PaulaJo
Letzte Woche Mittwoch hat mein Mann seinen Bruder (der seit fast genau 20 Jahren bei uns lebte, da geistig behindert) morgens um 7 tot in seinem Bett gefunden. Mein Mann war völlig außer sich, hat mich geweckt und ich habe dann einen Krankenwagen gerufen. Am Telefon wurde ich gefragt ob ich eine Wiederbelebung durchführen kann. Ähm...nein, das würde nichts mehr helfen, da er schon...na ja...steif ist. Ok, sollte sich an dem Zustand etwas ändern sollte ich umgehend anrufen, falls der Notarzt bis dahin nicht da wäre. Ok...da fiel mir dann nichts mehr zu ein. Dann kamen 3 Sanitäter plus Notärztin. EKG usw. wurde durchgeführt. Dann hieß es auf die Kripo warten. 2 Sanitäter fuhren wieder, einer blieb mit der Ärztin bei uns. Fühlte sich wie Stunden an. Dann kam die Kripo mit 2 Leuten. Wahren wirklich sehr sehr nett. Sie baten uns dann unten zu bleiben, weil sie den Leichnam untersuchen müssten und das wäre kein schöner Anblick. Irgendwann kamen dann Leute und haben ihn mitgenommen in die Pathologie...Am nächten Tag wurde der Leichnam freigegeben, Mittwoch war dann die Beerdigung. Ist ganz schön komisch ohne ihn. Jeden Abend um 21 Uhr erwarte ich das er die Treppe runterkommt, das war seine feste Zeit.Um 17 Uhr stehen die Katzen draußen vor der Tür, weil er sie dann immer gefüttert hat. Beim einkaufen greift man automatisch zu den Dingen die er gerne gegessen hat... Wird wohl noch dauern bis wir uns daran gewöhnt haben. Bei der Beerdigung kamen auch viele Behinderte und ihre Betreuer, seine Freundin natürlich auch. Sie kam weinend zu mir, umarmte mich und sagte "Mein Herz tut soooo weh". :-( Es war wohl ein Herzinfarkt, er hat zumindest nicht gelitten. Im Dezember wäre er 50 geworden...
Mein Beileid
Mein Beileid
Mein aufrichtiges beileid.... Und viel Kraft
Herzliches Beileid, Paula. Es tut mir leid, das ihr einen traurigen Sommer nun habt.
Es tut mir auch leid, daß Ihr so dramatische Erlebnisse habt. Auch bei uns ist der Juni oft ein Sterbemonat, daher mit traurigen,aber nicht mehr so schmerzhaften Erinnerungen behaftet. Und diesen 2018 streiche ich aus meinem Kalender aus ganz anderen, aber auch nciht schönen Gründen auch sehr gerne. Nun fängt ein neuer Monat an und wir müssen vorwärts schauen. Ich wünsche Euch viel Kraft, die Ereignisse zu verarbeiten und weiterzukommen! Alles Gute - Ursel, DK
Es geht schon wieder aufwärts.Klar hat man immer Situationen wo man an ihn denken muss, aber der erste Schock ist überstanden, und jetzt wo die Beerdigung auch vorbei ist können wir aufatmen. War eine furchtbare Woche, es gab so viel zu erledigen, man musste so vielen Leuten Bescheid sagen usw.Von dem Schock mal ganz zu schweigen... Aber jetzt ist schon fast wieder der Alltag eingekehrt. Klar, es ist schon komisch das mein Mann und ich nur noch zu zweit im Haus sind, es ist das allererste mal in über 30 Jahren dass wir "alleine" sind. Aber ehrlich gesagt, ist es auch mal ganz schön, auch wenn sich das jetzt nicht nett anhört. Aber ihr wisst bestimmt wie es gemeint ist.
Ich verstehe, was Du meinst.
Mein Beileid :( Ich kann das auch gut verstehen. War bei uns vor 5 Jahren in etwa gleich. Mit einem Unterschied, mein behinderter Cousin wohnte im betreuten Wohnen. Er war eine woche bei seinem Bruder zu Besuch und in der Woche ist er mit 51 Jahren gestorben. Als hätte er darauf gewartet, nicht im Wohnheim sterben zu müssen. Allerdings war er sehr krank am Ende, hatte auch einen Beatmungsschlauch. Er ist aber dann friedlich über Nacht eingeschlafen. Für uns alle ein Schock, für ihn die Erlösung. Wenn ich bedenke, er hatte damals als Kind eine Lebenserwartung von 25 Jahren aufgrund seiner Behinderung, da hat er der Medizin schön den Mittelfinger gezeigt. So war er... Wir hatten ihn oft in seiner kleinen Wohnung besucht und selbst heute muß ich schlucken, wenn wir an dem Wohnheim vorbeifahren :( Aber auch wenn viele Leute den Spruch so gar nicht mögen: Die Zeit heilt Wunden und jetzt denke ich oft mit einem Lächeln an ihn zurück.
In den Tagen nach seinem Tod haben wir oft alle zusammen gesessen und Geschichten erzählt was er so alles angestellt hat, da mussten wir auch oft lachen :-) Wir haben aber auch Dinge erfahren die nicht so schön waren. Er war ja viel mit dem Rad unterwegs, und er hatte, wie sich jetzt herausstellte, überall Leute die ihn mit Süßigkeiten,Pudding usw. versorgten. Von uns bekam er natürlich auch immer was, und dann bekam er von seiner Tante, wie sie jetzt sagte, jede Woche mindestens 5 Euro die er in Süßigkeiten umsetzte. Plus Süßigkeiten und Essen dazu. Alles heimlich.Der arme Jung hat doch sonst nichts...blah blah. Ich musste die Tage bei dem Thread, wo es darum ging das die Oma heimlich mit dem Enkel Eis essen ging, daran denken. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Und wir wunderten uns darüber dass er so zugenommen hatte.Er kletterte auch gerne mal aus seinem Zimmerfenster und stand auf dem Dach vom Erkerfenster eins tiefer. Zig Leute hatten das gesehen, aber keiner hat was gesagt,man will den armen Jungen ja nicht in die Pfanne hauen. Sehr witzig, der arme Junge hatte einen eher schlechten Gleichgewichtssinn und hätte ohne weiteres da runter fallen können...
Auch darum sitzt man bei Beerdigungen hinterher zusammen - manchmal ja auch mit einem sehr fremden Leuten,die aber den Verstorben (anders) kannten --- undf das kann eben manches zutage bringen. Sortiert das Schlechte weg, es ist vorbei und schadet keinem mehr, außer Ihr hegt den Groll und Unmut darüber. Nehmt das Gute, Lustige. Wir haben auch am Abend der Beerdigung meiner Mutter über einiges gelacht, als wir in familie noch zusammensaßen - so vergißt man unschöne Erlebnisse. Die sind es nicht wert, oben zu schwimmen und am Leben gehalten zu werden. "Die Zeit heilt Wunden" ist absolut nicht dumm. Lücken bleiben, sie werden oft auch noch nach Jahren schmerzlich empfunden; aber die Jahresringe werden weiter weg vom Epizentrum, der Schmerz wird meistens geringer im Alltag. Man hat dann alle Feiertage und Festtage einmal durch ne beginnt, neue Routinen zu entwickeln, die die Lücke ausfüllen oder nicht soo spüren lassen. Und das ist gut so, denn "das Leben geht weiter" - und auch das ist gut so... Alles Gute - wir starten positiv in den Juli, er kann in vielem auch hier nur besser werden! Gruß Ursel, DK
Mein Beileid :-( Das glaube ich dass es alles noch fremd erscheint, ist ja sozusagen erst gestern geschehen und dein Schwager noch sehr präsent.
Oh Paula... Es tut mir so leid, da fehlen mir die Worte... Fühl dich gedrückt!
Auch von mir aufrichtiges Beileid.
Mein Beileid
Mein Beileid
Ach Gott... ebenfalls Beileid.
Oh weh, das ist wirklich schlimm: Mein Beileid. Ich weiß nicht, ob die zeit alle Wunden heilt, aber es wird mit der Zeit anders. Irgendwann kann man dankbar zurückblicken. Persönlich finde ich es sehr hilfreich, wenn man zusammen sitzen kann und lachend an die lustigen Dinge/Geschichten gemeinsam! spricht.
Die letzten 10 Beiträge
- Geschenk zur Geburt
- Ausschlag im Windelbereich
- Kommen da demnächst Zähne?
- Schlaflabor mit 5 jährigen
- Verweigerung der Flasche
- Lebensmittel im Internet bestellen
- Rechtfertigen für längere Elternzeit
- Wie zieht ihr eure Kids nachts an
- Hinsetzen nachts im Bett 9 monate alt
- Seit Geburt Ängste - geht es euch auch so?