Elternforum Rund ums Baby

Beerdigung

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Beerdigung

Corny90

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Babys und Kleinkinder auf Beerdigungen - gehört das zum Leben dazu oder ist das für euch ein No-Go? Nachdem ich mir vor ein paar Tagen noch Gedanken über das Abpumpen gemacht habe, um auf eine berufliche Veranstaltung zu gehen, bekommt das Thema nun leider in einem ganz anderen Kontext neue Relevanz :(... Meine Tante ist ganz überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben und wird in zwei Wochen in einem Bestattungswald beigesetzt. Ich kann das alles immer noch nicht glauben und es ist keine Frage, dass ich bei der Trauerfeier dabei sein möchte, um noch ein letztes Mal von ihr Abschied zu nehmen. Mein Mann würde in diesem Moment gerne an meiner Seite sein, da auch er ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Familie hat. Mir würde das auch sehr helfen, ihn bei mir zu haben. Nun ist mir allerdings bei dem Gedanken, dort mit unserem dann knapp 3 Monate alten Baby aufzutauchen, sehr unwohl. Der Kleine kann ja noch nicht verstehen, was passiert und ich möchte auf keinen Fall die stille Trauer stören, die mit solchen Zeremonien verbunden ist. Ein möglicherweise weinendes Baby erscheint mir fehl am Platz, auch wenn er ja genau so zur Familie gehört. Mein Onkel und meine verstorbene Tante hatten selbst nie Kinder, so dass vermutlich sonst nur Erwachsene vor Ort sein werden. Nun war unser Kleiner aber noch nie allein mit jemandem außer meinem Mann und mir - und selbst mit meinem Mann war er bis jetzt maximal eine Stunde ohne mich. Seine Großeltern väterlicherseits "kennt" er natürlich von kurzen Besuchen, aber auch da waren wir immer dabei. Zudem klappt es leider mit dem Abpumpen noch gar nicht :(... Gestern bin ich in Summe nicht mal auf 20ml gekommen - wirklich deprimierend. Pre hat er noch nie bekommen, wäre dann aber wohl die Notlösung, wenn es weiter nicht klappt. Ich bin hin- und hergerissen, was das Richtige ist... aktuell tendiere ich dazu, Mann und Sohn zusammen daheim zu lassen, alleine an der Trauerfeier teilzunehmen und nach der Zeremonie relativ schnell wieder heimzufahren (Hin- und Rückfahrt sind jeweils 45 Minuten). Alternativ hatte ich überlegt, Mann und Kind während des offiziellen Teils spazieren zu schicken, so dass sie erst anschließend dazu kommen. Wie sind eure Erfahrungen in so einer Situation? Bedrückte Grüße Corny


ösitina

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Antwort auf Beitrag von Corny90

Kannst Du vielleicht die Großeltern mitnehmen, und die entfernen sich dann mit dem Baby wenn es zu unruhig wird? Nein, ich finde nicht dass es ein no-Go ist…. Tot und Geburt gehören nunmal zum leben


emka

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Antwort auf Beitrag von Corny90

Mein herzliches Beileid! Meine Tochter war auch wenige Wochen alt, als der Onkel meines Mannes starb. Wir haben unsere Tochter während der Beisetzung im Friedwald bei meiner Mutter gelassen und bin dann direkt nach der Beisetzung wieder nach Hause. Mein Mann bliebt dann noch. Mir war so kurz nach der Entbindung noch nicht nach vielen Leuten. Als mein Schwiegervater starb, war meine Tochter gerade 4 geworden. Da war es selbstverständlich für mich, dass sie zur Beerdigung (Beisetzung und Kaffee) mitkommt. Ich würde überlegen, was für dich passt. Beim Onkel war ich so angefasst, dass ich froh war, mich nicht auch noch um mein Baby kümmern zu müssen. Bei meinem Schwiegervater war die Situation dann ganz anders.


12Mami

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Mein Beileid erstmal! In so einer Situation mit Kind war ich noch nicht. Ich finde aber je nach alter und verhalten der Kinder, kann man diese durchaus mitnehmen. Mit 3 Monaten ist das Baby ja auch noch sehr klein und schläft viel. Ich würde beide mitnehmen. Vielleicht kannst du ihn nochmal stillen bevor die Trauerfeier los geht und der Papa kann den Kleinen dann in die Trage nehmen und er schläft?! Der Papa kann ja auch jederzeit die Trauerfeier verlassen wenn er merkt dass der Kleine unruhig wird, dann haltet ihr euch im Hinterenbereich halt auf, damit er schnell gehen kann. Und wenn es garnicht klappt gehen sie halt spazieren in der Zeit, der offizielle Teil einer Trauerfeier dauert ja meistens auch nicht länger als eine halbe bis eine Stunde.


Fantasielos

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Nimm das Baby mit. Es ist ja erst 3 Monate und wird davon noch nichts mitbekommen. In einem Friedwald ist die Atmosphäre ja nochmal ganz anders. Für das Baby wird es einfach ein Waldspaziergang. Wenn ihr Glück habt, schläft es die ganze Zeit selig. Stille direkt vorher nochmal im Auto, dann ist es auch satt. Wenn es zu unruhig wird, geht Papa einfach eine Runde weiter spazieren.


Itzy

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Erstmal mein Beileid. Ich und wir als Familie gehen sehr offen mit dem Thema Tod offen um. Wir hatten unsere damals auch kleinen Kinder bei Beerdigungen dabei. Allerdings mit back ups. Bspw. war immer vorher abgesprochen wer mit dem Kind ggf. aus der Kirche/auf dem Friedhof aus der Situation geht. (Nie gebraucht) Wenn dein Baby satt und sauber direkt vorher ist, wäre ich sehr entspannt. Ich hab schon öfter Babys bei Beerdigungen erlebt war nie ein Problem. Setzt euch an den Rand einer Bank damit ihr ggf. gut nach hinten gehen könnt, fertig. Meine damals 4.Jährige hat bei der Beerdigung ihres Opas sogar allen gut getan, weil sie ganz normal und offen in der Situation war. Auch Fragen stellte, das zeigte es geht weiter!


Mamamaike

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Hallo, als die Mutter meiner Schwägerin im Schnee im Friedwald beerdigt worden ist, waren Kinder im Alter von ein paar Monaten bis sieben Jahre dabei (auch vorher beim Verabschiedungsgottesdienst). Gerade im Wald war es total familiär, und niemand hat sich daran gestört, dass die Kinder da mit waren. Und sie waren nicht "leise", sondern einfach kindgerecht "nicht laut". Ich persönlich würde an eurer Stelle mit Baby mitgehen, und wenn Du stillen musst, findet sich eine Baumwurzel zum Draufsetzen. Falls eure Tochter weinen sollte, stellt sich einer von euch einfach etwas abseits. Kinder gehören zur Familie und zum Leben dazu, und die haben meiner Meinung nach auch ihren Platz bei Beerdigungen. Mein Beileid für Dich und Deine Familie. Viele Grüße


Sonnenblume.

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Meine große war mit 6 Monaten auf der Beerdigung von ihrem Opa. Wir haben es nicht bereut. Als sie angefangen hat unruhig zu werden habe ich mich kurz mit ihr entfernt. Die gesamte Beerdigung fand corona bedingt draußen statt. Beim laichenschmaus hinterher hat sie die Oma aufgemuntert. Wir hatten eine krabbeldecke, tragetuch und babyschale dabei. In der restlichen Zeit war sie auf dem Arm. Ein Monat später war sie auf der Beerdigung des uropas. Da war es dann genauso. Hinfahrt war 1 stunde und fast 2 Stunden


Chryssi

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Hallo, Und auch von mir herzliches Beileid an dich! Unsere Kinder waren immer bei Beerdigungen dabei, der Große mit anderthalb Jahren zum ersten mal und da war ich auch noch schwanger mit der Kleinen. Es hat nie jemanden gestört, ganz im Gegenteil. Spätestens beim Totenkaffee waren alle froh, wenn nach einiger Zeit wieder Kinderlachen zu hören war. Ich finde, wenn dein Mann dich begleiten kann, ist das eine sehr schöne Möglichkeit, falls deine Kleine doch zu unruhig werden sollte. Schließlich geht es ja auch darum, dass du selbst in Ruhe trauern und Abschied nehmen kannst. Macht, was euch als kleiner Familie richtig erscheint.


Yvi2020

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Herzliches Beileid:-( Als unser Kleiner 8 Monate alt war, ist die Oma meines Mannes verstorben Ich habe mir auch so unglaublich viele Gedanken gemacht, ob ich mein Baby mit zu einer Beerdigung nehmen sollte. Wir müssten 4 Stunden fahren, da konnte ich ihn nicht hier bei meinen Eltern lassen. Es hat gut geklappt. Ich blieb in der Kapelle ganz hinten mit ihm auf dem Arm stehen und er hat den Gottesdienst verschlafen. Den Weg zum Grab hatte ich ihn im Kinderwagen und hab etwas Abstand gehalten, wollte mit ihm auch nicht ans Grab Auf derTrauerfeier hat er die traurige Stimmung total aufgelockert. Heute denke ich, ja, es gehört alles zum Leben dazu. Liebe Grüße


User-1721826469

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Das tut mir sehr leid. Wir waren mit unserer 9 Monate alten Tochter auf der Beerdigung der Tante meines Papas. Als sie unruhig wurde ist mein Mann mit ihr spazieren gegangen. Es war sowieso alles draußen. Klar ist es unangenehm, wenn das Kind in die Stille hinein schreit. Aber jeder sollte doch trauern dürfen und ein Kind stört dabei eigentlich nicht. Das würde ich ganz bei dir entscheiden. Wenn du alleine sein willst, lass sie zu Hause, sonst nimm sie mit. Meist sind Kinder ja auch schön auf Beerdigungen, dann ist es etwas lockerer.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Corny90

Wir hatten unsere unruhige Tochter bei der Beerdigung meiner Schwieger-Oma (sagt man das überhaupt so?) dabei. Da war sie noch keine 1. Die Resonanz war durch und durch positiv. Das ist nun Mal der Kreislauf des Lebens.


ak

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Ich würde meine Schwiegereltern bitten mitzukommen, und auf das Kind aufzupassen. Oder es wirklich da lassen. Und dann schnell Deinen Mann zu ihnen schicken, wenn die Beisetzung vorbei ist... oder anrufen, ob alles o.k. ist. Wenn ja... dann übt ihr schon mal für das nächste Mal


Bella1012

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Antwort auf Beitrag von Corny90

Die Oma meines Mannes ist gestorben als unser Sohn 5 Monate alt war. Ich bin mit dem Baby zuhause geblieben. Die Beerdigung ist nicht für die Toten, sondern für die Hinterbliebenen, um in Ruhe Abschied nehmen und trauern zu können. Ich hätte es nicht passend gefunden, wenn der Kleine zwischendurch brabbelt oder ich da umher laufe, weil ich eine Windel wechseln oder brei oder Flasche geben muss. Außerdem haben babys sehr feine antennen! Dann ist das Kind mitten in trauernden und vielleicht weinenden Menschen und versteht überhaupt nicht was los ist ...