Blue_Berry
Hallo an Alle, mich beschäftigt nun schon längere Zeit die Frage nach einem zweiten Kind und mich würde interessieren ob es jemandem ähnlich geht wie mir. Es tut mir Leid, das wird ein seeeeehr langer Text. Also, wir sind Anfang 30, haben einen 18 Monate alten Sohn und haben uns immer vorgestellt, dass wir zwei Kinder kriegen, in einem relativ kurzen Abstand. Aber nun zweifeln wir an dieser Vorstellung, können uns gleichzeitig trotzdem nicht so richtig von diesem „Idealbild“ verabschieden. Fest steht für uns beide, dass wir keinen großen Altersabstand (ich sag mal mehr als 4-5 Jahre) wollen, d.h. wenn unser Kind 5 ist, ist die Entscheidung gefallen. Die Gründe für die Zweifel am 2. Kind? Zum Einen ist da Angst vor der Schwangerschaft, denn das erste Mal hab ich bis zum 5. Monat nur gekotzt und war total schlapp, nach der Geburt musste ich wegen Verletzungen 4 Wochen liegen – wenn das noch mal so käme, wie sollen wir das schaffen mit einem Kleinkind?! Und irgendwie bin ich viel ängstlicher, was wenn das zweite Kind krank ist, was wenn das erste Kind sehr unter dieser Entscheidung zu leiden hätte, was wenn irgendwas passiert… Beim ersten Kind war ich da irgendwie total entspannt und jetzt nicht mehr. Und dann sind wir zwar sehr glücklich und stolz auf unseren Kleinen, aber Eltern sein ist ja doch ziemlich anstrengend ;) langsam wird es besser, und wir wollen die „neu gewonnenen“ Freiheiten (dazu zähle ich zum Beispiel 3-4 Stunden Schlaf am Stück) nicht direkt wieder aufgeben. Wir haben in mehreren Punkten Nachteile oder Pech gehabt. Zum Beispiel wohnen weder Familie noch enge Freunde in der Umgebung, so dass wir Menschen, die uns nahe stehen, höchstens alle 4 Wochen sehen (mind. 250km Entfernung). Unser Kind fremdelt stark und bleibt dann natürlich bei so seltenen Besuchen nicht mal allein bei den Großeltern. Für jeden noch so kleinen Zahnarztbesuch von mir musste mein Mann sich frei nehmen bis wir vor ca. 6 Wochen eine dauerhafte Babysitterin gefunden haben die regelmäßig tagsüber kommt. Dann ist bei uns die Eingewöhnung bei einer Tagesmutter gescheitert, drei Monate (12.-15. Lebensmonat) haben wir es versucht und dann einvernehmlich das Betreuungsverhältnis beendet, es stellte sich heraus das unser Kind sich vor anderen (wilderen) Kindern fürchtet und wir sind beim Kinderarzt in der Kontrolle deswegen (Verdacht auf eine leichte Störung im Autismusspektrum z.B.). Mittlerweile haben wir wie schon erwähnt eine (ziemlich teure -.-) Babysitterin, die unser Kind zu Hause betreut, und das klappt fantastisch und auch das Fremdeln ist besser geworden. Aber wie gesagt, lange Zeit ging außer Papa oder Mama halt nichts. Dazu kam viel Stillen bis zum 16. Lebensmonat weil unser Kind die Flasche und Essen verweigert hat, auch das läuft jetzt besser und er isst (juchu!) aber bis dahin war ich halt „Hauptnahrungsquelle“. Letzter Punkt ist dann meine berufliche Entwicklung, die mir vor der Geburt immer sehr wichtig war. Ich promoviere, und muss meine Zeit selbst einteilen, und wie ihr oben schon lesen könnt klappt das so gut wie gar nicht. Ich hänge total dem Zeitplan hinterher. Selbst wenn die Babysitterin da ist, für die kurze Zeit komme ich irgendwie kaum ins Arbeiten, es fällt mir so schwer mich zu konzentrieren, es erscheint mir nicht mehr so wichtig und ich bin durchgehend müde (hier wurde noch keine Nacht durchgeschlafen seit der Geburt, 3-4 Stunden am Stück sind hier schon SUPER). Ich denke, ich bin selbst sehr perfektionistisch bei allem und ich habe, dadurch dass meine eigene Mutter nie gearbeitet hat und in der Kindererziehung total aufgegangen ist, falsche Idealbilder im Kopf. Es ist halt gar nicht möglich alles so miteinander zu vereinbaren, irgendwo muss man Abstriche machen, aber ich fühl mich dann direkt schlecht und überfordert wenn ich nicht das frisch gekochte Essen, die Arbeit am Laptop, den Hausputz und die Bastelarbeit mit Kind geschafft habe… Ich habe Angst, dass mich ein zweites Kind dazu völlig überfordern und vor allem meine berufliche Karriere für immer zerstören würde. Ich fühl mich immer noch nicht wieder "wie ich selbst", und auch mein Körper ist nicht mehr mit dem vor der Geburt zu vergleichen leider -.- Hinzu kommt, dass wir nun so leben wie wir es eigentlich gar nicht wollten, mein Mann arbeitet viel und ich bin hauptsächlich Hausfrau und Mutter. Das hat vor allem finanzielle Gründe, diese Aufteilung, aber eigentlich wollten wir das alles gerechter aufgeteilt haben. Ist aber nicht möglich, es gibt auch keine Teilzeitmöglichkeiten für meinen Mann und ich verdiene in einem sozialen Feld bzw. in der Wissenschaft einfach viel weniger als er. Irgendwie habe ich immer nur das erste Lebensjahr mit Kind im Kopf gehabt vor der Geburt, und dafür haben wir uns 2 Väterzeit-Monate erkämpft, nur dass es dann weiter geht und ich immer voll verantwortlich bleibe für Haus und Kind, das hatte ich irgendwie gar nicht so erwartet und das war bestimmt ziemlich naiv von mir. Zuletzt hat mein Mann, der ebenso unsicher ist wie ich bei der Frage, auch noch Bedenken – so blöd das auch klingen mag – weil er sich vor kurzem ganz eingehend mit Klimawandel beschäftigt hat und meint dass es zu viele Menschen auf der Welt gibt die zu viel Müll etc. produzieren. Er hat Angst vor den Lebensumständen für unsere Kinder in 60 Jahren, wenn es so weiter geht. Klingt zwar schräg, aber mein Mann ist so ein Grübler und Denker und er meint das durchaus ernst und nicht als Ausrede oder so. Er schwankt bei der Frage genauso wie ich, aber letztendlich ist es doch so, wenn ich für mich jetzt eine Entscheidung treffe wird er wahrscheinlich mitziehen. Wir haben auch beide Geschwister und würden uns eigentlich auch gern ein Geschwisterkind für unser erstes Kind wünschen. Aber eben für das erste Kind eher, nicht so richtig für uns. Ich könnte mir gerade unmöglich vorstellen, schwanger zu sein, sehe in meinem Umfeld wie zum Beispiel beim Kinderturnen oder so aber mittlerweile total viele schwangere Mütter und ich frage mich, ganz ernsthaft, wie überleben die DAS und wie machen die DAS und woher nehmen die ihre Superkräfte. Naja und trotz all dieser Gründe gegen ein zweites Kind – ich hebe die getragene Kleidung „fürs Zweite“ auf, wir reden über „wenn das zweite Kind da ist dann“ und irgendwie kommt einem der Schritt zum Zweiten ganz nah und leicht vor. Die endgültige Entscheidung gegen ein zweites Kind dagegen fällt TOTAL schwer obwohl es vom Kopf her wahrscheinlich das Richtige wäre. Wie gesagt, ein großer Altersabstand kommt für uns nicht in Frage, insbesondere weil ich sonst auf gar keinen Fall mehr eine bessere berufliche Position erreichen werde und auch, weil ich das einfach nicht möchte, nochmal von vorn anzufangen wenn das erste Kind in die Pubertät kommt. Geht oder ging es jemandem noch so, und falls ja, wie habt ihr entschieden?
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber ich glaub du denkst ein bisschen zuviel nach. Eine Entscheidung fürs zweite Kind kann dir hier niemand abnehmen, die müsst ihr schon selber als Paar ausmachen. Ich kann dir nur sagen es ist keine Entscheidung mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen.
Bis zum letzten Satz stimme ich dir völlig zu ;) Aber es gibt tatsächlich auch Kopf-Aspekte bei dieser Frage. Es ist nicht nur eine Herz Entscheidung. Es schadet nicht, auch Mal den Kopf zu benutzen. Unsere Entscheidung gegen ein zweites Kind war hauptsächlich medizinischer Natur....und damit Kopf, nicht Herz
Hallo liebe Blue_Berry,
Ich kann dir nicht zu allen Punkten was sagen, nur zu ein paar.
Wenn du generell dir jetzt nicht vorstellen kannst Schwanger zu werden dann wartet noch. Gib dir noch mal ein halbes Jahr, Jahr. In dieser Zeit geht beim grossen Kind nochmal wahnsinnig viel.
Ich konnte nach der Geburt von meiner Grossen, Ihre Kleidung auch nicht weg geben. Ich wollte immer gerne zwei Kinder, mein Mann hatte sich dahingehend nie wirklich fest gelegt.
Mir fiel es unheimlich schwer Ihre Babysachen endgültig zu verschenken. Bis sie zwei Jahre alt war, war ein zweites Kind für mich selber zwar auch kein Thema. Danach kam der Wunsch nach einem zweiten erst richtig auf. Mein Mann wollte lange nicht so recht, und kam dann auch mit solchen Begründungen wie deiner. Nur, und das behaupte ich einfach, waren diese bei Ihm etwas vorgeschoben. Er hatte noch diverse andere.
Nach einem etwas komischen Zyklus und verspäteter Mens, war er dann aber auch sehr enttäuscht dass ich nicht Schwanger war. Und da wusste ich dass er zumindest nicht komplett abgeneigt ist.
Vielleicht braucht Ihr beide einfach noch etwas Zeit in dieser Hinsicht. Damit auch du wegen deiner Arbeit etwas weiter kommst.
Unsere Familien wohnen auch weiter weg, so wie bei euch etwa, also zum schnell mal Babysitten haben wir auch niemanden. Notfalls gehts mit Nachbarn.
Mein Körper ist definitiv nicht mehr so wie vor der ersten Schwangerschaft, das wird er sicher auch nicht mehr, aber jetzt nach der zweiten auch keine Katastrophe. Mit ein bisschen Training wird das wieder.
Was niemand sagen kann wie es bei einer zweiten Schwangerschaft wird, ich hatte zwei mal Glück. Kann sein dass bei dir das zweite mal gleich wird wie das erste mal, oder auch nicht.
Und alles was danach kommt mit den Kindern, das gibt sich. Ich hatte mir auch immer über jenes Gedanken gemacht und zum Schluss war viel davon unnötig. Man kann sowieso nicht mehr tun als es nehmen wie es kommt.
Von daher, wenn Ihr euch noch nicht ganz bereit fühlt wartet zu und lasst euch Zeit. Meine beiden Kinder sind drei einhalb Jahre auseinander. Für mich ist dieser altersabstand super. Jünger könnte ich für mich/ uns nicht vorstellen.
Ich hoffe Ihr findet einen Weg aus dem Gedankenkarussel!
Huhu Ja, hier :) Unsere Lütte ist gerade 16 Monate und auch wir(bzw. Ich) wollten eigentlich immer 2 Kinder. Ich bin aber auch am zweifeln. Ein paar unserer Punkte überschneiden sich, andere nicht ;) Ich glaube auch, dass dir bzw. euch niemand diese Entscheidung abnehmen kann. Was ich dir allerdings empfehlen kann, verabschiede dich von dieser Zeitspanne. Die setzt dich nur unter Druck ;) warte ab, wie es mit eurem Zwerg wird. Eventuell ändert sich ja demnächst noch mehr und es wird besser :) Lass dir einfach noch etwas Zeit ;)
Hallo,
Bei uns war es etwas anders, aber vielleicht hilft es dir.
Wir haben ein Kind bekommen und alles war gut, wenn auch anfangs anstrengend. Mein Mann wollte nur eins, weil er schon ein Kind aus erster Ehe hat, ich wusste nicht und hab gesagt, erstmal eins und dann gucken wir weiter.
Es dauerte nicht lange und mir war klar, ich will ein zweites Kind. Nicht zu dicht, denn ich wollte das erste Kind genießen.
Rational war ein weiteres Kind keine gute Idee und das war mir klar. Mein Mann nur am Wochenende zuhause, ich im Schichtdienst und mehr Einkommen als er. Mit einem Kind lief es, als er knapp 3 war, bin ich wieder Vollzeit arbeiten gegangen und Junior ging zur Kita und den Rest machte die Oma.
Und trotzdem konnte ich das nicht akzeptieren, wenn ich versuchte mich damit zu arrangieren, kamen mir die Tränen.
Mein Mann war erst sehr überrumpelt und ich konnte es auch nur damit erklären, dass ich nicht komplett bin, es fehlte mir was. Trotz aller bedenken ließ er sich darauf ein. Sofort nach der Geburt des zweiten Kindes war für mich klar, es ist alles gut. Ich habe alle Sachen mit geringer Wehmut abgegeben und klar sagen können, mehr Kinder bekomme ich nicht.
Es hat sich viel verändert, mein Mann hat sich beruflich verändert, ich bin immer noch im schichtdienst, beide arbeiten Vollzeit. Die Kinder sind nun fast 6 und 10 Jahre alt.
Alles gute
Aeonflux
Hey - erstmal zum Trost: Ich kann deine Gedanken wenigstens zu 90% teilen... Wir haben irgendwann entschieden, dass der Mann auch Stunden reduziert- trotz deutlicher finanzieller Einbußen, damit ich wieder arbeiten kann, ohne völlig unterzugehen oder zu dilettantischem Arbeiten gezwungen zu sein. Seitdem geht es besser, aber ich sehe mich immer noch am Limit. Ein weiteres Kind? Hiiilfeee... Da ich bei der Geburt des ersten Kindes schon 43 war, hatte sich die Frage nach einem weiteren Kind für mich - zum Glück - von selbst erledigt. Ich frage mich natürlich, ob ich schwächele, WEIL ich schon so "alt" bin, aber ich glaube, ich hätte es auch mit Anfang 30 nicht anders empfunden. Unser Sohn (wird jetzt 5) ließ sich auch lange nicht fremdbetreuen und wir haben ebenfalls keine Unterstützung. Er war immer irgendwie "schwieriger" als die anderen Sonnenscheinchen. Viele Menschen sind ihm ein Graus, ebenso spontane Planänderungen oder neue Situationen. Da läuft wenig von selbst. Ich bereue nichts, aber ich bin komplett ausgelastet und einfach nur froh, dass ich das nicht mehr entscheiden musste! Ich glaube aber, dass ich es nicht gemacht hätte, wenn ich nicht den SEHR deutlichen Wunsch verspürt hätte. Ein "theoretisches Ideal" wäre mir da zu wenig gewesen. Ich würde auch den Zeitdruck rausnehmen und darauf warten, dass ich irgendwann sicher genug bin - oder eben auch nicht. Es nur für das Kind zu tun, finde ich nicht nachvollziehbar. Dafür gibt es zu viele Geschwister, die - entgegen jeglicher Idyll-Theorie - dann tatsächlich wenig bis gar nichts miteinander anfangen können. Also: Hör auf dein Gefühl und versuche den Druck rauszunehmen - davon hast du doch offensichtlich schon genug in deinem Leben...
Ich finde du siehst vieles zu negativ. Klar vom Perfektionismus kannst du dich die nächsten Jahre verabschieden. Geht euer Sohn vielleicht bald in den Kindergarten? Dann ist es für euch ja auch wieder entspannter. Du kannst dich mehr auf deine Karriere konzentrieren. Wir haben zwei Kinder. Ok, ich hatte jetzt Glück was die Schwangerschaften angeht. Unser zweites Kind war und ist sehr Pflegeleicht. Mittlerweile sind meine Kinder 7 und 4 und können wunderbar zusammen spielen. Grade am Wochenende ist das toll, die Kinder spielen schon mal und Mama und Papa können länger schlafen. Natürlich gibt es auch oft streit unter Geschwistern aber eigentlich kommen die beiden gut klar. Die Entscheidung kann euch natürlich niemand abnehmen. Versucht doch mal euch euer Leben in 5 – 10 – 15 und 25 Jahren vorzustellen mit einem Kind oder mit zwei Kindern. Wie die Pubertät aussieht weiß ich bei uns ja auch noch nicht. LG
Danke, das mit den Vorstellungen in mehreren Jahren ist eine gute Idee, das werde ich mal mit meinem Mann machen!
Hi, ich wollte auch immer 2 Kids - mit so 2 Jahren Altersunterschied. Die erste wurde eins und man hätte für den Wunschaltersabstand mit der "Produktion" des zweiten beginnen müssen. Horrorvorstellung! Die Große schlief sehr schlecht, klebte Tag und Nacht nur an mir und ich wollte so keineswegs schwanger werden. Also haben wir uns entspannt und abgewartet... Als die Große 3 war konnten wir es uns vorstellen und haben jetzt einen schönen Abstand von 4 Jahren. Mein Tipp: Hebt die Sachen auf und wartet einfach ab! Entweder kommt der Wunsch nach einem 2. und dann sind dir vermutlich auch Karriere und sonstige "Gegenargumente" egal. Oder eben nicht und ihr habt die Sachen halt aufgehoben... tut auch niemanden weh! Entspann dich und lass es auf dich zukommen!
Hallo, ihr hattet im Vorfeld einen Plan,jetzt zeigt sich aber,dass er doch nicht so gut zu euch passt. Vielleicht habt ihr ja in einigen Jahren doch nochmal Sehnsucht nach einem weiteren Kind. Auch wenn ihr das jetzt eher nicht so vorstellbar findet. Vielleicht habt ihr bis dahin bessere Strukturen,die euch mehr entlasten und z.B auch dir die Berufstätigkeit erlaubt. Eventuell durch eine Kinderfrau? Irgendwie klingt dein post für mich so,als wenn dein Kopf dir sagt: wir wollten doch 2 Kinder,jetzt müssen wir auch. Denn ehrlich gesagt steht nichts! darin,was im Moment für ein weiteres Kind spricht: - du möchtest nicht schwanger sein - du möchtest Freiheit - du willst im Job vorankommen. - ... Das ist natürlich total okay so, oder was spricht denn jetzt wirklich für ein Kind- außer einem ehemaligen Plan??? Ich denke,man kann das alles unter einen Hut bekommen kann mit einem guten Plan. Aber du siehst das eben im Moment nicht so!
Genau das ist ja das Seltsame, es spricht NICHTS für ein zweites Kind eigentlich, aber ich kann mich von dem Gedanken bzw. dieser Vorstellung einfach nicht trennen. Vielleicht doch ein unterbewusster zweiter Kinderwunsch :-p
Ich gebe folgendes zu bedenken: Nicht alles im Leben lässt sich exakt planen. Auch den Altersabstand der Kinder, von so 3 - 5 Jahren, den viele für ideal halten, ... du weißt ja gar nicht, ob es mit der 2. Schwangerschaft exakt in diesem Zeitrahmen "klappen" würde. Ein größerer Altersabstand muss nicht nur schlecht sein, denn das 1. Kind ist dann schon aus dem Gröbsten raus, geht schon regelmäßig in Kiga oder GS und du hast Zeit für das neue Baby. Ich würde allerdings kein weiteres Kind bekommen, nur weil das erste Kind doch ein Geschwisterchen haben soll. Bliebe euer Kind Einzelkind, dann würde das euer Sohn gar nicht anders kennen, für ihn wäre der Zustand normal und die Familie komplett. Vorteil für euren Sohn wäre, er bekäme eure ungeteilte Aufmerksamkeit und Förderung. Mit guten Freunden kann er auch teilen und gemeinschaftliches Miteinander erlernen. Mir fallen spontan einige Leute ein, die ich kenne, die sich mit ihren Geschwistern überhaupt nicht verstehen und null Kontakt zueinander haben. Allein die Tatsache Geschwister zu haben, heißt nicht automatisch, dass die Kinder sich lieben und verstehen - sowohl als Kinder als auch als Erwachsene. LG Streuselchen
Schon einmal vielen Dank für die Anregungen und Erfahrungen! Der Gedanke, dass Geschwister sich nicht immer gut verstehen, ist ein guter Ansatz der vorher nicht so in meinem Kopf war :)
Vieles wurde ja hier schon geschrieben. Ich denke, dass viele Angst haben dem Kind etwas schlechtes zu tun wenn man es als Einzelkind groß zieht. Warum eigentlich? Wir haben alle die Vorstellung einer "perfekten" Kindheit. Geschwister, kleiner Altersunterschied, Leben im Grünen, viel Kontakt zur Familie, keine Geldsorgen usw. Kann irgendein Punkt nicht zu 100% erfüllt werden, fühlen wir uns schuldig. Dann gibt es noch die eigenen Bedürfnisse wie z.b. Karriere, für die wir uns dann auch oft schuldig fühlen. Als Eltern hat man immer das Gefühl es besser und besser machen zu müssen und nie lehnt man sich zufrieden mit sich selbst zurück. Du darfst bei der Frage nach einem zweiten Kind deine Bedürfnisse nicht vergessen. In deinem Posting lese ich nämlich gar nicht heraus, dass du eines möchtest. Auch wird gerne ein kleiner Altersunterschied idealisiert, was ich nicht nachvollziehen kann. Ich und mein Bruder haben einen relativ großen und es hat viele Vorteile! Wir haben nie Babysitter gebraucht, mein Bruder hat auf mich aufgepasst. Er hat auch viele Aufgaben im Haushalt übernommen und auch Freizeitaktivitäten mit mir ohne unsere Eltern. Wir stehen uns sehr nahe und er hat sich nie darüber beschwert, war gerne mein großer, starker Bruder :) Werf deine Idealvorstellungen und Schuldgefühle über Board und mach das, was für deine GESAMTE Familie richtig ist, ganz ohne Zeitdruck. Alles Liebe Aubergine
Hast PN
Du führst lauter Gründe auf gegen ein 2. Kind, quasi als eine Art Rechtfertigung dafür, vom ursprüngliche Plan abzuweichen... Für den Moment spricht vom Verstand für Euch alles gegen weiteren Nachwuchs. Dann ist das eben so. Das heißt ja nicht, dass es wirklich und unwiderruflich für immer dabei bleiben muß. Wer weiß, wie es sich entwickelt (Kopf und Herz) und was in vllt. 5 Jahren ist?! Man kann nicht immer alles perfekt planen und wissen, was die Zukunft bringt. Ich wollte immer eine große Familie, wir waren selbst 4 Kinder zu Hause. Nach Kind 1 wollte es aber mit weiterem Nachwuchs leider nicht mehr klappen. Und als wir das Thema schließlich ad acta gelegt hatten, wurde ich unerwartet doch nochmal schwanger ;-) Die Kinder sind nun 9 Jahre auseinander... (Hat alles seine Vor- und Nachteile, glaube mir!) Jedenfalls habe ich mir das SO nie vorgestellt... Aber nun ist es so und es paßt! Mach Dich nicht verrückt! Und versuche, mal nicht so viel zu denken und alles laufen zu lassen ;-) Wenn es momentan so paßt, dann ist doch gut. Warte noch ein wenig ab und schau, wie sich Verstand und Gefühl entwickeln und ob sich beides nicht irgendwann von selbst vereint... Und wer weiß, manchmal braucht es auch einfach nur eine Art Aha-Erlebnis ;-) Alles Gute!
Liebe Blue_Berry, Ich sehe das Problem u.a. darin begründet, dass wir heute in einer Gesellschaft leben, die uns vorgaukelt "Du kannst alles sein." "Du kannst alles haben." Das weckt in uns das Bestreben nach allem zu greifen. Ich will ein Kind, nein mein Ideal sind zwei Kinder, ich will meinen Körper aber so behalten, ich will Karriere machen, ich will meine Freiheiten behalten oder zurückerobern, ich will dass mein Mann und ich uns gleichberechtigt die häuslichen Arbeiten aufteilen ... ich will alles aber ohne Kompromisse. Das erschafft imensen Druck. Besonders wenn man in diesem Ganzen auch Sicherheit und Kontrolle behalten will. Die Wahrheit ist jedoch, dass man nicht alles haben kann, dass Opfer erforderlich sind, dass Prioritäten geschaffen werden müssen. Was ist das wichtigste? Freiheit? Selbstverwirklichung? Familie (KindER?) ... Wenn du die darüber im klaren bist, bzw. Ihr beide als Paar überein stimmt, könnt ihr gucken, wie etwas machbar ist und unter welchen Umständen Ganz grob würde ich sagen, das Herz priorisiert und der Verstand guckt wie was möglich ist und wo "opfer" dafür nötig sind. Wenn ihr einen Entschluss gefasst habt, geht es mutig an und freut euch daran was ihr habt, ohne wehmütig darauf zu schauen, wo ihr dafür kürzer treten musstet. Alles Gute und viel Weißheit bei euer Entscheidung!
Deinen Beitrag kann ich in vielen Punkten so gut nachvollziehen... Als mein Ältester geboren wurde war für mich ein Geschwisterkind lange unvorstellbar. Wir haben und hatten keinerlei Unterstützung durch Familie und Freunde, waren neu in eine Region verhältnismäßig weit weg (etwa drei Stunden Fahrt) von allen gezogen, Freunde hatten wir keine. Ich steckte mitten in der Promotion, bzw. war noch mit dem Schreiben meiner Doktorarbeit beschäftigt, wir bekamen keinen Krippenplatz, zu Terminen habe ich meinen Junior immer mitgenommen. Er war ein liebes Kind, aber nach äußerst unangenehmer Schwangerschaft (ständige Übelkeit vom ersten bis zum letzten Tag) und dramatischem Höhepunkt mit Hellp-Syndrom und Lebensgefahr für Mutter und Kind als Frühchen per Notsectio geboren. Mein Mann im neuen Job nahezu unabkömmlich und ich hatte so oft das Gefühl, vieles nicht so richtig durchdacht zu haben... Wie oft habe ich gedanklich hingeschmissen und mich zumindest damit abgefunden, dass beruflich nichts mehr kommen würde. Die Schreiben an meinen Doktorvater ‚ich höre auf‘ teilweise sogar abgeschickt. Und die Mamis um mich herum schienen alle so voll in ihrer Mutterrolle aufzugehen. Wurden wieder schwanger und ich hatte tausend Sorgen. Sogar den Klimaschutzaspekt kann ich verstehen und hatte ich auch, diese Gedanken. Irgendwann war dann aber doch der Wunsch nach einem weiteren Kind und wir haben es gewagt. Kind Nr. 2 fiel gar nicht auf. Wir mussten ja eh schon alles für den Großen organisieren, da lief der zweite so mit rein. Ich habe LANGE gebraucht für meine Dr-Arbeit, habe eigentlich die vorgegebenen Zeiten überschritten, aber die Uni hat mir Urlaubssemester zugestanden als Elternzeit und so konnte ich die Dissertation noch einreichen. Ich bin zwischenzeitlich selbständig, mit dem vierten Kind schwanger und überzeugt davon, dass alles geht und dass sich vieles auch irgendwie ‚zurecht schaukelt‘. Ob Ihr ein zweites Kind bekommt oder nicht, ist Eure Entscheidung, aber ich würde sie mir nicht so schwer machen. Wartet einfach noch etwas ab, Ihr werdet entscheiden. Life is what happens to you while you‘re busy making other plans. Es ist nicht alles kalkulierbar und vorhersehbar und bei allen Plänen solltest Du immer im Auge behalten, dass alles ganz anders kommen kann und Du geänderten Situationen aber auch gewachsen sein wirst. Genieße Deinen Nachwuchs und sag‘ Dir immer mal ‚kommt Zeit, kommt Rat.‘ Alles Gute Euch!
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