MamaTeaRex
Hi ihr lieben, Ich weiß es ist nicht mein Kind, nur nimmt mich die Geschichte sehr mit und ich würde meine Freundin gerne mehr unterstützen. Vielleicht habt ihr Ideen oder Erfahrungen, was hat euch geholfen? Der Kleine ist jetzt keine 2 Jahre alt und bekommt nun seit mehr als einem halben Jahr Chemotherapie, da er einen aggressiven Tumor hat. Die Familie ist durch die ständigen Krankenhausaufenthalte zerrissen (ältere Schwester ist 5). Natürlich kommen dazu noch diverse Infekte und Schmerzen... Sie ist meine engste Vertraute, auch wenn wir recht weit auseinander wohnen (2stdn fahrt einfach). Wir tauschen uns regelmäßig lange aus, aber ihr geht die Kraft u auch die Zuversicht aus. Ich lese und höre es aus ihren Nachrichten... Danke fürs Lesen Liebe Grüße PS: lasst euch bitte bei der DKMS registrieren.
Fühl auch du dich mal virtuell gedrückt, ich denke so etwas geht sehr nahe , gerade wenn man die Vertraute ist. Allerdings mehr , wie die Freundin fragen , was du tun kannst, fällt mir auch nicht ein. Als mein Mann seine Stammzelltransplantation hatte , war nebenan auch die Kinderkrebsstation. Das hat uns auch demütig gemacht. Einfallen würde mir max. Gutscheine für Bücher , Spielzeug , Bastelsachen Kuscheldecke , Geschenkkorb für die Mutter. Spontaner Besuch um vielleicht mal eine Runde im Klinkgelände zudrehen oder in der Cafeteria Kaffee zu trinken. Ansich finde ich aber auch eine gute Zuhörerin , die du ja bist , sehr wichtig. Bei uns haben sich viele Freunde zurückgezogen, weil sie nichts falsches sagen wollten , Angst hatten. Dabei waren Gespräche, um alles rauszulassen , oft wichtig. Danach ging es mir besser. Auch wenn deine Freundin mutlos klingt, lass sie erstmal reden.....ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll...aber so geht man manchmal innerlich schon mal in eine Richtung, die man dann im Alltag nicht zulassen kann. Aber ich denke, die Seele braucht das.....man sagt immer positiv denken, vorwärts blicken....Alles gut und schön....aber es gibt auch diese Momente, wo man sich innerlich wappnet , vor dem was kommen könnte.....gut, wenn da jemand da ist, der zuhört. Find ich toll , das du für sie da bist.
Hast Du ein gutes Verhältnis zur 5jährigen Tochter Deiner Freundin? Kennt sie Dich gut? Dann vielleicht mal einen spontanen Ausflug nur für das Mädchen z.B. am Wochenende anbieten. Spezielle Zeit für das Mädchen, wo sie im Mittelpunkt steht und es mal ein paar Stunden Leichtigkeit geben kann? Falls sie das mag mit Übernachtung (aber dafür ist sie evtl. noch zu jung). Vielleicht passt das nicht, aber manchen Kindern hilft das, wenn sie mal raus kommen. Das ist ja individuell.
Könnt ihr die fünfjährige Tochter übers Wochenende betüddeln? dann hätten die Eltern mal mehr Luft ohne schlechtes Gewissen. Alle 14 Tage hinfahren mit gekochteer Pastasauce, u.ä. Regelmässigkeit in die Familie bringen... So habe ich es bei meiner besten Freundin gemacht. allerdings hatte sie Krebs und bis zu ihrem Tod haben wir jedes Wochenende sie und Sohn versorgt neben unseren Kids und Arbeit..
Meine Erfahrung ist nur marginal vergleichbar. Mein Freund im Studium hatte eine schwere Krebserkrankung und gemeinsam mit seiner WG, seinem Freundeskreis und eben mir haben wir ihn durch diese Zeit begleitet. Trotzdem meine Erfahrung: Es hilft alles! Vom berühmten Essen vor der Tür bis zur aus der Distanz geschriebenen Karte, die aber trotzdem zeigt, dass jemand an dich denkt. In deinem Fall wäre vielleicht wirklich eine nicht-alltägliche Aktivität für die ältere Schwester etwas, worüber sich deine Freundin freuen würde bzw. etwas, was der Familie hilft. Wichtig: Keine große Abstimmung, dafür fehlt in solchen Phasen die Zeit. Einfach schreiben "ich hole x am y. ab, ok"?
Erstmal ganz lieben Gruß! Dein Nick ist denke ich nicht umsonst. Ich glaube, auch von dem, was ich bisher von dir gelesen habe, dass du ansich ein sehr resillienter Mensch bist. Ich habe einige sehr traumatische Erlebnisse in meinem Leben gehabt. Und auch Personen im engeren Kreis, denen man versucht hat beizustehen. Das schlimmste ist, wenn Stille einkehrt. Du darfst deiner Freundin gerne sagen, dass dich die gesamt Situation auch langsam überfordert und du nicht mehr weißt, was zu sagen. So eine Aussage ist grundtief ehrlich: "Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll/kann." Aber so eine Aussage hält den Dialog offen.
Bei einem ähnlichen Fall in unserem Bekanntenkreis, konnte das größere Kind in den akuten Chemo-Phasen bei einem Freund wohnen. Das hat viel Druck von den Eltern und dem älteren Kind genommen. Aber wahrscheinlich bist du zuweit weg. Hier haben Freunde eine DKMS-Registrierungs-Termin organisiert und neue Spender zu registrieren. So hatte man wenigstens etwas das Gefühl aktiv zu helfen.
Wie vertraut bist du mit den Kindern? Variante 1; schönen Ausflug mit der kleinen Großen machen, aber Variante 2 würde ich noch besser finden: einen Tag auf den Kleinen aufpassen bzw im Krankenhaus bei ihm bleiben, damit die Eltern und die Tochter einen möglichst schönen Tag miteinander verbringen können. Wenn das nicht klappt, einfach mit einem Topf Essen und einem Kuchen hinfahren und die Freundin ( und auch den Mann) ganz fest in den Arm nehmen und ggf ausheulen lassen......alles Gute dem Kleinen!
Danke für eure tollen Antworten! Mir stehen oft die Tränen in den Augen, weil ich mir dem Schmerz nicht vorstellen kann. Leider habe ich zu Kids keinen engeren Kontakt. Die Ältere Schwester ist ein schüchterner Mensch u baut nur schwer Bindung auf. Und dazu kommt leider erschwerend hinzu, dass wir permanent einen Infekt durch die Kita haben u ich möchte auf keinen Fall dem Kleinen noch was zu muten. Ich bin erleichtert, dass ich ein paar Dinge bis jetzt so mache wie ihr vorgeschlagen habt. Da ich gerne backe und sie nicht so, werde ich ihr glaube einen Kuchen schicken. :) Die große Schwester liebt coole Motive und ich habe verschiedene Formen. Das mit der Stille stimmt total. Meine Freundin meint, viele haben wohl Sorge was falsches zu sagen u melden sich nicht mehr. Ich bin nicht sehr gläubig, aber schon iwie, deshalb bete ich. Danke euch nochmal. Ich war sehr unsicher, ob ich mich überhaupt ans forum wenden soll, weil ich ja nicht richtig betroffen bin.
Ich finde es toll, dass du dir Gedanken machst und unterstützen willst! Schade, dass auch durch die räumliche Entfernung nicht so viel Kontakt zu den Kindern da ist. Aber vielleicht ergibt sich das ja noch? Ich bin selbst Geschwisterkind, mein jüngerer Bruder hatte als Baby einen Hirntumor. Solche Erkrankungen im Baby-/Kleinkindalter sind ja auch nach der akuten Phase oft nicht ausgestanden, manche chronische / späte Folgen kommen noch. Ich habe erst als Erwachsene gemerkt, wie sehr mich diese Jahre zwischen 3 und 15 mitgenommen haben und was ich alles verdrängt hatte. Mittlerweile gibt es viel mehr und bessere Angebote für Familien / Geschwister als damals. Falls deine Freunde das noch nicht kennen, weise sie mal auf das Waldpiratencamp in Heidelberg hin. Dort gibt es Freizeiten für krebskranke Kinder und deren Geschwister bis weit ins Erwachsenenalter hinein. Auch für Kinder, die ein Geschwister verloren haben. Mir hat der Kontakt dort sehr geholfen. Die sind auch gut vernetzt und kennen auch regionale / lokale Austauschmöglichkeiten.
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