Mitglied inaktiv
Hallo Zusammen, ich beschäftige mich gerade sehr mit meinem Partner und seiner Vaterrolle. Es ist leider so, dass er gerade sehr belastet ist. Die stressige Situation wird sich erst mal nicht ändern. Nun ist es so, dass er unsere Tochter (8 Monate) sehr liebt. Aber verbringt eigentlich nie mehr als 20 Minuten von sich aus mit ihr (ganz selten mal). Nur wenn ich das sage (Dann auch sstundenlang und ohne meckern) Es ist so, dass er das Gefühl hat nie Zeit für sich zu haben. Objektiv gesehen hat er diese aber. Er hat das Wochenende komplett frei umd muss auch die Kleine nicht nehmen wenn er nicht will. Er hat aber das Gefühl sich nie entspannen zu können. Wenn er auf die Kleine aufpasst, ist es 'noch was, was er muss'. Wenn er mit ihr ist geht es ihm dabei gut, aber danach kommt sein Gefühl zurück, dass er zu wenig Zeit für sich hat. Insgesamt habe ich das Gefühl, er ist nicht gerne Vater. Er sagt selbst manchmal, dass alle Verantwortung zu viel ist und er am liebsten weg laufen will und sich vergraben. Was er aber nie machen würde, weil er uns sehr liebt. Wenn ich das vergleiche... ich hab auch nicht immer Lust auf baby... aber insgesamt würde ich sagen, dass es viel Spaß macht und ich für meine kleine gerne auf meine Freiheit verzichte. Ich frage mich jetzt, ob sich das ändert. .. oder ob ich irgendwas tun kann. Wenn jemand unglücklich mit der Elternrolle ist. .. kann sich das ändern? waren eure Männer immer glücklich mit der Vaterrolle? Ich weiß ja gar nicht, ob er wirklich unglücklich ist... oder ob es nur Überforderung ist. Danke für eure Erfahrung!
Hallo Kann er sich denn auch Zeit nur für sich nehmen? Im Sinne von einem Hobby oder ähnlichem? Kannst du dir auch Zeit für dich nehmen? Bei uns war es ähnlich. Mein Partner konnte in dem Alter noch nicht so viel mit der Maus anfangen. Er hat auf sie geachtet, sie geschmust, gefüttert, gewickelt etc aber so richtig Spaß macht es ihm erst seid sie mobil ist. Davor fühlte es sich für ihn mehr als Arbeit an und ich glaube das ist oft die falsche Sichtweise. Das eigene Kind sollte nicht Arbeit sein sondern einfach dazugehören und Freude bereiten. Ist natürlich nicht immer so leicht besonders wenn sie dann ihren eigenen Willen bekommen, aber im großen und ganzen. Wie es sich bei euch entwickelt kann dir keiner sagen, aber versucht dass ihr euch gegenseitig Zeit freischaufelt. Das braucht jeder um wieder den Tank auf zu füllen. Das mussten auch wir erst lernen und war anfangs nicht einfach. Ich finde es aber gut dass ihr offenbar eine gute Basis habt in der ihr solche Sachen ansprechen könnt denn auch das finde ich ist sehr sehr sehr wichtig.
Das war hier schon öfter Thema und auch, wenn es offensichtlich NICHT so ist, dass es ALLEN Männern so geht, gibt es wohl Männer, die mit so kleinen Kindern nicht soooo viel anfangen können. Die vielleicht erst mehr Spaß mit dem Kind haben, wenn es laufen, spielen, sogar reden kann. Ist natürlich nicht immer fair gegenüber der Partnerin, die quasi immer aufs Baby Lust haben muss, aber SEIN und SOLLEN sind nun mal nicht immer dasselbe. Ich würde nicht viel Aufhebens darum machen, ob es dem Papa nun Spaß macht, sich mit dem Kind zu beschäftigen, oder nicht. Aber wenn du Zeit für dich brauchst, sorge trotzdem dafür, dass er sich mal um euren Nachwuchs kümmert. Das Gejammere, er habe keine Zeit für sich, würde ich gelassen nehmen und einfach nicht darauf eingehen oder darüber diskutieren (wenn du sicher bist, dass das so nicht stimmt). Kann sein, dass er damit (unbewusst!) einfach die ganze Verantwortung fürs Kind auf dich schieben will, ist ja einfacher so. Da es sich für ihn aber wahrscheinlich wirklich so anfühlt, hilft die ganze Diskutiererei darüber nichts. Es gibt sicher Väter, die die Vaterrrolle gleich mal toll finden, andere müssen erst hineinwachsen, wieder anderen gelingt es nie. Ist bei Müttern vermutlich auch nicht so viel anders, mit dem Unterschied, dass man als Frau meistens keine Wahl hat und sich kümmern MUSS.
"Das Gejammere, er habe keine Zeit für sich, würde ich gelassen nehmen und einfach nicht darauf eingehen" Finde ich nicht wirklich schön. Man darf den Mann da ruhig ernst nehmen. Ich fände es total ätzend wenn ich meinem Mann sage, mir wird etwas zu viel und er tut als hätte ich nichts gesagt oder sagt plump "stell dich nicht an da musst du durch". Danke für gar nichts. Sie sagt ja ihr macht das nichts aus mit Baby ist. Wieso muss er dann jetzt so gedrückt werden? Er macht ja nicht gar nichts, er tut doch schon..
Hallo, bei uns war das ähnlich. Mein Mann konnte mit den Kindern im Babyalter nix anfangen. Das änderte sich, als die Kinder größer wurden, damit selbständiger, als man mit ihnen reden konnte, ihnen etwas erklären, mit ihnen etwas unternehmen etc. Und man darf nicht vergessen, dass Väter unser Hormonchaos in Schwangerschaft und Stillzeit nicht mitmachen. Somit betrachten sie alles etwas nüchterner. Das wird! Aufhorchen lassen würde mich die Passage, dass sich dein Mann am liebsten vergraben würde. Ist er depressiv? LG, Philo
Ja, aus meiner Erfahrung: das kann sich ändern. Mein Mann war die ersten Jahre gleich. Inzwischen hat sich das sehr geändert. Er hatte auch den Eindruck sich nie entspannen zu können, wenn das Kind dabei ist und die Verantwortung war auch ein großes Thema. Heute ist das wirklich anders. Einen wirklichen Rat, was du machen kannst, hab ich nicht: Außer irgendwie die Balance halten zwischen ihm die Zeit zu geben, die er braucht und ihm das Kind trotzdem immer wieder alleine "zuzumuten".
Für mich klingt das nicht lieblos, sondern nach Überforderung (durch Job UND Familie). Wenn er Zeit für sich braucht, dann sollte er sie haben. Das gilt in gleichem Maße auch für dich! Kann er vielleicht am Wochenende 2 Stunden ins Fitnesstudio? Zu einem Hobby? Wenn er jetzt schon so grenzwertig fährt, wird das ganz sicher nicht besser mit mobilerem Kind und wachsender Einbindung!
Bzgl. "er hat aber objektiv gesehen das ganze Wochenende frei" - nein, hat er nicht. Er ist zu Hause und er weiß, dass du eigentlich erwartest, dass er sich doch auch mal bitte von seich aus kümmern soll. Und tatsächlich empfinde ich das auch so: Wochenende ist nicht "frei" im Sinne von "ich kann machen, was ich will und muss für nichts/niemanden Verantwortung übernehmen, außer für mich". WE ist arbeitsfrei - aber niemals wirklich frei für mich. Ebensowenig für meinen Mann Deshalb ist Kind regelmäßig auch mal einen Nachmittag bei Oma&Opa, ich gehe regelmäßig zum Sport, mein Mann auch. Und in dieser Zeit habe ich wirklich frei. Muss mich nur um mich selbst kümmern. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich unglücklich mit meiner Mutterrolle bin - und ganz sicher ist dein Mann auch nicht unglücklich darüber, Vater zu sein. Er hat halt nur wirklich nie frei, und Mütter können das oft - gerade im ersten Jahr - gar nicht nachvollziehen. Man empfindet es als so selbstverständlich, immer präsent und kümmernd zu sein, das man gar nicht auf die Idee kommt, das das aber eben auch Arbeit ist. Hilfreich ist da eben ein Hobby, bei dem man nicht zu Hause ist - ob das Fitnessstudio ist, Kegelklub oder sonst etwas. Oder du ihm frei gibt, indem du mit Baby etwas unternimmst und er tatsächlich 2 Stunden alleine zu Hause ist. Und genau so würde ich dir auch raten, dir "Freie Zeit" zu nehmen! Denn ansonsten kommt es ganz schnell zum Klassiker: Mutter ist immer! am kümmern und kann immer weniger verstehen, warum Mann sich so wenig kümmern will, wird immer enttäuschter/saurer usw. Mann fühlt sich immer unverstandener und unter Druck gesetzt und hat immer weniger Lust, sich zu kümmern usw. Ehrlich, auch wenn du es dir jetzt noch nicht vorstellen kannst - du wirst merken wie entspannend es sein, tatsächlich mal ohne Kind nur für sich Zeit zu haben. Und dann hat man auch wieder die Energie, sich ehrlich und mit Freude zu kümmern.
Hallo Milla, Ich kann dich so gut verstehen! Mein Mann gehört auch zu der Sorte Papa, die dann so richtig in ihrer Vaterrolle aufblüht, wenn das Kind etwas größer geworden ist. Er sagt selbst, dass es für ihn soweit ist, wenn das Kind 2 Jahre alt geworden ist. Vorher weiß er einfach nicht, was er mit dem kleinen Wesen machen soll. Er fühlt sich unsicher, gelangweilt,... Inzwischen haben wir 3 Kinder über 2 Jahren und er macht das sooo toll! Er gibt sich total ein und engagiert sich sehr. Er verbringt seine freie Zeit super gerne mit den Kindern, denkt sich Aktionen aus, unternimmt auch gerne mal ohne mich Ausflüge mit den Großen, damit ich daheim nur mit Baby etwas erholen kann. Natürlich sind die Väter nicht sie gleich. Aber so ist es bei uns und vielleicht gibt dir das Hoffnung und Ermutigung für die Zukunft. Alles Gute!
Mir ist egal, ob meinem Mann die Arbeit an den Kindern gefällt oder nicht. Ich kann für mich sagen, dass der meiste Kram rund ums Baby für mich total öde ist und war. Aber ich liebe meine Kinder, darum mache ich es. Ich denke, meinem Mann geht es ähnlich. Mit unserem 6-jährigen ist es halt toll, aber so alt muss der Kleine halt noch werden. Ich habe im Übrigen nie auf meine Freizeit verzichtet. Die Abende in der Woche und auch die WE sind aufgeteilt, dass jeder mal frei hat bzw. abwechswlnd mit Kindern aufsteht. Kind 2 war heute früh der Meinung, 5.30 sei eine gute Zeit zum aufstehen, musste halt mein Mann mit. Dafür macht er jetzt mit Kind 2 Mittagsschlaf und ich übermehme heute Nachmittag bis Abend die Kinder. Ich würde an Deiner Stelle Deinen Hobbys weiter nachgehen und Baby beim Papa an den Abenden lassen. Zeit mit Kind erzeugt Bindung und man bekommt Übung bzw. findet Beschäftigungen, die auch mit Kind ok sind. Einkaufen, Auto waschen, Freunde besuchen, Sporteln, das waren so Dinge, wo mein Mann die Kinder von Kleinauf mitgeschlürt hat. Mit Spielplatz und Vorlesen kann man ihn auch jagen. Gib Deinem Mann die Chance, die Rolle als Vater für sich zu definieren, in dem Du ihm das Kind da lässt und was Anderes machst.
Hallo, hier ist zwar kein Papa aber aus dem Umfeld handhaben es viele so, das Papa und Mama einen Abend in der Woche nur für sich haben UND außer Haus sind! Das heißt, die Männer haben bspw donnerstags ihren Männertag und gehen mit Kumpels was essen und danach evtl noch in eine Bar oder sitzen einfach so zusammen, die Frauen dann bspw dienstags mit ihren Mädels oder machen einen Yogakurs oder gehen ne Runde ins Schwimmbad. Ich finde, das sollte jedem Elternteil zustehen, sich auch mal außerhalb der eigenen 4 Wände verabreden zu können OHNE dauernd im Hinterkopf zu haben "oh jetzt muss das Baby essen/ gewickelt werden/ schlafen, etc." wenn es zeitlich nicht reinpasst, dann eben 2x im Monat.. so wie es in eurem Leben machbar ist, ohne dass sich einer benachteiligt fühlt.. evtl habt ihr Familie in der Nähe, die euer Kleines mal für 2-3 Stunden nehmen können, damit ihr zu zweit als Paar was unternehmen könnt, ganz ohne Baby. Das tut zwischendurch euch Beiden gut und sollte dann auch wirklich fest eingeplant werden! Ob jetzt Hobby, Freunde oder einfach mal alleine raus - das reicht meist schon um diesen "Zwang" sich ums Kind kümmern zu MÜSSEN loszuwerden
Hallo Milla, bei uns war es am Anfang ganz ähnlich! Je älter unser Sohn wird, desto mehr Freude hat mein Mann an und mit ihm. Ich habe die ersten Monate auch damit gehadert, aber die Situation irgendwann akzeptiert. Bei meinem Mann kam zum beruflichen Stress hinzu, dass er durch und durch introvertiert ist und sehr viel Alleine-Zeit braucht um sich zu regenerieren... im Nachhinein bin ich froh, dass ich die Situation so hingenommen habe und geduldig war, denn heute (nach bald 2,5 Jahren) sind wir beide gleich wichtig als Eltern und übernehmen beide auch Verantwortung (wenn ich auch mehr mache, da ich wieder in Elternzeit bin mit unserer Kleinen). Über eine Sache in deinem Text bin ich gestolpert. Ob man genug Zeit für sich hat oder nicht ist meines Erachtens nichts, was sich objektiv beurteilen lässt. Klar, man kann "freie Stunden" zählen. Aber das Bedürfnis nach Zeit für sich ist doch bei uns Menschen sehr unterschiedlich (v.a. Introvertierte brauchen deutlich mehr davon). Und dann können manche in der "Zeit für sich" gut Hausarbeit machen und ein Hörbuch hören und entspannen dabei, während andere so ganz abschalten müssen. Und wenn man beruflich stark eingespannt ist oder gar viel Stress mit nach Hause nimmt, dann kommt man vielleicht gar nicht erst in einen Entspannungs-Modus, egal wie viele Stunden man eigentlich dafür hat. Ich kenne eure Situation nicht und will auch nicht darüber urteilen, will nur sagen: ich kann mir gut vorstellen, dass es gerade für euch beide schwierig ist. Vielleicht kannst du deinen Mann unterstützen, dass er in seiner Freizeit mal was macht, wo er richtig den Kopf frei kriegt? Keine Ahnung, irgendein Sport mit Action, oder mal zu nem Konzert gehen - je nachdem, was er so mag... im Gegenzug kann er dir bestimmt auch mal ne Stunde freischaufeln, wenn du mal was vorhast... Alles Gute für euch!
Hallo Milla! Ich möchte mich Bärenmama mal ein bisschen anschließen. Das was du beschreibst hört sich für mich nach einem echten Tief oder vll auch Sinnkrise deines Mannes an, das würde ich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Du kannst ihn fragen, wie er das „mehr Zeit für sich“ umsetzen will. Definierte Zeiten helfen, dass er die Zeit für sich auch als solche wahrnehmen kann. Zb einen fixen Abend Sport für ihn. Oder du machst samstag vormittag immer Wocheneinkauf und er hat da den Vormittag frei. Oder bist immer einen fixen Nachmittag bei der Oma oder wem anderen. Ich habe inzwischen mit meinem Mann vereinbart, dass immer Mittwoch jemand auf die Kids aufpasst und wir beide zum Sport können. Dienstag Abend geht er immer mit Kollegen Squashen und dann auf ein Bier. Das hat uns geholfen.
Ich hatte beim ersten Kind ähnliche Probleme wie dein Mann. Ich finde es aber auch nicht verwunderlich, dass wenn man die letzten 30Jahre nur Herr seiner Selbst war, es schwierig ist, dass sich alles ändert durch ein Kind. Gebt euch Zeit euch als Familie neu zu finden. Und sorgt zeitnah für Zeit für Paaraktivitäten und alleine durch Babysitter.
Hallo ihr Lieben, vielen Dank für die Antworten. Aus einigen kann ich wirklich neue Ideen ziehen. Es war nicht alles zu unserer Situation passend. Aber insgesamt waren eure Antworten sehr hilfreich :) Danke!
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