PrettyInPink
Hallo ich bin seit fast 12 Wochen Mama eines Sohnes. Er ist unser ganzes Glück und ein absolutes Wunschkind. Ich müsste so glücklich sein aber durch die Geschehnisse zurzeit kann ich es einfach nicht. Ich gehe Abends ins Bett und fürchte mich vor einem bevorstehenden Krieg bei uns in Deutschland und stehe mit genau dieser Angst wieder auf. Ich schau mir mein Kind an und weine weil ich Angst habe das jemand kommt und unsere kleine heile Welt und unsere Familie zerstört. Ich ertrage die Nachrichten nur schwer und dennoch muss ich ständig auf dem laufenden sein weil ich fürchte etwas zu verpassen worauf ich hätte reagieren können. Wie geht es euch zurzeit? Treiben diese Sorgen euch auch so um? Oder habt ihr da mehr Vertrauen drin das für uns hier alles gut gehen wird? Ist es nicht schrecklich im Jahre 2022 noch sowas erleben zu müssen? Hat man denn gar nichts von damals dazugelernt das es im Krieg niemals einen wirklichen Gewinner geben kann? Liebe Grüße von einer Sorgen geplagten Neumama.
Ich glaube sehr viele Menschen haben Angst, dass dieser Krieg auch nach Deutschland kommt und Putin vor nichts zurück schreckt. Es ist furchtbar und nicht zu verstehen , wie ein Mann es schafft solch eine Anhängerschaft und Armee in Bewegung zu setzen um Land zu erobern und dabei viele , viele Menschen auseinander gerissen werden und Menschenleben dieser Wahnsinn kostet. Ich bin gerade schwanger und fürchte mich vor der Ungewissheit. Wann nimmt das ein Ende, welche Ausmaße wird dieser Krieg noch annehmen . Selbst wenn Putin sein Ziel erreicht hat , er kann doch dann nicht einfach aus der Versenkung vorkommen und sein erobertes Land freudestrahlend aufbauen lassen. Genau diese Fragen , dessen Antwort keiner kennt machen Angst. Ich möchte mich gern von den Medien distanzieren, aber schaffe es leider auch nicht .
…..alles wird gut.
Wir kriegen nur gerade einen schalen Geschmack dessen, was für die Mehrheit der Weltbevölkerung seit Jahren bitterer Alltag ist. Unser Leben/Gesellschaft wird sich mit Sicherheit massiv verändern, keine Frage, aber es wird in unseren Breitengraden noch immer lebenswert sein, weil kein Mensch (auch Putin nicht) irgendwas davon hat auf den Knopf zu drücken.
Im Gegenteil, Europa befindet sich gerade in einem massiven Emanzipationsprozess und das ist eine nachhaltige Chance.
In diesem Sinne…..dreht die Nachrichten ab, genießt eure Schwangerschaft bzw. den Frischnachwuchs und nehmt hin was kommt. Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben (ich weiß, mein Standardsatz, aber so wahr)
Ich mag deine Glaskugel.
Wow, diesen Satz merke ich mir. Danke
Ja, es ist sehr beängstigend Aber bitte nicht den ganzen Tag Nachrichten schauen, du kannst es eh nicht ändern Einmal abends heute oder die Tagesschau am Abend reicht Versuche dich abzulenken, viel rausgehen, die Zeit mit dem Kind
Ich habe meine Nachrichtenzeiten reduziert. Morgens, während des Tages und im Auto höre und sehe ich mehrmals Nachrichten. Die Tagesschau muss mein Mann alleine gucken, weil ich es zur Nacht hin schwer aushalte. Aber: ich kann mich erinnern, wie es mir ging, als meine Kinder noch Babys und Kleinkinder waren. Ich hatte Alpträume ohne Ende und alles hat mich nächtelang verfolgt!
Meine Tochter ist zwar schon 15 Monate alt, aber ich kann deine Gefühle sooooo nachvollziehen. Ich schaue Sie an und könnte heulen. Tatsächlich schaue ich mir auch keine Nachrichten an. Abends wird gestreamt oder weggeschaltet. 1.weil ich das Leid der Menschen nicht ertragen kann. Das heißt auf keinen Fall, dass es mich nicht interessiert, aber es tut mir zu sehr weh. 2. Weil ich politisch nicht so bewandert bin, mir ein richtiges Bild der Lage zu machen. Ich komme die Woche so ganz ok zurecht. Denk auch immer dran, die Babys merken Unruhe der Mama. Von daher sollten wir die Sonne genießen. Ich komme mit dem Gedanken zurecht, dass es nicht mein Einzelschicksal ist, diese Sorge zu haben und dass es soooo viele Familien, Omas, Opas usw gibt die in Sorge sind. Wenn es dir gut tut, spende doch was, oder zeige anders Solidarität oder tu was gutes. Jeder so wie er kann und möchte. Viele Grüße
Einfach nicht so viel Nachrichten hören/gucken. Ich lebe ganz gut damit, obwohl ich es auch alles schrecklich finde. Wenn es uns auch trifft, werden wir es schon früh genug merken. Ich habe einfach keine Lust auf diese Panikmache über die Medien. Die Leute drehen noch alle durch vor Angst....
Ich mache es so wie ich es bei Corona seit zwei Jahren mache, ich schaue so wenig wie möglich und lasse manches, was mir halt doch durch den Kopf geht, z.B. hier im Forum raus. Ich sah vor nicht zu langer Zeit eine Doku über den Beginn des ersten Weltkriegs und muss leider sagen, dass die Menschen seither nichts, wirklich gar nichts, dazu gelernt haben.
Ich dachte bisher immer blauäugigst, dass sich so monumentale Ereignisse, wie kriegerische Auseinandersetzungen wenigstens über Monate hinweg für alle sichtbar ankündigen müssten. Bei diversen Dokumentationen über den 1. bzw. 2.WK konnte ich gedanklich nie nachvollziehen, wie man im Juli noch fröhlich auf Sommerfrische fahren konnte, wenn doch im November bzw. September drauf das Unfassbare geschieht. Tatsächlich kann ein Wimpernschlag alles verändern.
Ja, es gibt Aufnahmen vom Sommer 1914, kurz vor Kriegsausbruch, wo in Belgien noch Deutsche Urlaub neben Franzosen, Belgiern und Engländern und anderen Nationen machten. Sie tummeln sich da am Strand (in der damaligen, heute manchmal lustig aussehenden Badekleidung, aber wer weiß was sie zu unserer heute sagen würden), sind gut gelaunt und wissen nicht was kurz darauf passieren wird. Damals bekam man ja auch noch wenig von der Weltpolitik mit, die einzige Infoquelle dürften die Zeitungen gewesen sein. Von einem Tsunami, wie 2004, dürfte man in Deutschland erst mit ziemlicher Verspätung erfahren haben.
Mit frischem Nachwuchs und noch voll unter dem Einfluss von Bindungshormonen sind diese grausigen Bilder und Nachrichten sicher emotional noch schwerer zu verkraften. Mit der Angst bist du natürlich nicht allein, es geht nur jeder verschieden damit um. Die einen fangen jetzt an, ihre Notreserven aufzustocken und ihre Papiere zu ordnen (ich nicht, ich bin nicht so der Preppertyp), die anderen hören sentimentale Pazifistensongs aus dem letzten Jahrhundert (zu denen gehöre ich auch), wieder andere retten sich in Sarkasmus oder Spott (da findest du hier auch ein paar), und dann gibt es auch noch die, die zu Hochform auflaufen, weil sie das Ganze aus der Ferne militärisch interessiert beobachten. Mir graust es auch, ich habe zwei Kinder im besten Wehrpflichtalter, gegenüber denen ich sowieso schon seit mindestens zwei Jahren ein schlechtes Gewissen habe, weil ich ihnen eigentlich eine unbeschwertere Jugendzeit gewünscht hätte. Andererseits geht es uns hier wirklich GUT, so gut, dass wir es uns leisten können, noch mit Fassungslosigkeit auf das zu starren, was in der Ukraine passiert und uns auf unsere Werte zu berufen und die Zeit mit unseren Lieben zu genießen. Wir müssen (noch) nicht unsere Siebensachen packen und loslaufen, um unser Leben zu retten, und dieses Szenario wird vielleicht auch nie eintreten. Angst, etwas zu verpassen, muss du ganz sicher nicht haben, die Informationen fließen sowieso stockend, und das Wesentliche bekommt man auch mit, wenn man einmal am Abend oder morgens die Nachrichten sieht. Also mach dir da nicht noch zusätzliche Stress. Genieß jetzt vor allem deinen Zwerg und riech ganz viel an ihm, allein der Geruch von Babys hat doch so was Warmes, Tröstendes, das einem die Sch***welt da draußen grad egal sein kann.
Indem ich versuche, jeden einzelnen Tag so zu nehmen bzw. zu genießen, wie er kommt. Wer weiß, wie viel Zeit mir noch bleibt - dann wäre es ja blöd, sie mir durch Sorgen und Ängste vermiest zu haben. (Diese Einstellung kam mit meiner Erkrankung - das ist kein rationaler Prozess, den man anschalten kann. Ich verstehe jeden, der jetzt Sorgen und Ängste hat. Ich habe aktuell keine.)
ich habe auch keine Ängste, Sorgen zumindest nicht wegen des Krieges oder Corona. Ich bin eher eine Person, die bei schlimmen Dingen, sich keine Sorgen macht, aber bei unwichtigen Dingen sich sehr große Sorgen machen kann. LG maxikid
Meine Söhne sind zwar schon 14 und 17, aber ich bin manchmal auch den Tränen nah, weil ich mir für sie so sehr eine friedliche Welt und Zukunft wünsche. Ja, das Alles macht mir tatsächlich auch Angst. In den meisten Momenten jedoch halte ich es mit zwergenalarm und ihrer Glaskugel. Ich bin im Grunde ein optimistischer Typ und denke, dass wir zwar noch viel Trauriges in Bezug auf diesen Krieg mit ansehen müssen, dass Putin aber vor Angriffen auf das westliche Europa zurück schrecken wird. Liebe Grüße, Gold-Locke
Es ist schwer zu ertragen... Mein Sohn ist gerade 18 geworden und würden wir in der Ukraine leben, müsste er jetzt kämpfen. Wie geht es wohl den Müttern dort jetzt, die ihre Kinder in den Kampf schicken müssen? Der Gedanke an all die ukrainischen jungen Männer, die jetzt in den Tod geschickt werden für so einen sinnlosen Krieg, das macht mich extrem traurig und wütend... Um so schlimmer finde ich all die Relativierer, die immer noch behaupten, der Westen wäre Schuld und Putin wäre provoziert worden. Das ist, wie es im englischen so schön heißt, einfach disgusting.... Nicht, überhaupt nichts, rechtfertigt so einen Krieg. Und schon gar nicht die Angriffe auf die Zivilbevölkerung. Was mir aber Mut macht ist die Tatsache, dass wir in Europa und im Rest der Welt jetzt in dieser Krise so zusammenhalten. Dass Putin durch seinen blödsinnigen Krieg jetzt die EU und die Nato noch stärker gemacht hat. Dass es eine nie dagewesene Einheit gibt, dass sogar die notorischen Stänkerer und Abweichler in Polen und Ungarn mitziehen und ohne Murren die Sanktionen mittragen. Dass die russische Bevölkerung merkt, dass sie belogen und betrogen wird und aufwacht und protestiert (und jeder weiß, was für Folgen das hat, dort werden ja sogar Kinder eingesperrt, die für Frieden demonstrieren). Und die wahnsinnnige Spendenbereitschaft und Hilfsbereitschaft in ganz Europa, das macht mir Mut. Gemeinsam sind wir alle deutlich stärker als Putin in seinem Regime. Traurig sind natürlich einige ewig gestrige Gestalten wie Herr Schröder, der offenbar zu senil geworden ist um zu verstehen, dass sein Freund Putin auch ihn hintergangen hat und mit Millionen gekauft hat....