Mitglied inaktiv
Ich bin wirklich ratlos in noch einer anderen Sache und die ist sicher weit wichtiger als die mit Frank. Mein Sohn spielt gerne Würfelspiele, aber nicht nach den Regeln, die nun mal vorgegeben sind, sondern er versucht ständig, sich seine eigenen Regeln zu schaffen. Das mit dem Regeln umgehen versucht er auch in der Realität und seine Wutausbrüche sind dementsprechend heftig, wenn man ihm eine Grenze setzt. Früher kam er gut damit durch, nur haben wir gemeinsam in KiTa und in der Spieletherapie und auch zu Hause vieles geändert und er kommt damit nicht wirklich immer gut zurecht, wenn es feste Regeln gibtß. Heute Morgen hat er sich darauf gefreut, mit mir ein Spiel zu spielen. Er war am Wochenende mit dem Papa mal allein unterwegs und hat "Männerrunde" gemacht. Er hat auch 2 x angerufen und sich gefreut und gejuchzt und es hat ihm mit seinem Papa alles ganz viel Spaß gemacht. Ich habe den Kleinen total vermisst und ihm versprochen, dass wir heute (Montag), bevor er in die KiTa und ich auf die Arbeit muß, noch was spielen nach dem Frühstück. Der Kleine hat dann das Spiel und schön alles aufgebaut, wie immer, das macht er toll und sehr selbständig für einen 4jährigen. Hat vorher noch schön geholfen, den Frühstückstisch abzuräumen und in der Küche sauber zu machen. Ganz prima! Ich mich wie wild auf das Spielen mit ihm gefreut, ich habe den Kerl schon ganz schön vermisst, als er am Wochenende nicht da war. Das Spiel begann dann und es geht in dem Spiel um Krokodile und Affen. Man würfelt und wenn man auf ein Affenfeld kommt, dann legt man den Affen des Gegenspielers ins Maul des Krokodils und 1 beliebiges Krokodil hat einen Magnetmechanismus und wenn man eben Pech hat und ein Mitspieler legt den eigenen Affen ins Maul und setzt dann oben die andere Figur aufs Krokodil, dann ist man sozusagen "aufgegessen worden" und muss neu anfangen. Das ist meinem Sohn dann mit seinem Affen passiert - das Spiel heisst übrigens Affenschreck, vielleicht kennt Ihr es. Er brüllte dann gleich: "Jetzt spiel ich nicht mehr mit!" Wütendes Stampfen. Ich beschwichtigend: "Schau mal, das ist mir doch vorhin auch passiert, dann würfel doch jetzt und ruckzuck hast du mich wieder eingeholt!" Wollte er nicht, stattdessen das Spiel runterschmeissen und auf den Püppchen rumtrampeln - bzw. wollte er durchsetzen, dass er nicht an den Spielanfang zurückgeht und sozusagen "die Regeln für ihn geändert werden". Das versucht er immer. Leider erfolglos. Das artete so stark in Wut aus, dass ich das nicht wollte und ihm ruhig erklärt habe, dass es im Spiel wie im Leben Regeln gibt und die immer gleich bleiben. Er wollte ein Beispiel "in echt" wissen und ich habe ihm gesagt, dass zum Beispiel genau geregelt ist, wie die Autos auf der Strasse fahren müssen - anhand von Schildern, Zeichen oder Ampeln - um zu verhindern, dass es "Unfälle" gibt. Er wollte das aber gar nicht einsehen (klar, er war zu sehr in seinen Gefühlen drin) und hat sich so in seinen Wutanfall reingesteigert, dass ich dann sagte: "Gut, dann räumen wir jetzt ab!" Daraufhin brüllte er total los, rannte in sein Zimmer und schlug so heftig mit einem Stock nach mir (ohne jegliche Vorwarnung), den er im Zimmer gefunden hat (der stammte aus dem Park), dass ich ihn geschnappt habe, ihn eins auf den Po gegeben und ihn mit einem "so gehen wir nicht miteinander um hier" auf sein Hochbett gelegt habe und der Stock in den Mülleimer gewandert ist. Dann war Polen offen und er hat geschimpft wie ein Rohrspatz. So ähnlich enden seine Attacken immer. Ich habe schon gar keine Lust mehr, einen Spielekoffer auszupacken. Ich habe keine Nerven, nur, weil etwas nicht nach seiner Pfeife beim Spielen geht, 2 Std. lang seine Wutanfälle auszuhalten und dem auch noch pädagogisch wertvoll mit Ruhe und Geduld zu begegnen. Ich hab mich dann auch ins Schlafzimmer verzogen und dachte mir: "Toll, jetzt war er ein Wochenende nicht da und schon haben wir morgens Streit!" Das hat mir richtig weh getan. Die ganze Zeit dachte ich nur: "Es ist nur ein Spiel, was regt er sich so auf? Worum geht es hier eigentlich?" Es kann doch nicht sein, dass er dermassen heftig und angriffslustig reagiert. Zumal er am Wochenende Männerrunde mit Papa gemacht hat und wir uns so aufeinander gefreut hatten, daher auch ausnahmsweise so ein Spiel nach dem Frühstück vor Arbeit und KiTa, normal habe ich keine Zeit für so etwas. Wie soll ich mich beim Würfeln und Spielen demnächst verhalten? Gar nicht mehr mit ihm spielen? Es ist jedes Mal die Hölle los, wenn er nicht schummeln kann, aber das sehe ich nicht ein, das zuzulassen. Auch bei Regeln im Kindergarten tobt er so und wird meist rausgesetzt. Ich verstehe die Welt nicht mehr.... Warum reagiert er nur so übertrieben heftig - ob bei Regeln im Spiel oder auch im Leben? Wie kann ich dem gelassener und souveränder begegnen? Normal kriegt er keins auf den Popo, aber das mit dem Stock fand ich schon mehr als heftig!
Zitat: "rannte in sein Zimmer und schlug so heftig mit einem Stock nach mir (ohne jegliche Vorwarnung), den er im Zimmer gefunden hat (der stammte aus dem Park), dass ich ihn geschnappt habe, ihn eins auf den Po gegeben und ihn mit einem "so gehen wir nicht miteinander um hier" auf sein Hochbett gelegt habe und der Stock in den Mülleimer gewandert ist." Muuuaaaaah "so gehen wir nicht miteinander um hier" - dann hau ihm bitte nicht mit dem Stock auf den Hintern, wenn man "so" nicht miteinander umgeht!!!! Du hast auf seinen Gewaltausbruch mit Gegengewalt reagiert, wie soll er es dann lernen? Aber ich kann Dich gut verstehen, denn ich habe Simon ebenfalls immer auf die Finger gegeben, wenn er MICH gehauen hat - nur, so lernen sie es nicht. Er haut, Mama haut zurück - also ist es ok. Mama darf hauen, also darf ich das auch. Totaler Drecksmist, echt. Auch mir platzt oft der Kragen, aber dann hole ich tief Luft, aber das sind so Sachen, die ich eben erst durch die Erziehungsberatung gelernt habe. Das Spiel würde ich auf den SChrank legen und nicht mehr rausholen. Wenn er das nächste Mal nen Anfall bekommt, ignorieren, alles wortlos zusammenräumen und Sohn hilft mit, und das Teil kommt auf den Schrank. Schluss. Mache ich mit meinem Sohn auch. Am Wochenende war seine kleine Freundin da, es gab wieder mal Zoff um das heißgeliebte KLavier. Natüüürlich kann man NICHT zusammen spielen, es gab ein paarmal Geheule und Gekreische, Geschubse und ich habe einmal gedroht, wenn das nicht funzt landet das Teil auf dem Schrank - und keine 5 min später wars da auch. Und schon war himmlische Ruhe. Deinem Sohn solltest Du verbal klar machen, dass Du so ein Verhalten nicht akzeptierst. Und so auch nicht mit ihm spielen wirst. Das BEispiel mit dem Straßenverkehr war sehr gut. Du kannst Dich doch das nächste Mal mal mit ihm an die Ampel stellen, die auf rot steht, kannst Stress und Eile vortäuschen und rastest mal richtig nebem Deinem Sohn aus und kreischst, ich will aber, dass die Ampel jetzt nur wegen mir grün wird :o) - und auch DAS geht nicht. Vielleicht sieht Dein Sohn so, dass es eben auch Regel im Leben gibt, die nicht gebrochen werden. Fragt sich nur, ob eben der Aufwand lohnt :o) Und was Du für ne Figur machst, so kreischend an der Ampel :o) LG Sue
...dass das Bockmist war, den ich gebaut habe. Aber eins ist klar: ich habe ihn NICHT mit dem Stock geschlagen, um Gottes Willen, wir sind doch hier nicht in der Nachkriegszeit. Aber ich dachte dasselbe, als ich heulend im Schlafzimmer lag: Toll, er haut dich, du haust ihm auf den Popo und hast keine Nerven, echt "prima gemacht". Habe mich dann auch bei ihm entschuldigt und wir haben uns gedrückt und noch ein Buch zusammen angeschaut. Er meinte, er wolle doch nur bei Mama sein und nicht in den Kindergarten *schmelz.... Aber das mit dem Spiel auf den Schrank tun, das hilft. Welche Methoden gibt es denn noch, ruhiger zu werden, die du bei der Erziehungsberatung gelernt hast?
und ich dachte, Du hättest mit dem Stock draufgehauen!!! Aber so oder so ist das nicht ok, hauen ansich. Ich habe Simon auch schon auf den Mund gehauen, ich wußte einfach nicht mehr weiter. Das "Gefühl" für Simon kam erst nach den Sitzungen, nachdem viel über mich geredet wurde. Eigentlich haben wir nur noch über mich geredet. Ich weiß, dass das Problem bei mir liegt, also das Gefühl haben, Simon nicht richtig lieb zu haben und so. Nach und nach hat sich alles gebessert, auch die Einstellung zu seinen Attacken. Momentan, habe ich bei der Schuster gerade geschrieben, ist sein Lieblingswort Scheiße. Scheiße vorn und Scheiße hinten, den ganzen Tag. Es ist schlimm. Früher hätte er dafür von mir auf den Mund bekommen - heute kann ich das ignorieren. Und weiß, er macht viele Sachen nciht mit Absicht aber ok, er ist auch noch jünger als Deiner. Aber in den Köpfen unserer Kinder herrscht eine eigene Form von Gerechtigkeitsdenken. So ist das auch mit dem Spielen bei Deinem Sohn. Dinge machen halt nur so lange Spaß, wie sie "Spaß" machen. Zimmer aufräumen, schlafen gehen, verlieren - sowas ist alles kein Spaß und wird eben ungern gemacht - und man versucht sich zu drücken oder eben zu wehren. Ich war auch so als Kind, ich kann ehrlich gesagt bis heute nicht verlieren, weil meine Eltern den Fehler gemacht haben mich dann gewinnen zu lassen!! Ich bin sogar heute noch eingeschnappt wenn ich beim Bowlen die Letzte bin! Vielleicht solltet Ihr Euch wirklich Teamspiele raussuchen und nicht gegeneinander spielen. Oder such was, was er definitiv besser kann: Torwandschießen oder so :o) LG Sue
hm, schwierig? Was sagt denn die Spieltherapie zu solchen Vorfällen? Ansonsten würde mir noch einfallen dann halt solche Spiele voerst mal nicht zu spielen. Viell. eher Spiele wo man gemeinsam gewinnt oder verliert (z.b. Obstgarten von Haba, kenne es aber nicht)? lg max
Das ist eine gute Idee. Wir haben einige solcher Spiele z.B. Obstgarten oder Bauer Klaus und die Maus oder Mäusedomino oder Winnie Puuhs Geburtstag. Obstgarten ist ein ganz niedliches Spiel! Solltet Ihr Euch dringend zulegen. So, ich muß Junior jetzt abholen. Tschüssi.
Hallo, ich finde, der Vergleich mit dem Verkehr hinkt ein bisschen, denn da geht es um Menschenleben, wenn bestimmte Regeln nicht eingehalten werden. Worum geht es beim Spielen? Vorwiegend um Spass. Vielleicht waere es sinnvoller, ihm zu erklaeren, dass es dir eben keinen Spass macht, wenn du nach seinen Regeln grundsaetzlich verlierst oder was auch immer. Vielleicht koennt ihr auch einen Kompromiss machen: er darf vor dem Spiel einmal die Regeln festlegen und beim naechsten du. Wie auch immer, ich wuerde eins nicht machen: Konsequenz nur um des Prinzips willen, um das Kind "geradezubiegen", zu etwas zu zwingen, obwohl es in Wahrheit keinen wirklichen Grund dafuer gibt. Sowas kann nur Trotz erzeugen. LG Berit
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