Winterschlumpf
Hallo. Ich lebe seit Ende April dauerhaft getrennt und seitdem habe ich panische Angst, krank zu werden (vor allem vor einer Magen-Darm-Infektion) und mich dann nicht mehr um meine beiden Kinder (2 und 8 Jahre) kümmern zu können! Letztes Jahr hat es mein kleiner aus der Krippe mit heimgebracht und mich angesteckt. Innerhalb von 2 Stunden habe ich so viel Flüssigkeit verloren, das ich kollabiert bin und nicht mehr aufstehen konnte. Mein Mann musste den Notarzt rufen, da der Kreislauf so im Keller war! Da konnte sich ja aber mein Mann noch um die zwei kümmern (und als er es dann auch bekam, war ich wieder so fit, das ich mich wieder kümmern konnte). Es gibt halt eine gewisse Sicherheit/Beruhigung, zu wissen, das jemand da ist, vor allem, wenn man so leicht umkippt wie ich (mein Blutdruck ist eh schon immer zu niedrig) Nun bin ich alleine, Omas und Opas sind zu weit weg und auch er bräuchte zu lange, um her zu kommen. Fremde mag man dann natürlich auch nicht belästigen, um sie nicht anzustecken! Was kann ich nur gegen diese Panik tun? Kennt das hier jemand und was macht ihr dagegen?
Die goldene Regel ist: Bau dir ein stabiles soziales Netzwerk auf! Alleinerziehend zu sein funktioniert nur wirklich gut wenn man ein stabiles soziales Netzwerk hat, auf das man auch mal in Notfällen ausweichen kann und nicht nur in lange Voraus geplanten Terminen. Und wenn es die eigene Familie nicht ist, dann muss man sich einfach Freunde oder sehr gute Bekannte suchen, mit denen man sich zusammen spannen kann. Und ganz ehrlich: ich habe manchmal ( aus anderer Sicht) wildfremde Menschen belästigt, auch mal meine Kinder zu hüten. All zu viele Skrupel darf man nicht haben, und wem es sogar nicht passt, der wird schon Nein sagen. Natürlich immer unter der Vorraussetzung das die Kinder diese Menschen schon kennen, und man denen vertraut. Aber Vertrauen ist manchmal als Alleinerziehende eben so eine Sache: da muss man auch mal über seinen eigenen Schatten springen. Und wenn man so zusammenbricht wie du, dann möchte ich den Nachbarn mal sehen, der nicht mal schnell die Kinder nimmt bis der Herr Papa angefahren kommt. Meine Kinder wussten ab dem Grundschulalter auch wo sie klingeln können wenn die Welt zusammenbricht und ich nichts mehr ansprechbar bin, oder eben nicht zu Hause weil ich irgendwo einen Unfall gehabt hätte. Grundsätzlich muss man aber auch dem Vater einfach ein impfen das im Zweifelsfall immer erst mal ER für die Kinder zuständig ist, und nicht irgend jemand anderes. Da muss er sich dann genauso freinehmen oder seine Arbeit umlegen wie es dir sicher das ein oder andere Mal passieren wird. Aber: sich verrückt machen von irgendwelchen Krankheiten hilft dir gar nichts, such dir ein zwei oder drei verlässliche Menschen um dich dann klappt das immer. Auf ein gesundes Jahr 2017! D
Ich finde auch - gegen so eine Panik hilft am besten die Gewissheit, dass es einen Plan B gibt und ein funktionierendes soziales Netzwerk, mit vielen Menschen, die im Notfall einspringen würden. Es müssen ja gar nicht wirklich enge, vertraute Menschen sein, da reicht völlig die umkomplizierte Mutter vom Kindergarten- oder Schulfreund von Kind1, die im Notfall einspringen kann und das kleine Kind auch mit nimmt (ist ja nicht alleine in ungewohnter Umgebung, das ältere Geschwister ist ja auch mit dabei), bis der alarmierte Papa ankommen kann. Und dann eben nicht nur eine Mit-Mutter, sondern mehrere - oder die eine oder andere ältere Nachbarin, die mal einspringen würde, der Vater aus der Fußball-Mannschaft, was auch immer... Einfach ein paar Telefon- und Handynummern für den Notfall (der hoffentlich eh nicht eintritt!) und dann weißt Du, da sind Menschen, die da wären und übernehmen würden. :-) Ist dann eh eine Ausnahmesituation - und genau deshalb kann man auch "Fremde" belästigen! Fast jeder mit Kindern wird sowas verstehen und eben auch einspringen, in dem Wissen, dass man genau in dieselbe Situation mit den eigenen Kindern kommen kann. Ich finde es wichtig, dass man aktiv auf andere zugeht und um Hilfe nachfragt, wenn man sie braucht - ahnen können es Außenstehende nicht, aber das heißt nicht, dass sie nicht gerne helfen, wenn sie gefragt werden! Spring über Deinen Schatten und "belästige Fremde", das hilft / die helfen Dir wirklich!!!
Wie alt sind denn Deine Kinder? Und im Notfall helfen Nachbarn oder auch die Kindergärtnerinnen. Man muss nur den Mut haben auch mal um Hilfe zu bitten. Es hilft wenn man selber hilfsbereit ist und Kontakt zu anderen Familien mit ähnlichen Betreuungsproblemen aufbaut und dann selber auch nicht heikel zu sein und auch mal kranke Kinder aufzunehmen. Das müssen nicht zwangsweise Alleinerziehende sein, sondern können auch Eltern ohne Verwandtschaft in der Nähe sein. Aber Deine Sorge ist ja eher was ist wenn du krank bist - dann wird es eh einfacher da die Kinder dann nicht ansteckend sind. Dann gibt es noch den Bereitschaftsarzt und in München (wenn man noch selber organisieren/telefonieren kann) den Verein "Gesund zu Hause". Die Damen dieses Vereins versorgen grundsätzlich nur kranke Kinder und sind somit Ansteckungsrisiko gewohnt. Kinderärzte kennen oft auch passende Telefonnummern, vielleicht Caritas? Aber das A und O ist - ein soziales Netzwerk aufbauen. Und das geht eigentlich nur wenn man mutig ist selber hilfsbereit ist (mehr geben als nehmen = Pluspunkte sammeln) selber wenig heikel ist Deine Gedanken kenne ich - aus einer Zeit wo ich eher ein wenig depressiv war. Kann es sein dass du eine depressive Verstimmung hast und hier mit dem Arzt reden solltest? Zu der Zeit (das war bei mir nach der Entbindung in der "muss zu Hause bleiben"-Phase) sind mir so allerlei mögliche Szenarien im Kopf herumgekreist, die alle nie eingetreten sind. Aber seit dem habe ich auch einen Notfallzettel mit Telefonnummern und Namen in der Küche (und später in den Kinderschulranzen gehabt als sie das passende Alter hatte). Liebe Grüße Laufente
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