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Frage zum Umgang mit dem Kindsvater

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Frage zum Umgang mit dem Kindsvater

LucaMarie

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Hallo, ich habe eine Frage zum Umgang meiner Tochter (8 Monate) mit ihrem Vater. Kurz zur Situation: Der Vater wusste über seine Tochter Bescheid, hat sie aber erst 6 Monate nach der Geburt gesehen(also nicht weil ich es ihm verboten habe), danach einen Monat etwa nicht mehr. Seit 6 Wochen sieht er sie jetzt 1-2 mal die Woche. Also bis jetzt erst 7 mal insgesamt. Nun hatten wir gestern ein Gespräch beim Jugendamt und da hat er sich darüber beschwert, dass ich mein kind nicht weinen lasse. Also wenn er sie auf dem Arm hat oder halt nur anschaut weint sie nicht nur sie brüllt. Klar, ich denke halt sie braucht einfach noch Zeit aber es hat sich schon verbessert. Die Frau vom jugendamt ist da aber anderer Meinung, sie denktr, dass ich einfach nur zu angespannt bin , (kann natürlich schon auch sein). Und da ich nicht möchte, dass sie lange brüllt nehme ich sie ihm halt wieder ab. Klar ich kann verstehen, dass er das auch lernen muss sie zu beruhigen aber ohne Bindung kann das ja auch eigentlich nicht wirklich funktionieren, jedenfalls hat mir das eine Kinderpsychologin gesagt und macht ja auch Sinn. Jedenfalls hat sie auch gesagt, dass Babys ruhig mal schreien können, weil er ja sonst keine Chance hat es zu schaffen. Jetzt möchte sie, dass wir an so einem "Programm" teilnehmen, mit begleitetem Umgang. Also die Mütter geben ihre Kinder in eine fremde Umgebung und die Väter kümmern sich ne Stunde um sie. Aber ich weiß nicht, was ich davon halten soll, er hat noch nie irgendetwas gemacht also keine windeln gewechselt keine flasche gegeben. Also klar ist es begleitet aber dennoch....Ich habe natürlich gesagt, dass ich nicht denke, dass sie einfach bei einer "fremden" Person ist, da meinte die Dame, dass das schon funktioniert sobald ich weg bin und sie meine Anspannung nicht mehr spürt. Ich weiß nicht ob ich einfach übertreibe, aber ich denke halt dass sie einfach erst eine Bindung zueinander aufbauen müssen und dann kann er sie selbstverständlich auch mal alleine haben. Also ist nicht, dass ich sie von ihm fern halten möchte Also wie seht ihr das? Sollte ich mich auf sowas einlassen? Also ich hab halt vorallem über die psychischen Auswirkungen nachgedacht, im Moment hat sie ja eigentlich nur mich und meine Eltern als Bezugspersonen, wenn ich sie einfach verlasse und sie in einer fremden Umgebung mit einer Person zurücklasse, zu der sie keine Bindung hat kann das doch bestimmt nicht gut sein Aber wie gesagt, ich bin nunmal befangen deshalb wollte ich mal die Meinung von neutraleren Personen wissen LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von LucaMarie

Hört sich irgendwie "ausgedacht" aus. Wie heißt denn das Programm? Gibt es einen Lunk/PDF dazu? - bitte senden. Ich bin zur Zeit oft mit dem Jugendamt in Verbindung und das Beschriebene finde ich etwas merkwürdig. Sollte es echt sein, würde ich darauf bestehen die Beraterin zu wechseln.


LucaMarie

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Hallo, also definitiv nicht ausgedacht also jedenfalls nicht von mir. ist kein richtiges programm sondern ein Angebot(Sorry hab mich falsch ausgedrückt) auf der Website steht zwar nichts davon, dass die Mütter nicht dabei sind aber das hat die Frau vom Jugendamt gesagt. das ist der Link: https://www.hdf-stuttgart.de/begleiteter-umgang/ Also wie gesagt falls von jemandem der Gedanke kommt, dass ich dem Vater einfach keinen Umgang gönnen möchte das stimmt nicht, ich möchte einfach nur, dass es meinem Kind dabei gut geht und das ist bestimmt noch nicht der Fall, wenn das Baby ihren Vater fast noch nie gesehen hat und sie dann alleine mit ihm gelassen wird (mit noch einer fremden person)


Mitglied inaktiv

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Wichtig ist aber auch, dass es DIR dabei gut geht und du den Weg für richtig empfindest.


Juem21

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Hmmm… schwierige Sache. Ich würde dir aus meiner Sicht zustimmen. Ich finde, die Bindung muss erst da sein. Ich Vergleich den Vorschlag vom Jugendamt mit der Eingewöhnung in der Kita: da geht die Mutter/der Vater auch nicht einfach so weg und lässt das Kind allein. Und bei dem Vorschlag des Amts hört sich das ja so an. Ich finde den Vorschlag nicht passend.


Fantasielos

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Antwort auf Beitrag von Juem21

Ja klar, muss eine Bindung aufgebaut werden. Aber wie denn? Geschieht das nicht gerade dadurch, dass das Kind den Vater als kompetentes Elternteil erlebt, das es auch trösten kann? Wenn man dann das Kind dem Vater sofort wieder entreißt, signalisiert man doch auch irgendwie, dass die Situation fürs Kind gefährlich war und es zu Recht gebrüllt hat. Natürlich bekommt das Kind die Unruhe der Mutter mit, die wahrscheinlich förmlich darauf wartet, dass es brüllt. Natürlich ungewollt und wahrscheinlich sogar unbewusst. Um da den Kreislauf zu durchbrechen, fände ich als Mutter es schon sinnvoll, mich da rauszunehmen. An die TE: Könnt ihr euch nicht mal treffen mit demjenigen, der den Umgang begleitet? Also zu dritt? Vielleicht kann derjenige ja euch beide ein bisschen in diesen Situationen anleiten? Wie du deine Tochter tröstest ohne gleich den Vater als Gefahr zu markieren und wie der Kindsvater eine Bindung aufbauen kann. Und wenn du demjenigen dann vertraust bzw. es kein komplett Fremder mehr ist, kannst du dich ja dann zurückziehen. Ja der Kindsvater hat noch nie gewickelt oder gefüttert, aber wird das Kind dadurch wirklich groß zu schaden kommen, wenn er das nicht so komplett perfekt macht? Ich habe, bevor ich selber Mutter wurde, auch noch nie gewickelt und musste es erst lernen . Da ist es doch für den Vater eine echte Luxussituation, dass er jemanden dabei hat, der ihn vielleicht anleiten kann.


starlight.S

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Das "Programm" heißt schlicht begleiteter Umgang und wird als Hilfe nach dem SGB VIII gewährt. Prinzipiell stimmt es schon, dass Mütter oft (unbewusst) negativ beeinflussen. ABER das Alter ist jetzt denkbar ungünstig, so mitten in der Fremdelphase. Ich würde das so nicht akzeptieren, auch wenn ich prinzipiell sehr pro Papas und Umgang bin. Wenn würde ich schon darauf bestehen, dass der Papa da etwas mehr Geduld aufbringen muss. Das Kind kann ja nun nix dafür, dass es zwischen euch nichts geworden ist. Da muss er eben 2x in der Woche mit euch beiden Zeit verbringen, gemeinsam spazieren gehen etc. Wenn du das anbietest kann dir da eigentlich kein Gericht einen Strick draus drehen, du darfst nur nicht prinzipielle blockieren. Ich hasse es, dass das Elternrecht über den Kinderrechten steht. Wenn du es schaffst offen zu bleiben stehen die Chancen für dein Kind am höchsten ohne psychischen Schaden da raus zu kommen. Solltest du dich für die andere Variante entschieden (also BU ohne dich) wird dein Kind das auch ohne Trauma überstehen, aber ich persönlich fände das nicht gut. Aber so schnell wie heute mit der Thema Bindungsstörung um sich geworfen wird, passiert da auch wieder nix, wenn du sonst als konstante Bezugsperson soweit alles gut machst. Aber unnötiger Stress wäre es schon.


Theresa10.04

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Antwort auf Beitrag von LucaMarie

Hi, für mich käme das bei einem so kleinen Kind das aufgrund der Abwesenheit des Vaters keine Chance hatte eine Bindung aufzubauen nicht in Betracht. An dieser Situation ist der Kindsvater selbst Schuld und es erschließt sich mir nicht warum du und euer Kind jetzt nicht die Zeit die ihr zur Gewöhnung braucht bekommen sollt. Selbst wenn du Angespannt bist, ist es doch maßgeblich dass auch du siehst wie er mit ihr zu Recht kommt und sich die Bindung zwischen beiden bessert, um Vertrauen aufzubauen und eben keine Anspannung mehr zu empfinden wenn er Zeit mit eurem Kind verbringt. Biete ihm gemeinsame Zeit zu dritt an und versuche nach und nach ihm immer mehr das Ruder zu übergeben. Über einen Begleiteten Umgang könnt ihr ja nochmal nachdenken, wenn sich in den nächsten Monaten nichts an der Bindung bessern sollte trotz regelmäßigem Kontakt. Lass dich aber nicht so runterbuttern von Kindsvater und Jugendamt. Du machst schon alles für dein Kind und ermöglichst ihm viel Umgang mit seinem Vater. Allerdings kennst du dein Kind am besten und das sollte auch so respektiert werden. Alles Gute für euch!


Schniesenase

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Hallo LucaMarie, hast Du noch Kontakt zu der Psychologin? Ist es möglich, sie noch einmal diesbezüglich zu konsultieren? Wenn Du noch jemand fachlich kompetentes im Hintergrund hast, wird deutlicher, dass Du nicht verweigerst, sondern nachvollziehbare Gründe für Deine Zurückhaltung hast. Ich finde, Dein Bauchgefühl ist vollkommen richtig. Nicht alle Jugendamtsmitarbeiter*innen verstehen sich so genau auf Bindungsorientierung, und manch eine*r ist eben auch noch so harsch sozialisiert und lebt das auch jetzt noch, wie wir Eltern- und Großelterngenerationen. Man weiß es wissenschaftlich gesehen heute besser, nur das dauert natürlich, bis es in den Herzen der Menschen überall ankommt, das merkt man ja auch an den Konflikten hier. Dein Kind wird nicht für sein Leben schlimm geschädigt, es hat ja zu Dir eine gute Bindung und wird sie auch behalten. Alles, was jetzt möglicherweise eine große Herausforderung für das Kind ist, lässt sich schon bearbeiten und relativieren, durch die gute, permanente Bindung, die Ihr zueinander habt und Deine feinfühlige Art damit. Dennoch wäre es für Euch beide besser, wenn das anders ginge. Es macht schon Sinn, sehr sachlich aufzutreten und auch Gegenvorschläge zu machen. Mal kurz aufs Klo gehen und dann wieder kommen, z.B., und man schaut, wie das Kind das verträgt und denkt dann weiter usw. Wie gesagt, vielleicht kontaktierst Du die Psychologin noch einmal, lässt ggf. durch sie noch einmal eine Beurteilung der Lage des Kindes erstellen. Auch sein Vater muss ja einsehen, dass wenn eine Psychologin deutlich macht, dass er dem Kind schadet, er nachgeben muss. Rein vom ethisch-moralischen Standpunkt aus wäre es auch eine Überlegung zu schauen, dass der Vater nun beweisen darf, er hat Geduld, er nimmt sich Zeit, der VERDIENT sich das Vertrauen des Kindes. Das darf man so der Jugendamtmitarbeiterin natürlich nicht sagen, aber irgendwie wäre das passend für das Kind, das ja eine ganze Weile ohne ihn sein musste. Ich wünsche Euch wirklich alles Liebe und Gute und hoffentlich eine tragbare Lösung! Sei stark für Dein Kind, bleib sachlich, trage nachvollziehbare Gründe vor, belege sie mit wissenschaftlichen Fakten! Alles Gute Sileick


Silke11

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Ich weiß nicht, ob Jugendämter das immer noch annehmen, aber mit der Begründung haben Jugendämter Alleinerziehenden schon Kinder entzogen. Was du schilderst, lässt mich dir raten, in der Hinsicht im Umgang mit dem Jugendamt Vorsicht walten zu lassen. https://www.focus.de/familie/eltern/eltern-berichten/zu-enge-bindung-jugendamt-trennt-grundlos-muetter-und-kinder-erschreckende-fallstudie-offenbart_id_11388092.html#:~:text=%22Eine%20symbiotische%20Beziehung%20geht%20in,Kontakt%20zu%20ihren%20Eltern%20aufnehmen.%22


Mitglied inaktiv

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Wir hatten hier das Thema erst vor ein paar Tagen. Wie soll der Papa lernen mit dem Kind umzugehen, wenn die Mütter es nicht zulassen? Wie soll er eine Bindung aufbauen, die er ja scheinbar möchte, wenn du dazwischengrätschst? Beziehe ihn so oft wie möglich mit ein. Lass ihn mal eine Runde mit dem Kind spazierengehen. Geh doch einfach mal aus dem Raum raus und lass die zwei alleine. Muß ja nicht gleich eine Stunde sein. Entzieh dich der Situation. Er soll mit ihr spielen, sie ablenken. Er darf sich auch gerne zum Kasper machen ;) Kinder lernen das sehr schnell.


LucaMarie

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Hey Ich Grätsche sicherlich nicht dazwischen aber wenn mein baby mehrere Minuten lang brüllt und der Vater nichts macht um sie zu beruhigen bzw. nur mal psst sagt dann mach ich das natürlich selbst. Im übrigen drückt er sie mir auch oft in die Hand. Es geht nicht darum ihm sein Kind vorzuenthalten, es geht darum dass ich es zu schnell finde und da er sich 6 Monate fern gehalten hat will ich mein Baby nicht dazu zwingen sich sofort an ihn zu gewöhnen. Wollte jediglich wissen wie das andere Menschen sehen, ob begöeiteter Umgang so schnell nötig ist oder ob ich das durchsetzen sollte dass wir erstmal zu dritt bleiben bis sie sich an ihn gewöhnt hat


Lana89

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Das klingt irgendwie ganz gruselig... gerade mit 8 Monaten ist dein Baby ja vielleicht auch in der Fremdelphase, da sind unbekannte Leute ja generell doof. Wenn wir z.B. bei Oma uns Opa sind, dann lassen wir den kleinen immer erst gucken und wieder Vertrauen gewinnen, bevor er auf den Arm gegeben wird. Manchmal ist das auch erst am 2. Tag soweit. So würde ich das in deinem Fall auch mit dem Vater handhaben. Lass ihn viel Zeit beim Baby verbringen und dann ist auf den Arm nehmen irgendwann auch für das Kleine in Ordnung. Und ganz ehrlich: er hat sich ein halbes Jahr Zeit gelassen euer Baby kennen zu lernen, dann kann er jetzt dem Baby die Zeit lassen sich an ihn zu gewöhnen.