misssilence
Ich war nicht sicher, ob ich das in diesem Forum überhaupt posten soll. Aber nachdem ich unten im Thread schon wieder das Märchen vom Mann, der ja sooooo unersetzlich ist, gelesen habe, hat mich das so aufgebracht, dass ich mich doch dafür entschieden habe. Die Doku zeigt durch die Anekdoten der Frauen sehr gut, wie rückständig wir in Deutschland sind, sobald das erste Kind geboren wird. Ähnliche Kommentare kenne ich zB auch persönlich sehr gut und kämpfe täglich für mehr Gleichberechtigung der Eltern in der Gesellschaft, indem ich mit Kommentaren, unangenehmen Fragen und Belehrungen nerve, aber auch, indem wir unsere eigene Elternschaft ganz bewusst so paritätisch wie möglich zu halten versuchen, sodass wir beide andauernd auf Widerstand stoßen. Natürlich hat sie eine Menge Schwächen (z.B. ist die Rolle des Mannes zu wenig thematisiert; es sind anscheinend nur Paare, wo der Mann weiterhin VZ arbeitet; sie behandelt nur Frauen in sehr hohen Führungspositionen; es wird zu wenig auf die praktische Umsetzung eingegangen; etc. pp.). Dennoch ist sie, wie ich finde, sehr sehenswert. Denn - oh Wunder - es arbeiten auch Frauen in höheren Positionen und sie stoßen genauso auf Widerstand, sobald ein Kind kommt, wie Männer, sobald man aus den Rollenmodell der 50er des Westens ausbrechen will. https://m.youtube.com/watch?v=EFj9DdYxdps&t=1512s
Du hast Recht! Denk nur an manche Kommentare sogar hier, als Frau Baerbock Außenministerin (oder gar Kanzlerkandidatin) wurde... Die wären enem männlichen Bewerber nicht gekommen, ich eirnnere mich nicht. Frau von der Leyen mußte sich ihre vielfache Mutterschaft auch oft "vorwerfen" lassen, anerkennend war das nicht immer, um es nett zu sagen. Und ja, mag sein, sie war besser gestellt als die meisten und hatte vielleicht Kindermädchen etc. --- aber schwanger war sie so oft immerhin auch selbst... Daß Männer auch Väter sind, wird selten (positiv) benannt oder gar hervorgehoben, ist seltenst eni Thema und wird nicht hinterfragt.
Leider gibt es in unserer Gesellschaft einen Besinnung zu konservativen Werten. Manche deutlich jünger Frau hat mich schief angeguckt nach 8 Monaten wieder zur Arbeit zu gehen. Dennoch hätte ich gerne mehr gearbeitet und meinem. Mann mehr Kinderzeit aufgebrummt, ging aber nicht, weil er mehr aks das dreifache verdient.Da blieb mir nur noch die Prostitution als finanzielle gleichgestellt. Deshalb auch hier : klassische verteilung. Dennoch geb ich dir recht, es ist zum brechen wie gerne Frauen am Herd vergammeln. Mir graut es schon, wenn meine Kollegin nach 6 Jahren zurück kommt und nichts mehr kann und will.
Natürlich arbeiten auch Frauen in höheren Position, haben anspruchsvolle Jobs und wollen nicht nur hinterm Herd stehen. Es steht ja jeder Familie frei sich sein Rollenmodell zu wählen. Ganz unabhängige von der Position in der man arbeitet. Die Betreuung für Kinder ist selbst bei uns aufm Land hervorragend, sodass jeder nahezu VZ arbeiten gehen kann mit Kind. Was mich eher stört heutzutage ist, dass man egal wie man lebt von anderen kritisiert oder bevormundet wird.
DAS finde ich auch traurig! Wir haben teilweise den Luxus uns unseren preferierten Lebensstil wählen zu können, aber für die "Gleichberechtigungsfanatiker" ist jeder der mit einer klassischen Rollenverteilung glücklich ist ebenso ein Dorn im Auge wie den "Hausmütterchen" die Karrierefrauen, die dafür ihre "häuslichen Pflichten vernachlässigen". Wir haben halt einfach das Problem, das vieles möglich ist, aber das Leben niemals fair sein wird. Aber im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist das schon eher Jammern auf höherem Niveau - was natürlich nicht heißt, dass man nicht weiter dafür einstehen sollte, wenn jemand nur wegen seines Geschlechts benachteiligt wird.
Keine Ahnung, ob du zB mich als Gleichberechtigungsfanatiker bezeichnest. Ist auch egal Das Problem ist nicht die klassische Rollenverteilung per se, sondern dass diese noch erwartet wird und Paare, und hier insbesondere die Frauen, viele fadenscheinige Argumente bringen, warum nur sie zuhause bleiben können. Und oft genug ihrem Partner keine echte freie Wahl lassen. Oder der Mann sich aus der Verantwortung zieht. Das sind erlernte Verhaltensweisen und es fehlen Vorbilder, die es anders machen. Meiner Erfahrung nach wird ganz oft gar nicht drüber nachgedacht, "wie machen WIR das?", sondern nur "wie macht die Frau das?". Wir sind schon weiter gekommen als es vor 30 Jahren war, und haben dennoch einen sooooo weiten Weg vor uns. Es geht nicht um Jammern. Es geht darum, endlich gesellschaftliche Strukturen und Denken zu schaffen, in denen es echte Gleichberechtigung geben kann. In denen man sich als Mann nicht rechtfertigen muss, warum die Mutter nicht kindkrank nimmt oder Stunden reduziert; oder die Mutter schief angesehen wird, warum sie nach dem MuSchu voll einsteigt. Die Vielfalt muss die Norm werden!
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