könnte Dir auch bei Deiner Entscheidungsfindung helfen. Bei mir war das sehr hilfreich. Deine Gefühle sind real und richtig. Frauen sollten während der Geburt nicht gestört werden und auch nicht gedrängt werden. Das gelingt aus verschiedenen Gründen in Krankenhäusern oft nicht so, wie es sein sollte. Ich wünsche Dir viel innere Ruhe und eine weise Entscheidung mit segensreichem Ausgang. Falls Du noch mehr Infos zu außerklinischen Geburten haben möchtest, ist vielleicht auch mal die Seite von GreenBIrth ganz hilfreich. Das kannst Du googlen. Herzliche Grüße Sileick


KleinerZopf

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Antwort auf Beitrag von MamavonMia123

Ich denke du hast einfach schlechte Erfahrungen mit dem Krankenhaus oder Personal gemacht. Gibt es noch andere Krankenhäuser in deiner Nähe? Wenn ja würde ich mir die erst Mal anschauen. Mir persönlich wäre das Risiko bei einer Hausgeburt für das Baby aber auch für mich selbst zu groß. Natürlich kann das 100 Mal gut gehen, aber beim 101. Mal passiert vielleicht doch etwas.