Elternforum Aktuell

Was würdet ihr machen?

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Hallo ihr Lieben, ich brauche mal wieder euren Rat. Diesmal geht es um meine Putzfrau, die einmal die Woche für 3-4 Stunden zur Grundreinigung kommt. Kurz zum Hintergrund: Wir haben sie fest auf 400 Euro-Basis angestellt, ergo hat sie natürlich auch Urlaubsanspruch. Freitag vor 3 Wochen hat sie sich einen ihrer insgesamt 4 Tage Jahresurlaub genommen (nach Absprache). Freitag vor 2 Wochen sollte sie eigentlich wieder kommen, erschien aber nicht. Ich dachte erst, sie kommt später (kam schon öfter vor, trotz mehrfacher Bitte, dann doch kurz durchzurufen und Bescheid zu geben). Dann habe ich angefangen, mir Sorgen zu machen, weil sie schon älter ist (Mitte 50) und außerdem momentan massive Probleme mit ihren beiden Kindern hat (sie stammt aus Kamerun, und beide Kinder stecken in schwebenden Einreiseverfahren, da viele der behördlichen Auflagen von Kamerun aus nur sehr schwer zu erfüllen sind). Erreichen konnte ich sie allerdings nicht. So, jetzt kommt's: Montag drauf ruft sie mich an, sie hätte "total vergessen", dass sie ja hätte arbeiten müssen und hätte noch einen Tag Urlaub bei ihrer Tochter in Paris drangehängt, weil sie von Seiten ihres Hauparbeitgebers auch noch Urlaub hatte. Das hat mich natürlich schon mal geärgert. Statt aber jetzt anzubieten, den Tag nachzuarbeiten (sie hat in dem anderen Job nur eine 60%-Stelle) erzählt sie mir stattdessen, sie könnte diesen Freitag (also heute) auch nicht, weil sie da einen Auswärtstermin hätte. Ob sie stattdessen den Dienstag darauf kommen könnte. Ich habe ihr zwar deutlich meine Meinung gesagt, dass es mich ärgert, erst so im Nachhinehin Bescheid zu bekommen und dann gleich mit dem nächsten Fehltag konfrontiert zu werden, aber sie ist da ziemlich leichthin drüber weggegangen und hat gemeint, es täte ihr ja Leid, aber anders ginge es nicht. Ich habe mir jetzt natürlich Gedanken gemacht, wie ich damit umgehe - Problem ist, dass ich sowieso nie so richtig super zufrieden mit ihrer Arbeit war und bin, weil sie (sie arbeitet inzwischen 1 Jahr für uns) immer noch öfter mal Murks macht und man sie eigentlich nicht allein lassen kann. Sie arbeitet zwar weitgehend selbständig, aber sie macht manchmal auch gravierende (und teure) Fehler, z. B., dass sie unsere Kunststoff-Duschtrennwand mit der Rückseite eines Topfkratzers traktiert, wie erst kürzlich passiert. Insgesamt ist es zwar besser geworden - ich war relativ zu Anfang schon mal drauf und dran, mir jemand anderes zu suchen - aber wirklich super ist es wie gesagt nicht, und hinzu kommt, dass sie eine echte Tsunami-Putztechnik hat: Wenn sie hier putzt, ist die Wohnung (bis auf meinen Schreibtisch, den lässt sie in Ruhe) eigentlich nicht nutzbar, weil sie erst mal alles aus- und hochräumt und erst am Ende wieder alles in den Normalzustand versetzt. Mit ihr diesbezüglich zu reden, hat bisher nur wenig gebracht. Für mich ist mit dieser Fehlgeschichte irgendwie das Maß voll, obwohl ich ehrlich gesagt auch ein schlechtes Gewissen hätte, ihr zu kündigen. Sie ist eigentlich eine echt nette Frau, die sich auch wirklich bemüht, und sie braucht das Geld dringend. Außerdem ist es wegen ihrer schlechten Deutschkenntnisse für sie nicht einfach, Alternativen zu finden (wir sprechen französisch miteinander). Mein Mann findet weder eine Verwarnung, dass diese Fehlgeschichte ein Kündigungsgrund wäre, sinnvoll, noch hält er es für eine gute Idee, sie zu entlassen. Klar, wir müssten uns dann wieder jemanden suchen und evtl. einarbeiten, aber andererseits war ich jetzt in ihrer Fehlzeit natürlich diejenige, die dann saubergemacht hat (3 Wochen komplett ohne Putzen geht bei unseren Schweinekindern und weiß gefliestem Küchenboden und Flur einfach nicht). Ich bin irgendwie ratlos und hin- und hergerissen. Denn eigentlich beschäftige ich eine Putzfrau ja zur Arbeitsentlastung und nicht, um immer mal wieder "nachzubessern" oder mich über sie zu ärgern, weil's trotz Gesprächen immer noch nicht klappt, aber natürlich auch vor diesem neuen Hintergrund, dass dieser "Job" für sie ja offensichtlich doch nicht sooo wichtig ist. Oder hab ich etwa 'nen übertriebenen Arbeitsethos? Ich würde mir so ein Verhalten in ihrer Position nicht erlauben, ehrlich! Verwirrte Grüße Nicole


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äääääh, sei mir nicht böse, aber ist es für dich so schlimm, mal ein paar wochen selber zu putzen, bis du jemand passendes gefunden hast?


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ich glaube, es geht ihr nicht um´s putzen an sich selber, oder? sondern die Art und Weise der Putzfrau...


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Hi Christine, erst mal: Ich suche ja noch gar nicht aktiv jemand anders... Und dann: "Schlimm" ist das Putzen für mich insofern, als das von meiner Erwerbs-Arbeitszeit abgeht - zur Info: Ich arbeite selbständig von zu Hause aus, tue das vor allem während der Betreuungszeit meiner Kinder bzw. abends, wenn sie schlafen, und mache rein rechnerisch Verlust, wenn ich das Putzen nicht delegiere. Meine Arbeitsstunde kostet nämlich deutlich mehr als die der Putzkraft... LG Nicole


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Hallo Nicole, Aus "deutscher" Sicht kann ich Deine Verärgerung verstehen. Ich weiss aber von meiner Erfahrung in Südafrika und den Nachbarländern (habe dort gelebt), dass feste Zeiten dort ein relativ dehnbarer Begriff sind. Pünktlichkeit hat dort keinen Stellenwert, wichtiger ist, dass (irgendwann mal) die Arbeit gemacht wird. Insofern solltest Du das nicht überbwerten weil da einfach 2 sehr unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen. Wenn sie sich ansonsten bemüht, ist es doch ok. Übrigens, dass sie gewisse Dinge im Haus "traktiert" kenne ich aus meiner Afrikazeit von den "girls" zur Genüge. Das ist üblich, dass man Alles möglichst gründlich abwäscht, ohne Rücksicht auf Verluste. *ggg* Meine Klamotten habe ich deswegen nach einigen Verlusten vor ihr versteckt und selbst gewaschen. *lach* LG, Chrissie


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Hi Chrissie, na, das beruhigt mich ja schon mal ein bisschen. Was ihr "Materialgefühl" angeht, hab ich schon manchmal ein wenig an ihr gezweifelt, sie putzt nämlich vieles nach dem Motto: Hauptsache gründlich gescheuert, egal, ob die verkratzte Fläche dann noch dreckanfäller ist ;-) Hat mich vor allem insofern gewundert, als sie eine ziemlich kluge Frau ist (und als Putzfrau eigentlich total unterfordert). LG Nicole


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.... die "andere Mentalität" ist vielleicht eine Erklärung, aber keine Entschuldigung. Man tut der Frau doch keinen Gefallen, wenn man da andere Maßstäbe anlegt. Ein "kommerzieller" Arbeitgeber würde das garantiert nicht tun, und da wird sie sich dran gewöhnen müssen, wenn sie hier ein Bein auf den Boden bekommen will. Insofern würde ich noch ein Mal Tacheles mit ihr reden und ganz klar sagen, daß beim nächsten Mal die Kündigung fällig ist - und das auch durchziehen. Ansonsten machst Du Dich auch lächerlich. Gruß, Elisabeth.


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Natürlich, das ist klar aber wenn man weiss wie jemand gestrickt, ist es einfacher ihn zu verstehen und man kann es anders klären. Und 100%ig wirst Du die andere Lebensweise niemals wegbringen. Ansonsten würden sich deutsche Auswanderer auch nicht über die Planlosigkeit in anderen Ländern aufregen. :-) Viele Grüsse, Chrissie


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Ne, es wird immer ein "Rest" bleiben. Wobei es vielleicht auch einfach nur wichtig ist, einen Kompromiss zu finden, der für alle tragbar ist. Blöd ist es halt, wenn immer einer mit seinen Lebensgewohnheiten "aufläuft" und der andere einfach so lebt, wie er es gewöhnt ist. Manchmal hilft aber auch ein Hinweis darauf, daß andere Umstände einfach andere Gewohnheiten bedingen. Mein Schwager hatte die afrikanische Angewohnheit, einfach bei Bekannten aufzukreuzen, ohne seinen Besuch anzukündigen. Nachdem er einmal geschlagene drei Stunden bei Minustemperaturen vor dem Haus eines Freundes in London gewartet hat, war das Thema durch *grins*. Eine andere Kultur kann und darf eine Erklärung sein für ein bestimmtes Verhalten, aber es ist keinesfalls eine Entschuldigung. Ich bin natürlich auch gebranntes Kind, und daher vielleicht manchmal etwas radikal. Aber bei meinem Ex habe ich den Fehler gemacht, daß ich ewig alles entschuldigt habe mit der fremden Kultur. Dann saß ich zu Hause, habe mir immer wieder wie ein Mantra vorgesagt: "Es ist seine Kultur, es ist seine Kultur...." und habe mich deswegen auch nicht getraut zu schimpfen, wenn er mal wieder seine Tochter im KiGa vergessen hatte und zwei Stunden nach dem verzweifelten Anruf der ErzieherInnen bei mir im Büro plötzlich freudestrahlend auf der Matte stand. Und irgendwann bricht das dann raus und der Gegenüber versteht die Welt nicht mehr: Es war doch jahrelang okay, ständig zu spät zu kommen oder gleich gar nicht aufzukreuzen, warum ist sie denn jetzt so sauer? Meine Lehre war halt: Entweder es ist für mich wirklich okay, dann sage ich nix. Oder es ist eigentlich nicht okay, dann sage ich was, und zwar sofort. Und dann versucht man, einen für beide tragbaren Mittelweg zu finden. Wobei das so als Lebensweisheit nicht nur für den Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen paßt... Gruß, Elisabeth.


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Ja, das kann ich so blind unterschreiben. :-) In Südafrika lief das System mit schwarz/weiss relativ gut. Die Schwarzen haben weniger verdient und dafür aber auch weniger gearbeitet. In dem Moment wo sich die Machtverhältnisse geändert haben, wurde es untragbar weil Schwarze zwar ihren Arbeitsrhythmus beibehalten haben aber gleichzeitig den Lohn eines weissen Arbeiters erwartet haben. Das funktioniert schlichtweg nicht. Wichtig finde ich es in so einem Fall wie dem geschilderten, dass man WEISS warum der Andere so reagiert bzw. sich verhält. Dann kan man darauf anders eingehen. LG!


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hallo, *mal aus dem rahmen fall* wäre ich in der situation und schon länger mit einigem nicht zufrieden, dann würde ich eine neue putzfrau suchen. denn wenn ich jemanden bezahle, dann sollte er/sie sich schon ungefähr an gewisse regeln halten. lg, sandra


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Hallole, tja, das ist garnicht so einfach. O.k., dass du eine Putzhilfe brauchst, steht außer Zweifel. Schließlich bist du Vollzeit erwerbstätig *malkurzdienicolerehabilitier* ;-) Und - mal ganz nebenbei - *beneid*, denn ich würde mir auch wünschen, beim Putzen mehr zu delegieren als selbst zu schaffen. Bin nur zu geizig dazu ;-( Ich würde versuchen, das Beste aus der gegebenen Situation zu machen. D.h., in einem ganz deutlichen Gespräch deine Standpunkte klarzustellen: also größere Professionalität bei der Termineinhaltung und bei der Putztätigkeit an sich. Was Letzteres anbelangt, würde ich ein paar ganz klare Richtlinien und Erklärungen vorgeben wie z.B. die no gos: harte Fläche des Putzschwammes auf Edelstahl, Plastik und Acryl, klitschnasser Lappen zum Parkettersäufen, Chlorhaltige Putzmittel auf bunten Stoffen zur Fleckentfernung usw. usf. Liebe Grüße von Jacky, die sich gerade eine *kleine Übersetzung* für das Wochenende angelacht hat und jetzt eigentlich gleich wieder drangehen sollte ...


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... ich antworte dir später ausführlicher. Muss hier noch kurz was fertig machen und dann los, meine Kinder einsammeln... LG Nicole