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Verzicht/Einschränkung

Verzicht/Einschränkung

KleineMäuse

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Ich habe letztens eine Diskussion mit jemandem geführt, der einen interessanten Blickwinkel hatte. Seine Argumentation war für mich einleuchtend, fühlte sich aber trotzdem falsch an (bin ich von den Medien brainwashed)? Oder hat seine Argumentation einen Haken? Es ging darum: Warum hat sich die Politik dafür entschieden, dass Autofahren so eingeschränkt werden soll? Oder Nutztierhaltung, Fleischkonsum, Flugreisen, Plastikstrohhalme, etc. verteufelt wird? Er meinte, Einfamilienhäuser, Haustiere, Kinder würden mehr oder weniger gleichviel CO2 Ausstoß haben. Also ein Vielfahrer in einer 2 Zimmerwohnung ist "besser" als einer, der mit dem Rad zur Arbeit fährt, und im Einfamilienhaus wohnt und 2 Hunde hat. Warum sollte ich mir mein Auto verbieten/vermiesen lassen (durch hohe Steuern), wo ich doch wenigstens in einer Wohnung wohne? Dass mit den Kindern konnte ich (für mich) widerlegen, aber wer entscheidet, was wichtiger ist: Haustier/Auto/Einfamilienhaus? Warum werden Autos verboten, Haustiere jedoch nicht?


MetaN

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Antwort auf Beitrag von KleineMäuse

Äh, seit wann sind denn Autos verboten? Das muss sehr neu sein, habe ich noch nicht mitbekommen. Zum Glück fahre ich nur Rad.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von MetaN

Oh, ich habe erst diese Woche ein Video gesehen von mehreren Dörfern in den Alpen, da dürfen keine Autos reinfahren. Da muß vor den Dörfern geparkt werden. Auch die einwohner haben ihre Garagen außerhalb und laufen durch das Dorf oder fahren mit dem Rad. Klar geht das nicht überall, aber ich meinte noch zu meinem Mann, dass ich das toll finde. Sowas entschleunigt.


Dots

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So etwas ändert zwar nichts am allgemeinen Autoaufkommen, aber doch am Blick darauf, wie nötig es ist, das Auto jederzeit direkt vor der Haustür zu haben und dafür keinen Meter zurücklegen zu müssen. Und es vermindert den Flächenfraß in der Ortschaft, wenn man zum Beispiel eine Garage für alle am Ortsausgang baut. Hier gibt es ja auch ein Viertel, das so funktioniert, wobei Autoverkehr da nicht verboten ist, aber deutlich nachrangig gegenüber anderen Verkehrsmitteln wie Straßenbahn, Fahrrad und Füßen ist. Auch in der Innenstadt ist das sinnvoll, auch wenn der Einzelhandel behauptet, es kämen keine Käufer mehr aus dem Umland, weil es so mühsam wäre, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Der Entschleunigung kommt das aber sehr entgegen, und die Flächen werden wieder von Menschen genutzt, die aufeinander reagieren können - nicht vom Autoverkehr dominiert, der alle langsameren Verkehrsmittel und die Menschen vor sich hertreibt.


KleineMäuse

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Antwort auf Beitrag von MetaN

Da hab ich mich nicht gut ausgedrückt, verboten ist es nicht, vermiest aber sehr wohl.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von KleineMäuse

bei uns ist es alles erlaubt jeder hat ein Gewissen und handelt wie er denkt. ich finde jeder kann sich einschränken, nur nicht im selben Bereich. mein Lieblingsbeispiel ist immer noch der Wäschetrockner, es ist Sommer und trotzdem kenne ich viele die meinen Wäsche ist nur weich toll und alles reintun. Dafür fahren sie mit dem Rad zum Einkaufen - andere essen kein Fleisch - es ist nicht jede Lösung für jeden praktikabel, ohne Auto könnten mein Mann und ich sofort aufhören zu arbeiten. ich brauche dafür keinen Trockner und keine Klimaanlage, meine Gurken wachsen im Hochbeet....


Miamo

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Wer das entscheidet? Jeder für sich selbst. Außerdem ist nichts von dem, was du hier aufzählst "verboten".


Shanalou

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Wie hast du denn die Kinder widerlegt? Da kommt kein Auto/Haustier/Einfamilienhaus mit.


MamaMarie16

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Die Aussage ist einfach falsch, schlecht durchdacht. Einfamilienhaus verbraucht bei weitem weniger Energie als ein Auto. Merkt man, wenn man beides mit Strom betreibt. Auto (täglich 30 Minuten auf Arbeit und zurück) verbraucht in einer Woche Strom wie das Haus in 1 Jahr. Kinder klar, kann man abschaffen, dann brauchen wir jetzt aber auch nix mehr retten, denn in spätestens 100 Jahren gibt's keine Menschen mehr und bis dahin sinkt die Zahl der Menschen so rapide, dass sich unser Energieverbrauch und die schädlichen Abfälle merklich verringern. Bester Ansatz zur Rettung der Tierwelt! Haustiere? Ok, das ist in unseren breiten Luxus aus kulturellen Gründen, in anderen Regionen der Welt oder einigen Berufen notwendig. Aber mit der Dreckschleuder Auto nicht wirklich zu vergleichen. So viel kann ein Hund gar nicht pupsen, wie ein Auto fossile Brennstoffe auspustet, die CO2 aus Jahrtausenden binden. Er muss auch sein Auto ja nicht verbieten lassen, nur einen vernünftigen Umgang damit fahren. Vll doch mal das Fahrrad nehmen, wenn er nur 2km weg zum Geschäft oder Freund besuchen will?


Lavendel79

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Wo wird denn Autofahren eingeschränkt? Wir bekommen es als absolutes Auto-Land ja nicht mal hin, die Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen zu regulieren im Gegensatz zu so gut wie jedem anderen Land. Wo wird Nutztierhaltung oder Fleischkonsum politisch gesteuert und beschränkt? Immernoch findet man Fleisch günstiger als Gemüse im Laden. Flugreisen? Wer verzichtet/schränkt ein? Die Politik? Nein. Die Fluggesellschaften haben ein massives Personalproblem und anderes. Einfamilienhäuser haben einen hohen Co2-Ausstoß? Aha. Auch ein KfW40-Haus mit Photovoltaik? Vielleicht braucht das Einfamilienhaus weniger Heizung als eine schlecht isolierte 2 Zimmerwohnung und pro Kopf weniger Strom, da Eigenproduktion? Übrigens zahlt auch der Efh-Besitzer Steuern fürs Auto. Ob Haustiere wirklich nötig sind, ja. Das weiss ich auch nicht. Aber wenn sie der Psyche mancher Menschen helfen, die sich sonst einsam fühlen oder Kinder an das Thema "Verantwortung" heranführen. An sich finde ich Haustierhaltung aber tatsächlich unnötig, vor allem wenn nicht mal ansatzweise auf artgerechte Haltung geachtet wird (eine einzige Katze in der Wohnung, Vogel im Käfig, ...)


Monroe

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Das ist ziemlich simpel erklärt. Ein Kuh, die nicht artgerecht ernährt wird (Heu und Gras ist die natürliche Nahrung von Kühen), stößt wenig Methan aus. Zur Methanfabrik wird sie durch die Fütterung mit Soja zum Beispiel und mit Soja wird sie gefüttert, weil es nicht genug Fläche gibt um Kühe artgerecht zu ernähren und weil Soja und Runkeln billig ist. Ein Hauskaninchen, das artgerecht ernährt wird, furzt nicht. Ein Hund der artgerecht ernährt wird auch nicht - da ist dann aber wieder der Haken, dass das nicht ohne Fleisch geht. Ein Auto stößt ja nicht nur CO2 aus, sondern auch andere giftige Stoffe wie Schwermetalle etc. Auch durch den hohen Ressourcenverbrauch beim Bau des Autos ist es eben umweltschädlicher als ein Fahrrad. Zudem stößt das Fahrrad dann im Betrieb keine Abgase aus und produziert kein CO2. ich bin erstaunt, dass du diese Frage anscheinend ernstmeinst.


KleineMäuse

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Antwort auf Beitrag von Monroe

Sein Argument war: Der Ressourcenverbrauch beim Hausbau ist auch viel höher als beim Wohnungsbau (und das Heizen auch, von der Bodenversiegelung ganz zu Schweigen), deshalb verstehe er nicht, dass Ökos selbstherrlich in EFH wohnen und vegan leben und ein Haustier halten (das braucht ja auch unnötig Wasser), aber auf Autofahrer/Fernverreisende schimpfen.


Monroe

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Antwort auf Beitrag von KleineMäuse

Das Hauptargument der Grünen gegen EFH ist eben der Platzverbrauch. Und ja natürlich ist dann mehr Platz weg, Garten ist ja auch noch drumrum. Wenn jeder ein EFH hatte, bräuchten wir noch ein paar Wohnplaneten mehr, denn so viel Platz ist hier eben nicht. Und mir tut es auch wirklich immer sehr leid, wenn ich in Neubaugebieten den kurzen englischen Rasen sehe, der die einzige Bepflanzung ringsum darstellt. Das ist eben der Punkt, weshalb es an den Stellen zu Aufheizung kommt. Null Schatten und kaum Bepflanzung, die CO2 aufnehmmt. Ja, in dem Fall sind EFH eben umweltschädlicher als die Wohnung. Wobei man da aber auch nicht unerwähnt lassen darf, dass die versiegelten Flächen vor Plattenbauten und die unbegrünte Fassade auch keinen Beitrag leisten. Aber allein vom Platz sind sie tatsächlich umweltfreundlicher. Ich Frage mich auch, warum die Grünen dann nicht als Vorreiter anfangen und ihre Luxusvillen abreißen und das Grundstück brach liegen lassen.


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Monroe

Ich hatte geschrieben, dass eine Kuh, die NICHT artgerecht ernährt wird wenig Methan ausstößt. Ich meinte natürlich eine Kuh, die artgerecht ernährt wird.


EinTraumWirdWahr

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Antwort auf Beitrag von KleineMäuse

Wir ziehen demnächst aufs Land. Vorher Kleinstadt. Hier war die Verkehrssituation furchtbar, Supermarkt sehr weit weg und sehr blöd erreichbar, wir fahren hier fast nur Auto. Auf dem Dorf gibt es zwei Buslinien, Supermarkt in Fahrradreichweite - das Haus dort ist wesentlich teurer. Also lassen wir das Auto dort mehr stehen, fahren gezielter einkaufen und nutzen in der Woche das Fahrrad/Bus. Wir hätten auch anders entscheiden können, aber ein Garten und eine bessere Lage des Hauses waren uns wichtiger als das Auto. Andere hätten mit Sicherheit anders entschieden, je nach Lebenssituation passt es eben auch nicht für jeden. Das genannte Dorf in Bayern ohne Autos fänd ich jetzt reizvoll (okay, ich mag Bayern nicht, aber das Prinzip), aber noch vor zwei, drei Jahren hätte ich es niemals so haben wollen. Ohne Homeoffice und mit Schulkind nicht machbar.