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Ein bisschen ausheulen - Kita

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Ein bisschen ausheulen - Kita

Fleurdelys

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Hallo in die Runde, ich muss mir mal unsere Situation von der Seele schreiben. Ich hatte vor ein paar Monaten schon mal im Kleinkind-Forum von unserer schwierigen Kita-Eingewöhnung geschrieben. Mittlerweile sind 6 Monate vergangen und meine Tochter (jetzt 2 Jahre und 8 Monate) bleibt derzeit maximal 2,5 Stunden dort. Zuerst lief es gut, dann kam der Einbruch mit sehr, sehr viel Weinen. Wir haben nur ganz langsam die Zeit gesteigert, zwischendurch gab es immer Rückschritte. Sie lässt sich grundsätzlich nicht durch die Erzieherinnen beruhigen, sobald sie mal richtig mit dem Weinen anfängt. In letzter Zeit schien sie sich aber endlich richtig wohlzufühlen, läuft morgens in den Gruppenraum und berichtet stolz beim Abholen: „Ich hab heute gar nicht geweint!“ Oft schaut sie zwar lieber nur zu und ihren Rucksack muss sie auch immer eng bei sich haben. Aber die letzten Wochen war es im Großen und Ganzen soweit okay. Nun wird gerade ein anderes Kind eingewöhnt und das scheint sie wieder gehörig aus dem Konzept zu bringen, da das Kind auch vor ihr abgeholt wird. Ihre Erzieherin meinte, dass ihr jegliche Veränderungen immer große Probleme bereiten und auch die Übergänge schwierig sind für sie (z.B. wenn sie in einen anderen Raum gehen). Heute war es so schlimm, dass sie angerufen haben, damit ich sie abhole. Meine Tochter sagte mir dann, sie habe geweint, weil Mama nicht da war. Ich habe das Glück, von zu Hause aus arbeiten zu können. Allerdings momentan nur 15 Stunden, und ich würde prinzipiell gerne erhöhen. Eventuell muss ich mir aber bald ohnehin einen neuen Job suchen, das steht noch nicht fest. Mein Mann kann nicht weniger arbeiten. Im Sommer muss meine Tochter den Kindergarten nochmal wechseln. Ich bin langsam etwas ratlos und befürchte, dass es noch dauern wird, bis sie wirklich mal für 4 Stunden dort bleiben kann (das wäre unsere Buchungszeit, die wir schon die ganze Zeit bezahlen). Und dann muss sie nochmal die komplette Einrichtung wechseln, wobei dort auch ihre gleichaltrige Cousine sein wird. Ich bin mir sicher, mit dem Alter wird es besser werden, aber momentan ist es wirklich ein ständiges Auf und Ab und die ganze Situation ist so unsicher und belastend. Immer wenn man denkt, jetzt ist der Knoten geplatzt, gibt es wieder einen Rückschritt. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen oder ein paar aufmunternde Worte…


Pamo

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Vielleicht wird sie sich in der nächsten Kita einfach besser wohlfühlen? Vielleicht wird es nicht so schwer? Du scheinst da ein sehr sensibles Kind zu haben. Das ist zwar einerseits wunderschön, aber es ist auch eine Herausforderung. Sie tut sich mit Veränderungen schwer, also gib ihr ganz viel Routine - das könnte ihr Sicherheit geben. Meine Tochter war auch sehr gefühlsstark. Glücklicherweise gab es in den ganz jungen Jahren immer eine Betreuung, die sofort einen Zugang fand. Sogar die erste Grundschullehrerin sah nach einem kurzen Blick, was für ein Exemplar sie war und hat sie sofort passend angepackt. Es ging überraschend gut! Und die Kinder wachsen und reifen auch. Insofern denke ich: Das wird schon werden.


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Danke für deine Worte! Das stimmt, sie ist sehr sensibel. Eigentlich wusste ich das, aber ich hätte trotzdem nicht gedacht, dass es so schwierig wird für sie. Es ist schön, wenn man auf Menschen trifft, die den Charakter von Kindern verstehen. Anfangs hat man mich in der Kita leider nicht so ernst genommen, als ich gesagt habe, dass sie sehr sensibel ist. Es wurde eher abgetan mit „Die hat Sie aber gut im Griff!“ (Zitat der Leiterin).


Pamo

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Tja, eine solche Einstellung wie die der Leiterin gibt es leider zuhauf. Solange die Bezugserzieher nicht so dämlich drauf sind wie die gefühlsklobige Leiterin, ist das vermutlich für dein Kind gar kein Problem. Du wirst mit der Zeit merken, wer Einfühlungsvermögen hat und wer nicht. Und eine andere Mitschreiberin sagte auch sehr schön, dass es ganz viel ausmacht, ob du selber eine positive oder negative Attitüde zeigst, denn gerade sensible Kinder saugen das sofort auf. Vielleicht stellst du dich darauf an, dass dies an der Schule noch viiiel akuter wird. Oftmals wird jeder persönliche Hinweis einer Mutter oder eines Vaters als Affront betrachtet. Was der Lehrer nicht selber zuerst bemerkt hat, ist immer Helikopterei der Eltern. Das geht so weit, dass viele Eltern bei der Einschulung nicht wagen zu erwähnen, dass ihr Kind bspw. bereits Lesen und Schreiben kann. Weil der Lehrer sonst angesickt sein könnte, dass er/sie "belehrt" wurde.


Fleurdelys

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Die Erzieherinnen in der Gruppe sind zum Glück alle sehr einfühlsam und auch eher ruhig vom Typ her. Das kann man von der Leiterin jetzt nicht gerade behaupten. Ich selbst war eigentlich von Anfang an recht optimistisch und entspannt bei der Sache, aber dann gab es ein paar wirklich schwierige Situationen, und danach war die Nervosität mit Sicherheit etwas größer. Grundsätzlich mache ich mir aber ohnehin immer zu viele Gedanken über alles. Und ja, die Schulzeit wird sicherlich auch sehr „interessant“ werden..!


Parimo

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arme kleine. Eine perfekte Lösung habe ich nicht. Aber ein Punkt ist mir doch aufgefallen. Dass sie gleich beim Abholen berichtet, dass sie gar nicht geweint hat. Das erinnert mich an meinen Sohn. Er hat nicht geweint er hat andere Kinder gebissen. Er wusste aber nie wirklich warum, wahrscheinlich der Druck, Reizüberflutung wer weiß. Und beim Abholen hat er mir dann immer erzählt, ob er jemanden oder eben mal nicht gebissen hat. Das war das erste. Und auch weil die Erzieher beim Abholen mir natürlich auch berichtet haben. Ich habe gemerkt, das tut ihm gar nicht gut, das ist zu viel Druck, zu viel Fokus. Er denkt ja quasi den ganzen Tag darüber nach. Ich habe dann die Erzieher gebeten mir das nicht vor ihm zu erzählen, sondern wir telefonieren einfach ab und zu und reden über den aktuellen Stand. Sie haben mir dann abholen erzählt, was er heute besonders tolles gemacht hat, bzw. Was ihm Spaß gemacht hat. So hatte ich auch gleich ein anderes Gesprächsthema mit ihm, statt wieder zu fragen, warum er gebissen hat. Und das hat wirklich geholfen! Es ist zwar ein a derer Fall als bei dir. Aber evtl. kannst du ja was übertragen. Und dich und dein Kind auf die schönen Sachen fokussieren, statt ständig die Sorge ob sie weint... Die Kinder kriegen alles mit.


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Parimo

Da könntest du Recht haben. Ich werde mal drauf achten, das nicht mehr vor ihr zu diskutieren. Manchmal frage ich sie wahrscheinlich auch zu viel und mache ihr damit unnötigen Druck. Ich konzentriere mich dabei zwar nur auf Neutrales (z.B. welche Kinder waren heute da? Was habt ihr gemacht?) aber damit überfordere ich sie vielleicht auch. Danke dir für den wichtigen Hinweis!


Stef3

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Ich weiß, wie belastend es sein kann, wenn das Kind nicht gerne geht bzw. sehr lange braucht, bis es angekommen ist! Ich verstehe dich total! Bei unserer Tochter lief es auch ähnlich schwierig. Sie wurde mit drei Jahren Eingewöhnt, nachdem wir es mit einem Jahr bereits versucht hatten, aber dann recht schnell abgebrochen haben. Und auch mit drei hat es wirklich lange gedauert! Phasenwechsel und Ortswechsel haben ihr lange Schwierigkeiten bereitet. Als eine Windel auslief hatten wir den Riesen Rückschritt und mussten sie wieder einige Wochen früher abholen. Interessanterweise taten ihr die Ferien immer gut. Ich hatte Angst, dass sie nach drei Wochen Sommerferien wieder zurück fällt, aber das Gegenteil war der Fall und die Pause hat sie irgendwie gestärkt. Dazu kam, dass sie eine Schülerin neben ihrem bezugserzieher ins Herz geschlossen hat. Ab da war dann nach ca einem halben Jahr der knoten wirklich geplatzt, obwohl die Schülerin nur zwei Tage in der Woche in der Einrichtung ist. Aber sie bleibt auch nach wie vor nur gute 3 Stunden dort. Jetzt nach einem Jahr würde es aber gehen, dass sie die komplette Zeit bis 14 Uhr gehen würde. Also ich habe nicht wirklich Tipps oder kann dir Mut machen…es dauert halt so lange wie das Kind braucht und ich finde es sehr schön, dass ihr auf die Bedürfnisse eingeht, auch wenn es nicht einfach ist! Liebe Grüße und alles gute


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Stef3

Wie schön, dass es bei eurer Tochter jetzt gut klappt. Ich glaube, manche sind einfach so früh noch nicht bereit und brauchen noch ein bisschen Zeit, auch wenn die Situation es leider erfordert. Oder bzw. waren wir einfach nicht darauf vorbereitet, dass es so schwierig wird. Sonst hätten wir uns vielleicht etwas anderes überlegt. Bei uns war es auch schon ein paarmal plötzlich besser, als sie mal eine Woche nicht da war. Auch als eine neue Erzieherin in die Gruppe kam, schien das etwas zum Positiven zu ändern. Ich habe den Eindruck, sie steckt manchmal regelrecht fest und braucht neben der festen Routine auch ab und zu etwas, das sie die negativen Erfahrungen vergessen lässt. Danke für deine Erfahrung!


März2016

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Antwort auf Beitrag von Fleurdelys

Ich habe gleich zwei solche Exemplare zu Hause … somit kann ich dir aber etwas Hoffnung machen (und das hilft mir selbst oft): Die große ist jetzt 6 Jahre und motzt in der Zwischenzeit, wenn ich sie zu früh abhole Was mir auffällt: Sie betont, dass sie nicht geweint hat. Davon habe ich mich früh freigemacht, weil: Warum sollte sie es anstreben nicht zu weinen? Meine Große weint noch heute häufig, nicht mehr in der Kita, aber bei vielen Dingen. Das ist ihr Ventil, und es ist doch besser als Gefühle herunterzuschlucken oder? Auch wenn ich zugebe, dass es manchmal nervt Gesteh deiner Maus ein, dass sie lieber zuhause ist. Vielleicht seid ihr auch zu inkonsequent? Sie weiß ja, dass du die Möglichkeit hast, sie abzuholen. Wenn ich meinen Job doof finde, trotzdem Geld bekomme, wenn ich nur kurz da bin, würde ich auch lieber früh gehen. Wie lange bleiben die anderen? Meinem Kleinen fiel es einfacher, nachdem er mehr Routinen dort gefunden hat und in der Gruppe angekommen ist. Das ist bei 2,5 Stunden natürlich sehr schwer. Vielleicht steigert ihr auch zu vorsichtig? Ich bin absolut dagegen Kinder weinen zu lassen, wir sind auch bei meinem sohn noch mal bei null gestartet, aber vielleicht kommt sie in der Zeit nicht richtig in der Gruppe an?! Kann der Papa sie eine zeitlang bringen? Das brachte hier auch viel.


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von März2016

Danke dir auch für deine Erfahrung! Ja, richtig, weinen ist ja nicht schlimm. Das sage ich ihr zwar auch immer, aber bestimmt kommt es trotzdem bei ihr an, dass man eigentlich möchte, dass sie dort glücklich ist. Wie lange die anderen bleiben, weiß ich gar nicht. Einige werden denke ich um 12 Uhr abgeholt, einige bleiben den Nachmittag dort. Die Erzieherinnen sind recht zurückhaltend was das Verlängern angeht, sie möchten immer nur in kleinen Schritten verlängern und das auch ein paar Tage beibehalten und beobachten. Einige andere Kinder sind in der Zwischenzeit auch schon problemlos eingewöhnt worden, bei denen ist aber der Unterschied, dass sie sich beruhigen lassen. Wenn meine Tochter mal anfängt, will sie nur zu Mama und alle anderen wehrt sie ab. Das ist für die Erzieherinnen natürlich auch schwierig, denn sie müssen sich ja um alle Kinder kümmern und wenn meine Tochter weint, kann man kaum sein eigenes Wort verstehen. Heute ist es aber das erste Mal vorgekommen, dass sie mich gebeten haben, sie früher zu holen. Der Papa kann sie aus Zeitgründen nicht bringen, und er hat auch eine etwas negative Einstellung zur Kita. Ich glaube daher, das wäre eher kontraproduktiv…


Spirit

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Deine Tochter ist noch sehr jung und sehr sensibel. Gib ihr Zeit. Ich verstehe nicht ganz warum es schlimm ist wenn sie im Kindergarten weint. Sie zeigt ihre Gefühle und ich finde diesen sollte auch Raum gegeben werden. Hast du mal gefragt warum sie weint oder fragen die Erzieher nach warum sie jetzt weint. Auch Emotionen sollen verbalisiert werden. Bei so kleinen Kindern muss das häufig noch eine Erwachsene Bezugsperson machen. Natürlich hätten die Erzieher es lieber wenn alles schick läuft und kein Kind weint, aber das gehört auch dazu. Da ist dann die Fachkompetenz gefragt und damit meine ich nicht mit einem Spiel, etc ablenken.


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Spirit

Schlimm ist das Weinen natürlich nicht. Die anderen Kinder „dürfen“ auch weinen, aber sie machen es nicht mit solch einer Intensität und lassen sich auch irgendwann beruhigen. Eine Erzieherin meinte zu mir, es ist immer ein Glücksspiel, ob sie sie beruhigen können oder nicht und es gibt nicht „das Eine“, mit dem sie sie trösten können. Sie lässt sich dann wohl nicht in den Arm nehmen, sondern bleibt am Frühstückstisch sitzen oder steht direkt vor der Tür, wo sie auf mich wartet und heult dann volles Rohr. Wobei das jetzt auch eine Zeit lang nicht mehr vorkam (bis heute). Ich kenne das von zu Hause nicht so extrem, allerdings kann ich sie meistens in den Arm nehmen und meine Wange an ihre drücken und das hilft sehr gut. In der Kita hat sie eben keine so enge Bezugsperson, bei der sie das zulässt.


Spirit

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Was ka verständlich ist. Sind ja völlig fremde Menschen dort. Ich würde es so machen wie eine Userin schrieb. Klarer Cut und Neustart im neuen Kindergarten. Sofern das aus beruflicher Sicht geht.


Baerchie90

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Wir haben damals bewusst auf den Kindergarten verzichtet als klar war, dass in nächster Zeit eh ein Wechsel ansteht. Ich hätte es nämlich doof gefunden, wenn wir so viel Zeit und Mühe in eine Eingewöhnung stecken, die dann eh X Wochen später hinfällig ist, da dann gewechselt werden muss. Dann lieber einen "Cut" und guter Dinge im neuen Kindergarten starten. :-)


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Ich finde es auch alles andere als ideal, war so auch nicht geplant… Eigentlich sollte sie zur Tagesmutter bis zum 3. Geburtstag, dann in den Kindergarten. Da uns die Tagesmutter aber ziemlich kurzfristig mitgeteilt hat, dass sie aufhört und nur noch 3-4 Monate verfügbar ist, mussten wir eine Alternative finden, da mein Chef schon mit mir gerechnet hatte. Ich habe dann statt im Mai auch erst im November wieder angefangen zu arbeiten.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Fleurdelys

Sie bleibt ja gute 2,5 Stunden da, wenn ich das richtig gelesen habe. Wie viel Zeit hadt du dann zuhause? 10 Stunden pro Woche? Ich würde ehrlich gesagt eine der beiden folgenden Varianten wählen: 1. Belasst es so wie es ist. So musst du zwar noch 5 Stunden nacharbeiten, aber ginge das nicht auch zur Not am Wochenende? Wie ust deine Arbeit strukturiert? 2. Abbrechen - gerade wenn im Sommer eh ein Wechsel ansteht. Ich verstehe,wie blöd das für dich ist, aber deine Tochter scheint in dieser Einrichtung zur jetzigen Zeit nicht richtig anzukommen. Unsere Tochter ist ungefähr gleich alt und auch recht sensibel. Die Eingewöhnung mit 12 Monaten in der Krippe lief in 6 Tagen problemlos, einige Monate später schlief sie dort auch. Aber es gibt fast jeden Morgen Theater, wenn sie hin soll. Erstaunlicherweise tun ihr lange Pausen auch gut. Ihr ist es dort denke ich zu trubelig. Schon auf dem Spielplatz ist sie mit mehr aks drei Kindern gleichzeitig überfordert. 7 Stunden am Tag mit 14 Kindern sind für sie für 5 Tage die Woche einfach zu viel. Obwohl sie sich grundsätzlich wohl fühlt - die ersten Monate war sie aber auch eher "stille Beobachterin" auf dem Schoß einer Erzieherin. Oben waren ja auch schon gute Tipps dabei. Vielleicht gibst du euch mit diesen noch eine Chance. Aber es gibt auch diese Kinder, die sind nicht so für diesen Trubel. Hast du denn grundsätzlich das Gefühl, dass es zwischen deiner Tochter und der Einrichtung passt? Wie viel Kinder sind dort?


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Ich arbeite dann den Rest wenn sie zu Hause ist. Wenn ich Glück habe, macht sie etwas länger Mittagsschlaf ohne mich und sie beschäftigt sich auch ganz gut alleine. Aber manchmal will sie auch ständig etwas von mir oder ich muss sie notgedrungen fernsehen lassen, weil ich mich gerade sehr konzentrieren muss. Aber zum Glück ist meine Arbeit meistens nicht so kompliziert, dass das ständig nötig wäre. Am Wochenende kann ich nicht arbeiten, da ich die meiste Zeit mit dem Team in Verbindung stehen muss. Genau, der Trubel mit den ganzen Kindern ist manchmal wohl einfach zu viel. Fasching in der Kita war der Horror. Auch im Kinderturnen, wo es immer ziemlich wuselig ist, will sie oft nicht von meiner Seite weichen. Da ist sie aber in letzter Zeit doch deutlich selbstbewusster geworden. In der Gruppe sind jetzt 10 Kinder, mit normalerweise drei, manchmal nur zwei Erzieherinnen. Bei Personalmangel müssen sie öfter mal die Gruppen zusammen legen. Insgesamt habe ich eigentlich ein gutes Gefühl und ich glaube auch, dass es ihr dort gefällt. In den letzten Wochen (und auch davor schon phasenweise) geht sie morgens bereitwillig in den Gruppenraum rein, holt sich nur noch einen Kuss von mir ab und ist weg. Es passiert dann wahrscheinlich einfach im Laufe des Vormittags, dass es ihr dann genug ist und sie wieder zu mir will. Ich denke auch, es wird wohl vorerst bei den 2-2,5 Stunden bleiben, das ist für mich machbar und auszuhalten. Ich will sie auch nicht unnötig überfordern.


auf der Reise

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Fühl Dich gedrückt! Mein Sohn fällt bisher nicht durch Sensibilität auf, aber er weint seit kurz nach der unproblematischen Eingewöhnung phasenweise bei jeder Trennung (für Monate oder inzwischen immer noch Wochen). Läßt sich zwar immer schnell trösten... aber selbst das finde ich natürlich belastend (vermutlich für ihn und dadurch für mich). Bei Euch ist das ja eine ganz andere Liga. Beim Lesen hatte ich drei Gedanken: 1.den "Fokus" aufs Weinen und wie es läuft. Zwar sehr verständlich in Eurer Situation, aber wie schon erwähnt wurde, könnte das ja erst recht die Aufmerksamkeit darauf lenken. (Wenn wir schwanger sind, sehen wir angeblich überall Schwangere. Wenn wir dauernd über Weinen und wie es läuft reden, dann dürfte das Deiner Tochter in zweieinhalb Stunden oft als Thema bewußt oder unterschwellig präsent sein.) Und es könnte Druck aufbauen. Wenn das Kind "glücklich" sein "soll" (schon klar, was Du meintest, dennoch der Gedanke), stelle ich mir auch das für ein sensibles Kind als Druck-verursachend vor. Warum "darf" sie nicht weinen, traurig sein usw.? Schon klar, daß wir das als Eltern (und mitfühlende Menschen) nicht gern wollen, aber vielleicht könnt Ihr eine Haltung finden, die Eurer Tochter mehr 'Erlaubnis' gibt, traurig zu sein? Daß Euch das (scheinbar) egaler ist? Dürfte eine schwierige Balance sein, mitfühlend zu reagieren und zugleich Traurigkeit nicht groß zu thematisieren... aber vielleicht ein Versuch wert? Und zuletzt zur Traurigkeit: Wieviel liegt der Fokus auf Weinen / Traurigkeit, wieviel darauf, was sie dann macht (und ob sie Trost finden kann)? Also natürlich weiterhin auch Interesse an ihrem Wohlergehen, aber etwas mehr Interesse an "oh, und was hast Du dann gemacht? Wie hat sich das angefühlt? Aha, und was hast Du noch gemacht?..." ... also den Umgang mit Traurigkeit als Ausgang kommunizieren anstatt Traurigkeit als Sackgasse?? Auch da natürlich behutsam, damit es nicht den Druck gibt "Mutter möchte, daß ich dann etwas tue (und das möglichst sogar hilft)", sondern mehr die sanfte Hoffnung transportieren: Ja, es gibt Dinge, die man tun kann... und meist auch Sachen, die helfen. 2. Wenn ich Dich richtig verstehe, sind zZt nicht so sehr die Trennungen Euer Problem, sondern Momente der Untröstlichkeit ohne Dich (oder ohne Vater). Daher der Gedanke: Habt Ihr schon ausprobiert, daß Du Deine Tochter dann nicht abholst, sondern nach dem Trösten dort läßt? So daß es keine Kopplung gibt zwischen "brauche die Mutter" und "es geht nach Hause"? Wenn sie Dich braucht, weil sie als sensibles Kind eigentlich überfordert ist und für den Tag genug Reize hat, ist das natürlich nicht sinnvoll. Aber sonst vielleicht mal ein mehrwöchiger Versuch wert (natürlich in vorheriger Absprache mit Deiner Tochter)? (A propos - was sagt sie eigentlich selbst: Mag sie die Kita?) 3. Du schreibst ja, daß sie als sensibles Kind schnell überreizt ist. Gibt es in der Kita eine Möglichkeit, daß sie sich reizabgeschirmt zurückzieht? Also anderer Raum oder zumindest Bude / Zelt, möglichst mit Abschirmung Geräusche (Kopfhörer mit weißem Rauschen, denn noise cancelling dürfte nicht gehen) und Licht / visuellen Reizen? Ein Ort, an den sie möglichst schon im vorhinein gehen kann, um ihren Akku wieder aufzuladen oder wenigstens nicht ganz so rasant zu leeren? Und wenn es die Toilette ist bzw. ein halbwegs angenehmer Wickelraum. Dort könnte sie etwas Ruhiges tun (idealerweise Kuscheln, aber sonst Buch angucken oä). Ihr könntet sie sonst auch mal fragen, welche Stellen der Kitaräumlichkeiten sie am liebsten mag und warum. Vielleicht gäbe auch das ausbaufähige Tips. Euch und ihr ein gutes Durchhalten! Und ja, wenn Du kannst, versuch, sie Deine (manchmal) besorgte Vorwegnahme, wie es laufen könnte, möglichst wenig spüren zu lassen. Prinzip: Mutter ist zuversichtlich, dann kann das so schlimm vielleicht gar nicht sein. :-) Alles Gute!