Elternforum Aktuell

Waljewa

Waljewa

Tonic2108

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Ich habe das Drama heute live verfolgt. Das war schon echt übel, das arme Kind kann einem wirklich nur leid tun. Was sind das nur für Eltern, die so etwas zulassen? Und schade natürlich auch für die Olympiasiegerin, die geht in dem ganzen Trubel total unter. Passend der Kommentar von Kati Witt (focus.de) ARD-Expertin Katarina Witt ist nach der Kür von Kamila Walijewa in Tränen ausgebrochen. „Es tut mir Leid, aber das ist eigentlich nicht zu ertragen“, begann sie und wurde sehr emotional. „Es ist genau das eingetreten, wovor man sie hätte schützen müssen. Sie ist 15, sie ist ein Kind, es tut mir Leid." Kurz darauf begann sie zu weinen und bat die Kameraleute darum, ob „ihr mal wegschalten“ könnt. „Sie konnte hier nicht gewinnen“, fuhr Witt wenig später fort und sprach weiter über Walijewa. „Man hat sie der Welt zum Fraß vorgeworfen und sie ist daran zerbrochen, daran musst du zerbrechen." Ob man Walijewa, „so ein Talent“, jemals wiedersehen würde, sei unklar. „Ich könnte heulen“, sagte Witt und war wieder den Tränen nahe. „Es ist so verantwortungslos, was hier gemacht wurde.“


Mitglied inaktiv

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Ich verweigere mich Olympia zumindest in den Übertragungen (und gucke mir einen weinende Katharina Witt auch nicht auf YouTube an), aber war das nicht die junge Dame, die mit einem Herzmedikament gedopt wurde? Was heißt hier "der Welt zum Fraß vorgeworfen"? Wenn, dann waren ihr Trainerteam, ihre Nation, ihre Eltern Schuld an der Katastrophe, die da jetzt über sie hereingebrochen ist. Darf ich raten? Medaillenhoffnung nicht erfüllt? Wieso bricht Witt jetzt darüber in Tränen aus, dass sie nicht gewonnen hat? Dieses System ist zum Kotzen, nicht, dass es aufgeflogen ist.


Tonic2108

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Nein, ich glaube nicht, dass es jetzt um die verlorene Medaille an sich ging, bei Kati Witt zumindest nicht. Man hat gesehen wie dieses Kind absolut verzweifelt war. Natürlich sind die Eltern und das Trainerteam Schuld an der ganzen Misere. Unter diesen Umständen hätte man das Kind nicht starten lassen dürfen. Man hat deutlich gesehen, es geht nur um die Medaille, koste es was es wolle, egal ob das Kind daran zerbricht oder nicht. Das war schon krass emotional.


kuestenkind68

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Das Schlimme daran ist ja, dass das alles auf dem Rücken des armen Mädchens ausgetragen wird. Schuld sind doch der Verband, die Trainer und die Eltern, die sowas zulassen. Es ist doch kein Geheimnis, dass in Russland systematisch gedopt wird. Da müsste das IOC, die WADA mal stärker aktiv werden.... Aber das Mädchen tut mir auch leid, obwohl ich trotzdem finde, dass sie wegen der Doping-Vorwürfe gar nicht mehr hätte starten dürfen...


Jari

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Sorry Hase, ich les dich wirklich gern, aber das ist Quark. Kati Witt hat nicht geheult, weil die Sportlerin nicht gewonnen hat, sondern weil das Trainerteam das Mädchen benutzt hat. Die Sportlerin ist 15 Jahre und somit einfach ein Kind, was geschützt werden muss und genau das hat das Trainerteam nicht getan. Und genau das hat Kati Witt angeprangert. Das Mädchen hatte einfach keine Chance dopingfreien Sport zu betreiben, weil die Abhängigkeiten zu dem Trainerteam zu groß ist. Das Mädchen ist wirklich ein wahnsinniges Talent, sie ist eine Künstlerin auf dem Eis und mit dem stattgefundenen Doping, wird man dieses Talent wahrscheinlich nie wieder sehen. Bezeichnend, das die Trainerin nach der Kür das Mädchen nicht einfach in den Arm genommen hat, sondern gefragt hat, warum sie nicht gekämpft hat. Das Mädchen war heute ein Schatten seiner selbst und es ist wahrscheinlich gebrochen und das tut mir persönlich unendlich leid. Und genau das hat Kati Witt in dem Moment gefühlt, und die hatte auch keine einfache Trainerin. Gruß, Janet


Berlin!

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Ja, ob sie hätte starten dürfen ist die Gretchenfrage. das Argument der Richter*innen war, dass es ja unerträglich ist, wenn sie nicht starten darf und sich dann herausstellt, dass sie nicht gedopt ist. Und warum kommt denn ausgerechnet jetzt heraus, dass es eine positive Probe aus dem Dezember gibt?


RoteRose

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DA bin ich ganz bei dir. Meine Meinung ist, dass die Kamila Walijewa nur ein Werkzeug des russischen Trainerstabs ist. Die sehen wirklich, dass die "Kleine" Potenzial hat, ein Super-Talent im Eiskunstlaufen ist, aber das sie noch ein Teenager ist, der noch wachsen möchte, dass wird nicht gesehen. Sie kann nicht immer gewinnen, sie ist ja auch nur ein mensch, der Gefühle hat. Russische Eislauftrainer*innen fand ich schon immer kalt innerlich. Katarina Witt weiß auch wirklich wovon sie spricht. Sie konnte das wirklich nachvollziehen, wie das Mädchen leidet. Deshalb hat sie geweint (und ich auch fast mit, als ich das gesehen habe).


RoteRose

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

"Und warum kommt denn ausgerechnet jetzt heraus, dass es eine positive Probe aus dem Dezember gibt?" Stimmt, dass ist auch interessant, wieso das erst jetzt bekannt gegeben wurde. Zumal, der russische Verband hätte das doch schon vor Olympia sagen müssen oder? Übrigens, ich schätze Katarina Witt sehr


Mitglied inaktiv

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Wie gesagt, ich habe das nicht gesehen. Es klang in Tonics Beitrag für mich nur ein bisschen so, als hätte sie - auch - geheult, dass das Mädel an der psychischen Belastung durch den Stress im Wettbewerb "versagt" hat. Ich habe gar kein Problem mit Frau Witt und wollte ihr nichts unterstellen. Ich finde es nur skandalös, was da überhaupt passiert ist.


Berlin!

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Ich habe das Interview nicht gesehen/gehört und nur Tonics Beitrag gelesen. Und das ist jetzt auch nur Küchenpsychologie. Aber es klang für mich so, als wenn Frau Witt auch über das weint, was ihr selbst geschehen ist. Eine Elitesportschule in der DDR war auch sehr unlustig.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Möglich, dass da auch eigenes mit hochgekommen ist. Sie war ja auch ein Aushängeschild der ehem. DDR, ich meine, auch mal gelesen zu haben, dass sie unter sehr engmaschiger Beobachtung durch die Stasi stand und auch abgehört wurde.


DK-Ursel

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ja natürlich - kannst Du Dir ernsthaft etwas anderes vorstellen? Sie hat selber mal erzählt, daß sie natürlich wußte, daß sie auf eine Art priviligiert war, sie durfte in den Westen, sie bekam eine chice Wohnung, sie hatte viel "westlichen Luxus". Aber das hat doch seinen Preis. Hör Dir doch mal an, unter welcher Bewachung der Skiläufer oder auch Fußballer gestanden gestanden hat, als er /bzw, sie, Plural) bei einem Westturnier beschlossen, im Westen zu bleiben - die mußten auch ihren Stasibewachern durch die Hintertür entfleuchen... Ich denke, Katharina Witt weiß sehr genau, a) was es bedeutet, in diesem Sport derart gut zu sein wie die kleine Eisläuferin schon ist und b) was es heißt, in einem solchen Staat so gut zu sein und in den Westen zu dürfen. Und ganz sicher hat sie auch eine Ahnung davon, was an Doping offiziell oder inoffiziell dort abläuft. Ich vermute mal, daß da weder die Eltern noch und schon gar nicht das Mädel selbst groß gefragt werden, ob sie was wann nehmen soll oder darf - das wird verordnet und gut is. Selbst in der DDR wußten ja viele Sportler nicht, für was und wogegen die Pillen nun waren, die sie nahmen - die eine bekam nochmal andere und fragte nach und bekam eine verlogene Antwort. Und wenn ich mir vorstelle, wie die jungen Menschen a) manipulierbar aufgrund ihres Alters und b) manipulierbar wegen ihrer "Abgeschiedenheit" in Trainingslagern und Eliteschulen sind, dann gibt es bei solchen Dopingfällen nur einen Schurken, und das ist der Staat mit den Trainern und dem ganzen Stab als ausübende Kräfte. Gruß Ursel, DK


Jari

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ich glaube, Katharina Witt ist mit ihrer Vergangenheit völlig im Reinen. Im Hochleistungssport geht es auch nicht ohne Training, Training, Training und das sicherlich auch manchmal über die Belastungsgrenze hinaus. Inwieweit man das bereit ist mitzumachen, muss jeder für sich entscheiden. Auch die Eltern haben da eine große Verantwortung zu. Ebenso das Trainerteam und genau diese beiden natürlichen Korrektive, um eben auch den Sportler vor sich selbst zu beschützen, haben in diesem Fall nicht funktioniert. Die Mutter, ich las, dass sie alleinerziehend ist und der Vater keine Rolle spielt, konnte es vielleicht gar nicht, weil sie diese Welt gar nicht so kennt, aber dem Trainerteam ist da ein großer Vorwurf zu. Und genau das passiert ja jetzt auch., u.a. eben von Katharina Witt. Diese Diskussion ist für den Leistungssport auch ganz ganz wichtig. Ich persönlich habe einfach nur Mitleid mit dem Mädchen. Ich höffe, sie erholt sich davon und findet abseits vom Sport ins Leben nach diesem Drama. Ganz ehrlich diese Geschichte, dass das Glas mit Opas Herzmittel verunreinigt ist, ist ja einfach lächerlich, genauso wie damals diese Zahnpastageschichte bei Herrn Baumann. Gruß, Janet


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich habe mir über die Stasi-Überwachung ehrlich gesagt nie so richtig Gedanken gemacht, folgerichtig ist es natürlich. Aber ich habe sowieso eine extrem zwiespältige Haltung zu Leistungssport, nicht nur in Zusammenhang mit Diktaturen. Gedopt wird sicher überall, man muss wahrscheinlich nur aufpassen, ein Mittel zu nehmen, mit dem man entweder unterhalb der Nachweisgrenze bleibt oder bei dem die Testverfahren versagen, weil es so neu ist, dass es dafür noch keine Tests gibt. Die "kleine Eisläuferin" sieht immerhin im Gegensatz zu den Turnerinnen aus dem früheren Ostblock, die zuerst mit Anabolika klein und leicht gehalten wurden und dann nach dem Ende ihrer aktiven Zeit andere Hormone bekamen, damit sie wieder wuchsen, aus wie eine junge, aber erwachsene Frau. Trotzdem ist das natürlich eine Schinderei sondergleichen, von der man nicht weiß, was sie ihr später an gesundheitlichen Folgen beschert. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht daran, dass die Eltern (oder die Mutter, falls sie alleinerziehend ist) da so genau nachfragt oder hinsieht. Ein Zugpferd ist ein Zugpferd, man ist ja auch stolz auf das Talent und will der eigenen Tochter nicht die Zukunft verbauen - wer mitmacht, sehr gut ist und keine Fragen stellt, dem ist später ja auch die Laufbahn auf der Funktionärsebene sicher. Für Walijewa, wenn sie jetzt in der Olympia-Kür die nervliche Belastung nicht mehr ausgehalten hat, ist dieser Weg vermutlich zu Ende. Das ist schon bitter, wenn man sich überlegt, dass aller Wahrscheinlichkeit nach 11-12 Jahre Schinderei hinter ihr liegen.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Ich mag Frau Witt nicht besonders. Hier hat sie aber mal Recht. Das arme Mädchen. Wenn sie mit 15 um Gold ins rennen geht, muss sie schon sehr viel durch haben und seitdem sie laufen kann trainieren. Und wie man sieht ohne Rücksicht auf Verluste. Wie können Eltern sowas auch noch unterstützen? Ich mache mir schon Gedanken, wenn mein Kind mal nicht zur Klarinette will und da wird ein Kind zum Leistungssport geprügelt. Ich schliesse mich den Stimmen an, die fordern, dass Alter für Teilnehmende auf 18 hochzusetzen.


alba75

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Inwieweit das Mädchen überhaupt wusste, dass das, was sie eingenommen hat, verboten ist, ist auch fraglich. Man kann sie da nicht mit Profis in anderen Sportarten, die gedopt Titel gewonnen haben (da gab es ja einige Skandale in den letzten Jahren) vergleichen. Sie dürfte den Erwachsenen um sie herum vertraut haben. Mir tut sie auch leid.


RoteRose

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Antwort auf Beitrag von alba75

Das habe ich mich auch gefragt, ob sie es wusste, dass das Herzmittel praktisch illegal war was sie da einnahm.


alba75

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Antwort auf Beitrag von RoteRose

Ich denke, sie hat da ihren Trainern usw. vertraut. Wenn die ihr sagen, es ist in Ordnung, wird sie es wohl erst mal so hinnehmen. Schon traurig und auch unverantwortlich, einem Kind so etwas zu geben, nur weil man Höchstleistungen will. Sie wird ja wahrscheinlich auch mitbekommen, was in den Medien oder auch in sozialen Medien über sie geschrieben wird und wird da sicherlich auch Anfeindungen ausgesetzt gewesen sein. Es ist schade, dass sich ein talentiertes Mädchen nicht in Ruhe entwickeln konnte, ob sie jetzt die Nerven hat weiterzumachen ist fraglich.


alba75

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Antwort auf Beitrag von alba75

Edit: Von der gesundheitlichen Gefährdung durch die Mittel, der dieses Mädchen ausgesetzt wurde, will ich mal gar nicht anfangen. Hoffentlich kommt da wenigstens nichts nach.


RoteRose

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Antwort auf Beitrag von alba75

Ohja, da hast du Recht. Auf der einen Seite ist ja schön, dass eine 15jährige so viel Talent hat. Aber man soll auch immer noch bedenken, dass sie ein Kind ist. Die Trainer*innen sollen solche Talente nicht verheizen und auch nicht unter Druck setzen, und schon gar nicht ihnen einreden, dass sie IMMER so gut sein werden. Wenn es man nicht so läuft, dass ist es eben so. Und ihnen noch (unwissentlich?) noch Dopingmittel geben, dass finde ich wirklich furchtbar. Dann frage ich mich, wer eigentlich Europameister*in/Weltmeister*in oder auch Olympiasieger*in usw. werden möchte, die Sportlerin / der Sportler oder die Trainer.


renate48

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Bin jetzt auch nicht der große Fan von Kati Witt; aber da muß ich ihr voll und ganz recht geben. Dasselbe Problem gab`s ja vor Jahren bei den Turnerinnen - das waren ja auch noch Kinder. 1997 hat man dann das Mindestalter wenigstens auf 16 Jahre festgelegt.


renate48

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Antwort auf Beitrag von renate48

... 16 Jahre eigentlich auch noch zu jung ist - ich würde auch eher für 18 Jahre plädieren.


Reh77

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Antwort auf Beitrag von Tonic2108

Katarina Witt hat vor diesem Wettkampf schon angeprangert, dass überhaupt 15 jährige, bzw. Minderjährige bei Olympia starten dürfen. Sie hat vorher angeprangert, dass man gerade viele Eiskunstlauftalente in jungen Jahren aufs schärfste drillt, auf Leistung trimmt, möglichst früh an Olympischen Spielen teilnehmen lässt. Und egal ob sie gewinnen oder nicht, nie wieder von diesen Talenten hört, weil sie mit 20 Jahren schon so ausgepowert und gesundheitlich geschädigt sind, dass sie gar nichts mehr auf Wettkampfebene schaffen. In diesem Zusammenhang sollte man auch das jetzige Interview sehen.


alba75

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Ich erinnere mich noch an Olympia 1994. Damals nahm Katarina Witt nach einer mehrjährigen Pause noch mal an Spielen teil, sie schaffte es glaube ich auch unter die ersten 10, aber man bezeichnete sie in den Medien damals als "Eis-Oma", weil sie "schon" 28 Jahre alt war. Die anderen waren alle ein Stück weit jünger, gewonnen hatte damals dann auch eine 15-jährige. Auch damals wurde schon darüber gesprochen, dass die Karrieren der meisten in diesem Sport so mit Anfang 20 schon vorbei sind. Ich will nicht wissen, wie kaputt die Knochen sind, auch bei denen, die genauso hart trainieren, bei denen es aber niemals zu irgendwelchen internationalen Wettkämpfen reicht.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von alba75

Guter (aber trauriger) Bericht heute auf ntv: "Die russischen Wegwerfmädchen"