Katja-und-Knirps
Hallo Ihr Lieben! Hat von Euch vielleicht jemand Erfahrungen mit Au-pair-Mädchen (oder auch Jungen) gemacht? Ich bin seit acht Monaten alleinerziehend, nachdem mein Mann mich verlassen hat und habe nun seit über drei Monaten ein Au-pair bei mir leben. Sie ist eigentlich ganz nett, mein kleiner Sohn liebt sie und sie ist mir auch eine große Hilfe im Haushalt. Allerdings lebt sie in meinem Haushalt sehr zurückgezogen und manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass sie mich regelrecht meidet. Also z.B. gehe ich morgens in die Küche während sie im Bad ist. Sie geht dann direkt vom Bad in ihr Zimmer und sobald ich selbst ins Bad gehe geht sie in die Küche. Wenn ich das Bad verlasse, ist sie schon wieder in ihrem Zimmer. Ich habe sie schon mehrmals gefragt, ob es ihr in Deutschland allgemein bzw. hier bei uns gefällt und biete ihr auch immer wieder meine Hilfe für den Fall an, dass sie mit irgendetwas nicht zurecht kommt / Schwierigkeiten hat. Sie sagt dann aber immer alles sei prima und sie fühle sich wohl. Wobei man Asiatinnen ja auch nachsagt, sie seien zu höflich, um eventuelle Probleme direkt anzusprechen... Auf jeden Fall war ich am letzten Wochenende krank: Ich hatte (bzw. habe) die (echte) Grippe mit über 40° C Fieber und lag ziemlich handlungsunfähig im Bett. Im Au-pair-Vertrag, den ich von der vermittelnden Agentur bekommen habe steht, dass sie pro Woche Anspruch auf einen freien Tag hat. Ich fand das aber etwas wenig, weshalb ich ihr sonst immer an den Wochenenden zwei Tage frei gebe, an denen sie dann immer verreist, (obwohl sie von mir aus auch gerne hier bleiben dürfte). Doch nun hatte ich eben hohes Fieber. Meine erste Idee war trotzdem nicht sie um ihre Hilfe zu bitten, sondern ich rief meine Mutter an. Diese hatte jedoch nur am Sonntag Zeit, weswegen ich das Mädchen dann bat, erst am Sonntag wegzufahren. Sie meinte, das ginge nicht, da sie schon etwas vorhabe. Was das sei, sagte sie mir nicht. Ich fragte dann noch, ob sie vielleicht wenigstens erst am Samstag Nachmittag abfahren könnte, doch nein, sie hatte ja etwas vor... - Und ja: sie wusste definitiv, dass ich hohes Fieber hatte, ich habe ihr das bei der Gelegenheit natürlich nochmal explizit gesagt. Erst mal war ich ziemlich enttäuscht. Ist es denn wirklich zu viel verlangt einmal einen Samstag zu arbeiten, wenn die Gastmutter eben krank ist?! Das ist bisher zudem noch nie vorgekommen! Im Laufe des Samstages, während dem ich ziemlich an meine körperlichen Grenzen kam (einmal bin ich einfach umgekippt und lag dann einige Minuten vor meinem verdatterten Eineinhalbjährigen auf dem Boden, bevor ich wieder hoch kam), wich die Enttäuschung dann aber einer ziemlichen Wut. Jetzt denke ich ernsthaft darüber nach, sie zu bitten sich eine andere Gastfamilie zu suchen... Findet Ihr ich übertreibe? Hat jemand von euch schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie würdet Ihr mit der Situation umgehen? Ich werde natürlich erst mal mit ihr darüber sprechen, wenn sie morgen zurückkommt, aber meinen bisherigen Erfahrungen nach zu urteilen sind Gespräche mit ihr eher nicht hilfreich. Ein anderer Punkt ist, dass mein Sohn sie schon sehr ins Herz geschlossen hat und ich ihm so kurz nach dem beinahe Verlust seines Vaters (der nur noch seeehr selten zu Besuch kommt) nicht schon wieder den Verlust eines lieben Menschen zumuten möchte, gleichwohl ich mich um ein "Ersatz"-Au-pair bemühen würde... Und nebenbei bemerkt frage ich mich so langsam auch, ob es irgendwie an mir liegt... Eben wollte mein Mann nichts mehr von mir wissen, jetzt fühlt sich ein Au-pair bei mir unwohl, das, nebenbei bemerkt, aus dem gleichen Land kommt wie er... Ich würde mich über ein paar Meinungen oder Erfahrungen freuen ~~ Viele lieben Grüße, Katja
Hallo......für mich liest sich das so, als würdest du dich ebenso wenig mit der Situation wohl fühlen......
Gespräch suchen - Asiaten haben eine eigene Kultur... Mein Schwager lebt in Singapur und hat eine Haushaltshilfe. Die sind eigentlich IMMER vor Ort außer Sonntag. Sie sind sozusagen "unsichtbar" und lernen das auch in den Schulungen - vielleicht war das ja bei Dir auch so. Das Gewohnheitsrecht vom Wochenende hat sie vielleicht wirklich etwas anders ausgelegt und tatsächlich schon eine feste Verabredung... Falls es mit einem Freund von hier ist, ist es ihr vielleicht auch peinlich!.... Alles Gute, Leonessa und gute Besserung
Hallo Katja, ich verstehe Dich, ich hatte 9 Aupairs :-) Meine erste Reaktion: Du bittest sie künftig nicht da zu sein, Du SAGST Ihr dass sie da sein muss. Fertig. Chef sagt an und basta. Mag ja sein dass es kurzfristig war und dass sie sich ein Gewohnheitsrecht einbildet, aber das musst Du einfach durchbrechen. Dass sie sich "unsichtbar" macht mag eher der asiatischen Kultur geschuldet sein? Wobei ich alles hatte von - "ich sitze JEDEN Abend mit auf der Couch und kaue meiner Aupair-Mutter ein Ohr ab" bis zu -" Ok du Bist da, ich bin weg - Tschüss" hatte ich alles. Ich würde: - mit ihr reden und ihr klar machen, dass Du ihr gerne grundsätzlich ein freies Wochenende und Ihr entgegen des Aupair vertrages auch gerne 2 freie Tage ermöglichst. Dieaaber durchaus euch ein Entgegenkommen Ihrerseits bedarf wenn es notwendig ist. Sollte das nicht möglich sein , wird sie eben künftig 6 Tage die Woche arbeiten. Lass die persönliche Enttäuschung aus dem Gespräch, das kann ihr wurscht sein, so wie es sich anhört. Und wenn sie künftig Samstag von 14-18 Uhr putzt, bügelt oder sontwas macht. Wenn Du nicht ganz so hart vorgehen möchtest: trotzdem ab und zu mal Samstag oder Sonntag einspannen mit mind. 1 Woche Vorlauf ansagen. Einfach um klarzumachen was Sache ist. Ich hab meine Mädels seltenst am Wochenend gebraucht. Aber gerade in den ersten Monaten durften sie immer mal ran, einfach um klarzumachen was "selbstverständlich" ist und was nicht. Ich würe sie nicht wirklich heimschicken, aber eben etwas die Regeln ändern. Und beim nächsten besser machen. meine Lernkurve ging selbst beim 9. Aupair noch nach oben :-) Alles Gute Désirée
Da ich in Asien lebe, würde ich darauf tippen, dass Dein AuPair ein Zugticket hatte, das man nicht mehr ohne finanziellen Verlust umtauschen konnte. Ich weiß nicht, wie das so in Deutschland so ist. Aber Du musst natürlich auch sehen, dass Du ihr das Wochenende grds. freigegeben hast, und dann finde ich es schwierig, einen Rückzieher zu machen. Sprich doch mal mit ihr, ob Ihr Euch grds. abstimmen könnt. Das heißt, sie soll dich vorab fragen, ob Du sie wirklich nicht am Samstag brauchst. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie sich darauf verlassen hat und evtl. schon für viele Wochenenden Tickets gekauft hat. Dann regel mit Ihr, dass sie im Notfall bleiben muss aber Du ihr evtl. finanzielle Schäden erstattest. Offen werden keine Probleme angesprochen, daran musst Du Dich gewöhnen. Dass sie Dir aus dem Weg geht, liegt einfach daran, dass sie Dich nicht stören will. Das würde ich nicht dramatisch sehen, vielleicht ist sie nur schüchtern. Ich weiß ja nicht, aus welchem Land und welchen Kreisen sie kommt, aber evtl. ist sie es gewohnt, dass Angestellte möglichst unauffällig sein müssen und nicht mit der Familie am Tisch essen etc.
Danke für Eure Meinungen und Vorschläge! Also, so weit ich inzwischen erfahren habe war sie nur wie immer in der nächsten Stadt (wir wohnen auf dem Land) und hatte keine weite Zugfahrt gebucht. Ich habe mir jetzt überlegt morgen mit ihr ihren Vertrag Punkt für Punkt durchzugehen, damit sie mal merkt, wie gut sie es bei mir eigentlich hat. So hat sie z.B. nicht vier, sondern sieben Abende pro Woche frei und hatte bisher insgesamt auch schon wesentlich mehr bezahlten Urlaub als ihr für drei Monate eigentlich vertraglich zusteht. Außerdem hatte sie bisher nicht zwei sondern immer alle Sonntage im Monat frei. Das werde ich explizit ansprechen und ihr danach am nächsten Wochenende einfach mal aus Prinzip nicht frei geben. Danach kehren wir dann zur Praxis wie gehabt zurück aber sie merkt sich hoffentlich, dass sie im Zweifelsfall etwas flexibler bleiben sollte. Es fällt mir ziemlich schwer "den Boss raushängen zu lassen", aber es scheint ja leider nicht anders zu gehen... :( Insgesamt bin ich etwas enttäuscht von ihrer gesamten Einstellung. Sie meidet z.B. auch alle Familienfeste wie der Teufel das Weihwasser und möchte partout keinen Deutschkurs machen. Ich hatte wirklich vorgehabt und auch versucht sie wie ein Familienmitglied auf Zeit zu betrachten und zu behandeln und nicht wie eine Angestellte. Aber wenn sie das so haben möchte, bitte. Hauptsache mein Kind hat sie gern und sie ist beim nächsten Notfall (der natürlich gerne ausbleiben darf!) für uns da. Viele Grüße, Katja
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