Sue_Ellen
https://www.tagesschau.de/inland/arbeitszeiterfassung-stechuhr-urteil-bundesarbeitsgericht-101.html wie findet das die erlauchte forengemeinde? ich finde es wundervoll, da ich seit 22 jahren diese unsägliche vertrauensarbeitszeit habe und es gestrichen habe, da ich immer der mops bin.
Mein Mann hat seit x Jahren Vertrauensarbeitszeit und ist glücklich damit, da kann er auch mal früher gehen oder später kommen oder eben noch abends arbeiten. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich ideal ist - früher konnte er öfter mal tageweise auf Überstunden freinehmen, das fällt jetzt mehr oder weniger weg. Ich arbeite auch regelmäßig zu viel und feiere dann meine Überstunden ab - ich habe aber auch Zeiterfassung, auch am Bildschirm beim Homeoffice.
Warum sollte Dein Mann jetzt nicht mehr frei nehmen können auf Überstunden? Im Gegenteil, wenn er es aufschreiben kann / Stempeln kann , dann sieht er selbst vielleicht auch besser, dass er noch Stunden übrig hat?
grundsätzlich nicht schlimm. wird es aber im nachgang eingeführt hat dass etwas von vorauseilendem verdacht, hier könnte sich jemand nicht an die arbeitszeiten halten. ich könnte mir aber vorstellen dass es die bürokratie vereinfacht , da ja die pflicht zur tglichen zeiterfassung der arbeitszeit besteht
Na ja, seit sie (schon etliche Jahre) Vertrauensarbeitszeit haben, geht man halt davon aus, dass die Mitarbeiter in der üblichen Arbeitszeit auch ihre Arbeit erledigen und dass es soweit "passt", Überstunden-Frei wird da nicht mehr gerne gesehen...
Für mich toll... Früher hieß es, ne Viertel Stunde vor Beginn da sein, die Pünktlichkeit der ' dummen Preußen' wars denn nicht. Ich lach nur über sowas..
Wir hatten vor Corona Zeiterfassung , während und nach Corona Vertrauensarbeitszeit. Ich finde letzteres besser. Das wurde von manchen aber ziemlich ausgenutzt
Für mich toll... Früher hieß es, ne Viertel Stunde vor Beginn da sein, die Pünktlichkeit der ' dummen Preußen' wars denn nicht. Ich lach nur über sowas..
Bin gespannt, wie sie es in gewissen Hierarchien umsetzen. Was passiert mit 10- 20 Überstunden pro Woche... Für kleinere Betriebe, wo bisher früher Start und später Feierabend an der Tagesordnung war, ohne dass die Stunden aufgeschrieben wurden, finde ich es gut. Wir müssen auch im Homeoffice Zeiten genau angeben. War anfangs skeptisch, aber funktioniert auch gut trotz Flexibilität. Gibt man eben 3 - 4 Fenster am Tag an, wenn man zwischendurch mal weg muss. Die 11 h Regelung muss eben eingehalten werden.
wir erfassengenau ich finde und fand das immer schon gut
Vor Corona hätte ich mich darüber gefreut.... Aber: Wir haben seit Corona Homeoffice und Vertrauensarbeit und ich finde es toll. Überstunden schreiben wir auf, können sie jederzeit abbumeln oder auszahlen lassen und es gab noch nie Stress deswegen. Wenn ich mal 6,5 Stunden arbeite, besteht keiner auf den Abzug einer Pause. Oder ich arbeite vormittags und bin um 16 Uhr nochmal in einem Online-Meeting. Keiner schaut dich blöd an, wenn du mittags offline gehst, umgekehrt wird anlassbezogene Mehrarbeit gewürdigt und dann sitzt man halt mal bis abends am Rechner. Es zählen halt die Ergebnisse und nicht die geleisteten Stunden.... Zu tun habe ich genug, von daher lande ich regelmäßig in der Mehrarbeit, aber dann bin ich freitags einfach mal ab 11 weg oder nehme mir 4 Wochen Urlaub wovon ich 2 Wochen als Überstundenabbau deklarieren kann, Ich bin bei meiner Zeiterfassung ehrlich und habe nichts gegen eine Stechuhr (die habe ich auf meinem Handy für mich), aber für mich sind die Pflichtpausen echt ein "Killer".
Finde ich gut und fair. Ich erfasse sowieso schon immer minutengenau, auch von Zuhause vom PC. Bin glücklicherweise noch nie um meine Arbeitszeit beschissen worden.
Mein Chef wird das eh nicht machen. Wär aber auch blöd, weil ich dann ja eigentlich nach Hausbesuchen wieder in die Praxis müsste und mich ausstempeln. Überstunden werden immer aufgeschrieben. Bei meinem Mann wird es aber interessant.
Genau, es arbeitet schließlich nicht jeder an nur einem Ort. Ich betrete die Praxis einmal pro Woche zum Teammeeting, ansonsten bin ich jeden Tag in mehreren Pflegeheimen unterwegs. Das ist lachhaft bis undenkbar.
Machen wir bereits seit Jahren so. Großes Unternehmen weltweit agierend. Anfangs händig in Tabellen, dann Excel-Tabellen und jetzt eine eigene App wo auch die Urlaubsanträge erstellt und Krankenscheine integriert werden. Die Personalabteilung hat dadurch mehr Zeit für andere Aufgaben. Find ich also absolut normal und okay.
Ich habe keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist, ich arbeite wann ich möchte (23,5h) und Abweichungen notiere ich in einem Notizbuch, seit 11 jahren. Das hat noch nie jemand kontrolliert.
Bei uns in der Behörde wurden die Zeiten schon immer erfasst. Früher vom Zettel des Chefs in den PC übertragen, seit ein paar Jahren direkt über's Chip-Terminal. Seit Corona gibt es auch Home-Office, und da kann man sich am Laptop direkt im Zeiterfassungsprogramm einloggen. Das geht auch, wenn man im Büro eingechippt hat und nach einem Termin nicht zurückkehrt. Sehr praktisch. Berechtigte können zusätzlich Buchungen vornehmen. "Betrug" ist immer noch möglich, aber zumindest wird der Arbeitnehmer nicht um seine Stunden betrogen. Diese Praxis der unbezahlten (Pflicht-)Überstunden finde ich unmöglich. Ich hoffe, sowas stirbt aus. Bei meiner Tochter in der Praxis loggt man sich mit Fingerabdruck ein und aus.
Meine Arbeitszeit wird seit Jahren digital erfasst und 1x im Monat bekomme ich darüber eine Übersicht. Das, inkl. Gleitzeit erlaubt schon eine gewisse Flexibilität, welche ich nicht missen möchte.
Das Urteil soll ja keine Gängelung darstellen - sondern dafür sorgen, dass der AG nicht einfach Überstunden als normale Arbeitszeit nimmt. Also nicht erfasst und entsprechend auch nicht in Freizeit oder monetär abgelten muss. Vertrauensarbeitszeit heißt ja idR, es wird gar nix so richtig erfasst - Hauptsache der Output stimmt. Das ist für alle super, die ihre Arbeit in der Regelarbeitszeit schaffen und/oder eh keine Termine mit anderen einhalten müssen. Also zB tagsüber im HO auch mal ein paar Arzttermine wahrnehmen können, Wäsche waschen was auch immer und sich dann halt am Abend noch mal die Tabelle oä vornehmen können. Ebenfalls toll für alle, deren Chef nicht auf die Idee kommt, um kurz vor Feierabend noch etwas ganz Wichtiges reinzuwerfen, dass jetzt zwingend auch noch sofort gemacht werden muss. usw. Gar nicht toll ist Vertrauensarbeitsszeit aber für die, die zB viel zu viel Arbeit aufgedrückt bekommen und immer Überstunden machen. Diese aber im Zweifel gar nicht wirklich nachweisen können. Oder eben die 20 Min. hier, 25 In, dort, die man natürlich nicht wirklich aufschreibt und sich in Freizeit oder Geld wieder holen kann. Ich glaube, das Vertrauensarbeitszeit nicht durch das Urteil plötzlich passé sein muss, wenn es für alle gut klappt. Da wird es schon ein System geben, mit dem man flexibel bleiben kann und dennoch Arbeitszeiten gut genug erfassen. Aber für die, die dadurch eigentlich ständig kostenlos Mehrarbeit leisten, ist es eine Entscheidung, mit der sie auf korrekte Arbeitszeiten bestehen können bzw. ihre Überstunden als solche auch wieder erfasst werden müssen.
Ich finde es gut. Arbeite immer schon so. 15 Minuten Mehrarbeit pro Tag bedeuten bei mir einen zusätzlichen freien Tag im Monat. Bei Vertrauensarbeit gewinnt meiner Meinung nach nur das Unternehmen.
Es kommt doch darauf an, wie es umgesetzt wird. Besteht das Erfassen daraus, die Arbeitszeit im Zeiterfassungssystem selbständig einzutragen, sehe ich keinen Mehrwert für Arbeitnehmer. Wer vom Chef schon vorher Druck bekam, der wird es weiterhin bekommen. Dann trägt man halt weniger Zeit ein
Automatische Erfassungssysteme wären interessant, aber das würden wahrscheinlich auch viele Arbeitnehmer nicht gut heißen.
Im ÖD ist es so, dass falsche Arbeitszeiterfassung neben dem Klauen des Tafelsilbers einer der wenigen Wege ist, gefeuert zu werden. Würde ich never ever tun, egal wie mein Chef rumhampelt und zetert.
das ist nicht nur im öd so....
Das ist nur fair! Und ich finde es gut. So einige Kollegen von mir kommen und gehen wann sie wollen. LG K
Ich arbeite auch schon seit vielen Jahren mit Zeiterfassung.
Seit 6 Jahren sogar in einem Bereich mit Gleitzeit. Zuvor, in dem anderen Bereich, musste man die Überstunden in einem Heft erfassen und vom Chef gegenzeichnen lassen. War er abends nicht mehr greifbar, hat er sich am nächsten Tag "nicht erinnern können".
Ich finde es gut und richtig für die Betriebe, wo eben Arbeitgeber geben gerne mal mehr verlangen und Arbeitnehmer das System ausnutzen.
Und wer im Homeoffice mehr leistet, hat's dann eben schriftlich. So manch einer wird dann nur den Unterschied zwischen gefühlten und tatsächlich geleisteten Überstunden merken.
Ich muss da an meine Tante denken, die bei einer großen Firma mit offizieller Arbeitszeiterfassung gearbeitet hat - und sich abends regelmäßig auscheckte, um dann trotzdem wieder umzudrehen und im Büro weiter zu arbeiten (ab einer bestimmten Position so üblich in besagtem Betrieb, den ich nicht nennen werde). Finde es an sich schon gut und wichtig, weiß aber, dass Firmen trotzdem Wege finden werden, Druck auf ihre MitarbeiterInnen aufzubauen.
Ich würde mir Zeiterfassung wünschen. Ich bin aber Landesbeamtin und habe eine Dienstpflicht, die nicht in Stunden abgerechnet wird. Es liegen gewisse Aufgaben an? Dann müssen sie erledigt werden. Vormittags, Nachmittags, Abends, am Wochenende sowieso am Schreibtisch, und wenn das nicht reicht dann eben Sonntags abends per Videokonferenz. Ich muss mir manchmal vorwerfen lassen, dass ich dafür ja eine recht hohe Besoldungsstufe hätte. Mag sein, aber das relativiert sich, wenn man bedenkt, dass ich statt 42 Stunden (das ist Vollzeit) eben auch mal 50 oder mehr Stunden in der Woche habe. Ich fühle mich aktuell systemisch verheizt und würde mir wünschen, dass ein Zeiterfassungsmodell dies belegt, denn ich weiß, dass es nicht nur mir so geht sondern einem großen Teil meines Berufstandes…
Die zitierte Entscheidung 1ABR 22/21 ist ein Beschluss, kein Urteil. Und eigentlich ging es um das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates, das aber dann nicht besteht, wenn das, was erzwungen werden soll, bereits per gesetz eine Pflicht der AG darstellt. Im entschiedenen Fall wollte der BR die Einführung einer digitalen Zeiterfassung erzwingen. Was er aber nicht kann, weil es eine gesetzliche Pflicht hierzu gibt, ergibt sich bei unionsrechtskonformer Auslegung von § 3 Abs. 2 Nr. 1 ArbSchG. Im Grunde eine durchaus spannende Entscheidung aus dem kollektiven Arbeitsrecht, die gar nicht um die Zeiterfassung an sich ging. Das AG verpflichtet sind, die komplette Arbeitszeit der Mitarbeitenden zu erfassen, also ab Stunde Null, wurde bereits 2019 vom EuGH entschieden. das wurde dann später von einigen Arbeitsgerichten bestätigt. Und jetzt eben nochmal vom Bundesarbeitsgericht, dass aber eigentlich nur jede Diksussion beendet hat und nicht die Pflicht zur Zeiterfassung "erfunden" hat. In vielen Branchen wurde durch de berufständischen Vertretungen bereits länger eine Zeiterfassung vorgegeben. Eine sehr genaue.
*Die zitierte Entscheidung 1ABR 22/21 ist ein Beschluss, kein Urteil* dann beschwere ich mich bei meiner quelle?
Fragst Du mich um Erlaubnis? Ich kann nichts dafür, wenn Dinge falsch in der Presse stehen. Schau auf die HP des BAG. Das ist meine Quelle. Falls Du Dich da beschweren willst: da steht die Telefonnummer der Pressesprecherin.
mann, da glaube ich einmal an eine seriöse quelle der örr und dann ist das nicht mal richtig!!!!