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Umzug zurück in Familiennähe - Fehler???

Umzug zurück in Familiennähe - Fehler???

josiphean

Hallo zusammen, Ich habe eine knapp 3 Jahre alte Tochter. Wir leben ca 100 km von meiner Familie entfernt. Kindsvater und ich sind seit 2,5 Jahren getrennt. Er und seine Familie wohnen nur 10 Minuten entfernt. Hilfe ist sporadisch, aber wird immer direkt in Konfliktsitutationen zum Vorwurf gemacht. Fühlt sich also nicht wijrlich schön an, um Hilfe zu bitten wenn man im Nachhinein einen Arsch tritt bekommt. Daher hab ich es sein gelassen außerhalb des Umgangs (aller 2 Wochen übers Wochenende) nach Hilfe zu fragen. Fühle mich extrem einsam hier. Bin ein absoluter Familienmensch. Habe ein enges, wenn auch nicht immer unkompliziertes, Verhältnis zu meiner Familie. Fahre oft hin, kostet aber einiges an Nerven und Planung (immer Koffer packen, weil wir immer übernachten, da mir hin und zurück an einem Tag zu anstrengend wird mit Kind). Nun habe ich seit der Trennung den Gedanke wieder zurück in die Heimatstadt zu ziehen. Ich finde aber die Stadt an sich nicht so toll... Fühle mich hier bei mir gerade sehr wohl. Nette Nachbarn, gute Freunde (haben aber leider selten Zeit), Kita ist OK, nur Me-Time oder Freizeit habe ich aber quasi nie. Außer an den Umgangswochenenden und auch die fanden in letzter Zeit nicht mehr regelmäßig statt. Ich kann also quasi nie mehr an sozialem teilnehmen, wie abends einen Tanzkurs besuchen etc. Ist für mich aber super wichtig, da ich mich sonst nicht wie ich selbst fühle... Ich habe nun alles geplant, den Umzug, neue Wohnung, alles in Sack und Tüten. Einwilligung vom Ex ging leider nur über einen Anwalt, da er absolut dagegen ist (überhäuft mich dauernd mit Vorwürfen deswegen...). Nun bekomme ich langsam irgendwie trotzdem Angst, ob ich gerade zu viel opferte hier, "NUR" um Unterstützung von meiner Familie zu haben. Und natürlich auch, um einfach die Nähe zu haben, ein offenes Ohr, gemeinsames Abendessen, Plätzchen backen zu Weihnachten, gemeinsam Shoppen etc... Meine Familie hätte da einfach mehr Zeit schätze ich, meine Freunde hier leider kaum. Ich liebe aber auch unsere Wohnung hier, aber in der neuen hat meine Tochter endlich ein Kinderzimmer (hier nur 2 raum wohnung). Dafür dort keine Terrasse mehr zum draußen matschern. Außerdem ist auch ein Thema, dass wir vom eher ländlichen hier wieder in eine Stadt ziehen... Irgendwie auch ein komisches Gefühl :/ bin ein Naturmensch. Aber wollte auch nicht wieder so ab vom Schuss sein (vllt trägt das auch zur Einsamkeit bei). Viele Gedanken im Kopf. Hauptsächlich aber die Angst, einen riesigen Fehler zu machen mit dem umzug. Kindsvater hat auch angekündigt, unsere Tochter dann nicht mehr zu nehmen, wenn wir weg ziehen. Macht es mir umso schwerer grade, weil ich mich dann schuldig fühle, dass meine Tochter wegen MIR ihren Vater verliert... Dafür gewinnt sie allerdings im Alltag den Kontakt zu meiner Familie. Zur Familie ihres Papas hat sie ausschließlich an den Umgangswochenenden Kontakt, da anderweitig kein Interesse mehr besteht... Auch nicht nach Rückfrage. Kann mich einer beruhigen, der vllt etwas ähnliches durchgemacht hat? Liebe Grüße


albaconi

Antwort auf Beitrag von josiphean

Hast du denn schon eine Wohnung im Heimatort deiner Eltern? Wenn ja, ist es jetzt eigentlich zu spät, um sich darüber Gedanken zu machen. Du widersprichst dich auch in deinem Text: Zitat: Fühle mich extrem einsam hier. Bin ein absoluter Familienmensch. Habe ein enges, wenn auch nicht immer unkompliziertes, Verhältnis zu meiner Familie. Dann konmt: Zitat: Ich liebe aber auch unsere Wohnung hier, aber in der neuen hat meine Tochter endlich ein Kinderzimmer (hier nur 2 raum wohnung). Dafür dort keine Terrasse mehr zum draußen matschern. Außerdem ist auch ein Thema, dass wir vom eher ländlichen hier wieder in eine Stadt ziehen... Irgendwie auch ein komisches Gefühl :/ bin ein Naturmensch. Aber wollte auch nicht wieder so ab vom Schuss sein (vllt trägt das auch zur Einsamkeit bei). Was denn nun? Da müsstest du dir klar werden, was du nun willst. Ich fürchte, dass du da überstürzt gehandelt hast und nun erst nachdenkst. Außerdem habe ich das Gefühl, dass du die Nähe zu deinen Eltern verklärt siehst. Sie leben ihr eigenes Leben und werden sicher nicht so oft für dich da sein. Zumal du schreibst, dass das Verhältnis teilweise kompliziert ist. Ich fürchte, dass deine Familie deine Vorstellungen nicht erfüllen kann. Du musst dir selbst ein Umfeld schaffen, in dem du unabhängig von anderen leben kannst. Ich wünsche dir alles Gute.


josiphean

Antwort auf Beitrag von albaconi

Hallo, danke für deine Antwort. Ja, ich schreibe nicht nur widersprüchlich sondern fühle mich auch so. Hin und her gerissen irgendwie. Ich danke dir für deine Antwort. Ich kann immer nur spekulieren, wie es wäre mit meiner Familie im Umfeld. Aber eben diese Gedanken, dass ich das falsch einschätzen könnte, wie oft wirklich Hilfe möglich ist, kam mir dann erst sehr spät... Dazu noch generell die Angst vor der Verlängerung natürlich. Liebe Grüße


Pamo

Antwort auf Beitrag von josiphean

Zieh hin oder bleib wo du wirklich sein willst. Und dann bau dir ein Netzwerk auf. Du willst zur Betreuung nur den Ex oder deine Familie einplanen, aber der Ex will nicht und die Familie ist 100 km entfernt? Und deswegen sitzt du allein und hobbylos herum? Der Ex ist nur 10 min entfernt, will sein Kind aber nur alle 2 Wochen sehen und sucht jetzt schon nach einem Grund, um das einzustellen. Den kannst du nicht einplanen. Und genauso ist es mit deiner Familie. Wenn du in der Nähe bist, bedeutet das nicht, dass sie Zeit und Lust für Umgang mit deinem Kind haben. Da könntest du gewaltig enttäuscht werden (mir passierte genau das). Such dir 2-3 alleinerziehende Frauen. Ihr helft euch gegenseitig im Wechsel, und jede hat ein klares Interesse und Motivation. Diese Frauen wie du gibt es überall.


Julie1302

Antwort auf Beitrag von Pamo

Hey, ein Umzug bringt immer Zweifel mit sich. Du hast dir eine Wohnung gesucht, das nimmt Zeit in Anspruch also wirst dir schon Gedanken gemacht haben. Deine Familie wird dich sicher unterstützen, nur bedenke sie haben auch ihr eigenes Leben, wahrscheinlich ist ein fester Abend für einen Tanzkurs aber machbar Pamos vorschlag mit den alleinerziehenden Mamas finde ich super, vielleicht gibt es da einen öffentlichen Treff in der stadt wo du hinziehtst. Lass dir auf keinen Fall die Schuld in die Schuhe schieben, wegen dem Umgang das hat der Kindsvater ganz alleine in der Hand, 100km sind wirklich nicht die Welt um seine Tochter regelmäßig zu sehen. Zahlt er Unterhalt? Wenn nicht würde ich mich da schnell drum kümmern, dann könntest dir auch einen Babysitter stundenweise leisen, damit du Zeit für dich hast. Alles gute für dich


josiphean

Antwort auf Beitrag von Julie1302

Danke für deine Antwort. Mein ex zahlt Unterhalt, ja. Evtl habe ich das wirklich falsch eingeschätzt mit meiner Familie. Ich denke ich würde für einen gewissen Zeitraum happy sein damit. Zusammen Kaffee trinken und Ausflüge machen etc. Aber irgendwann käme der Punkt, wo ich meine Freunde hier vermisse und realisiere, dass ich zu viel aufgegeben habe für eine Vorstellung, die so mciht eintreten wird... Liebe Grüße


Tatina

Antwort auf Beitrag von josiphean

Hallo, wie das am neuen Wohnort laufen wird kann jetzt noch keiner sagen. Aber was spricht dagegen es zu probieren, wenn jetzt eh schon alles organisiert ist? Und wenn es doch nicht so toll ist wie du dachtest, ziehst du eben wieder zurück! Mag stressig sein, aber immerhin versuchst du aktiv, deine Situation zu verbessern. Auf den Vater würde ich da auch keine Rücksicht nehmen, wenn er wirklich wollte, würde er den Umgang möglich machen.