Mitglied inaktiv
Hallo zusammen, Ich habe vor ein paar Tagen überlegt wie meine Kindheit war. Ich habe mich daran erinnert, dass wir stundenlang Gummi Twist, Himmel und Hölle (das mit den Kreidekästchen wo man die Felder abhüpfen muss), Wandfussball, Murmeln und ganz viele andere Spiele draussen gespielt haben. Wir haben auf dem Robinsonspielplatz Hütten gebaut, sind im Rudel unterwegs gewesen und haben Kinderserien wie die rote Zora etc. nachgespielt. Wir haben manchmal den ganzen Bürgersteig mit Kreidezeichnungen verziert. All diese Dinge sehe ich heute überhaupt nicht mehr obwohl wir in einem Gebiet wohnen wo nur Familien mit Kindern leben. Auch bei den Kindern meiner Freundin sehe ich das Alles nicht. Was MACHEN denn die Kids heute hauptsächlich? Täusche ich mich oder hat sich die Kindheit in den letzten 30 Jahren tatsächlich so extrem verändert? Wie epmfindet Ihr das? Viele Grüsse, chrissie
Also, mein Mittlerer (9) befindet sich im Moment mit seinen beiden besten Kumpels irgendwo draußen und baut irgendwo ein Lager. Oder so was. Oder sie kicken. ODer gehen auf Wildschweinjagd (*ggg). ODer sie erforschen die Ammerquelle. Oderoderoder Aber er war schon immer so. Bei Wind und Wetter war er im Kindi eigentlich nur im garten anzutreffen. Jakob (4) ist nicht ganz so. Außerdem darf er noch nicht alleine raus. Aber ich denke, dass er auch ganz ähnlihc tickt. So hoffe ich zumindest. Und von wegen Gummi"hopfen". Wir führen das gerade in der Sport-AG ein. Meinst, dass auhc nur ein Mädchen (von den Jungs ganz zu schweigen) das noch kennt? ODer das 10erle, das auch gerade eingeführt wird...?! Traurig, aber wahr. Da müssen die Kinder durch den Sportverein oder durch den Schulsport mit so was in BErührung kommen, weil sie von alleine gar nicht mehr drauf kommen... Grüßle Silvia
Fumi hat Gummitwist genau so wie ich gelernt: Auf dem Schulhof von den größeren Kindern. Temi kann es von Fumi.
Wir sind ja AG-Trainerinnen und kommen eigentlich vom Handballverein. Und unsere Intention ist es nun mal, den Kindern eine breitenmotorische Ausbildung zukommen zu lassen. Und dabei mache ich dann schon die ein oder andere Beobachtung, dass es nun nicht mehr so ist, wie früher. Auch das Argument, dass Kinder nicht mehr richtig rückwärts laufen können oder auf einem Bein hüpfen, konnte ich schon beobachten. Aber, wir sind dran...
Meiner Ansicht nach hat sich schon einiges verändert. Meine Kinder spielen Power Rangers nach (obwohl beide das höchstens 2 Mal gesehen haben, aber es reicht offensichtlich, wenn die anderen Kinder das kennen). Sonst sehe ich nicht viele Änderungen. Gummitwist - klar, muß ich ständig mitspielen weil Temis Beine zu klein sind Himmel und Hölle - aber natürlich, es gibt da inzwischen noch neue Variationen zu Wandfußball - mangels Wand bei uns nicht zu machen, aber die beiden Bolzplätze im Park sind heiß umkämpft Murmeln - hmm, das jetzt ausgerechnet nicht, aber das habe ich als Kind auch nicht gespielt Einen Abenteuerspielplatz oder sowas haben wir hier nicht, aber die vorhandenen Spielplätze und Parks sind gut besucht. Fumi nimmt mit ihren Freundinnen immer Decken und Schirme mit in den Park, daraus bauen sie sich dann Höhlen. Der Gehweg vor unsererm Haus ist auch immer mit den schönsten Kunstwerken bemalt, bei diesem Wetter geht es nur leider nicht mehr weg. Der Hausmeister hat hin und wieder ein Erbarmen und geht mit dem Gartenschlauch drüber, wenn er den Vorgarten sprengt. Ich finde nicht sooo viele Unterschiede zu früher. Vielleicht wohnt Ihr in der "falschen" Wohngegend? Bei meiner Schwester gibt es sowas auf der Starße auch kaum. Aber die wohnt in einem reiche-Leute-Viertel, wo jeder hunderte von qm Garten hat. Da sind die Kreidezeichnungen und Hüpfekästchen wahrscheinlich hinter den Hecken zu finden. Gruß, Elisabeth. die sich immer freut, wenn sie in der Küche steht und das Kindergeschrei von unten hört
...aber doch ist es so, dass viele Kinder heute sagen, -mir ist langweilig-, auch meine(6Jahre)hat dass schon oft gesagt, irgendwie wissen die Kinder nicht mehr wirklich was spielen ist, oder sie spielen irgendwas aus dem Fernseher nach, eigentlich schon echt traurig, die schön Kinderspiele, die wir alle mal gespielt haben, sind unseren Kids doch echt zu langweilig, traurig aber wahr diese Entwicklung... Manu
Und sie ist wichtig für die Entwicklung. Ich habe mich früher auch gelangweilt. Wobei: Wenn ich ein Buch hatte, war immer alle Langeweile vergessen. Noch heute habe ich immer und jederzeit eine Zeitschrift und/oder ein Buch dabei, selbst wenn ich nur mal eben Temi im KiGa abhole. Aber Langeweile gab es damals auch. Verklären wir ein bissi unsere Kindheit? So á la "früher war alles besser" - ein Satz, von dem ich vor 20 Jahren schwor, daß er mir nie über die Lippen kommen würde *grins*. Gruß, Elisabeth.
waren Gummitwist, Wandfussball (wenn es das Spiel ist, bei dem man den Ball an die Wand wirft, sich dreht und x-mal klatscht, bevor man ihn wieder fängt), Sachensuchen à la Pippi Langstrumpf, Rollschuhfahren, Leiterwägele fahren, Räuber und GEndarm-spielen, Himmel + Hölle der Renner. Außerdem bin ich mit meinem Tretauto rumgedüst (bis ich aus Versehen ne Oma umgefahren hab :-( und habe im nahe gelegenen Wald Behausungen gebaut und bin mit meiner damaligen besten Freundin ins Freibad. Leider konnte ich nicht in den Kiga (weil praktisch nicht erreichbar) und so kenne ich die typischen Kiga-Spiele nicht. Ich kann mich nicht erinnern, jemals im Haus gespielt zu haben. Eigentlich immer draußen. Kaulquappen sammeln war auch mal in, Regenwürmer ebenso, Mäusefallen aufstellen im Dreckberg im hinteren GArten, Schaukeln... Es hat sich, so weit ich das beurteilen kann, schon etwas verändert. Die Spiele sind mehr "vorgefertigt", habe ich das Gefühl, sprich: Kletterturm nebst Nebenanlagen im GArten, Pool, Rutsche. Kreidezeichnungen sehe ich immer noch auf der STraße. Hier bei uns düsen die Jungens meist im Bobbycar (zumindest mein Kleiner), Drei- oder Fahrrad (mein Großer) rum, die Mädels spielen auf Decken mit ihren Puppen. Kleinere Räuberbanden sehe ich hier keine. Die Spielplätze sind recht gut besucht, dort wird auch gekickt. Ich glaube, das Inhouse-Angebot hat sich so derart vervielfältigt, dass die armen Kinderlein gar keine Zeit mehr haben, irgendwelche TV-Serien oder Kinderheldenbücher nachzuspielen :-( Dann wohl eher Stars Wars oder son Zoich (bestenfalls). LG JAcky
°°°wenn es das Spiel ist, bei dem man den Ball an die Wand wirft, sich dreht und x-mal klatscht, bevor man ihn wieder fängt°°° Das ist doch das 10erle, oder? (ZUmindest heißt es bei uns so)
Wird da einfach gegen ne Wand gekickt? LG JAcky
wissen heute nichts mehr mit sich anzufangen. Woran das wohl liegen mag? Hatten wir 24 Kanäle Fernsehen geschweige denn Kindernachmittagsundmorgensfernsehprogramm. Haben wir die Erfahrung machen müssen, schon im zarten Alter von wenigen Wochen in irgendwelche Pekips, dann Krabbelkurse, dann Frühenglisch, Tanzen, musikalische Früherziehung geschleppt zu werden. Babyschwimmen, Babymassage, ohje, man könnte ja was verpassen, das Kind das Abitur nicht schaffen.... Ich bin böse gell, aber wenn ich lese, dass die Kinder sagen "mir ist langweilig", dann freut mich das eher! Mir war auch oft langweilig und kluge Forscher haben herausgefunden, dass die Langweilphasen die kreativsten sind, weil man sich die Kinder was ausdenken müssen, anstatt mal zu konsumieren (Fernsehen und Kinderbelustigung und Nachmittagsprogramme). Wenn unsere Kinder nicht mehr Murmeln spielen, Gummitwist hüpfen oder Fangen und Verstecken, könnte es ja auch daran liegen, dass sie a) meist eh durchgeplant sind oder b) Gameboy und Playstation die Zeit dafür beanspruchen oder c) die Eltern ihre Kinder nicht auf die Straße lassen, weil hinter jedem Gebüsch ein potentieller Kinderschänder sitzt (guckt doch mal ins KIGA-Forum oder ins 1.Schuljahr) und d) die Eltern auch nicht gerade Kreativität vorleben, sondern sich eher selbst vor die Glotze hängen um "abzuspannen". Nur mal so zum Nachdenken. Für die Entwicklung sind wir Eltern verantwortlich. Nicht unsere Kinder. Grüße Tina PS: Allerdings suche ich im Moment noch die richtigen Gummitwistregeln. Mir fallen sie nämlich nicht mehr ein, meine Tochter hat aber ein Hopfgummi geschenkt bekommen (natürlich von Lillifee und nicht wie wir früher aus Bundgummi)
Du schreibst: Allerdings suche ich im Moment noch die richtigen Gummitwistregeln, Ich versuchs mal,alle anderen bitte wietrhelfen: 1. Normal drüberspringen 2.quer stehen und ein Bein aussen eins in der Mitte (hüpfen) 3.mit einem Fuss auf das Gummi treten ...und weiter?? 4.2 mal je gummiseite abwechselnd jeden fuss drauftippen so springend halt 5.Gummi am Fussknöchel haken Drüberziehen zum Dreieck auf die andere Seite auf den Eckpunkt der Gummiseiten treten,mit anderen Fuss ,nach vorne ziehenn loslassen..oder wie und weiter???Keine Ahnung
Irgendjemand hatte hier vor einiger Zeit mal diesen schönen Link reingestellt: Wir waren Helden.... http://www.kidsfun.de/portal/modules.php?name=News&file=article&sid=329
... und dann fällt mir noch das grosse Seil ein wo man immer so Sprüche beim Hüpfen aufgesagt (Teddybär, Teddybär,...) hat... Ich glaube schon, dass sich etwas verändert hat - vorallem scheint es wirklich so zu sein, dass die Kids viel mehr vorgefertigte Spiele spielen und das "Kinderschänder-Argument" spielt bestimmt auch eine grosse Rolle. Wir wohnen eigentlich in einem ganz normalen Viertel, wenn Gärten da sind, dann höchstens so gross, dass man einen Tisch aufstellen kann und das war's dann. Dafür haben wir vor den Häusern Alles autofreie Zone. Da können die Kids super spielen. Deswegen ist es mir ja auch so aufgefallen, dass die Kinder ganz anders als wir früher spielen. Viele grüsse, Chrissie P.s. Wandfussbal ist ähnlich wie das Zehnerle nur wird mit den Füssen geschossen.
mir ist das auch schon aufgefallen. Aber mehr bei den Kindern Deutscher Familien. Wir wohnen in einen Wohngebiet wo ziemlich viel Nationen vereint wohnen. Die Kindern von den Ausländischen Mitbürgern tummeln sich den ganzen Tag draussen. Spielen Völkerball, Schwarzer Mann, Gummitwist usw. oder bauen sich unten den Balkon ihre Lager. So wie wir früher eben. Richtig schön zum zu kucken :) Deusche Kinder sind eher selten mit dabei. Meine spielen hauptächlich mit dem Ausländischen Kindern. Den wenn sie ihre Deutschen Freunde abholen wollen, müssen die entweder zum Tanzen, Handballtraining oder in die Musikschule. Und wenn doch einer mal nichts vor hat, wird die Playstation bespielt. Find ich sehr schade. Einige kennen die spiele von früher gar nimmer. grüsse Tanja
Hi, also diese Beobachtung strifft sich mit der Beobachtung, die ich letztes Jahr machte... Bei einem Fahrrad-Parcours der Verkehrswacht haben eigentlich nur Kinder mit Migrationshintergrund diesen fehlerlos bewältigem können... die deutschen Kinder, die ich gesehen habe waren in Sachen Ballance und Geschicklichkeit absolute Nieten! Die konnten sich kaum auf dem Fahrrad halten! Meine Vermutung hierzu ist das "Taxi Mama" als Ursache für die mangelnde Übung der Kinder... Meine Schwester hat ja auch Kinder als Reitschüler. Die einzigen Kinder, die mit dem Fahrrad kommen, sind eigentlich fast keine Kinder mehr, da sie bereits älter als 15 sind... Bei einigen der Mütter habe ich den Eindruck, dass sie genau diese "Fahrservice-Leistung" als Legitimation für die Nicht-Rückkehr in die Erwerbstätigkeit missbrauchen. Ich denke, hier sind ja fast nur Mütter vertreten... *ggg* Habt ihr mit 13 Jahren euer Fahrrad oder Öffis benutzt, oder seid ihr von euren Müttern durch die Gegend kutschiert worden? Ich verstehe überhaupt nicht, warum Kinder erst zum Pekip, Baby-Schwimmen und Kinderturnen gehen, frühzeitig Rutscheautos, Dreiräder und Fahrräder bekommen und offensichtlich auch beherrschen, wenn sie dann im Schulalter wieder zu "Bewegungslegasthenikern" mutieren... Offensichtlich völlig normale Kleinkinder entwickeln körperliche Defizite, wenn die Freizeitstress-Phase beginnt? Also TV und Computer sind es in meinen Augen nicht nur... LG, W
stimmt Wilma. Darüber habe ich mich erst kurzlich mit meiner Nachbarin unterhalten. Die Kinder werden überall hin gefahren. Wir mussten mit dem Rad zur Schule. Bei uns werden die Kinder selbst im Jugendalter noch mit dem Auto in die Schule gefahren. Das gab es bei uns nur wenn Klassenfahrten anstanden und wir viel zu schleppen hatten. Wir sind bei Wind und Wetter in die Schule mit dem Rad. Hier werden die Kinder sogar zur Bushaltestelle mit dem Auto gefahren. Dabei haben viele gerade mal 200 Meter zu gehen. grüsse Tanja
Hi, klar, heutzutage muss man sich schon etwas ausdenken, um das Hausfrauen- und Mutterdasein sinnvoll zu (er)füllen. Dank der heute zur Verfügung stehenden Technologien ist die Bude um einigeis schneller in Schuss als noch vor ein paar Jahrzehnten. Der hieraus resultierende Freizeitüberschuss könnte zwar für einen selbst verwendet werden, was aber sicherlich Unbehagen bei vielen "erziehenden Müttern" hervorrufen würde. Also wird diese freie Zeit mit alternativen Aktivitäten zu Gunsten Dritter gefüllt. Die Zeiten haben sich einfach geändert - noch vor 200 Jahren hat man Tage gebraucht, um in die nächste größere Stadt zu kommen und dort den Jahrerseinkauf zu tätigen, heute kann ich das in Sekundenschnelle - via Internet. Das Freizeitangebot hat sich vertausendfacht. Spielzeugklassiker gibt es schon gar nicht mehr, weil zu viele Neuheiten Tag für Tag auf den Markt geworfen werden. Und unser Hirn ist noch lange nicht übersättigt. Bevor man also an einen Punkt gelangt, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und zurück zu kompaktieren, müssen noch einige neue Spiel(konsolen) und alternative Freizeitbeschäftigungen erfunden werden... Und ich denke, dass viele Mütter ihren Kindern diese Fülle nicht vorenthalten wollen und deshalb freiwillig darauf verzichten zu arbeiten - wenn sie es sowieso nicht zwingendermaßen müssen. Irgendwann pendelt sich das alles wieder ein, aber auf einem höheren Niveau als bisher. Die STandards steigen einfach nachhaltig. LG JAcky P.S.: ich glaube übrigens nicht, dass sich hier fast ausschließlich nicht erwerbstätige Mütter tummeln
Hi, was die Stammuser des Aktuell anbelangt, hast du wahrscheinlich bezüglich der Quote der arbeitenden Mütter recht, denn die meisten hier gehen, denke ich, einer Tätigkeit nach... ich weiß, dass meine Pauschalisierung aus dem vorigen Posting nie wirklich eine Erklärung für den Bewegungsmangel vieler Kinder sein kann. Dennoch könnte ich hier aus dem Stehgreif einfach mal so 30 Kinder aufzählen, bei denen genau diese von mir so angeführte Beschreibung zutrifft. Natürlich gibt es Kinder, die Leistungssport betreiben und daher zum entsprechenden Trainingsort etliche KM gefahren werden müssen... aber die zählen logischerweise auch nicht zu den "Bewegungslegasthenikern", oder? Ich glaube ganz ehrlich nicht, dass der ausführliche Gebrauch von Playstation & Co. die fehlende körperliche Bewegung wett machen kann! Es ist doch unsere Elternpflicht ein ausgewogenes "Erziehungsmodell" individuell für unsere Kinder zu finden, das ihnen nicht nur eine gute Erfahrungsbasis auf dem Funsektor schafft. In der späteren Arbeitswelt wird ihnen das selten etwas nützen... und ein untrainierter, vorzeitig gealterter und kranker Körper ist doch so viel wert wie "Lebenslänglich", denn einige Gesundheitschäden, die in der Jugend angelegt werden, sind nun einmal irreparabel. Und wenn jemand denkt, dass es ausreicht, wenn sein Kind 1 Stunde in der Woche reitet und zwei Stunden zum Fußball geht ohne sich sonstwie zu bewegen, der wird schnell feststellen, dass die Kinder auch diese sportlichen Aktivitäten sehr schnell an der Nagel hängen werden, weil sie einfach mangels Kondition nicht allzuviele Erfolgserlebnisse hierbei haben werden... Also lieber ein paar wenige Kernangebote und mehr Freizeit, damit die Kinder auch noch Kinder bleiben dürfen! Nur dann werden sie wieder die kindlichen Gewohnheiten aufgreifen, die wir noch kannten... LG, W
Ich sehe nicht ein, mein Kind zum Stubenhocker zu erziehen. Und bei uns im Kuhkaff ist es schon noch so dass die Kinder mitKreide auf dem Zeichnen und dann mit einem Bein h+üpfen, und Gummitwister wie ich halt auch früher. Ich hab im Winter sogar Iglus gebaut *g* (mit anschließender Erkältung).Im Sommer Sandburgen.- Die einzige Sendung an die ich muich erinnern kann war "die Sendung mit der Maus" und am Mittwoch ab 17.00h Kasperl Larifari. Das war´s aber auch schon. Ich mach mit meiner Tochter oft solche Spiele oder das Kindermädchen halt. In der ländlichen Gegend wo ich momentan leb ist sowieso die Zeit stehen geblieben. Kinder machen das gleiche was ich vor 35 Jahren gemacht hatte. Das war auch DER GRUND schlechthin, warum wir überhaupt aus MUC weggezogen sind, weil ich darauf bestand dass mein Kind einen großen Garten und viel Auslauf hat. Ich bin mit der Wiese aufgewachsen: Gänseblümchenkränze oder Wasserleitungen aus Löwenzahnhalmen usw. das will ich meinem Kind doch nicht vorenthalten. Ich denke viele machen es sich einfach zu einfach: da kommt ne X-box oder was auch immer ins Haus und zig Spiele gekauft oder gleich die Glotze angeschaltet. Sind die Eltern selber schuld dran. Nicht die Kinder, denen machzt´s draussen nämlich Spass. liebe Grüße Johanna
Ich bin ab 12 mit dem Rad zum Reiten gefahren. das war 2 Dörfer weiter weg und ca 6 km. Den Berg hinauf (ok, der HEimweg war leichter, *ggg) In den Sommerferien bin ich das jeden Tag gefahren (ich hab dort immer so Hilfsarbeiten gemacht. Wir hatten nicht so viel Geld und so habe ich mir die Reitstunden erarbeitet) Ehrlich? Ich würde das meinen Jungs nie im Leben erlauben. 1. gefährlicher Straßenverkehr, 2. komische Menschen. Grüßle Silvia
hatte ich nicht mit dir die diskussion mit der ausgefüllten freizeit???? meine tochter fährt mit dem fahrrad, jetzt im sommer auch in die schule oder zu freundinnen, ganz einfach, weil ich gar keine lust habe, sie zu kutschieren. sie fährt inliner, sie sind ganz viel draußen, gestern mittag tummelten sich sieben (!!!) weiberlein vor unsrer gartentüre. sie baden im baggersee, wo "nur" blutegel sind und sie machen klingelstreiche. gummihüpfen ist nicht so angesagt...ich habe natürlich immer angst, daß ihr was passiert, aber irgendwann wird man leicht fatalistisch. wir haben keine ps und werden auch nie eine haben. ich bin dankbar, daß ich im münchner outback wohne, ich sehe parallelen zu meiner kindheit in der stadtmitte, in der frühen 70igern. langsam starten die ersten parties, da hole ich sie natürlich ab.
.... was die Innenstädte angeht. Wir wohnen ja wirklich sehr zentral, innerhalb des Mittleren Rings. Meine Kinder sind draußen. Temi seit 17:15 Uhr, als wir vom KiGa wiederkamen. Fumi erst seit 19:15, weil sie da vom Trainig wiederkam - zu dem sie alleine mit dem Rad fährt. Ich habe währenddessen in der Küche das Abendessen gerichtet und mich des Kinderlachens von unten erfreut *grins*. Langsam wird es stiller, die meisten gehen jetzt zu Essen nach Hause, meine beiden werden sicher auch jede Minute auf der Matte stehen und "HUNGER" brüllen. Die Stullen mit Brot stehen auf dem Tisch, dazu gibt es Tee. Eine Idylle, finde ich - Mitten in der Stadt. Nach dem Essen gehen wir noch nach unten vor's Haus. Wenn am nächsten Tag keine Schule ist, sind dann auch noch welche draußen. Wir sind mit Nachbarn verabredet, der Mann hatte versprochen, sich mein kaputtes Fahrrad anzusehen. Da ich kein Auto habe, bin ich darauf angewiesen. Währenddessen werde ich mit der Frau - Leidensgenossin im Hortelternbeirat - etwas quatschen, meine Kinder werden mit deren Kindern noch ein paar Bälle durch die Gegend kicken oder den Weg zum Haus bemalen. Wie ich oben schrieb: Meine Schwester wohnt in einem Reiche-Leute-Viertel. Da sitzt abends jeder auf seiner eigenen Terasse, man sieht seine Nachbarn viel seltener. Gut, ich gebe zu: Die Idylle, die ich vor der Haustür habe, liegt an der speziellen Mischung dieses gerade-eben-noch-nicht-Szene-Stadtteils. Hoher Ausländeranteil, eher linker Mittelstand. Aber ich würde dieses Leben auch wegen der Kinder NIE gegen ein Haus auf dem Land tauschen. Da bräuchten wir dann tatsächlich ein Auto und ich wäre mit Kinder-Herumkutschieren beschäftigt. Fumi kutschiere ich gar nicht mehr, sie fährt überall mit Rad oder Öffis alleine hin. Und Temi muß zwar meistens noch begleitet werden, aber das wird sich auch geben mit der Zeit. Die Freunde, die zu Fuß erreichbar sind - und das sind die meisten - besucht er schon ohne meine Begleitung bzw. er klingelt nur, dann kommen die runter und sie gehen zusammen auf den Spielplatz. Anders kenne ich es von früher auch nicht. Gruß, Elisabeth.
wo ist denn das reiche-leute-viertel? grünwald? ich hab ehrlich gesagt noch nie so richtig downtown gewohnt, wie du... so wie du es schilderst, ist es klasse, aber in schwabing oder in der maxvorstadt kann ich mir das nicht so richtig vorstellen...obwohl...in den hinterhöfen tobt ja z.t. auch der bär... viel spaß noch heute abend!!!
also nachdem ich hier wohl mit zu den müttern mit dem größten altersabstand zum kind gehöre, kann ich eine sehr große zeitspanne zurückblicken. zusätzlich zu dem faktor, dass ich auf dem land aufwuchs, mitten im nordbayrischen urwald quasi, und mein kind demgegenüber in der stadt bzw. am stadtrand. wir hatten früher wenig fertig gekauftes spielzeug, nur di und do eine stunde kinder-tv, wurden nicht mit dem auto herumkutschiert, weil die damals zudem noch viel zahlreicheren freunde/freundinnen eh in der nachbarschaft wohnten und wenig bis kaum professionelles freizeitangebot existierte. mein einziger mrächenparkbesuch war einmal in einem sehr dürftigen märchenwald in coburg, wo grad mal ein dutzend kleine mini-häuschen mit schaufenstern und nachgegestellten märchenpuppen-szenen herumstanden. also haben wir uns selber beschäftigt. die eltern haben sich mit uns eh nicht abgegeben. wir haben im wald gespielt, sind auf die bäume geklettert (ich hatte täglich zecken; waren damals noch nicht verseucht), wir haben klaro viel gummitwist gespielt, auch federball, und überhaupt viel mit bällen, wir haben seifenkisten selber gebaut, sind rollschuhe gelaufen, sind im sommer täglich km-weit zum freibad geradelt, wo wir von früh bis spät im wasser und auf den liegewiesen herumtobten, sind viel in die wälder gestreunt, haben in den fränkischen wildbächen gespielt und sind in den holzstapeln der sägewerke herumgetigert und haben in mühlbächen und wassermühlen gespielt - was heute komplett verboten wäre und auch schon damals gefährlich, aber halt sehr spannend war. etc. etc. viel im haus haben wir kaum gespielt, ich kann mich nicht erinnern. und so viele nachweislich dicke kinder wie heute gabs damals natürlich auch noch nicht, aufgrund der vielen bewegung und der wenigen auswahl und verfügbarkeit von süssigkeiten. ich kann mich auch nicht an ads- oder adhs-kinder erinnern ;-) und heute? die rektorin unserer grundschule fühlte sich immerhin bemüßigt, letzthin in einem elternbrief die katastrophale kondition der kinder anzuprangern, die nicht einmal mehr kürzeste wanderwege am wandertag bewältigen. wenn ich freunde meines sohnes mit von der schule nach hause nehme, per pedes!, dann ist das gejammer schon nach 50 m nicht mehr auszuhalten. kinder-tv gibts rund um die uhr; die auswahl an naschsachen ist mega-unendlich; die tv-werbung speziell für kinder ist gehirnwäsche in reinstform; in jedem zimmer steht ein tv-gerät; die 8-jährigen prahlen schon mit ihren handies und 80 verschiedenen computerspielen; das nachbar-mädchen bedauert ihre freunde und freundinnen, weil sie nicht wie sie 5 mal im jahr weltweit in urlaub fliegen; wenn mein sohn nachmittags seine freunde zum spielen einladen oder besuchen will, sind die praktisch immer mit irgendwelchen kursen jedweder art von geige über französisch für erstklässler bis springseil-kurs komplett ausgebucht. wenn sie sich treffen wollen, müssen freie termine gesucht und vereinbart werden; spontanes verabreden ist eher die ausnahme. ein bekanntenpärchen um die straßenecke haben wir seit drei jahren nimmer gesehen, weil sie ihren zukünftigen fussballstar-sohn jedes wochenende in halb süddeutschland zum spielen herumfahren und begleiten müssen... okay, die mobilität unserer gesellschaft hat natürlich auch vor den kindern nicht halt gemacht. und für den fantasielähmenden konsumterror können sie schon mal gar nichts. aber es ist nie falsch, alle entwicklungen kritisch unter die lupe zu nehmen. und die mobilität bezahlen wir übrigens mit einer der größten geiseln der menschheit nach meiner meinung: dem alles einnehmenden autoverkehr bis ins letzte straßeneck. hier in unserer engen nebenstraße fahren sie manchmal mit bis zu 80 (achtzig) kmh durch - eltern können ihre kinder bis zum schulalter also kaum alleine vors haus lassen. anderes beispiel für veränderungen: unsere frühere alte kiga-leiterin hat immer gesagt, wenn kinder schlecht in mathe sind, soll man sie nicht mit nachhilfe traktieren, sondern wieder auf bäume klettern lassen - das wäre fürs gehirn viel besser. und wenn kinder, wie maleja schon sagte und lehrer und kinderärzte bedauern, nicht einmal mehr auf einem bein hüpfen oder rückwärts laufen können, und wenn bäume praktisch in der lebenswelt von immer mehr kindern nicht mehr vorkommen, ist das kein gutes zeichen und sollten wir vernünftig gegensteuern. die zeit zurückdrehen können wir nicht, aber wir sollten auch nicht jede mode oder jeden trend mitmachen. zu deiner innenstadt-idylle, Elisabeth: ja, diese inseln der seeligkeit gibts noch in den städten, aber leider immer weniger. und nicht weit weg von dir, z.b. am bordeaux-platz, wo wir mal wohnten und den du sicher kennst, siehts schon wieder ganz anders aus, da siehst du keine kinderseele alleine vor der haustür. grüße von der alten mutter ;-)
Da muss ich doch auch noch mal mitsenfen, weil es zufällig so schön passt: wir wohnen fast in der Innenstadt, haben sehr viele Grünanlagen und Spielplätze in der Nähe, die Kinder sind stundenlang draußen, und gerade seit letzter Woche haben wir mit den "Klassikern" unter den Spielen angefangen: Springseilhüpfen zu dritt (2 halten, einer hüpft), Springseilhüpfen alleine, Ball an die Wand werfen, Himmel und Hölle, die Meyersche Brücke etc. Das Alter (5 und 6 Jahre) ist jetzt einfach passend dafür. Viele Sachen können sich die Kinder auch von den älteren Mädchen abgucken bzw. -abhören, wie die Sprüche, die man zum Springseilhüpfen aufsagt. Radfahren können eigentlich alle, egal ob deutsche Kinder oder Kinder mit Migrationshintergrund. Es gibt nach meiner Beobachtung Kinder jeder Nationalität, die morgens mit dem Auto zur Schule gebracht werden und die z. B. nicht in der Lage sind, freihändig eine Treppe hinunter zu gehen. Viele von denen gehen übrigens Nachmittags in einen Hort, wo so gut wie keine Anreize zur Bewegung gegeben werden (kenne ich aus eigener Anschauung). Aber meine Tochter ist mit einer ganzen Clique beim Kinderturnen, und da lernen sie siet kurzem sogar Einradfahren. Bewegung ohne Ende, und jetzt mit den "neuen" alten Spielen noch viel weniger Grund zu Langeweile. Obwohl die ja wirklich kreativitätsfördernd sein soll. Und die Anleitung für Gummitwist hab ich mir auch schon zurechtgelegt, das kommt sicher auch noch dran. Für eine Großstadt ist das alles vielleicht nicht typisch, aber das gibt es eben auch. Viele Grüße Marta
Früher haben Kinder in größeren Gruppen gespielt (Spiele wie Plumpssack oder Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser), aber heute dürfen sich viele Kinder nur noch mit einem Kind verabreden ("3 sind einer zuviel" , "Sonst ist immer einer ausgeschlossen"). Besonders bei Mädchenmüttern ist das weit verbreitet, Jungensmütter sehen das meist lockerer, da Jungens dann ja "sowieso" Fußball spielen. Für viele der alten Spiele braucht man aber mindestens drei Leute. Und spontanes Anholen geht oft auch nicht, da die Kinder Termine haben oder nicht alleine draußen spielen dürfen. LG Dorilys
...und ich kann mich gut erinnern als ich noch mit den Freunden und Freundinnen durchs Dorf gezogen bin und "angestellt" habe. Kennt ihr das? Den ganzen Tag gewartet bis man endlich kurz vor Einbruch der Dunkelheit losziehen durfte.... Heute sieht das aber so aus, das die Kids um 18.00 h schon losziehen und außer Klopapier, Rasierschaum und Senf/Ketchup nix mehr auf die Reihe bringen. Da waren unsere "Streiche" damals harmloser (weil Ketchup auf nem weißen Auto wie beim Nachbarn ohne Witz nicht mehr weggeht wenns mal gut getrocknet iss) aber lustiger. Und wenn nur in der ganzen Straße sämtliche Blumentöpfe vertauscht wurden und morgens der große Rücktausch von den Besitzern durchgeführt wurde. Meiner ging heute gar nicht mit - schließlich gibts' für's Laufen nix, wie an Halloween. Soweit haben wir es schon :-(( Pauline04