Elternforum Rund ums Baby

Autonomiephase? 🥵

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Autonomiephase? 🥵

Julizweiundzwanzig

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Hallo an alle, Ich fühle mich grad ziemlich k.o. Meine zweijährige Tochter bringt mich immer wieder an meine Geduldsgrenzen. Sie macht, was sie will, und was ich sage ist ihr völlig egal. Beispiel: ich hole sie von der TaMu ab und möchte mit ihr ins Auto einsteigen. Sie will aber lieber noch draußen schaukeln. Okay, ich lasse sie ein bisschen schaukeln. Danach läuft sie hierhin und dahin, läuft singend im Kreis um die Sandkiste, wenn ich sage "komm jetzt" schaut sie mich an und läuft singend weiter. Irgendwann muss ich sie gegen ihren Willen hochnehmen und ins Auto tragen, was mir wahnsinnig schwerfällt weil im 9. Monat schwanger, Rektusdiastase und sie ist sehr schwer und kräftig. Wenn sie sich dann noch wehrt und rumzappelt, kann ich sie kaum halten, und fühle mich fix und fertig und spüre förmlich, wie die Lücke zwischen den Bauchmuskeln größer und größer gedrückt wird. Das ganze haben wir ständig in allen möglichen Situationen. Ich sage ihr, was gemacht werden muss, und sie schaut kurz auf und macht in aller Seelenruhe weiter, was sie gerade tut. Ich fühle mich wie ein Larry, der sich von einer Zweijährigen vorführen lässt. Ich schaffe es aber körperlich nicht, sie immer nach zwei Ermahnungen konsequent gegen ihren Willen hochzunehmen. Vor allem wenn wir auf dem Spielplatz sind, und es noch eine Tasche plus Roller/ Laufrad gibt, was ich dann alles nachhause tragen muss, weil Madame nicht freiwillig mitkommt. Geht euch das auch so mit euren Kleine? Wir haben keine bzw. wenig Wutanfälle, aber ich werde halt einfach ignoriert. Irgendwelche Tips? War ich vielleicht bis jetzt zu nachgiebig, sodass sie mich nicht ernst nimmt? Ich denke, dass sie bei der TaMu viel besser hört. Liebe erschöpfte Grüße


Regina87

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Antwort auf Beitrag von Julizweiundzwanzig

Überdenke deine Erwartungen und deinen Anspruch an eine 2 Jährige. In dem Alter habe ich genau überlegt, welchen Kampf ich wirklich kämpfen muss und was ich selber zu einem Kampf mache. Ansagen auf Kommando macht KEIN 2 jähriges Kind.


Julizweiundzwanzig

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Antwort auf Beitrag von Regina87

Naja, ich habe sicher keine erhöhten Erwartungen, aber man kann keinen Alltag gestalten, wenn man das Kind alleine entscheiden lässt, wie lange es wo bleibt. Ich kämpfe definitiv keine unnötigen Kämpfe, im Gegenteil. Ich bin auch gerne bereit, mal meine Pläne umzustellen um ihr die Möglichkeit zu geben, länger zu spielen. Aber irgendwann müssen wir halt los/nachhause/wasauchimmer.


Regina87

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Antwort auf Beitrag von Julizweiundzwanzig

Es geht nicht darum das Kind alles entscheiden zu lassen. Aber in der Regel weiß man ja vorher wie viel Zeit man hat. Dann muss man es genau so dem Kind sagen und es immer wieder erinnern bis Zeitpunkt X gekommen ist. Kinder leben im hier und jetzt und wollen primär die eigenen Bedürfnisse erfüllen oder erfüllt bekommen (spielen/Selbstwirksamkeit/Nähe) Der Tipp unten es spielerisch zu versuchen ist super. Erfüllt nämlich die Bedürfnisse des Kindes und letztlich ja auch deines Heim zu kommen. Klar, klappt es nicht immer. Dann muss man auch mal das Kind liebevoll und konsequent führen. Mein Kind aber fast täglich gegen seinen Willen ins Auto zu tragen wäre für mich eben keine Option. Also schau ich was ICH bei mir oder an der Situation ändern kann, bevor ich den Fehler im Kind suche und ihm unterstelle mich zu "provozieren " Dein Kind ist 2 Jahre. Da reden manche Kinder noch nicht mal und dann soll es jede Aufforderung verstehen (nicht die Worte sondern die Botschaft) und entsprechend reagieren? Und bedenke, gerade bei der TaMu Situation. Dein Kind hat sich angepasst über mehrere Stunden und musste teilweise das Bedürfnis der Selbstwirksamkeit unterdrücken. Dann kommt Mama und man kann sich frei fallen lassen und natürlich gleich mal schauen, was man bewirken kann.


Aixoni

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Hey, Meine Große ist 2,5 Jahre alt und wir hatten vor ein paar Monaten eine Phase, wo das Hören auch seeeehr schwer fiel. Inzwischen geht es zum Glück dank sehr viel Konsequenz besser. Dafür läuft meine kleine Tochter (15 Monate) jetzt und hört nicht. Normalerweise habe ich dann erstmal versucht sie zu überzeugen, zb mit wir müssen jetzt los, weil wir ja noch einkaufen gehen wollen (das liebt sie), die Oma auf uns wartet (wohnt über uns und freut sich immer die Enkelchen zu sehen), Püppi im Auto wartet, o.ä. Wenn das nicht funktioniert habe ich sie eben geholt und für das nächste Mal eine Konsequenz gezogen und ihr auch erzählt. Meine Konsequenz wäre zB wenn sie nach dem vereinbarten Schaukeln nicht kommt, dass sie beim nächsten Mal nicht Schaukeln darf sondern direkt ins Auto muss. Zum Spielplatz hatte ich zB immer einen Buggy dabei, auch wenn sie selbst ein Fahrzeug dabei hatte. Wenn sie trotz mehrfacher Vorankündigung und bitten/erinnern meinerseits nicht gekommen ist, aber ich sie in den Buggy gesetzt, ggf angeschnallt und das Fahrzeug eingeladen. (hier habe ich keine Konsequenz außer "nicht mehr zum Spielplatz" gefunden und die war für mich keine Option) Wenn sie zB beim Laufrad fahren partout nicht gehört hat und sich selbst dadurch in Gefahr gebracht hat, wurde das Laufrad auch unterwegs eingesackt und sie musste entweder laufen oder in den Buggy. Das Laufrad wurde dann ggf erstmal für ein paar Tage nicht mehr mitgenommen und sie dürfte nur noch auf dem Hof fahren. Gerade den Buggy dabei zu haben und das Baby in die Trage zu nehmen ist für die Zeit mit kleinem Baby oft die einfachste Option. Das große Kind tragen, das kleine Kind im Kinderwagen schieben und noch etwas mitschleppen ist nämlich definitiv keine Option. Ich glaube, dass das ein normales Verhalten eines Kleinkinder ist - sie testen eben ihre Grenzen aus und das ist okay. Man selbst muss das ganze eben dort begrenzen, wo es für einen selbst nicht mehr tolerierbar ist oder sie sich selbst gefährden. Mit der Zeit lernen sie die Grenzen und es wird leichter. Meine Tochter hatte die Phase übrigens obwohl ich immer recht konsequent war.


File55

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Hallo, Ich kenne das auch. Wir machen aus vielen Dingen Spiele, wenn ich keine Energie habe den Kampf zu kämpfen oä. Also in der Situation zB: wer ist zuerst am Auto? Kannst du schon alleine reinklettern? Kannst du so schnell ins Auto klettern bis ich meine Jacke ausgezogen habe? Etc etc Ansonsten funktioniert „entweder oder“ ganz gut. „Entweder du kletterst jetzt alleine ins Auto oder ich hebe dich rein“. Mein Sohn wollte immer alles alleine machen, da hat das gezogen. Außerdem hat es wirklich gut funktioniert ihm Dinge einfach zu erklären: „ich hab ein Baby im Bauch, da kann ich dich die Treppe nicht hochtragen, du kannst meine Hand nehmen.“ etc etc Ansonsten noch das Thema wechseln: in eurem Fall zB auf die Bank setzten, Kompliment fürs Singen geben und zB drüber zu reden, dass ihr das Lied zu Hause auf dem Glockenspiel spielen könnt/im Auto anhören könnt/… Oder erzählen was es zum Abendessen gibt/… Konsequent bleiben, Wutanfälle aushalten und liebevoll mit dem Kind umgehen. Die kleinen machen das nicht wirklich mit dem Vorsatz uns zu ärgern, auch wenn es sich so anfühlt ;-)


User-1721826469

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Antwort auf Beitrag von Julizweiundzwanzig

Ich denke es wird am besten sein dir zu Überlegen, was dir wichtig ist und in den Fällen dann immer gleich zu reagieren und keine Ausnahmen zuzulassen. Und in allen anderen Fällen kannst du dich dann nach deinem Kind richten. Sprich: du willst nach der Tagesmutter möglichst schnell heim, dann gehst du gar nicht mehr direkt danach mit ihr auf den Spielplatz. Sie wird relativ schnell verstehen, dass es da dann keinen Spielplatz mehr gibt. Wenn du sie dann halt doch schaukeln lässt, dann will sie damit natürlich nicht aufhören und will das beim nächsten Mal wieder. Wenn du aber Zeit hast und es dir eigentlich egal ist, dann lass sie spielen und lenke sie dann spielerisch ab, sag ihr wollt kochen, ob sie helfen will, oder zu Hause basteln etc.


kia-ora

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Also ich sehe hier bei uns auch die Mütter, die versuchen ihre Kinder nach dem Ponyreiten ins Auto zu kriegen. Die konsequenten Eltern brauchen 1 Ansage "in 5 Minuten ist Schluss" und haben das Kind dann auch wirklich im Auto. Die anderen hampeln hier noch 30 bis 90 Minuten rum.


Sille74

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Sehr hilfreich ... "die konsequenten Eltern" ... ja, und? Beschreib' dpch mal, WAS genau die anders ,achen, inwiefern die konsequenter sind als diejenigen, die "30 bis 90 Minuten rumhampeln" Da Du ja Lehrerin bist: Thema bestenfalls angerissen, Note 4,5


MetaN

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Beim Ponyreiten sind die Kinder aber auch nicht 2, oder?


Belly-Monkey

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Meiner ist erst knapp ein Jahr alt und ist noch nicht so weit in der Autonomiephase (wobei ich manchmal den Eindruck habe, dass er da schon mittendrin steckt), aber ich habe mir für die Zeit schon mal einiges durchgelesen und Tipps bei Mamas mit älteren Kindern eingeholt. Am interessantesten fand ich den Ansatz, das Kind mit Wahlmöglichkeiten dazu zu bringen, das zu tun, was man möchte. Z.B. das Thema vom Spielplatz nach Hause zu gehen. Dann sagt man wohl so etwas wie "Wir gehen jetzt nach Hause. Möchtest du als Pferd oder Flugzeug nach Hause gehen?" Und dann spielt man mit dem Kind eben Pferd oder Flugzeug (je nach Wahl) während des Wegs nach Hause. Das befriedigt wohl den Selbstbestimmungsdrang des Kindes. Ob das bei jedem Kind funktioniert, weiß ich nicht, aber ich werde es, wenn es soweit ist, mal ausprobieren. Und ansonsten habe ich von sehr vielen den Tipp bekommen, nachvollziehbare Ansagen zu machen. Mit "5 Minuten" können Kinder in dem Alter wohl noch nichts anfangen. Stattdessen "Wenn der große Zeiger hier steht, dann gehen wir nach Hause." Oder "Wenn das Handy Musik spielt, gehen wir nach Hause". Vielleicht lohnt es sich ja mal, diese Dinge auszuprobieren.


12Mami

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Antwort auf Beitrag von Julizweiundzwanzig

Unser Kleiner ist auch 2 Jahre und bei uns ist es momentan auch so. Die Tipps sind hier alle sehr gut…aber ich gehe davon aus, dass du vieles davon schon probiert hast. So ist es jedenfalls bei uns. Egal wie man es Bedürfnisorientiert für alle versucht, es endet in Großteil der Situationen meistens im Kampf. Logische Konsequenz ist ja dann für mich halt immer hochnehmen und gehen. Aber das ist für mich körperlich meistens auch sehr schwierig, so mal er einfach schon eine riesige Kraft hat und ich ihn selbst nicht richtig halten kann dann. Viele Situationen mach ich ehrlich gesagt momentan nur noch mit meinen Freund zusammen oder überlasse es ihn den Kleinen von der Kita abzuholen. Was sich bei uns bewehrt hat bei der Kitaabholung (wir müssen auch durch den Kitaspielplatz durch wenn wir gehen wollen), ihn direkt bevor man das Haus verlässt gleich hochzunehmen (oder in den Buggy zu setzen) und ihn mit was zu essen oder mit Erzählungen die er spannend findet abzulenken. Das klappt meistens sehr gut und die paar Meter tragen klappt schon eher mal, als ein sich wehrendes und schreiendes Kind zu tragen


Sille74

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Ich fand das damals auch schwierig und hatte (bzw. habe/hätte noch immer) kein wirkliches Erfolgsrezept ... Bei meinen hat das mit dem Alternativen Anbieten, Ablenken und/oder Spielchen draus Machen leider null geklappt ... "Komm, mal schauen, wer schneller am Auto ist!" Mama losgeflitzt, außer Atem am Auto, Kind winkend auf der Rutsche ... so ungefähr ... Ehrlich gesagt habe ich vor allem versucht, es MIR leicht zu machen ... : genug Zeit einzuplanen, heikle Situationen zu umgehen ect.


Julizweiundzwanzig

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Antwort auf Beitrag von Julizweiundzwanzig

Danke für eure Beiträge! Ja, ich habe schon einiges ausprobiert, zB zwei Auswahlmöglichkeiten anzubieten, es ist Glückssache, ob sie sich darauf einlässt. Die Alternative: 'entweder du steigst ein, oder ich trage dich' funktioniert ebenso mal ja, mal nein. Es ist zumindest tröstlich, dass andere auch ähnliche Situationen kennen! Wahrscheinlich geht es wirklich nur mit absoluter Klarheit, eindeutigen Regeln, Konsequenz und Persistenz. Daran muss ich arbeiten