Elternforum Rund ums Baby

begleitet schreien?

begleitet schreien?

Mitglied inaktiv

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Hallo Ich wollte mal eure Meinung hören. Meine kleine schreit sehr viel. Sie ist 6 Wochen alt. Wir haben alles versucht. .. aber jede einzelne Intervention verliert immer mehr Wirkung. Mittlerweile hilft das meiste nicht mehr. Nun war ich bei einer Schreibaby Ambulanz. Dort wurde mir das interventionsarme begleitete schreien empfohlen. Also das zusammen aushalten ohne das kind allein zu lassen. Aver eben nicht sofort unterdrücken. Nun schien mir die logische Begründung sinnvoll, aber die Umsetzung bricht mir das Herz. Was haltet ihr davon? Man kommt sich ja vor wie ein Monster wenn die Kleine so unglücklich ist und man ihr eben keinen Schnuller, Flasche, Schaukeln usw anbietet. ... Bin gespannt auf eure Meinungen!


kanja

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Das kommt darauf an. Wenn wirklich keinerlei Maßnahme hilft, ist das ja eigentlich auch das einzige, was man tun kann. Mein Sohn hat auch viel geschrien, aber Tragen hat immer geholfen. Da hätte ich keinen Sinn darin gesehen, ihn trotzdem abzulegen und beim Schreien zu begleiten.


HSVMarie

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Mein mittleres Kind hat auch viel geschrien. Ich habe trotzdem immer versucht es zu beruhigen und meist hat Tragen geholfen. Und wenn sie trotzdem geschrien hat, hatte ich sie immerhin auf dem Arm.


Meeresschildkröte

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Ich verstehe es offenbar nicht ganz. Wenn nichts hilft, kann man eh nur begleitet schreien lassen. Wenn etwas (füttern, kuscheln, tragen, Schnuller...) hilft, würde ich das anwenden.


sungirl82

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Wenn du schon in der Schreibaby Ambulanz warst, würde ich jetzt hier keine Umfrage starten. Du hast ja jetzt schon professionelle Begleitung. Es wird dich sicher verunsichern, wenn dir hier viele raten, das Baby nicht schreiben zu lassen.


Bärenmama2016

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Antwort auf Beitrag von sungirl82

Da unterschreibe ich, du hast kompetenten Rat durch die Ambulanz und solltest den ernst nehmen. Von Mutter zu Mutter kann ich dir erzählen, dass ich (gottseidank nur) ein einziges Mal an den Punkt gekommen bin, an dem nichts mehr meinen Sohn beruhigt hat und ich völlig erschöpft war. Da habe ich mich dann (nach stundenlangem Tragen usw) mit ihm hingesetzt und ihn fest gehalten, während er sich bei mir ausgeweint hat. Ich hab ihm dabei immer wieder zugeflüstert dass ich bei ihm bin.. Das hat es weniger schlimm gemacht. Ich wünsche dir viel Kraft und trotz der Strapazen viel Freude mit deinem Baby!


wolfsfrau

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Nun, was bleibt denn übrig, wenn nichts hilft? Ich kenne kein Baby, das sich immer beruhigen ließ. Manchmal kann man eben nur da sein, das Kind halten. Wie läuft das denn ab?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

bei uns hat das snoezelen Licht geholfen. Musik mit mit plätscher Wasser oder Regntropfen , weiss ich jetzt nicht mehr. habe das Zimmer verdunkelt, Lampe an Musik an und mich mit Ihm auf die Matratze gelegt.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Naja, in der Ambulanz sagte man mir, einem Kind immer den Schnuller oder die Flasche geben ist wie wenn meine Freundin traurig ist und ich ihr einen Keks gebe, statt ihr zuzuhören. Das ist wohl die Idee dahinter, dass das Kind mal alles raus lässt. Oft kann ich mit sehr viel Intervention das Schreien unterbrechen oder verschieben... ich hab aber das Gefühl, dass mein Kind sehr verspannt bleibt. Nachdem sie mal geschrien hat, ohne dass ich sie abgelenkt hab, war sie sehr entspannt und hat 5 Stunden geschlafen (sonst sind das höchstens zwei).... Aber trotzdem fühlt es sich irgendwie schlimm an, sie weinen zu lassen, auch wenn ich dabei bin und mit ihr rede... Vielleicht gibt es ja ein Mittelding.... ich bin ziemlich am Ende. Und ja, das ist fachkundiger Rat... aber ich bin schon oft auch fachkundig schlecht beraten wurde und hinterfrage es deswegen eben trotzdem. Immerhin geht es um das Seelchen von meinem Kind. Ich will ihr nicht das 'Maul stopfen' mit essen und Schnullern und ich will sie auch nicht unnötig schreien lassen.... ich finde das wahnsinnig schwierig...


Pebbie

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Tut mir leid, aber ich finde die Aussage "Das ist wohl die Idee dahinter, dass das Kind mal alles raus lässt. ". Das hört sich ja an, als hätte das winzig kleine Baby Frustrationen oder einfach angestaute Wut. Wenn so ein kleiner Säugling schreit, so hat das einen Grund. Entweder was körperliches, z.B. KISS oder eben nur das Bedürfnis nach Nähe. Beides löst man nicht durch "begleitetes Schreien". Ich glaub, ich bin zu alt für den Scheiss......


wolfsfrau

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Ja, das ist schwierig und manchmal schwer auszuhalten. Aber du schaffst das! Du bist bei deinem Kind. Du lässt es nicht allein. Vielleicht hilft der Vergleich mit einem Erwachsenen, der auch einfach weinen muss. Ist alles raus, geht es einem besser. Nur dass das Baby noch nicht sprechen kann. Vielleicht hilft dir eine Checkliste, die du innerlich durchgehst. Ganz bewusst jeden Punkt abhaken: Hunger? Müde? Warm/ kalt? Zuviele Reize? Schmerzen? Hast du die innerlich durch, einfach da sein. Mein großer Sohn hatte auch so eine Zeit, in der er jeden Abend geweint hat. Es gab einige Stunden, in denen wir beide geweint haben.


Blüte

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Das ist ja kein echter Tipp in diesen Sinne, sondern das Einzige, was einem übrig bliebt, außer das Baby mutterseelenallein schreien zu lassen. Aber, so wie es dort scheinbar meinen mit dem Vergleich mit den Keksen... Dass die die Bedürfnisse deiner erwaschnenen Frau mit derer eines Säuglings gleichstellen, finde ich "kurios", um es nett auszudrücken.


kanja

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Also gibt es ja etwas, das hilft? Nach stundenlangem Schreien schläft das Kind natürlich vor Erschöpfung irgendwann.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Blüte

Ich habe eine Antwort von Frau Hoefel zu dem Thema gefunden. Das klingt so ähnlich, wie das was in der Schreiambulanz gesagt wurde. "Ihr Kind verarbeitet lediglich seinen Tag (Auch, wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedesmal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!). Und das ist okay so! Nun gibt es Kinder, die weinen trotzdem noch - und dann sollte man sie auch lassen! Kinder dürfen weinen, nur nicht alleine! Und aller Kummer muss raus, muss erzählt werden! Was wir immer vergessen: weinen ist die Sprache Ihres Kindes. Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm.", "Ich bin müde." oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!" Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr Kind! Und da liegt manchmal die Crux! Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht! Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend. Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch nicht, da immer im Hintergrund das Bild des seelig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit."


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von kanja

Naja, wenn ich ihr einen Schnuller gebe, ist 5 Minuten Ruhe, dann spuckt sie ihn aus. Wenn ich sie dann in der Position veränder, ist 2 Minuten Ruhe und es geht weiter, Wenn ich sie fütter, trinkt sie ganz wenig und ist dann 3 Minuten Ruhig usw.... und so kann ich viel Zeit rum bekommen, wo sie die meiste Zeit nicht weint. Aber das fühlt sich auch nicht wie die Superloesung an....


kanja

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Und was ist mit Tragen?


wolfsfrau

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Das finde ich sehr schön beschrieben von Frau Höfel


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von kanja

das hilft manchmal bedingt ist aber bei dem 'begleiteten schreien' auch angedacht. nur eben ohne ein ständiges 'psssst.. schhhhhhhh... sei doch ruhig' sondern eher mit einem zuhörenden abwartenden Blick. Also der Körperkontakt ist da bei dem was mir geraten wurde ganz wichtig. und trotz allem fällt es mir schwer.... ich hab gerade eine interessante Broschüre dazu gefunden, die Frau hoefel mal gepostet hat. Da steht, dass beruhigungsmaßnahmen meist an der Oberfläche bleiben und das Kind verwirren können.... ach ich weiß es einfach nicht....


Pebbie

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Pucken, wie ist das ? Unser Sohn hatte es gerne, wenn man ihm am Kopf "begrenzte", mein Mann hat immer seine Hände nah an Babys Kopf gelegt, den Kopf leicht umfasst. Da wurde er schnell ruhig. Das Baby, nicht mein Mann ;)


Meeresschildkröte

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

"Naja, wenn ich ihr einen Schnuller gebe, ist 5 Minuten Ruhe, dann spuckt sie ihn aus. Wenn ich sie dann in der Position veränder, ist 2 Minuten Ruhe und es geht weiter, Wenn ich sie fütter, trinkt sie ganz wenig und ist dann 3 Minuten Ruhig usw...." Na ja, wenn es nur minutenweise hilft, hilft es ja offenbar nicht. Unsere hat auch monatelang kein Schnuller zur Beruhigung interessiert, sie hat ihn nach kurzer Zeit immer ausgespuckt. Und wenn dein Kind trotz Schnuller und Fläschchen etc. schreit, ist das eben so. Unsre Maus hat sich grumdsätzlich vor jedem Einschlafen in Rage gebrüllt, das ging ein paar Monate so. Ich habe sie dann gehalten, getragen, ihr vorgesummt, bis sie ruhig wurde und eingeschlafen ist. Irgendwann hat sich das von selbst gelegt.


MarLen17

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Hallo! Meine kleine ist jetzt etwas über ein Jahr und hat die ersten Monate (5 Monate dauerhaft und dann noch lange abends bzw beim einschlafen) geschrieen. Ich würde dir empfehlen einen Osteopathen auf zu suchen. Ansonsten natürlich alle Bedürfnisse checken.... Hunger, Windel voll, kalt warm etc aber das machst du ja bestimmt. Wenn sich dein Baby von nichts beruhigen lässt dann wünsche ich dir sehr starke Nerven und viel Kraft. Ich habe meine kleine dann beim schreien begleitet. Nachdem sie sich wirklich nicht anders beruhigen ließ habe ich mich mit ihr in unseren Schaukelstuhl gesetzt um mich zu entlasten und damit ich es aushalten kann denn je ruhiger man selbst ist desto besser. Und dann habe ich sie gehalten, ihr den Schnuller angeboten, sie gestreichelt und war einfach wie ein Fesl in der Brandung. Und ja.... Es kommt der Tag wo es aufhört. Einfach so. Wir haben jetzt mit einem Jahr auch noch solche Phasen aber sie sind selten, ich bin ruhiger geworden und sie vergehen. Du kannst dich auch hier im Experten forum an Frau Simon wenden. Sie hat immer aufbauende Worte und durch sie habe ich wirklich die Situation gut bewältigt. (habe da noch unter dem Namen Ljanka geschrieben falls du in der such Funktion suchen magst) Alles Gute


Muhkuh-87

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Huhu Ja, wir haben das mit unserer Maus auch gemacht...jeden Tag...5 Monate lang (und bevor jetzt irgendwas kommt: wir waren beim Osteopath/Orthopäde, Kinderarzt, Heilpraktiker, etc....sie hatte nichts. Auch tragen, pucken, Sab tropfen, halfen nichts). Auch sie “musste“ den Tag leider so verarbeiten, obwohl ich mich mehr oder weniger zu Hause eingeigelt habe. Leider müsst ihr da beide durch. Warum hier der “Keks/Freundinnenvergleich“, der ja auch den betroffenen Eltern etwas Trost schenkt, jetzt moniert wird, erschließt sich mir leider nicht (nur mal als Beispiel: wir vergleichen immer mit “Erwachsenen“. Sei es beim Schreien, Schlafen, Essen, etc...“du willst ja auch nicht alleine schlafen“ ;)) Ich wünsche dir viel Kraft. Halte durch, es wird besser ;)


Atombiene

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Der Rat der Schreiambulanz ist ein sehr guter und wird von vielen Hebammen gegeben. Worum es im Grunde geht? TROST. Schreit oder weint ein Baby, so wollen wir Eltern als erstes beruhigen, es sozusagen ruhig stellen. Sind die Grundbedürfnisse befriedigt, so versuchen wir es mit Tragen, Schunkeln, Schnuller etc. Wir möchten unser Kind beruhigen. Wir fragen es "Warum weinst du? Es gibt doch gar keinen Grund zu weinen?" Aber doch, den gibt es und was würden wir davon halten, wenn es uns schlecht geht und uns jemand versucht dieses Gefühl abzusprechen?? Nur wir können sein Weinen nicht ertragen und aushalten. Durch das Beruhigen und Ablenken wird aber das wirkliche Bedürfnis des Babys gerade nicht gestillt, gar ignoriert. Und das ist der wesentliche Unterschied zum Trösten. Oder wie es die Schreiambulanz nennt, begleitetes Schreien. Das Leiden des Babys wird dabei anerkannt und gerade nicht abgeschalten durch Ablenkung. Die Ablenkungsmaßnahmen wirken wie du ja ohnehin schon festgestellt hast nur temporär. Der Trost gebietet es, das Kind liebevoll und aufmerksam durch seinen Schmerz zu begleiten. Dieser kann viele Ursachen haben. Das Baby durchlebt viele neue Eindrücke, sie können Angst machen, es sehnt sich vielleicht nach der Sicherheit und Geborgenheit, welches es im Leib seiner Mutter verspürte. Wichtig ist, dass wir die Gefühle des Babys nicht sofort versuchen zu unterdrücken, sondern sie annehmen, Verständnis zeigen und vor allem zulassen. Immer vorausgesetzt, die Grundbedürfnisse wurden vorher befriedigt. Das hat NICHTS mit Schreienlassen zu tun. Und Körperkontakt ist hier sehr WICHTIG. Nur soll man eben nicht herumlaufen und auf das Baby einreden. Sondern sich gemütlich mit dem Baby hinsetzen und es fest im Arm halten. Ich finde den Ratschlag der Schreiambulanz also durchaus sinnvoll und würde es an deiner Stelle versuchen. Und ja, es ist verdammt schwer. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir gelernt haben unsere eigenen Gefühle zu unterdrücken und umso weniger halten wir sie bei anderen aus.


Jomama

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Ich kann dir auch nur raten, dich nochmal an Frau Höfel zu wenden. Die hat mal eine Auszug aus irgendeiner Broschüre oder so ähnlich wiedergegeben - das fand ich sehr tröstlich und total nachvollziehbar. Und der Tenor war genau das, was man dir in der Schreiambulanz gesagt hat, aber wirklich wunderbar erklärt. Wir haben kein Schreibaby, aber die paar Abende, die unser Kleiner so geschrien hat, haben mich schon so mitgenommen, dass ich dir nur sehr viel Kraft und Stärke wünsche.


Mucky

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Die Broschüre heißt tränenreiche Babyzeit und wurde von dem deutschen Hebammenverband (oder so ähnlich) raus gegeben... Wir orientieren uns ebenfalls danach,allerdings werden vorher alle anderen Faktoren, wie Hunger, volle Windel etc ausgeschlossen. Unsere Maus ist kein Schreibaby, allerdings wurde sie Abends sehr unruhig und unzufrieden und keine Handlung von uns brachte sie längerfristig zur Ruhe. Seitdem wir trösten und nicht beruhigen in dieser Phase ist sie deutlich schneller zufrieden. Gerade am Anfang ist es unglaublich schwer,sein kind betreut, weinen zu lassen, aber bei uns wurde es bereits am 3. Tag deutlich besser, die Zeit hat sich sehr verkürzt und es gibt Tage, an denen sie gar nicht weint. Während des Weinens kann man beobachten, wie sie sich sekündlich mehr entspannt (gesichtszüge und Fäuste werden weich). Ich war sehr skeptisch, aber für uns funktioniert es :)


Tini_79

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Ich durfte mich leider auch über 7 Monate mit dem Thema beschäftigen... Irgendwo habe ich gelesen, dass durch die ständigen „Hilfsmaßnahmen“ die Selbstregulierung vielleicht blockiert werden könnte- das Kind kann sich dann einfach gar nicht mehr selbst beruhigen und nicht ohne Schaukeln, Summen etc zur Ruhe finden. Ob da etwas dran ist, keine Ahnung. Ich habe manchmal einfach nur mit dem schreienden Kind im Arm im Sessel gesessen.


Schniesenase

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Hallo Cora, ich kann das nachvollziehen. Wir haben auch eine lange Schreizeit gehabt. Ich kann Dir nur schreiben, was bei uns geholfen hat und was MIR geholfen hat: Ich habe die Kleine sehr viel getragen. Wenn sie nöckelig wurde, und das wurde sie schnell, weil sie sehr wach, aufgeweckt und mobil war, und das ganz früh, dann habe ich sie ins Tuch gesteckt und getragen. Die Kunst dabei ist, den eigenen Kram zu tun und das Kind zu "lassen". Die Aufmerksamkeit eben nicht drauf, sondern runter zu nehmen. Dann kommt nicht die ewige eigene Sorge dazu, die die sensiblen Mäuse noch unsicherer werden lassen. Sie hat sich auch im Tuch manchmal in den Schlaf geschrien, aber es ging eh nichts anderes, und da war sie bei mir, satt, trocken, sauber, warm, sicher. Wir hatten ein elastisches Tuch von MAM. Das ist teuer, aber sehr schön leicht, lässt sich vorbinden, so dass man das Kind nur "reinsetzen" muss, und es ist wie eine zweite Haut, mit der man immer rumlaufen kann, ohne dass es stört. Ich habe sie über ein Jahr in diesem Tuch getragen. Das ging sehr gut, die Rückenmuskulatur wächst mit, man muss nur schön fest binden. Der Tagesablauf bei uns wurde dann sehr regelmäßig gestaltet. Sie war so helle und wach, dass sie selbst da schon so viel Aufregendes fand, abgesehen von ihrem Motorikprogramm, dass es mehr als genug war. Der Versuch einer Krabbelgruppe mit PEKIP scheiterte. Sie brauchte 3 Tage schreien, um sich davon zu erholen. Stress pur. Sie ist heute noch so stressanfällig, mit fast sieben. Es stimmt: Je mehr man versucht, desto mehr stachelt man noch auf. Denn immer kommt wieder was Neues, Unvertrautes, noch ein Reiz mehr zum Zuviel. Das lenkt kurz ab, aber dann ist es umso schwieriger. Weniger ist wirklich mehr. Das Runterkommen fällt manchen Kindern wahnsinnig schwer, und ich wünschte, ich hätte das früher verstanden und mich einfach mal ruhig mit ihr hingelegt, Geschrei oder nicht. Wenn Du immer das Gleiche machst, wird das vertraut. Nicht erst Schnuller, dann singen, dann Köpfchen streicheln, dann..., weil ja alles nur kurz funktioniert, sondern eine Sache, und bei der bleiben oder sonst ganz still, aber nahe bleiben. Meine Tochter ist damals verrückt geworden, wenn ich gesungen habe. Heute liebt sie es. ;-) Was hier auch half, für mich: Die von irgendwem schon mal genannte Vorstellung vom Fels in der Brandung. Nehmen wir an - genau wissen wir es ja nicht - das Kind hat Karussell im Kopf, zu viel zu verarbeiten gehabt, input overflow. Jetzt sagst Du ihm: "Kind, ich weiß, du hast es gerade schwer. Solche Zeiten gibt es im Leben, und sie gehen vorbei. Ich bin bei dir, ich helfe dir. Ich lasse dich nicht allein. Du kannst weinen, du kannst einschlafen, du kannst toben und dich beschweren. Ich verstehe das und bin bei dir. Es geht vorbei." Klingt komisch, aber die Kleinen verstehen auf einer intuitiven Ebene sehr viel mehr als wir glauben. Dann habe ich mich in solchen Phasen mit ihr hingelegt, sie gehalten, auch festgehalten und nur noch auf meine Atmung geachtet, wie beim Yoga oder anderen Entspannungsübungen. Nur auf die eigene Atmung achten. Damit wurde ich so ruhig, dass es - oh Wunder - dann nur 12 Minuten (beim ersten Mal) dauerte, bis sie eingeschlafen war. Vorher Toben, Wüten, Versuch, sich loszuwinden, markerschütterndes Geschrei. Und dann schlief sie auf einmal. Das werde ich nie vergessen. Ich bekam den Tipp damals von unserer Hebamme, die auch Schreibabyberatung macht. Mein Mann hat sie abends, wenn es gar nicht aufhören wollte mit dem Geschrei, genommen und sich mit ihr ins Bett gelegt. Er hat ihr Ähnliches gesagt und zu mir gemeint, er macht dann "seinen Kopf leer" und schläft ein. Er hat sie mit in den Schlaf genommen, und das kann er heute noch gut, wenn es auch nicht mehr nötig ist. Sie müssen lernen, runterzufahren. Und manche sind sehr sensibel und sensitiv. Sie nehmen so viel mehr wahr, und das überfordert dann das kleine Gehirn. Was ich mir auch vorstellen kann, ist, dass diese kleinen Mäuse zum Teil noch eher sensibel sind für unsere technischen Dinge, die wir nicht (mehr?) bewusst wahrnehmen, wie Funk, WLAN, andere elektrische oder wellenförmige Impulse. Aber letztendlich reicht ja schon die Menge an Geräuschen, Gerüchen, Farb- und Lichtimpulsen und die eigene rasante Entwicklung, um manch ein Kind aufzuregen. Wenn man sich dann noch klar macht, dass so kleine Kinder noch viele seelische Aspekte körperlich wahrnehmen - z.B. mit Bauchweh - dann leuchtet einem die Situation so eines kleinen Wurms schon ein, ziemlich viel zu verdauen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich wünsche Dir viel Gelassenheit und Kraft und bald ein ruhigeres, zufriedeneres Kind, das ebenfalls gelassener sein kann. Ich weiß, wie schwer das ist!


wir6

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Rein gar nichts Ich hatte auch ein Schreibaby, manchmal war ich auch verzweifelt und unfähig mich zu rühren, aber niemals habe ich sie liegen lasse und sie hat vor sich hingegen ind ich habe nichts getan. Was genau soll denn das Kind dabei empfinden? Meine Mama tut nichts gegen meinen Weltschmerz Tolle Erfahrung Ja, ich habe 1 Jahr lang im Sitzen geschlafen, besser gesagt genickert, mit Baby auf dem Arm, ja ich habe sie stundenlang herumgetragen, bis sie schlief Also nein, so ein bescheuerter "professioneller" Rat, da würde mir gar nicht in den Sinn kommen, das meinem Kind anzutun. Ich weiß es ist gerade schwer, ich weiß es bedeutet wenig Schlaf und wenig nerven. Setzt die Ohrhörer auf oder Ohropax oder was auch immer, aber lass dein Kind nicht im Stich Viele Grüße


Sille74

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Antwort auf Beitrag von wir6

Deshalb heißt es ja auch BEGLEITET schreien lassen. Ich glaube, es geht darum, dass weniger manchmal mehr ist, also nicht "hektisch" in Aktionismus zu verfallen und tausend Sachen zu probieren wie Schnuller rein und wenn das nichts hilft, Flasche/Brust und dann schunkeln und dann doch wieder ablegen, wieder hochnehmen, Schnuller, Flasche/Brust, Fön an, Fön aus, singen, schunkeln usw.. Denn das sind ja alles noch mehr Reize.


Schniesenase

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Genau! So sehe ich das auch. - Mal wieder, Sille. ;-)


Sille74

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:-)) Deinen Beitrag oben habe ich irgendwie übersehen, vielleicht, weil ich oben nur das AP gelesen habe und dann von unten angefangen habe zu lesen. Diesem ist nichts hinzuzufügen, finde ich.


Chrunchy

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War das einzige was uns super geholfen hat!!!


emilie.d.

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Ich hatte auch ein Schreikind. Ich finde, man muss sich bewusst machen, dass diese Kinder nicht aus Langeweile schreien, sondern sich entweder selbst schlecht beruhigen können oder eben massiv Schmerzen haben. Wart ihr bei einem guten Physio/auf Kinder spezialisierten Otheopathen? Erste Anlaufstelle. Koliken ausgeschlossen? Auch da kann der KiA medis geben. Dann Kind so.viel es geht durch Bewegungareiz und/oder Saugreiz berihigen. Also vormittags z.B. für 2 h ins Tragetuch und spazieren gehen. Schnuller anbieten, ab ca. 6 Monaten ging Schaukel gut bei uns. Hol Dir soviel Unterstützung von außen wie geht. Gerade abends ruhig machen, kein Fernsehen, Besuch oder sonstwas.


Clumsi

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Ich finde es durchaus sinnvoll, dass man, nach dem Checken von Hunger/Durst, Hose voll, zu warm/zu kalt etc. ihm quasi einfach beisteht und ihm zuhört. Ständige, ggf. immer panischere Pseudointerventionen lenken vielleicht nur kurzfristig ab. Mein Kind war immer durch die Brust zu beruhigen, aber meinem Mann habe ich auch damals immer gesagt ,,Entspann dich, Babys schreien halt manchmal, steh ihm bei, trage ihn, rede verständnisvoll mit ihm, aber sei nicht frustriert oder gar sauer, wenn er weiter schreit." Wir denken so oft, es wäre unsere Pflicht, das Kind zu beruhigen, aber manchmal will das Kind halt nicht ruhig sein. Dann stehen wir ihm halt bei. Wenn mein Mann dann gesagt hat:"Aber er hört nicht auf!", hab ich ihm immer gesagt, dass ich bei der Geburt auch geschrien habe, er konnte mir die Schmerzen nicht nehmen, aber es war trotzdem tröstlich, dass er dabei war.


Viktoria0490

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Hallo, meine Hebamme hat mir das auch empfohlen. Es ist hart, aber auf Dauer sinnvoll, denn es verhindert, dass du dich und das Kind noch nervöser machst als sowieso schon. Das Alter war bei meiner Maus auch ganz schlimm. Jetzt ist sie 20 Wochen alt und schreit meist nur noch, wenn wirklich ein sichtbarer (ergo abstellbarer) Grund vorhanden ist. Augen zu und durch. Ich wünsche dir starke Nerven.