Wie seht Ihr das??

....somit denke ich dass ich dir diese Frage höchst ausführlich beantworten klann. Patienten die zB auf eine Leber warten weil sie Alk-abhängig waren müssen erst nachweisen dass sie mind ein Jahr trocken sind, dann kommen sie auf die Liste und sonst wird egal ob jung oder Alt nur nach immunologischen Kriterien ausgewählt, wenn ein Match passt oder zumindest annähernd übereinstimmend ist , dann wird er transplantiert. Wir haben auch 70 Jährige rüstige Rentner mit einer Lebenserwartung von immerhin noch 10 Jahren transplantiert. Aber eines werde ich nie vergessen. Wir hatten einen 27 Jährigen auf der Warteliste. Er musste dreimal in der Woche zur Dialyse und es ging ihm aber wirklich hervorragend , so dass er sogar als Fischer an irgendeinem See als Angestellter tätig war. Frisch verheiratet Baby im Anmarsch. Große Freude wir haben ein Niern und Bauchspeicheldrüse für sie Mann kommt freudestrahlend und legt sich unter´s Messer. In dieser Woche hatte der Spezialist der normalerweise transplantiert Urlaub und der Prof hat ihn pers. operiert. Ich brauch nicht zu sagen dass der Prof um Dimensionen schlechter war als sein Oberarzt (der auch neProfessur hatte). Die ersten drei Tage ging alles gut (nieren werden in der Regel in die rechte obere Leiste Transplantiert und die Bauchspeicheldrüse mit Gang an die Blase gekoppelt). Dann klagte er über rechtsseitige Bauchschmerzen . Meine Oberärzte (damals war ich noch ziemlich junge Assistenzärztin) haben reihum den Pat beruhuigt nichts unternommen, das sind die Nachwirkungen von der op das ganze wurde 2 Wochen!!!! verschleppt (ich hab bereits am 5. Tag darauf aufmerksam gemacht-weil ich bei seineer OP assistiert hab, dass er den Blinddarm noch hat, der wird in der Regel auch gleich mitgemacht nach dem Motto :wenn schon mal offen ist.... Aberr dieses Mal keine Blindarmentfernung somit hab ich in den Raum geschmiessen dass wir das auch überprüfen sollten. Tja ich erntete nur ein müdes lächeln. 3 Wochen später starb der junge Mann weil er nen Blinddarmdurchbruch hatte und der ganze Bauchraum bereits infiziert war. Das Organ hats nicht gepackt, Multiorganversagen und er starb. lG Johanna

Danke erstmal. Das ist ja wirklich unglaublich!!! Bestätigt wirklich das Vorurteil "Götter in weiss"! Wäre es soo dramatisch gewesen, das mal zu checken? Lass mich raten, da sind natürlich keine Konsequenzen gezogen worden, bzgl. dieser Ärzte?! Nimmt das einem als junge A-Ärztin nicht ein wenig die, na sagen wir mal Illusionen?

Genau aus diesem grund. Weisst ich kam quasi !"frisch aus dem Studium " und von so einer lassen sich die "alten Hasen" nichts sagen. Heut wo ich Fachärztin bin würd ich auf eigene Faust untersuchungen anstellen da ich sie hätte rechtfertigenm können. Aber da,als war ich grad mal im 2. Jahr. Und seit ich den Job dann länger gemacht hab wurd ich auch den Chefs immer ubnangenehmer denn ich war die Krähe die der anderen doch ein Auge aushacht. Da bist nicht gern gesehen . Damals hat ich auch viiiiel Zeit, war ledig, kinderlos ungebunden. Da hab ich eigentlich im KH gelebt und bin zw. 0.00h nachts und 6.00h mal schnell zum Schlafen heimgefahren außer ich hatte eh Nachtdienst da hat ich dann wenigstens ein Bett mit Dusche in der Klinik *ironieoff*. Und vor allem lag mein Arbeitszimmer und das Labor im Untergeschoss direkt unter meinen 3 Stationen, da ich nebenbei abends forschung machte. Da war ich ungefähr genauso immer präsent wie im Forum *ggg*. Aber ich hab mich auch doppelt und dreifach um die Pat. gekümmert, während ich den dazugehörigen Verwaltungsschreibkram haste ( also ich mein nicht Arztbriefe die sind schon wichtig, aber die 1000 GFormulare die wir pro Pat für die Verwaltung ausfüllen mussten. ätzend. Als ich dann etwa 8 Jahre im Job war und die O-Arztstelle so gut wie in der Tasche, weil mein mein Chef der Professor meiner Doktorarbeit war, für den ich auch einige Forschungsreihen unternommen hab, wurd ich immer "penetranter" und insistierte auf manche Untersuchungen, die die anderen abtaten, aber so manchem das Leben retteten, aber ich bin überall angeeckt und dann ist mein Prof aus gesundheitl. Gründen emeritiert und der neue kam und hat sich seinen O-Arzt gleich mitgebracht. Sie hätten mir zwar gnädigerweise meinen Vertrag um weitere 6 Jahre verlängert ( weil sie wussten, dass ich so ziwemlich in jedem Projekt meine Finger drin hatte, aber dann hab ich gesagt- nein Danke ich passe. Ich reiß mir den Arsch auf damit ein anderer die Stelle kriegt? Und tschüs. Aus diesem Grund würd ich auch nie wieder in einer Klinik sondern nur als niedergelassene Ärztin arbeiten wo ich mein eigener Chef bin oder allenfalls eine Gemeinschaftspraxis. liebe Grüße Johanna

Das kann ich gut verstehen! Da lebt man sozusagen in der klinik, macht Alles und dann Sowas. Wie nett! Gerade die KH-Hirarchie finde ich zum kotzen. Ich kann auch überhaupt nicht verstehen warum so manchem O-Arzt oder Chefarzt die Menschlichkeit abgeht. Ok, man ist vielleicht sehr gut auf seinem Gebiet aber deswegen braucht man doch nicht so eine derartige Arroganz an den Tag legen! z.B. nicht mit KP-Schülern reden oder geschweige denn zun Grüssen. Gottseidank gibt es wirklich noch andere Ärtze die Trotz Mega-Wissen und Fähigkeiten einfach normal geblieben sind und auch mal ein Lächeln auf den Lippen tragen,bzw. dem Patienten auch wirklich zuhören(oder sogar noch zwischen den zeilen lesen können..obwohl das schon fast zuviel verlangt ist:))). Naja, auf jeden fall ist es gut, das Dein Weg Dich dort weggeführt hat, so können wir Dich nämlich mit unseren Fragen und Zipperlein bis zum erbrechen nerven!*gg* Bist ja glaub ich 24h online(hihi), und sofort zur Stelle! LG M.

Arzt ist nman 24h oder gar nicht. Und wenn ich schon hier hock und arbeit kann ich auch eure Fragen (die mich übrigens auch fit halten :-) ) gleich beantworten :-) liebe Grüße Johanna