Elternforum Aktuell

@Wilma.... ein letztes Mal zum "Lieblingsthema"

@Wilma.... ein letztes Mal zum "Lieblingsthema"

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Das SBG ist mir besser bekannt als mir lieb wäre! Und die Spargelernte war nur ein abstraktes Beispiel (meines Wissens nach hab ich ihn auch nicht als 1-€-Job bezeichnet...wo?). Abgesehen davon KANN er es aber ganz schnell werden/sein. Was glaubst du, was für 1-€ Jobs ich bereits "kennengelernt" habe. Die hatten mit "gemeinnützig" nichts mehr zu tun! Wenn sich der Betroffene nicht gewehrt hat, dann wars halt so! Zwar nicht im Sinne des Erfinders, aber soll der elende Hartzi mal Wagen, das Maul aufzureissen! Wenn du aber so ins Detail gehen möchtest: Angerechnet wird trotzdem! Es ist also (für den Betroffenen) mehr oder minder wurscht, wieviel er beim Spargelernten oder sonstwo verdient, solang er dadurch nicht völlig aus dem ALG-II Bezug herausfällt! Für den Steuerzahler ist das natürlich nicht egal (um Aufschreien vorzubeugen)........ Wilma, ich muss leider auch feststellen, dass du ein paar klitzekleine Voruerteile hegst und für meinen Geschmack auch zu sehr verallgemeinerst bzw. doch mit Vorliebe die Negativbeispiele hervorhebst..... Selbstverständlich gibts auch Faulis (die gab es schon ewig). Dennoch gibt es unzählige (kenne selbst leider mehr als genug davon), die verzweifelt versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen....soll heißen, durch ehrliche Arbeit versuchen, ihre Familie aus eigener Kraft zu ernähren! Und es ist nahezu unmöglich geworden! Einfach deshalb, weil sich die Unternehmen die wirtschaftliche Lage zu Nutze machen und weit UNTER Tarif bezahlen. Was solls....der Hartzi MUSS den Job eh annehmen, ob es ihm nun paßt oder nicht. Denn sonst werden ihm die Leistungen gekürzt oder gesperrt! Aber sicher....die faulen Schmarotzer haben ja durch die Reihe weg einen Doc Holiday.....*koppschüttel* Nein Wilma...das ist mir zu einseitig...deine Darstellungen sind fast schon reißerisch! Und selbst heutzutage dürfte/DARF es KEIN Problem sein, eine Familie mit nur einem Verdiener zu ernähren. Würde mein Mann morgen ohne Job dastehen, würde mein Gehalt genügen, damit wir als 4-köpfige Familie trotzdem KEINEN Anspruch auf Sozialleistungen hätten! Und ich habe NICHT studiert und ich verdiene NICHT besonders viel!!!! (muss grad mal als Info genügen...*g*) Es ist also Quatsch zu sagen, dass man diesen Anspruch heutzutage nicht mehr haben darf. Selbstverständlich darf man, wenn man den ganzen Tag arbeiten geht und nicht gerade ungelernter Hilfsarbeiter ist! Doch man dürfte! Er ist nur leider nicht mehr realistisch. Weil es so ist, heißt das aber keineswegs, dass es gut so ist. Und es heißt auch keineswegs, dass nichts dagegen getan werden könnte! Aber man tut nicht! Kündigungsschutz lockern,...Mindestlohn,....man könnte einiges tun. Aber ja ...die Globalisierung.Und die Angst, der Unternehmer könnte zur allgemeinen Feststellung kommen, dass die Menschen doch anderswo NOCH leichter auszubeuten sind! Nun denn läßt man es geschehen und glotzt apathisch auf den Bockmist! Wenn Unternehmen kein soziales Gewissen mehr haben, dann muss man es ihnen eben vorschreiben und andere Anreize (die FÜR Deutschland sprechen) bieten. Aber nicht den hauseigenen Billiglöhner! Als Fazit muss doch aber mal eines gesagt werden: Der H4-ler ist nicht die Ursache der Misere..........sondern nur eine Folge! Und so wie es momentan läuft, wird sich NICHTS verbessern. Weder für die schuftende, noch für die arbeitslose Bevölkerung. Da nützt auch die Tatsache nichts, dass man einen scheinbaren Buhmann gefunden hat. Es lenkt ab und erleichtert zwar, wenn geschimpft und mit dem Finger gezeigt werden kann.....für erstaunlich viele. Nützen tut es aber nichts! Der Mensch (völlig unabhängig, WORUM es geht....auch völlig weg vom Thema Job/Verdienst) braucht POSITIVE ANREIZE! Nur so wird es funktionieren können. Würdest du dein Kind schlagen, zu etwas zwingen, Druck ausüben, so wäre dies ein Zeichen deiner Schwäche. Dieses Beispiel läßt sich momentan problemlos auf die Situation in Deutschland übetragen... Und ich glaube, du weißt wie ich es meine...... LG Flocke


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Falls du mich nun wieder aufklären möchtest: Ich weiß, was "anrechnen" bedeutet. Ja es bleibt etwas "übrig" vom Erwerbseinkommen. Das nur nebenbei, denn ich hatte es oben nicht erwähnt. (weil ich es auch nicht für erwähnenswert halte....!)


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Und dein Posting hat mich mal wieder ein wenig traurig gemacht weil mir wieder eingefallen ist, daß ich es als AE wahrscheinlich nie von alleine schaffen werde, von Hartz4 wegzukommen. Entweder ich finde als ungelernte Frau einen Job in dem ich mindestens 1000€ Netto habe oder ich verlasse meinen mittelmäßig verdienenden Freund und suche mir einen reichen Kerl :-/ Und auch, wenn ich mit meinem Freund und den dann vier Kindern zusammenziehe, sind wir wahrschl. immer noch auf die Hilfe des Staates angewiesen. Das macht mich echt traurig... LG Heike


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hi, anbei die addy ;-) Dass wir diesbezüglich einer Meinung sind, weißt du ja schon... LG, Irina.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, Butterflocke, ich hoffe, Du konntest trotz des Adrenalinspiegels gut schlafen?! Du schreibst, es sei den Unternehmen anzurechnen, dass sie billige Arbeitskräfte im Ausland suchten. Ja, das tun sie. Aber was ist nun mit der Verantwortung der Konsumenten? Wenn wir uns alle an unserem Geiz aufgeilen, dann ist der so geil, dass am Ende wir selbst an unserem Geiz ersticken. Die Produzenten produzieren ja nicht für volle Lager, sondern für volle Taschen. Und wenn der Endabnehmer bitte ja günstig kaufen will, dann ist dem Hersteller jedes Mittel billig. Ich will hier wirklich nicht theoret. VWL-Kaka aufwarten, aber geringer Preis bei gleichbleibender Qualität ist entweder ein Wunschdenken oder aber gleichbedeutend mit Ausbeutung. Unser Wohlstand erfolgt immer zu Lasten und auf Kosten anderer... Tja, die Globalisierung hat eine neue Dimension erreicht. Nach den Stufen Globalisierung des Staates und der Unternehmen befinden wir uns jetzt auf der Stufe der globalisierten Individuen. Und das Medium mittels dessen wir beide und alle hier kommunizieren leiste der Marktverwertung vorschub. 24/7 ist der Mensch Produktionsfaktor. Nun zum Thema Konsumentenverantwortung. Wenn wir wollen, dass Menschen hier in Lohn und Brot stehen, dann müssen wir auch bereit sein, für die hier produzierten Güter mehr auszugeben. Wenn wir aber auf Taiwan, China, Indien etc. in unseren Produktetiketten pfeifen, dann pfeift unsere Textilindustrie und damit die AN aus dem letzten Loch. Aber zur Beruhigung sei gesagt, dass die fahnenflüchtigen Unternehmer (A! Ironie) aus Polen, Tschechien, Slowakei etc. schon weinen, weil die Löhne dort auch explodieren. Der Markt saugt alles in sich auf... Liebe Deinen nächsten, wie Dich selbst. So lautet der biblische Imperativ zur soialen Absicherung. Wenn aber Eigenliebe Eigennutz ist, dann wird der nächste zum Objekt der Bedürfnisbefriedigung. Wie denn nun lösen? LG, AyLe


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hi Ayle, meckern ändert nichts, das wissen wir ja. Aber gefallen muss dieser Kapitalismus ja nicht, oder? Obwohl du natürlich absolut recht hast. Du denkst halt in größeren Dimensionen, die wahrscheinlich auch angebracht sind... Was ist Geld? Ein Tauschobejekt, das gerecht oder ungerecht verteilt werden kann. Logisch, dass, wenn Politker/Wirtschaftsmagnaten die Taschen vollhäufen und für ihre Interessen (wer hat schon Nationalstolz heutzutage? Der "Du bist Deutschland"-Pöbel?) eintreten, der magere Rest dann eben unter der Restbevölkerung aufgeteilt wird. Je gieriger die großen Fische sind, um so weniger bliebt für die anderen übrig. Und Hartz IV, KEINE Mindestlöhne etcpp. sind nur die Auswikrungen, und nicht die Ursachen. Die Ursachen sind viel niederer Natur, die bereits die 10 Gebote, so sie denn eingehalten würden, vermeiden sollten und könnten. Also... was bleibt zu tun übrig? Den eigenen Schweinehund bekämpfen, die eigenen Fehler erkennen, und gegen schlechte Gefühle wie Neid, Missgunst, Hass usw. kämpfen, die guten fördern und zulassen. Der Widerstand fängt beim Einzelnen an! LG, Irina.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Der Konsument kann NOCH ein so verantwortungsvolles Kaufverhalten an den Tag legen und auch versuchen, die Konsequenzen hierbei nicht zu vernachlässigen! Aber: Er muss sich auch DAS leisten können. In einem Land, indem kaum noch jemand vernünftig verdient, Aubildung und Qualifikation scheinbar nichts mehr wert sind, ist eine solche Denkweise zwar weitsichtig und sinnvoll sowie intelligent, aber leider der pure Luxus. Nicht nur das: Es ist einfach unmöglich. Wie soll das ganz konkret aussehen? Familie x verdient zwar nix, obwohl Mutter und Vater eine Aubildung besitzen und beide arbeiten gehen. Sie wollen aber keine Sozialleistungen beziehen, schuften sich also durch, damit sie ihre Familie durchbringen! Urlaub: geht nicht wirklich, Wünsche der Kinder erfüllen: Nur SEHR eingeschränkt..eigenes Heim: ganz weit weg....usw...! Aber wenn ein neuer Fernseher her soll, dann wird natürlich auf gute deutsche Produktionsstätte geachtet, um Arbeitsplätze zu erhalten. Dann zahlt man gerne 200€ mehr. 200€, die der Unternehmer aber leider NICHT(!) in seine Arbeitskräfte investiert! Davon rede ich doch die ganze Zeit..... Warum auch? Warum soll ein Unternehmer, der keinerlei MIndestlohn einhalten muss, seine Billiglöhner besser bezahlen, STATT ganz einfach mehr Gewinn zu machen? Drum sag ich ja.......hier muss mal ein wenig Druck ausgeübt werden. Aber "nach oben" zu treten ist immer schwerer als "nach unten"...... Arbeitnehmer x muss ZUERST mal mehr verdienen, bevor er mehr ausgeben kann! LG Flocke


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, Butterflocke, hier sind wir also beim eigentlichen Theorienstreit. Was soll denn nun zuerst da sein? Das Geld der Unternehmer zum Investieren und dann irgendwann kommt es auch beim AN an oder aber das Geld der AN und dann kommt dieses irgendwann bei den Unt. an?! In diesem Zusammenhang ist es interessant auf die steigenden Sparquoten auf Seiten der privaten Haushalte hinzuweisen. Im Jahr 2005 wurden 10 % des Nettoeinkommens gespart. (Quelle http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2006/p4570122.htm) Soll heißen, dass es auch von dieser Seite zu Verzögerungen des Durchgreifeffektes kommt. Auf Seiten der Unt. herrscht ein Phänomen vor, dass man vllt. so beschreiben könnte: In Dorf A gibt es einen Bäcker. Der verdient seine Brötchen aber schon längst nicht mehr mit Brötchen, sondern mit dem Verkauf von Optionen auf den Verkauf von Brötchen. Ergo, nicht nur Banken machen Geld mit Geld und der Hoffnung auf GEld oder Nicht-Geld, sondern auch jedes produzierende Unt. erwirtschaftet einen Großteil seines Gewinns mit Geld, also mit dem Gegenwert von Gütern. Fraglich nur, wer dann den GEgenwert produziert, wo doch nur Geld gekauft und verkauft wird. Keynes hat das schon richtig erkannt: Geld hat einen Eigenwert. Und wenn der über seine Funktion als Wertaufbewahrungs- und Tauschmittel gestellt wird, dann haben wir ein Problem. Doch noch eines hat Keynes, von dem der Ansatz beim AN anzusetzen, kommt, herausgearbeite: Wirtschaftswachstum und hohe Arbeitslosigkeit schließen sich NICHT aus. Das ist es, was wir erleben. Soll ich sagen ein alter Hut?? LG, AyLe


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ich weiß ja nicht wo Ihr wohnt, aber ich kenne hier bei uns nicht einen einzigen 1€-Job, der gemeinnützig ist!!! Es arbeiten hier 1€-Jobber im Altenheim/Krankenhaus (nein, nicht als Begleiter für die Patienten von A nach B wie es mal gedacht war), Spargelernte, im Supermarkt und kleineren Drogerien als Aushilfe, im Einzelandel etc..pp. Habe sogar schon Schreiben beim Sozialverband gesehen, da brauchte der Alg II-Empfänger eine Ausbildung um den 1€-Job machen zu können. Gemeinnützig....zusätzliche Jobs sind für mein Verständnis was anderes. Bei uns im Sozialvernad häufen sich deshalb schon seit längerem die Beschwerden und das nicht nur von 1€-Jobbern, sondern auch von ehemaligen Arbeitnehmern, die in den betreffenden Unternehmen "betriebsbedingt wegrationalisiert" wurden. lg, sandra PS: AyLe, Du hast mir mit einigen Deiner Posts heute wieder den Tag gerettet!!! Ich liebe sie!!!! ;-)))


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo! Ich kann da 32+4 nur zustimmen, aus eigenener Erfahrung bzw. die meines Mannes. Der Hammer, den wir elebten war, daß mein Mann zu einem sogenannten gemeinnützigen Verein geschickt wurde und dieser ihn wie eine Zeitwarbeitsfirma weiterverliehen haben und dafür kassiert haben!!! Letztendlich mußte er Sonnenkolektoren von irgendwelchen Dächern montieren und diese Firma hätte ihn gerne feste eingestellt und als das der gemeinnützge Verein erfuhr wollten die eine Ablöse haben!!! Damit hatte sich das mit der Arbeit erledigt! Er sollte auch zum Spargelstechen, unser Dorf nennt sich sogar SPargeldorf. Doch an dem Tag als es die Bewerbungsgespräche gab hatte er Führerscheinprüfung (damit er endlich nach einem Job suchen kann, weiß hier im Dorf ist nix, vom Spargel mal abgesehen) woraufhin er dann mal wieder gleich um 30% gesperrt wurde:-(. Habe übrigens bei Rtl Nachtjournal diese Nacht gesehen Spargelstecher verdienen 5,27 Euro die Stunde und das für eine verdammt anstrengende Arbeit. Nun könnten wir ja wieder über Mindestlöhne diskutieren!!!! Oder wenn diese höher werden, kommt wohl eine Diskussion auf, warum der Spargel dieses Jahr so teuer ist!!! LG Nina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

ich sehe viele 1-€-Jobs, die NICHT gemeinnützig sind. Geht nicht! DAS zerstört Arbeitsplätze.....


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Nee, dann heisst es wieder, wir haben so wenig Geld, wir kaufen Spargel bei Aldi - und der ist dann aus Spanien oder wo auch immer her wo billig produziert werden kann. *gggg* Wie ging der Spruch? Was war zuerst da die Henne oder das Ei? ;-) LG!