Elternforum Aktuell

Überschuldet sterben

Überschuldet sterben

lilly1211

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Ich habe hier schon so unglaublich oft davon gelesen dass jemand das Erbe ausschlägt weil ein Verwandter überschuldet verstorben ist. Dass es das vereinzelt geben kann wusste ich, mich schockiert aber wie oft es das gibt. Was sind denn dafür die Gründe? Sind das schlimme Schicksale? Oder haben die Verstorbenen einen unpassenden Lebensstil gelebt? Ich möchte wirklich niemandem zu Nahe treten, bitte versteht mich nicht falsch. Es soll keine Kritik an euren geliebten Verwandten sein. Ich selbst zB. habe nie etwas geerbt oder groß geschenkt bekommen, und habe einen ganz normalen Bürojob und nebenher Minijob. Und wenn ich jetzt überlege wann es in meiner Vergangenheit einen Zeitpunkt geben hätte können an dem ich überschuldet sterbe: nie. Jetzt sowieso nicht mehr. Selbst meine Mutter, 66, die es nie leicht hatte, alleinerziehend mit zwei Kindern war was damals echt hart war, mit 50 Jahren schwer erkrankte und seitdem EU Rente und Minijob hat, selbst sie hat keine Schulden und würde zwar kein Vermögen, aber immerhin ein bisschen Geld hinterlassen. Das weiß ich ganz sicher, wir haben nämlich ihre Finanzen gestern anlässlich einer Barzahlung eines Neuwagens (Tageszulassung Hyundai i10, also kein Luxus) durchgerechnet. Niemals hätte sie das Auto gekauft und dafür Schulden gemacht! Oder trügt der Eindruck hier im Forum und es sind gar nicht so viele Menschen die überschuldet sterben? Dass Pflege einen in den Ruin treiben kann ist mir bewusst, aber die hier zitierten Fälle scheinen ja noch selbständig in Wohnungen gelebt zu haben. Und hinterlassen dann Schulden, die die Erben zwar ausschlagen können, wie ich jetzt gelernt habe trifft es dann aber die Vermieter hart. Die können sich diese Verluste auch nicht immer so einfach leisten. Also irgendjemand zahlt dann die Zeche, die Gläubiger gehen leer aus. Kann man das als egoistisch bezeichnen? Wäre es überhaupt realistisch gewesen dass die Schuldner ihren Verpflichtungen noch nachkommen oder war das mit einkalkuliert? Ich bin nicht sicher wie ich das finden soll, so insgesamt.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Ob diese Fälle jetzt so häufig auftreten kann ich dir nicht beantworten. Allerdings stelle ich fest, dass es häufiger Männer sind, die schlecht haushalten und/oder über ihre Verhältnisse leben und oft auch ohne Rücksicht auf Verluste ihre Angehörigen in der finanziellen Abwärtsspirale mit nach unten ziehen. Meine Theorie dazu: Frauen setzen sich weniger leicht dem gesellschaftlichen Druck aus über materielle Dinge etwas darstellen zu müssen und stehen eher zu dem, was sie haben (oder eben auch nicht haben). Dafür definieren sich Frauen m.E. noch immer sehr leicht über ihre Männer, womit sie diese (aus der 2.Reihe heraus) dann doch wieder unter Druck setzen.


Maxikid

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Hier: Erbengemeinschaft, Mietnomade in einem Einzelhaus..jahrelanger Rechtsstreit und viele tausende Euronen Nebenkosten, wären auf mich zugekommen. Nein, danke. Habe verzichtet. Die andere 6 haben dann, nach 4 Jahren, das Haus endlich verkaufen können. LG maxikid


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Interessanter Ansatz! Mich würde es total abschrecken wenn ich mitbekäme dass ein Mann nicht mit Geld umgehen kann, über seine Verhältnisse lebt und Schulden macht. Da wäre ich flott weg. Frauen können besser mit Geld umgehen, ja. Sind aber auch wesentlich häufiger von Armut betroffen, wegen alleinerziehend etc.


Maxikid

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Mein Vater wollte sein Leben lang, nie etwas mit mir zu tun haben. Da war ich nicht bereit, seine Schulden zu begleichen. Nein, Danke. LG maxikid


tonib

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Bei meinen Eltern kann ich das etwas abgemildert auch beobachten: meine Mutter würde niemals über ihre Verhältnisse leben, hat eher unsinnige Angst, sie könnte uns zur Last fallen und verteilt "mit warmer Hand". Mein Vater kümmert sich um nichts, was für ihn unangenehm sein könnte, schwebt in seinen geistigen Sphären und lässt sich gerne in den Schoß der Familie fallen. Die Familie kann dann immer irgendwie ausbügeln oder sich kümmern. Bei Männer ist es nach meiner Erfahrung häufig eine Mischung: sich für einen tollen Kerl halten, der alles im Griff hat und Unannehmlichkeiten (vor allem die Erkenntnis, dass es doch nicht so toll ist) verdrängen.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von tonib

meine Vater wurde mit 56 arbeitslos (Firma machte dicht) Er bekam eine gute Abfindung und lebte davon. Irgendwann, war das Geld aber aufgebraucht und er zahlte nichts mehr (er fiel auch noch in ein Tief, da seine große Liebe verstarb, nicht meine Mutter) Ab da, ging es nur noch bergab. Er war aber schon immer seelisch labil und hat dann dann versucht, wohl alles auszusitzen. Um Hilfe hat er nie gebeten. War ja immer alles in Ordnung. LG maxiikd


tonib

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Das ist natürlich bitter. Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht: ich hatte eine tolle Kindheit, meine Eltern haben mir selbstverständlich das Studium, Auslandsaufenthalte etc. gezahlt, so dass ich jeden Grund habe, dankbar zu sein (bin ich sowieso aus 1000 Gründen), und eine Unterstützung auch für mich völlig ok ist.


Madzie04

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Unserer Mieter (siehe Treat unten) ist, wie mein Mann so „schön“ sagt, mit einer Null gestorben. Die Miete wurde immer pünktlich durch den Dauerauftrag überwiesen. Nach Freigabe der Wohnung haben wir bei der Räumung auch in die Aktenordner geschaut. Seine Frau und er haben immer sehr gutes Geld verdient und dementsprechend auch eine hohe Rente gehabt. Allerdings war das Konto solange seine Frau noch gelebt hatte, immer mit einen 5 stelligen Betrag im Minus. Nach ihrem Tod konnte man auf den Kontoauszügen sehen das der Minusbetrag immer kleiner wurde. Ich hatte mich schon immer gewundert das er ab und zu gesagt hatte seine Frau wäre teuer. Seine Kinder haben das Erbe ausgeschlagen weil sie auch über 40 Jahre nichts mehr von ihrem Vater gehört hatten und auch mit seiner Frau (zweite Ehe) nicht zurecht kamen. Und aus diesem Grund keine eventuellen Schulden übernehmen wollten. Ab und zu war sie auch eine kleine Hexe. Sie hatte mal über eine Woche nicht mehr mit mir gesprochen als wir eine Markise über unserer Terrasse angebracht hatten und sie uns somit nicht mehr vom Balkon aus auf den Kuchenteller schauen konnte. Später haben wir gemeinsam darüber gelacht.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Der Grund, warum ich mich seinerzeit vom (sonst sehr lieben) Vater meiner Kinder getrennt habe. Aber irgendwann wollte ich mit dem Druck, dass der Gerichtsvollzieher meine Sachen wegen seiner Schulden rausträgt, nicht mehr aussetzen.


tonib

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Die Frage interessiert mich auch. Andererseits: wenn das Medianvermögen der Menschen in Deutschland irgendwo bei EUR 70,000 liegt, und die Hälfte der Leute mehr, teilweise viel mehr, hat, dann muss es natürlich auch viele Leute mit Schulden geben. Am Ende des Lebens finde ich das allerdings auch bitter, ich hätte gedacht, das beträfe eher junge Leute.


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von tonib

Ja, rein mathematisch erklärt ist es logisch dass es Menschen mit nur Schulden geben muss. Aber warum? Und eben auch am Ende des Lebens? Und war das denen egal dass sie andere damit in große Schwierigkeiten bringen? Wollten sie es überhaupt je abzahlen und wenn ja, war das Vorhaben realistisch? Wenn ich schon nichts sparen konnte bisher, warum meine ich dann eine Rate begleichen zu können? Neben den wirtschaftlichen Bedenken hätte ich persönlich auch moralische wenn ich meinen Kindern nur Schulden und Probleme hinterlasse. Auch dem Vermieter gegenüber etc.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Ich arbeite in der häuslichen Pflege ,wir haben viele Patienten die nicht von der Zuzahlung befreit sind und trotzdem den Eigenanteil nicht zahlen können. Eine hat monatelang nichts mehr bezahlt,keine Miete ....,die Angehörigen wussten es Andere haben eine arg kleine Rente,dass es eh kaum zum Leben reicht,die leben jahrelang ohne Kühlschrank....die wissen meist auch nicht wo es Hilfen geben könnte Ich sehe häufig dass Altersarmut Realität ist,es wird noch schlimmer weil ab Jahrgang 2002 die Hinterbliebenenrente von 60 auf30% gekürzt wurde Als Angehörige würde ich so ein Erbe definitiv ausschlagen Ja für die Vermieter ist es hart,war es in andern Fällen aber auch,meine Eltern hatten eine Dame die von damals Sozialhilfe lebte,die zahlte keine Miete und hat das Geld so verbraten,die Klage mussten meine Eltern zahlen und es hat lange gedauert sie los zu werden Einmal waren es Mietnomaden,die Wohnung muss ewig zu bleiben bis man was machen darf und dann sitzt man auf 10.000 und mehr Kosten wird entrümpeln und Sanieren(sie haben die Wohnung trotzdem geöffnet weil sie wussten die halten jede Menge Mäuse,nicht auszudenken wenn die die zurück gelassen hatten,danach mussten sie wieder zu machen,das Ordnungsamt kam dafür ) Man hat als Vermieter leider oft das Nachsehen,besonders wenn man eben nur die eine Wohnung hat die man vermietet und denkt dass ist noch einen Art Altersabsicherung Viele die im Alter Schulden haben haben keine Chance da wieder raus zu kommen,und das sind nicht unbedingt Leute die Faul waren,überleg nur Mal was eine Friseurin nur verdient, dementsprechend ist auch hinterher die Rente,oder wer aufgrund von Krieg und den damaligen Zuständen einfach nur gearbeitet hat weil Bildung eben auch Mangelware,der aber eben aufgrund dessen wenig verdient hat,so lange es der Verdienst ist reicht es irgendwie zum Leben Wer Krank wird und Arbeitsunfähig ist sicher auch sehr schnell betroffen. Wenn dann im Alter noch eine Demenz und Überforderung dazu kommt dann ist das manchmal nicht mal pure Absicht sondern sie haben einfach gar keinen Überblickehr,verstehen viele Schriftstücke auch gar nicht mehr..... Es gibt auch Angehörige die das Auflaufen lassen,eine Dame hat den Pflegevertrag unterschrieben,der Sohn hat wer weiß was an Leistungen haben wollen im Wissen die Mutter hat das Geld gar nicht,als es ums Bezahlen ging sagte er dreist er habe ja nichts unterschrieben und bei der Mutter sei ja nichts zu holen


lilly1211

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Klingt einleuchtend ja. Die Kriegsgeneration habe ich allerdings ganz anders erlebt. Mein Opa, Sudetendeutscher, kam erst nach 1950 aus der Kriegsgefangenschaft aus Russland. Er kam nach Oberbayern, warum auch immer. Keine Ausbildung, nichts. Er hat als Helfer bei einem Gemüsehändler angefangen, später dann Hausmeister an einer Schule. Meine Oma wurde dort Putzfrau, ging nebenbei noch kellnern. Bis zu ihrem Tod 2002 und 2005 hatten sie keinen Führerschein und nur eine kleine einfache Wohnung, aber tatsächlich kleine Ersparnisse. Sie hätten niemals Schulden gemacht, haben meine Mutter und ihre Schwester in den 50er Jahren in einer Wohnung ohne Heizung und Bad aufgezogen und Tag und Nacht gearbeitet. Das mit den Schulden wurde glaube ich erst später gesellschaftsfähig.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

meine einen Großeltern, haben z.B. für ihr Haus erst alles komplett zusammengespart und dann mit 60 gebaut. Da waren beide schon fast in Rente. Haus komplett bar bezahlt. Meine anderen Großeltern, kamen aus Litauen, hatten dann aber schnell ein riesen Grundstück mit 2 kleinen Holzhütten drauf. Ohne Heizung etc. Dann musste neu gebaut werden, aber nicht klein und fein...nein ein Haus, so groß wie eine Villa. Und dann eben mit deren kleinen Einkommen (konnten aber sehr sparsam Leben) und meine Eltern. Damals am Anfang hat das super funktioniert, aber die Preise stiegen, meine Eltern mussten auf zu vieles Verzichten, Scheidung....Tod meiner Großeltern. Meine Mutter mit einem kleinen Einkommen, konnte das Haus nicht halten, hat es aber sehr lange probiert. Meine Großeltern waren BJ 1919, warum haben die nur so extrem groß gebaut und alles ohne Ansparung. LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Was machst du aber wenn dein einziger leiblicher Sohn noch zu deinen Lebzeiten alles Geld aus der Wohnung schafft und dich dann in ein Heim steckt was du nicht mehr bezahlen kannst Meine Oma hat ihr ganzes Geld immer im Haus verteilt gehabt,sie musste um eine Beerdigung zu zahlen Mal eben drei Schränke öffnen dann hatte sie es zusammen,als sie dement wurde und obendrein kaum noch sehen konnte hat ihr Sohn wohl alles geholt und als nichts mehr da war konnte er sich auf einmal nicht mehr kümmern,sie ist ohne einem Cent der übrig war gestorben,zwar nicht verschuldet,aber trotzdem Bettelarm.(sie ist meine Stiefoma und aus verschiedenen Gründen haben wir es nicht eingesehen da was rein zu buttern,sie hat meine Ma als Kind misshandelt und war einfach nur durch in durch garstig )


Mitglied inaktiv

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Eine Statistik kann ich natürlich auch nicht aus dem Ärmel schütteln, aber Überschuldung hat m. E. nicht so viel mit der tatsächlichen finanziellen Ausstattung zu tun als mit einer Mischung aus "Mit Geld umgehen können" und Wechselfällen des Lebens. So wie im Fall meiner Mutter, sie hatte einfach ein Riesen-Pech. Meine Mutter war in der Privatinsolvenz, als sie gestorben ist, sie hatte die Überschuldung also immerhin geregelt, sodass es einen Ansprechpartner gab, sie hat nur das Ende der 7-Jahres-Frist nicht erlebt, weil sie sehr jung starb. Bei ihr kamen verschiedene Faktoren zusammen: Sie hat nach der Scheidung von und Auszahlung durch meinen Vater selbst in eine (sehr schöne, aber in einer nicht besonders strukturstarken Gegend gelegene) denkmalgeschützte Immobilie investiert, bei der sich trotz Begutachtung erst viel später herausgestellt hat, dass gravierende Mängel an der Bausubstanz vorlagen. Die Sanierung hätte Unsummen verschlungen, Abreißen ging nicht wegen Denkmalschutz und Anbau an ein weiteres, bewohntes Haus, das sonst abgesackt wäre. Später bekam sie ein Jobangebot 500 km weiter weg und musste die marode Immobilie vermieten, hatte einmal einen Mietnomaden und hat dann mit Ach und Krach jemanden gefunden, wo sie mit den Mieteinnahmen die laufenden Kosten wenigstens anteilig zahlen konnte. Trotzdem wurde das Loch irgendwann so groß, dass sie es nicht mehr stopfen konnte, obwohl sie gut verdient hat.


tonib

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Das ist ja furchtbar - und das tut mir auch immer so leid (auch in anderen Szenarien), wenn Leute versuchen, das dann auszugleichen, obwohl es gar nicht realistisch machbar ist, aber sie sich verantwortlich fühlen. Und andere bestellen, was das Internet hergibt, haben drei Hunde und vier Kinder und fühlen sich für genau gar nichts in der Pflicht.


lilly1211

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Ja! Exakt das empfinde ich auch.


Mitglied inaktiv

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Ja, letztendlich ist ihr genau diese Haltung zum Verhängnis geworden. Sie war aber auch gleichzeitig sehr stolz und wollte sich nicht helfen lassen, Angebote hätte es gegeben (wobei wir Kinder damals noch beide studiert haben, also finanziell nicht aushelfen konnten).


Häsle

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Mein Ex war schon immer der Typ, und ich bin ziemlich sicher, dass er auch verschuldet sterben wird. Außer er findet doch noch eine dumme reiche Frau. Gewisse Talente hatte er ja Der konnte noch nie mit seinem Geld umgehen. Als wir zusammenzogen, war sein Nettogehalt doppelt so hoch wie meines. Wir haben alle Ausgaben hälftig geteilt. Mir blieb genug für Urlaube usw. übrig, er hatte ständig Schulden bei seiner Mutter. Alkohol, Zigaretten, PC-Kram waren die größten Ausgaben. Seine nächste Freundin hat ein Kind von ihm bekommen. Die Beziehung hat nicht lange gehalten. Unterhalt bekam sie von ihm nicht, weil er kein Geld und viele Schulden hatte. Ich höre ab und zu noch was über ihn von gemeinsamen Freunden. Es ging in den letzten zwanzig Jahren nur noch bergab. Er hat (noch) Arbeit, war privatinsolvent, hat aber nix daraus gelernt.


Reh77

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Keine Ahnung, wie häufig Überschuldung vorkommt. Ich kenne beruflich viele, die hochverschuldet sind. Und bei fast allen hat es klein angefangen. Angefangen mit Dispokredit, der hohe Zinsen hat. Ein "freundlicher" Bankangestellter bietet eine Umschuldung an. Ratenzahlung niedrig, klingt gut. Aber viele merken dabei nicht, dass sie deutlich mehr zurückzahlen müssen, als bekommen. Dann geht im Haushalt etwas kaputt, statt mit der Bank zu reden geht es wieder in den Dispokredit. ... Was mir aufgefallen ist, viele, die am oder unter der Armutsgrenze leben, sind gut mit Technischen Geräten ausgestattet. Da steht kein kleiner Fernseher sondern ein großer teurer. Dazu dann verschiedene Medien Abos. Da steht kein einfacher PC sondern ein Gaming PC. Oft kommt im Gespräch heraus, alles auf Kredit gekauft. Selbstverständlich trifft das nicht auf alle zu. Aber durch die vielen kleinen oder größeren Anschaffungen entstehen oft mehrere Kredite, die alle zurückgezahlt werden müssen. Oft noch abbezahlt werden, wenn die Geräte schon nicht mehr funktionieren. Und ob Frauen wirklich besser mit Geld umgehen können, bezweifle ich.


Bosna

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Ich kenne zwei Fälle im familiären Bereich. Der eine starb durch Suizid . Er hatte 40000€ Schulden. Er war auf diversen Seiten im Internet die viel Geld verschlungen. Trotz Arbeit und Unterstützung der Familie sah er keinen anderen Ausweg. Sein Bruder lebt im betreutem Wohnen , hat einen Betreuer. Und würde sein Geld mit vollen Händen ausgeben. Wenn sein Betreuer nicht aufpassen würde, wäre bald alles weg. Auch da das Problem mit den teuren diversen Seiten im Internet , die nicht möglich sind sie zukündigen .


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von Bosna

Was haben wir nur für ein Glück dass das rub nichts kostet Nein im Ernst, was sind das denn für Seiten? Pornos? Oder wofür zahlt man da?


Pamo

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Mit der Währungsreform zum € wurden die Renten faktisch halbiert. Das hat Altersarmut generiert und Konsequenzen gehabt. Und natürlich die vielen, vielen Frauen, die nicht für sich gesorgt haben, sondern ihre geringen Rentenansprüche sogar noch haben auszahlen lassen ("Gardinengeld") - viele von denen sind armb und insolvent. Und es wächst eine neue Generation armer Frauen heran, gedankt sei den Minijobs und der Vollzeitarbeit der Männer finanziert durch Teilzeitarbeit ihrer Partnerinnen.


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Naja das Thema hatten wir ja bereits öfter hier. Ich werde es niemals verstehen wie jemand sowas macht ohne sich entsprechend Rente einzahlen zu lassen etc. Auch immer diese extrem dummen Fragen wie jemand Kinderbetreuung organisieren kann und dabei unantastbar voraussetzt dass es ausschließlich IHRE Sorge ist weil der Mann ja arbeitet.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Pamo

> Mit der Währungsreform zum € wurden die Renten faktisch halbiert. Steile Behauptung... > "Und natürlich die vielen, vielen Frauen, die nicht für sich gesorgt haben... Und es wächst eine neue Generation armer Frauen heran, gedankt sei den Minijobs und der Vollzeitarbeit der Männer" Ah ja. Wieso betrifft es nur die Frauen? Im Scheidungsfall werden die Rentenansprüche ausgeglichen; Zugewinn kommt noch oben drauf (wenn da nach 20+ Jahren Ehe nichts da ist, ersatzweise ein fast abbezahltes Haus, würde ich mich fragen warum).


Pamo

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Vielleicht weil diese Frauen einen stärkeren Kinderwunsch haben als ihre Partner und deswegen mehr zu geben bereit sind? Dagegen spricht: Dann müssten sie auch einen stärkeren Putz-, Bügel-, Schwiegerelternpflege- und Einkaufswunsch haben. Denn auch diese Ehrenämter werden bereitwillig ergriffen, damit der Partner ungestört Karriere machen kann. Irgendwie fehlt mir das Gehirnteil, um das nachzuvollziehen....


tonib

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Du hast natürlich recht, und das kann man gar nicht oft genug ansprechen. Trotzdem ist es im Einzelfall schwierig, das durchzusetzen, vor allem, wenn das ganze Umfeld so handelt und die Familie auch keine Unterstützung in dieser Richtung ist.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Pamo

> Irgendwie fehlt mir das Gehirnteil, um das nachzuvollziehen.... Selektive Wahrnehmung?


Pamo

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Antwort auf Beitrag von tonib

Ja, es ist (wieder) gesellschaftlich anerkannt, sein Leben so zu führen. Backlash eben.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Es gibt leider weite Teile der Bevölkerung, in denen das nie ausgestorben ist. Und es ist nicht nur das "klassische" Milieu der traditionellen Landbevölkerung mit typischen Frauen- und Männerberufen, ich habe mit Maxikid und Pauline-Maus auch schon ausgiebig darüber debattiert, dass das auch in urbanen, akademischen Milieus immer noch ein typisches Denkschema ist.


Pamo

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Das ist ja gerade das Verwunderliche. Diese Frauen sind weder ungebildet noch dumm. Aber anscheinend ignorant. Wenn das Thema aufkommt, werden sie oft aggressiv.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Pamo

"Warum so aggressiv? Ich hab doch gesagt, dass Du weder dumm noch ungebildet bist - bloß ignorant, mit einem gewissen Hang zum ewig bügelnden, Feudel schwingenden Hausputtel, den Töchtern ein schlechtes Vorbild, mit Söhnen ohne Respekt für Frauen, Verräterin an allem was von Frauen für Frauen erreicht wurde ..." Hat ja prima geklappt mit der staatlichen Fürsorge für die Kinder, während Corona, aber auch davor schon


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Wen meinst du denn mit "diese Frauen"?Falls du die klassische hausfrau meinst, dann kann ich schon verstehen, warum der selbstverteidigungs Modus bei den angesprochenen anspringt. Niemand urteilt so krass über Frauen wie andere Frauen. Warum muss das sein? Ich bin ja bekanntermaßen auch hausfrau, mein Mann zahlt meine privaten Rentenversicherungen (nicht in die gesetzliche, wir kommen beide aus der privaten versicherungsbranche und wissen, dass auf die gesetzliche nichts zu geben ist). Wir haben das andere Modell versucht, und mit seinem nicht 08/15Job und mit den Belastungen die es für mich bedeutet hat, ging es einfach nicht. Es muss den Kindern gerecht sein und das geht muss daran geschafft werden . Wenn beide für beide zuständig sind , dann macht keiner irgendetwas gescheit. Hausfrauen sind diejenigen, die im Zweifel mit euren Kindern in der Schule für Weihnachten gebastelt haben, die ihr mal fragt, eure Kinder früher mit heim zu nehmen, die mit ihren Tieren in die Horte und Schulen gehen und dort euren Kindern mit ihrem Therapie Tier helfen. (Aus aktuellem Anlass erwähne ich das... Ich befinde mich derzeit mit meinem Hund nämlich in einer Ausbildung zum therapiehund, auf eigene Kosten. Der Spaß kostet mich über 400 € und dann jährlich 48 € mitgliedsbeitrag, damit sie als lesehund für leseschwache Kinder arbeiten kann oder mal Streicheleinheiten auf irgendeiner krankenstation verteilt) Die eure Pakete annehmen in der Nachbarschaft, die den älteren Menschen mal eine Portion Mittagessen vorbeibringen, weil sie schon länger keine eigenen Verwandten mehr zu Besuch hatten. dieses immer immer immer noch mehr Geld hinterherzurennen der kapitalistischen Gesellschaft ist nicht unser Ziel. Ich habe das jetzt schnell nebenbei runter diktiert, denn ich befinde mich gerade in den letzten Zügen des Mittagessen zubereiten, eins von drei Kindern ist schon zu Hause, und die anderen beiden Folgen auch gleich.


DecafLofat

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"Es muss den Kindern gerecht sein und das geht muss daran geschafft werden" -> Es muss den Kindern gerecht sein und das Geld muss Ran geschafft werden.


Mitglied inaktiv

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Na ja, "ignorant" beinhaltet ja (zumindest im Deutschen) eine Schuldzuweisung. Es ist aber meines Erachtens eher eine Mischung aus vorgelebten Mustern und sicher auch Bequemlichkeit und Konfliktscheu. Grundsätzlich ist das Lebensmodell als, überspitzt gesagt, Haushälterin und Kinderfrau eines Mannes, ja auch in Ordnung, wenn man sich gemeinsam dafür entschieden hat und ein entsprechender (finanzieller) Ausgleich dafür geschaffen wird. In sehr vielen Fällen (nicht in allen!) ist das leider nicht der Fall, und frau redet sich das "Ganz-Dasein für ihre Kinder" schön oder bekommt es von ihrem Gatten schöngeredet und zieht es vor, das lieber nicht in Frage zu stellen, weil das sehr unbequeme Konsequenzen hätte.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Mit "diese Frauen" meine ich den Typ, den ich beschrieben habe: Die es selbstverständlich finden, dass der Mann nach der Familiengründung weiterlebt wie vorher und sie selber tun und machen alles für die Familie wobei sie das allgemeingültig richtig finden.


Pamo

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So ähnlich sehe ich das auch. Kürzlich hier im Forum: Eine Schreiberin erklärte, dass sie die Steuerklasse 5 hat und ihr Mann 3, weil eh alles auf einem Konto landet. Dass das mit beiderseits 4 auch geht, schien sie nicht zu verstehen. Statt dessen stellte sie meine Ehe in Frage und unterstellte mir Materialismus. (Ihrem Mann schien sie aber nichts dergleichen zu unterstellen.) Ich vermute, diese Frau kapiert gar nicht, was sie ihrem Mann mit der 5 alles schenkt und mit der aggressiven Verteidigung versuchte sie auch jedem Erkenntnisgewinn vorzubeugen.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Das ist ja auch völlig in Ordnung, wenn sich beide für dieses Modell entscheiden, und der Verdienende dafür sorgt, dass der Nichtverdienende nicht eines Tages in der Armutsfalle landet (Trennung/Tod). Möge dieser Fall niemals eintreten. Aber es gibt einfach zu viele (und jüngst auch immer mehr Akademikerinnen), die ihre komplette, qualifizierte und allgemeinfinanzierte, Ausbildung quasi zum Nulltarif am Tag ihrer Hochzeit über Bord werfen, ihrem Göttergatten die kleine Brut vom Hals halten und spätestens in den Mittvierzigern gegen ein interessanteres Modell eingetauscht werden. Und spätestens dann wird selbst verdienbares Geld sehr wohl zum Thema. Ich erinnere daran, dass bis in die 70iger!! Jahre Frauen dafür gekämpft haben, ohne Einwilligung ihres Mannes einer bezahlten Tätigkeit nachgehen zu können! Von equal pay reden wir bis heute!! Ich persönlich dreh meinen Mädels den Hals um, wenn sie sich freiwillig in eine finanzielle Abhängigkeit aufgrund einer Partnerschaft begeben, ohne dass sie für alle Zeiten finanziell unantastbar und eigenständig durch Mr. Right abgesichert sind.


Zwergenalarm

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Yepp! Ich behaupte mal, dass sich der Prozentsatz der „Rosenkriege“ erheblich reduzieren liesse, wenn sich die qualifizierte Frau nicht einfach so ausschließlich hinter den Herd zurückzöge, um dann Jahre später festzustellen, dass die einstens glänzende Qualifikation reichlich abgenutzt ist.


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Daffy

du gehst von 20 jahren ehe aus. das ist aber nicht die durchschnittliche ehedauer bei einer scheidung. dazu kommt dass die ehe durch ihre romantisierung als versorgungssicherheit verloren hat. erst kürzlich hatte ich eine junge frau in der kanzlei, die eine ganz romantische hochzeit wollte und niemals wegen der kinder heiraten wollte. zwei kinder, 6 jahre erziehungszeit, danach nur teilzeit, und kaum haben die beiden genug geld angespart für die traumhochzeit geht er fremd und sie steht mit leeren händen da. wenn man schon die altmodische variante wählt nach der die mutter bei den kindern bleibt und den unbezahlten teil der arbeit übernimmt dann sollte man auch ganz altmodisch vor dem ersten kind heiraten. auch wenn es dann eben nicht die superduper-hollywood-hochzeit wird. unverheiratet zusammenleben weil ehe spießig ist sollte man nur wenn man die erwerbsarbeit gleichmäßig aufteilt. das haben aber viele nicht auf dem schirm. frag doch mal rum wie viele wissen dass die ehe in allererster linie ein vertrag ist. "ist doch nur ein papier" höre ich oft. ja klar, ein notariell beglaubigter kaufvertrag für ein häuschen im grünen ist auch "nur ein papier".


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Die Einführung des Euros war keine Währungsreform und die Renten wurden auch nicht halbiert. Wenn man vorher 1000 DM Rente hatte, hatte man danach ca. 500 € Rente. Aber die Miete, die vorher 500 DM gekostet hat, hat danach auch nur 250 € gekostet. Relativ gesehen ist die Rente gleich geblieben - und ja, mir ist bewusst, dass es rund um die Euroeinführung eine gewisse Inflation gab, aber sicher keine Halbierung der Renten.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

> du gehst von 20 jahren ehe aus. Nein - nur im Zusammenhang mit dem Ausgangsposting (überschuldet sterben) und der Reaktion (Altersarmut bei Heimchen-am-Herd-Frauen) Wer sich jung scheiden lässt, kann eher zurückkehren auf den (schmalen, dornigen) Pfad der toughen, modernen, unabhängigen Frau - da sollte das Problem sich weniger stellen ("AE - na und?" )


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

> Ich persönlich dreh meinen Mädels den Hals um, wenn sie sich freiwillig in eine finanzielle Abhängigkeit aufgrund einer Partnerschaft begeben Ich seh schon - der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Versteh dich grad net….aber hab auch deine letzten Aussagen in diesem Thread schon net verstanden. Yes, bin für Frauen, die für sich selber grad stehen…und das auch gegen alle Widrigkeiten immer können.


renate48

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

"Ich erinnere daran, dass bis in die 70iger!! Jahre Frauen dafür gekämpft haben, ohne Einwilligung ihres Mannes einer bezahlten Tätigkeit nachgehen zu können!" Ich bin eine von denen Glücklicherweise hatte ich mit meinem Mann deswegen keine Probleme. Es kann natürlich jeder so leben wie er möchte; allerdings sollte man sich das auch leisten können. Bei uns hat ein ( normaler ) Durchschnittsverdienst tatsächlich nicht gereicht für die ganz normalen Lebenshaltungskosten ( 2 Pers. + Kleinkind ).


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von renate48

Und ich kenne noch Freundinnen meiner Eltern, die aufgrund des Vetos ihres Mannes ihren erlernten Beruf nicht ausüben DURFTEN. Das haben unsere Mütter dankenswerterweise gekippt, und jetzt (nur 1!! Generation später) studieren Frauen tatsächlich auf Kosten der Allgemeinheit, um dann fürderhin ihren erfolgreichen Ehemännern ein akademisch produziertes Süppchen vorsetzen zu können? DAS will in meinen Kopf nicht rein….das kann Frau definitiv billiger haben……..für Unifeste zwecks passender Ehemannsuche braucht‘s keinen akademischen Abschluss um reinzukommen!!


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

> Versteh dich grad net…. >> Ich persönlich dreh meinen Mädels den Hals um, wenn sie... Das ist halt so ein Satz, der in den 50ern (eher vom Vater) gefallen wäre, wenn die Schlampe sich außerehelich hätte schwängern lassen. Wenn eins der Mädel nach dem teuren Studium auf die Idee kommt, sich kinder- und partnerlos der Kleinkunst oder einem ähnlich prekären Broterwerb zu widmen, ist das okay? Oder muss sie dann in ein Schutzprogramm? Altersarmut ist da nämlich auch ziemlich wahrscheinlich (aber kein Grund für Schulden, nur am Rande). > Yes, bin für Frauen, die für sich selber grad stehen…und das auch gegen alle Widrigkeiten immer können. Wenn Du Kinder neben Vollzeitjob meinst, ist das eine Illusion. Da brauchst Du, wenn der Vater sich rauszieht, eine ganze Armada, die auffängt (zuverlässige Betreuung, allzeit verständnisvolle Arbeitgeber und Kollegen (pay gap - ich lach mich tot), plus diverse Hilfskräfte (Putzfrau, Nachhilfe...), nicht zuletzt das Kind selber, das ´funktionieren` muss...). Und wenn Du meinst, den Mann unter Druck setzen zu können mit angedrohter Kinderlosigkeit, ist das ein böser Fehler - er findet auch in 10-20 Jahren noch eine dann hocherfreute 30-Jährige als Mutter seiner zukünftigen Kinder. Vielleicht hat der Backlash seine Gründe? Vielleicht sind die (vermeintlich) alles gewuppt habenden Frauen oder die beruflich hochqualifizierten & überproportional kinder- und partnerlos bleibenden Frauen als Vorbilder ebensowenig geeignet wie weiland das Mutti in Kittelschürze, nur auf eine andere Art?


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

> Und ich kenne noch Freundinnen meiner Eltern, die aufgrund des Vetos ihres Mannes ihren erlernten Beruf nicht ausüben DURFTEN. Ach Faxen - ist der Mann tatsächlich zum Arbeitgeber marschiert? Ziemlich sicher nicht. Es hätte schlechte Stimmung zu Hause gegeben; aber das Spiel können beide Seiten spielen. > "Das haben unsere Mütter dankenswerterweise gekippt, und jetzt (nur 1!! Generation später) studieren Frauen tatsächlich auf Kosten der Allgemeinheit, um dann fürderhin ihren erfolgreichen Ehemännern ein akademisch produziertes Süppchen vorsetzen zu können? DAS will in meinen Kopf nicht rein….das kann Frau definitiv billiger haben……..für Unifeste zwecks passender Ehemannsuche braucht‘s keinen akademischen Abschluss um reinzukommen!!" Natürlich sollten die Mädchen studieren - vielleicht heiraten sie ja nicht?! Außerdem sind die Zeiten vorbei, wo der Arzt die Krankenschwester geheiratet (und seine Familie das selbstverständlich akzeptiert) hat. Eine Beziehung funktioniert besser auf Augenhöhe, und heutzutage gibt es genug Medizinstudentinnen. Von wegen teures Studium: dann könnte man a) Studiengebühren einführen, b) eine Arbeitverpflichtung unterschreiben lassen (das würde den ausbildenden Arbeitgebern wahrscheinlich auch gefallen) - wer sich später selber um seine Kinder kümmern will, kriegt dann halt keine Ausbildung oder muss sehen, dass er/sie wegen Minderleistung gefeuert wird, c) eine Mauer bauen - das Problem stellt sich schließlich auch bei abwandernden Fachkräften.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Daffy

>> Ich persönlich dreh meinen Mädels den Hals um, wenn sie...>> Hast du den Rest jetzt bewusst weg gelassen? Nein, been there, done that! Ich will deinen Lebenslauf nicht kleinreden (ich kenne ihn nicht), aber ich habe den Vater meiner Zwillinge kurz vor Vollendung deren dritten Lebensjahres verlassen, weil ich schlichtweg kein drittes (erwachsenes) Kind mit erhalten wollte. Meine Mädels habe ich finanziell komplett allein großgezogen (fettes Erbe leider ausgeschlossen, ich lebe aktuell in einer Mietwohnung, habe aber auch 0 Schulden). Ich habe die finanzielle Absicherung, die man mit einer Anstellung hat, aufgegeben, um zu den Zeiten, wo die Kinder wach waren, auch aktiv für sie da sein zu können. Meine Firma (onewomanshow) hab ich gegründet, als die Zwillis 5 waren……und die nächsten 10 Jahre vorwiegend in nachts gearbeitet…..solange, bis eine rundum Tagsüberbetreuung aufgrund des Kindesalters nicht mehr vollumfänglich notwendig war. Dass Corona nicht früher aufgetreten ist, dafür werde ich den Rest meiner Tage ein Kerzerl anzünden, weil ich keine Ahnung gehabt hätte, wie ich das neben dem ‚normalen‘ Alltagswahnsinn hätte unterbringen sollen. Und all das, weil meine Eltern immer dahinter waren, dass ich aus meiner akademischen Ausbildung auch Geld lukriere. Kinderbetreuungstechnisch haben sie sich jedoch nie verantwortlich gefühlt. In ganz schweren Zeiten wünsche ich mir, ich hätte ‚vergleichende Religionswissenschaften‘ studiert und anschließend einen Versorgungsjob in irgendeinem Amt oder auf der Uni abgestaubt……was allerdings meinem Naturell extrem entgegen gestanden wäre. Was genau hast du dem jetzt entgegen zu setzen? Oder besser gefragt…..nur weil man Frau ist, hat man nicht für den eigenen Lebensunterhalt, und den der Nachkommen zu sorgen, wenn man sich, wie ich, ganz bewusst dafür entschieden hat? Und du willst mir nicht erzählen, dass das bei entsprechender Ausbildung nicht auch funktioniert! Ganz abseits jedweder Außenunterstützung?


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Daffy

….sh. oben. Es würde mir in der Einschätzung extrem helfen, wenn du mir deine aktuelle Versorgungs-/Familiensituation schildern könntest. Ich weiß nicht mal, ob du Hausfrau bist oder berufstätig?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Ich verstehe auch nicht die Absolutheit, mit der dieses Szenario postuliert wird. Gut, ich hatte über weite Strecken der Kinderzeit Männer an meiner Seite, aber dass diese mich finanziert hätten (oder geschweige denn das Kind, das nicht ihres war) - nö, das war schon mein eigenes, ganz privates Bier. Es gibt natürlich Randbedingungen, in denen es notwendig wäre, ein ganzes Geschwader von Hilfskräften um sich zu scharen (wenn z. B. beide eine Vollzeitberufstätigkeit mit steiler Karriere im Management anstreben, also ganz oben in die Klinik-, Uni- oder Firmenhierarchie wollen oder bereits dort sind), aber für eine "normale" Vollzeitberufstätigkeit oder sogar etwas mehr reichen die normalen Betreuungsmöglichkeiten, die man ausschöpfen kann, auch ohne Großmütter oder verständnisvolle Arbeits- oder Auftraggeber. Es ist für einen selbst eine Zeit lang hart und oft ein ziemlicher Jonglage-Akt. Aber gehen tut das. Und weil Decaf oben das Basteln und die Mitbetreuung von Kita- oder Schulfreunden erwähnt: Wir haben das auf wechselseitiger Basis gemacht, in den Einrichtungen, in denen meine Kinder waren, waren alle Eltern berufstätig. Teilzeitarbeitende Mütter habe ich erst kennengelernt, als ich ins Familienghetto am Stadtrand gezogen bin, und das waren größtenteils besagte Akademikerhausfrauen oder -teilzeitarbende (dann oft weit unter ihrer eigentlichen Qualifikation).


Zwergenalarm

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Ich versteh‘s auch nicht ganz…….auch ich habe in der Grundschulzeit meiner Kinder viele Aufgaben übernommen, weil ich als Selbstständige halt auch zu ‚Unzeiten‘ Zeit hatte. Dass ich das arbeitstechnisch nächtens/wochenendweise nachgeholt habe, hat keine teilzeitverdienende, partnerversorgte Mutter je hinterfragt. War für mich aber auch kein Thema, weil‘s halt so war……und auch ein „Dienst“ an meinen Kindern. Wofür ich mich einteilen ließ, hab ich gern gemacht, und wenn nicht gern, hab ich‘s auch nicht gemacht.


Pino

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

„Niemand urteilt so krass über Frauen wie andere Frauen“ Hier unterschreibe ich. Ich verstehe nicht, wieso sich Frauen so oft von den Lebensentwürfen anderer Frauen auf den Schlips getreten fühlen. Kann nicht jede so leben, wie sie es für richtig hält? Bei meinen Eltern ist meine Mutter Vollzeit arbeiten gegangen und mein Vater zu Hause geblieben. Das gab immer komische Blicke, wenn die stay at home Mütter von Freunden gefragt haben, was denn mein Vater arbeitet. Und nun bin ich wohl eine dieser unsäglichen Akademikerinnen, die freiwillig und unemanzipiert ihren Partner Karriere machen lassen, alleine Elternzeit nehmen und hinterher nur halbtags arbeiten. Ich bin gerne Mama und liebe mein Kind und die Zeit, die ich mit ihm verbringe. Es macht mich glücklich so. Wie kann ich nur? Soll doch mein Partner halbtags arbeiten, der 4 mal so viel verdient wie ich, und ich arbeite Vollzeit im Schichtdienst und sehne mich nach meinem Kind. Als Frau kann man es einfach nicht richtig machen.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Augen auf bei der Berufswahl - damit fängt es an. Denn wenn das Argument ist „mein Mann verdient aber so viel mehr als ich“, dann ist das der Anfang der Abwärtsspirale…


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

FALSCH Ich habe immer Vollzeit gearbeitet und ich war die, die mit den Kindern in def schule gebastelt hat, die das Ehrenamt in der schule macht, die den Kinderladen geleitet (und saniert) hat, die mit den Kindern in der schule Bioprojekte gemacht hat und die auch sonst immer bereit steht. Dafür bügle ich nicht, hab kein Haus, geringen Weg zur Arbeit und ne Putzfrau.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

> " ich habe den Vater meiner Zwillinge ...Meine Mädels habe ich finanziell komplett allein großgezogen... Firma (onewomanshow) hab ich gegründet, als die Zwillis 5 waren… … die nächsten 10 Jahre vorwiegend in nachts gearbeitet… Was genau hast du dem jetzt entgegen zu setzen?" Ehrfurcht und Grauen. Ist das ein Wettbewerb im Bereich Leidensfähigkeit und Selbstausbeutung? Da bin ich draußen. Ich bin die Hausfrau mit Uni-Diplom, wie Du wohl schon vermutet hast. Hilft das? Dein Modell wäre hier in vielfacher Hinsicht vor allem auf Kosten der Kinder gegangen - schon allein weil der Papa gefehlt hätte. Nicht nur emotional - wenn es genau einen Erziehungsberechtigten mit all seinen menschlichen Eigenarten als Maßstab und alleinigen Entscheider gibt, fehlt ein wichtiges Regulativ und Vorbild, z.B. beim Aushandeln von Kompromissen und Respekt für unterschiedliche Bedürfnisse. Aber vielleicht hast Du aus einer schwierigen Situation das Beste gemacht. > "Und du willst mir nicht erzählen, dass das bei entsprechender Ausbildung nicht auch funktioniert! Ganz abseits jedweder Außenunterstützung?" Es gibt eine (kleine) "Nur die Harten kommen in den Garten"-Fraktion, bei der es funktioniert - auf der anderen Seite stehen regelmäßige Forderungen nach (mehr) Unterstützung Alleinerziehender, wo es im Schnitt offensichtlich eher schlecht funktioniert. Wobei nicht unterschieden wird zwischen Geschiedenen und von vornherein einem ´alternativen Lebens/Familienmodell` Zugewandten - je nachdem, wer die Geschichte erzählt (Grausemanzen vs. RTL2), sucht man sich die Einzelfälle passend aus. Ein bisschen erinnert Ihr an die Erzählungen von Kriegerwitwen - im Feuer geläutert, unheimlich tough und selbstbestimmt - deren Männer in einem sinnlosen Kampf abhanden gekommen sind.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Wenn du genau gelesen hast, dann hat auch hier der Papa nicht gefehlt. Lediglich die finanzielle Komponente konnte er nicht erfüllen, und dafür ging auf meiner Seite viel Respekt verloren. Damit dieser mangelnde Respekt nicht über die Maßen auf unsere Kinder abfärbt, haben wir seinerzeit beschlossen, dass eine Trennung wohl das Beste wäre, und rückblickend war sie das auch.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Pino

Meines Erachtens machst du alles richtig, wenn der vier Mal so viel verdienende Partner für dich ausreichend Alters- und sonstige Vorsorge betreibt. Denn Lebensentwürfe ändern sich, auch Kinder, die man liebt, bleiben nicht ewig zu Hause, sondern wachsen und gehen aus dem Haus. Ich plädiere lediglich für einen realistischen Blick, damit frau nicht mit 50+ feststellt, dass die Zeit JETZT knapp wird, um bis 67 noch die Rentenlücke zu schließen, die ihr Lebensmodell zugunsten des Partners gerissen hat. Wenn man mit einem Menschen zusammenlebt, mit dem man so etwas besprechen und ausgleichen kann, ist alles gut. Denn einen beruflichen Neuanfang starten kann man auch mit 50+ noch, das gibt der Arbeitsmarkt inzwischen her.


Mitglied inaktiv

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Ich habe das Gefühl, dass teilweise nicht ausreichend verstanden oder bewusst ausgeblendet wird, was gemeint ist. Es geht nicht darum, anderen Frauen ihr Lebensmodell abzusprechen, sondern ihre Augen dafür zu öffnen, dass man als erwachsener Mensch auch die Verantwortung für seine eigenen Finanzen übernehmen muss. Ich weiß nicht mehr, wer das schrieb, ich denke, es war WonderWoman, die m. W. als Famiilenanwältin arbeitet: Ehe und Familie sind neben Liebe und Fürsorge auch rechtliche Konstrukte, die Ehe ist ein Vertrag. Wer einen Vertrag schließt und dabei freiwillig darauf verzichtet, von diesem Vertrag ebenso zu profitieren wie der andere Vertragspartner, lässt sich ausbeuten. Nun ist es so, dass sich Care-Arbeit schwer in klingender Münze beziffern lässt, weil es einerseits eine 24-Stunden-Versorgung ohne Urlaub an 365 Tagen im Jahr ist, man andererseits aber auch anderweitig "entschädigt" wird. Trotzdem sollte der finanzielle Aspekt nicht ganz hintenrunterfallen. Von Liebe und Fürsorge kann sich später mal niemand ein Brot herunterschneiden, wenn der andere Vertragspartner das Vertragsverhältnis kündigt oder du selbst merkst: Meine Kinder liebe ich noch, meinen Mann aber nicht mehr. Ich denke, es war auch Pamos Anliegen, darauf aufmerksam zu machen, meines war es jedenfalls. Ich kenne nämlich viel mehr Frauen (vielleicht liegt es an meinem Alter, aber ich fürchte, das gibt es immer noch), die aus Liebe für ihre Kinder (übrigens gehe ich davon aus, dass dein Mann sein Kind auch liebt?) bei den Finanzen eines oder zwei Augen zudrücken. Ich behaupte das von keiner der anderen Damen, die hier schreibt, weil ich es nicht wissen kann. Aber ich kenne privat Frauen, bei denen es definitiv so ist. Ich werde dann auch nicht unangenehm, ich gebe mögliche Konsequenzen nur am Beispiel meines eigenen Werdegangs zu bedenken. Denn an dem Denkmodell "Da brauche ich mich nicht drum zu kümmern, das passiert mir nicht" sind schon viele gescheitert.


Pino

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Wir haben gerade zusammen eine Wohnung gekauft, bei der wir 50:50 im Grundbuch stehen, er aber den Großteil bezahlt. Wir zahlen immer alles proportional zum Einkommen. Mein Partner will eigentlich noch was für meine Rente in das Versorgungwerk einzahlen. Da ich nach der Kleinkind-Phase wieder mehr Stunden arbeiten will und mein Job der sicherere ist, find ich das nicht so zwingend notwendig. Aber wenn er möchte, kann er das machen. Es ist auch abgesprochen, dass ich, wenn er seinen Job verliert, wieder Vollzeit arbeite, und er sich dann erstmal eine Zeit lang um Kind und Haushalt kümmert. Und ja, er liebt sein Kind auch und verbringt gerne Zeit mit ihm. Deshalb fühle ich auch nicht benachteiligt, weil ich mit dem Kleinen zu Hause bin.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Pino

in meinem Umfeld ist es so, dass auch gerade Akademikerinnen sehr schnell wieder Ganztag arbeiten. Wird auch so von den Männern verlangt. Zumindestens 30 Stunden. Natürlich, ist aber die Frau dafür zuständig, dass die 3 Kinder (ist hier Standart) sehr gut geraten. Schule, Sport, Aussehen,Haushalt das Standing nach Aussen muss stimmen. LG maxikid


WonderWoman

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das kenne ich auch so. in unserer kita sind fast alle eltern berufstätig. als die grosse noch klein war habe ich mit vergnügen ihre beste freundin mitgenommen weil die beiden so schön in der spielecke der kanzlei beschäftigt waren. die waren zu zweit besser händelbar als meine alleine. die mutter und ich haben uns gut ergänzt. ich war tagsüber flexibler als sie mit ihrem 9-5-job. dafür hatte sie abends und am wochenende zuverlässig zeit und hat mal meine genommen wenn ich noch dringend einen fall bearbeiten musste. ich finde die solidarität unter berufstätigen müttern enorm und alleine deswegen würde ich eher nicht an den stadtrand ziehen. ich muss mir nicht von einer vollzeithausfrau vorhalten lassen dass ich auf ihre kosten karriere mache. ausserdem ist die städtische kita auf arbeitende eltern ausgelegt. da finden keine bastelaktionen am vormittag statt. das muss nämlich nicht sein um kinder glücklich großzuziehen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Pino

Ich würde das Angebot mit dem Versorgungswerk trotzdem annehmen bzw. eine Privatvorsorge-Alternative überdenken, wie Decaf oben schreibt. Ich bin ja nun eine alte Kuh, auf dem Weg zur Rente kann so viel passieren, was man nicht planen kann, wenn das Geld da ist, ist es besser in eine Vorsorge gepackt als verkonsumiert, wenn ihr es nicht braucht. Ist auch besser für Umwelt und Klima, wenn ihr es nicht gerade in Bitcoins investiert.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

so ganz genau hier. Im KiGa und in der Grundschule, gab es nur arbeitende Frauen. Und es gab trotzdem genug, die sich eingebracht haben. LG maxikid


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Daffy

du lebst in einer monochromen welt der vorurteile. dass objektive statistiken feststellen das altersarmut weiblich ist kannst du ignorieren? glückwunsch!


Pamo

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Genau!


Pino

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Das sehe ich in meinem Umfeld auch. Bei meiner Schwester ist das zum Beispiel so. Sie steht kurz vorm Nervenzusammenbruch, weil sie Arbeit und dauerkrankes Kita-Kind kaum unter einem Hut bekommt. Mann und Omas helfen zwar, wo sie können, aber ihr Sohn ist ein Mama-Kind. Wenn es ihm nicht gut geht, will er bei ihr sein und steckt sie an.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

> dass objektive statistiken feststellen das altersarmut weiblich ist kannst du ignorieren? glückwunsch! Selbst wenn das der Fall wäre - ja, ich könnte es problemlos ignorieren bzw. würde auf dem Standpunkt stehen, dass es ein Privileg ist, die Entwicklung der eigenen Kinder intensiv begleiten und unterstützen zu können, während man sonstiger Pflichten weitgehend enthoben ist (Haushalt bringt man m. E. schon noch unter). Für die Jahre der Ehe sammelt man anteilig Rentenpunkte (des Mannes), wer ein bisschen den Überblick über die Finanzen behält, schafft ein zusätzliches Polster - und ansonsten gibt es eine Kündigungsfrist von einem Jahr, während derer man sich ggf. umorientieren müsste (wobei einem die Kinder bleiben - da leben die Männer in wesentlich größerer Unsicherheit). Von wegen ´weibliche Altersarmut` - der erste gegoogelte Link klärt auf: "Vor allem alleinstehende Rentnerinnen sind von Armut betroffen" Dann allerdings: "Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Frauen über 65 sind mit einem Anteil von 20 Prozent stärker armutsgefährdet als gleichaltrige Männer (15 Prozent)." Das macht Altersarmut nicht exklusiv weiblich; der Anteil ist gerade ein Drittel größer als bei den Männern. Es sieht überraschend gut aus, wenn man berücksichtigt, dass Frauen von vornherein schlechter bezahlte Jobs ergreifen. Trotzdem: "... wichtig, darüber aufzuklären, welche Folgen Teilzeitarbeit und die traditionelle Rollenverteilung haben können." Es scheint nicht zu reichen mit den geschiedenen Hausfrauen; deshalb wird auch die Rückenfreihalterin eines Gutverdieners in harmonischer Ehe problematisiert: "Bei den Paaren über 65 leben ebenfalls 25 Prozent der Frauen überwiegend von den Einkünften der Angehörigen." Noch ein bisschen doom&gloom: "Kein Geld fürs Restaurant, für Zoobesuche mit den Enkeln oder eine neue Brille. ... „Unsere Gesprächspartnerinnen konnten ihre Existenz oft nur durch rigorose Sparmaßnahmen sichern: Manche heizten nur noch ein Zimmer in ihrer Wohnung, [...] suchten den ganzen Tag nach billigen Lebensmitteln, kochten Kohlrabiblätter aus, die im Supermarkt weggeworfen wurden, oder ließen ihre Zahnschmerzen nicht mehr behandeln.“... Auf die Unterstützung ihrer Kinder... angewiesen sein....“" Ach ja - der Link kommt von der Sparkasse (mit Quellenangaben - Statistisches Bundesamt, Altersforscherin...) - "Sie möchten das Thema Altersvorsorge anpacken? Wir helfen Ihnen gern." Alle wollen immer nur das Beste der naiven Frauen, nicht zuletzt die Politiker. Hat nichts mit Fachkräftemangel zu tun... https://www.sparkasse.de/themen/finanzielle-unabhaengigkeit-frauen/altersarmut-frauen.html


sarahT

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Hallo, ich arbeite seit vielen Jahren in der Schuldner- und Insolvenzberatung. Dass Menschen überschuldet sind ist gar nicht so ungewöhnlich, aber die meisten reden natürlich nicht darüber. Ein eben noch kleinerer Anteil stirbt überschuldet. Die Gründe prinzipiell für Überschuldung sind sehr unterschiedlich: längere Arbeitslosigkeit, Scheidung, gescheiterte Selbstständigkeit, generell sehr niedriges Einkommen, Tod des Partners, eigen Krankheit sowohl körperlich als auch immer häufiger psychische, gescheiterte Immobilienfinanzierung etc. Und meistens ist es ein Mix aus allem. Mutwillig oder extra rund um sich zu gekauft und einfach nicht bezahlt hat das quasi niemand. Irgendwie sind sie alle vom Leben gezeichnet. Leider ist es bei der älteren Generation mittlerweile häufiger so, dass die Rente nicht ausreicht um alle Kosten zu tragen, öfter gibt es noch ein Haus, das belastet ist und bei dem die laufenden Kosten nicht vollständig getragen werden können. Die Mieten sind sehr hoch, da bleibt nicht viel zum Leben und wenn dann ein neuer Fernseher her muss oder eine Waschmaschine wird es schon schwierig. Die allermeisten meiner Klienten haben schlicht über einen langen Zeitraum den Kopf in den Sand gesteckt. Sie haben die Augen fest zu gemacht und so getan, als gäbe es das Problem nicht. Verdrängung wie sie im Buche steht. Weiterleben, wenn man immer mit diesen Problemen konfrontiert ist, geht nicht. Der Alltag muss weiter gehen, und Augen schließen scheint erst mal der leichtere Weg. In anderen Bereichen des Lebens kennen wir das alles, aber bei Geld können viele das nicht verstehen. Und gerade die älteren schämen sich sehr, wenn sie Schulden haben, die sie nicht bezahlen können. Sie sind meist groß geworden mit einem hohen Pflichtgefühl. Einzugestehen, dass sie das "normale" Leben nicht hin bekommen geht nicht. Und was wohl die Leute sagen! Und wenn man eben lange genug die Augen verschließt oder lange genug allein versucht mit allem klar zu kommen so aussichtlos es auch scheinen mag, kann einem der Tod leider dazwischen kommen. Die Creditreform gibt jedes Jahr einen Überschuldungskompass raus. Da kann man Zahlen zu unterschiedlichen Überschuldungsdaten einsehen, z.B. die Altersverteilung oder wo in Deutschland die meisten überschuldeten leben usw. Ich finde das sehr spannend, aber ich hab damit ja auch jeden Tag zu tun. "Über Geld spricht man nicht" - kennt ihr den Satz? Er gilt immernoch bei den meisten Menschen. Wer weiß schon, wie viel der Nachbar, der Onkel, die Kollegin, die Mutter verdient. Dabei wäre es so wichtig, dass es offen besprochen werden darf. Aber entweder schämen sich die Menschen oder sie wollen nicht prahlen. Zumindest in der Normalgesellschaft. Ach entschuldigt. Ich mache meinen Job gerne und mit Leidenschaft. Ich könnte noch ewig so weiter schreiben. ;) Grüße sarahT


tonib

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Antwort auf Beitrag von sarahT

Danke für Deinen Beitrag, der sehr sensibel und kenntnisreich ist. Es gab ja Änderungen bei den Immobilienfinanzierungsvoraussetzungen um sicherzustellen, dass im Rentenalter niemand mehr eine Immobilie abzahlen muss; plus jetzt noch einmal eine Verschärfung im nächsten Jahr. Darf ich fragen, ob Du aus Deiner Erfahrung da oder an anderer Stelle für mehr staatliche Regulierung bist?


Daffy

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Pflege führt nicht zu Schulden, AE-Status ebensowenig - dafür gibt es ein Sozialamt; wenn das nicht reicht, sollte man sich fragen, warum. Seit unsere Kinder volljährig geworden sind, flattern hier Kreditangebote der Bank rein. Meist irgendwas im Zusammenhang mit ´Urlaub`. Bei Mediamarkt und Amazon kann man in Raten zahlen - z.B. 5000,- Fernseher Im Zweifel gibt es Privatinsolvenz. Gegen ein schlechtes Gewissen (wenn man eins hat) kann man anarbeiten (Der ist so reich, weil ich so arm bin; Eigentum ist Diebstahl; Die Umstände waren schlecht...). Der einzige gute Grund, den ich mir vorstellen kann, ist ein pleitegegangener eigener Betrieb. Da hängen häufig Kredite dran und da macht es auch Sinn (wobei es mir zu riskant wäre). Sonst finde ich Schulden nur für den Hausbau nachvollziehbar; evtl. für ein Auto, wenn man es wirklich braucht, um zur Arbeit zu kommen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Pflege führt nicht zu Schulden? Das kann ich sofort widerlegen Nachbar - wurde durch einen Unfall zu einem Pflegefall. Um jedes Hilfsmittel mußte er kämpfen, oft Monate! Pflegebett, Badewannenlift, Rollstuhl.. alles wurde erst mal abgelehnt. Aber diese Sachen wurden eben dringend benötigt. Dann noch die Umbauten am Haus wie Treppenlift, ebenerdige Dusche ect. Man bekommt einmalig 4000 Euro für Einbauten am Haus, ansonsten noch günstige Kredite über die KfW, aber die muß man auch zurückzahlen. Sein Treppenlift kostete alleine 13000 Euro. Restliche Umbauten am Haus nochmal 15000 Euro, sind wir schon bei 28000 Euro - 4000, bleiben 24000 euro übrig. Jetzt spuck mal aus, woher er noch Geld bekommen könnte. (Außer Spendenaufruf) Und er ist kein Einzelfall Jeder, der zu pflegende Angehörige hat, kennt den Kampf um jeden Euro. Die Zeitungen sind auch voll von solchen Fällen.


Daffy

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> "Pflegebett, Badewannenlift, Rollstuhl.. ... Restliche Umbauten am Haus .... Kampf um jeden Euro" Das mag so sein - dann hat man diese Sachen eben erst, wenn sie bewilligt sind. ´Umbau am Haus` - es war also ein Haus da, d.h. eine ziemliche Fallhöhe. Wie macht das ein Pflegebedürftiger in einer Mietwohnung, ohne Job und Vermögen? Derjenige stirbt ziemlich sicher nicht überschuldet, weil er nämlich keinen hohen Kredit kriegt. Und auch dem Hausbesitzer zeigt die Bank eine lange Nase, wenn die Kreditwünsche, seien sie noch so berechtigt, hoch sind im Verhältnis zum Wert der Immobilie. Für die notwendige Pflege (Heim/Pflegedienst) kommt im Zweifel (wenn alle Vermögenswerte weg sind) der Staat auf.


Miamo

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

In meinem Umfeld gibt es einige, die völlig überschuldet sind. Jedoch nicht, weil das Schicksal hart zugeschlagen hat, sondern weil die Konsumwünsche deutlich größer sind, als das monatliche Einkommen. Urlaub, Wohnwagen, Termo Mix, Polstergarnitur, selbst eine Fettabsaugung/Bauchdeckenstraffung läuft auf Raten. Pflege bringt einen übrigens nicht in den Ruin, dafür gibt es Sozialhilfe, wenn die Rente nicht reicht.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Miamo

als mein Vater zum Schluss im Pflegeheim landete, hat das Amt, regelmäßig, versucht die Kosten über uns Kinder reinzuholen. Da ich in Elternzeit war, war ich raus...aber, das hätte teuer werden können. LG


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

> das hätte teuer werden können. Wie Du schreibst: bei einem entsprechen hohen Einkommen/Vermögen stellt das Sozialamt ggf. Forderungen - aber das betrifft keine Armen.


sarahT

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Sind die Menschen hoch VERschuldet oder wirklich ÜBERschuldet? Nur weil jemand viele Dinge auf Raten abbezahlt oder finanziert hat ist man ja nicht direkt "pleite". Und so lange die Raten fließen gibt es ja auch kein Problem. Zumindest an der Front nicht. Natürlich kann es zu einem Problem werden, aber nur weil die Leute die Möglichkeit in Anspruch nehmen zu finanzieren und eben nicht erst ansparen, sind sie ja nicht überschuldet.


Reh77

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Seit 2020 müssen Kinder erst für die Pflege ihrer Eltern aufkommen, wenn das Bruttojahreseinkommen 100.000€ übersteigt.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Daffy

selbst meine Mutter, das waren sie schon 25 Jahre geschieden, wurde vom Sozialamt angeschrieben. Versuchen kann man ja alles. LG maxikid


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Na, da komme ich nicht ran. Zumindest mein eigenes Einkommen nicht. Mein Fall liegt schon über 15 Jahre zurück. LG maxikid


Daffy

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Antwort auf Beitrag von sarahT

> Nur weil jemand viele Dinge auf Raten abbezahlt oder finanziert hat ist man ja nicht direkt "pleite". Es lässt Rückschlüsse zu auf eine überzogene Anspruchshaltung. Wenn keine nennenswerten Ersparnisse da sind, das Geld also bisher gerade so ausgereicht hat, wo sollen dann die Reserven für x Ratenzahlungen herkommen? Abgesehen davon, dass man eben damit rechnen muss, seinen Job zu verlieren, in Kurzarbeit geschickt zu werden, einen Unfall zu haben, zu erkranken...


tonib

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Klingt jetzt viel, ist es aber nicht, wenn man zB in München eine Wohnung mietet und seine studierenden Kinder unterstützt. Mich hat aber die alte Rechtslage noch mehr gestört, wo die Eltern ggfs. ihren Kindern auf der Tasche lagen - meist ungewollt - während die Kinderlosen selbstverständlich von der Gemeinschaft finanziert wurden.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

> Versuchen kann man ja alles. Stimmt - nicht jede Forderung ist gerechtfertigt.


Reh77

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Antwort auf Beitrag von tonib

Werden Eltern Pflegebedürftig und kommen ins Heim, müssen deren Kinder erst bei einem Bruttoeinkommen von über 100.000€ Anteilig etwas zahlen. Das ist ein Verdienst von über 8300€ im Monat. Auch zählt das Einkommen des Schwiegersohnes / der Schwiegertochter nicht dazu. Denke nicht, dass es viele gibt, die allein über 8300€ im Monat verdienen. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/pflegeantrag-und-leistungen/elternunterhalt-kinder-zahlen-erst-ab-100000-euro-jahreseinkommen-28892


Miamo

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Antwort auf Beitrag von sarahT

Ja, so lange die Raten fließen, mag das auch alles i.O. sein. Aber wenn sie dann nicht mehr fließen, fangen die Probleme nun mal an. Wer hat denn in der heutigen Zeit schon einen zu 100% sicheren Job? Was ist, wenn man plötzlich erwerbsunfähig wird und die Raten nicht mehr bedienen kann, oder der Partner? Und ich will nicht wissen, wie viele Paare überhaupt nur deshalb noch zusammen sind, weil keiner alleine die Raten für Haus, Hof, Auto, Konsumgüter usw. stemmen könnte. Aber das muss letztendlich jeder selber wissen.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Reh77

wir waren damals froh, dass das Einkommen von meinem Mann nicht dazu zählte. Seine Eltern haben zwar eine sehr, sehr hohe Rente, aber mit Geld umgehen, können sie nicht so gut. ich bin gespannt, was da denn auf uns zu kommt. LG


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Stimmt, da wird geschaut, ob bei den Kindern was zu holen ist. Meine Mutter hatte Gott sei Dank ausreichend Rente. Wäre das nicht gewesen, wäre ich aufgrund meines Einkommens jedoch nicht nicht verantwortlich gewesen.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Reh77

? Ja, das hatte ich auch so verstanden. Was heißt "viele" ? Ich kenne "viele" Leute, die in der Preisklasse verdienen. Das sind ja Bruttoangaben, netto sieht das schon anders aus.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Na ja, aber auch mit einem Bruttoverdienst von 8.300 Euro hat man nicht mal eben ein paar Tausend Euro für die Heimunterbringung der Eltern "herumliegen". Die wenigsten dürften einfach ein "Spielgeld" haben, von dem sie nicht wissen, wohin damit. Sprich: Sie finanzieren mit dem hohen Einkommen eine Immobilie, eine Privatschule und/oder Kinderbetreuung...


Schlauchi

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Vom Gehalt wenn man in Bereichen tätig ist, in denen man nicht damit rechnen muss, gekündigt zu werden oder in Kurzarbeit zu müssen (quasi der ganze ÖD), ist das ja prinzipiell auch kein größeres Problem. Für den Todesfall oder auch für die Arbeitsunfähigkeit hat man dann hoffentlich mit Lebensversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung vorgesorgt. Oder von Mieteinnahmen - mit denen trägt meine Schwiegermutter nach dem Tod meines Schwiegervaters schon seit über 10 Jahren die Kreditraten für die vermietete Eigentumswohnung. Und trotzdem kann man auch in solchen gut durchdachten (und durchgerechneten) Situationen vermutlich dazu kommen, dass die ganze Planung den Bach runter geht. Es gibt einen riesen Unterschied zwischen verschuldet und überschuldet. Wer sein Haus fast abbezahlt hat, mag noch verschuldet sein, sofern das Haus aber nun nicht gerade eine Bauruine in der Ostukraine ist oder nächstes Jahr für den Braunkohlebergbau leider abgerissen wird, wird es sich ja aber im Todesfall wohl veräußern lassen, so dass durch das Immobilienvermögen eben keine Überschuldung vorliegt.


sarahT

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Es lässt Rückschlüsse zu auf ein anderes Ausgabeverhalten als es deines zu sein scheint. Ja. Aber nicht auf überzogene Ansprüche. Du sparst Geld an, bis du dir eine Waschmaschine kaufen kannst. Du sparst Geld an, um den Thermomix zu kaufen. Usw. Andere zahlen eben auf Raten. Ich möchte ja nicht ausschließen, dass da vielleicht ein paar dabei sind, die mit den Raten spitz auf Knopf gerechnet haben, aber so lange du deren Haushaltsplan nicht kennst kannst du nur von außen betrachten und interpretieren. Und ich schreibe es noch Mal: Nur weil du es nicht nachvollziehen kannst und andere Entscheidungen triffst heißt das nicht, dass die anderen deshalb dumm sind oder falsche Entscheidungen treffen. Nur eben andere.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Schlauchi

> Es gibt einen riesen Unterschied zwischen verschuldet und überschuldet. Wer sein Haus fast abbezahlt hat,... Natürlich - aber ´viele Dinge auf Raten gekauft` und die vom Miamo beschriebenen Möbel, Elektrogeräte, Fettabsaugung... läufen halt doch in eine ganz andere Richtung. Es gibt tragische Fälle, wo gut geplant wurde - aber ´auf Kante genäht` (wenn überhaupt) gehört nicht dazu.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von sarahT

Jeder kann die Entscheidungen treffen, wie er sie für richtig hält - aber derjenige muss dann halt dafür gerade stehen. Daran scheint es aber zu fehlen.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Schlauchi

Der Unterschied beim Haus, es ist ein Gegenwert da. Den hat man bei Fernseher ubd Co nicht wirklich. Deshalb sind solche Leute für mich persönlich sehr wohl überschuldet.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Du schreibst es doch selber: Gläubiger gehen leer aus. Was, wenn man selber ein Gläubiger ist?


emka

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Die Gründe / Ursachen sind so vielfältig, wie es Menschen gibt. Auf der Seite meines Vaters wurde ein Bauernhof schon vor ca 35 Jahren 'versoffen'. Sollte es von dort mal zu einem Erbe kommen, würde ich es sofort ausschlagen, da ich nicht weiß, was mich erwartet. Mein Mann hat im verganenen Jahr geerbt, von einem Famlienanghörigen, von dem er nicht mal wusste, dass es ihn gibt. Da hat er bzw. haben wir ausgeschlagen, da wir uns nicht damit belasten wollen. In der direkten Familie meines Mannes würden wir auch ausschlagen. Mein Schwiegervater ist in 2020 verstorben und wir waren froh, dass mein Mann in diesem Zusammenhang als enterbt gilt. Ob das Elend uns nochmal einholt, ist mir nicht klar - dazu ist die ganze Erbfolge zu komplex, zumal es ins 'landwirtschaftliche' geht. Der Umgang mit Geld ist aber ein einziges Drama und trotz zahlreicher Krisensitzungen und Familienräten ist dem Teil der Familie nicht klar, wie tief sie in der Sch... sitzen. Mein Schwiegervater hat einen großen Anteil an dem Elend, allerdings ist den Hinterbliebenen nicht bewusst, wie schlecht sie darstehen und leben entsprechend auf großem Fuß. Hauptsächlich geht es dabei darum, den Schein nach außen zu wahren. Auch in der weiteren Familie soll keiner wissen, wie schlecht die Situation ist. Ich bin unheimlich wütend auf den Teil der Familie, zumal wir immer wieder nach Geld gefragt werden und wir auch schon (gegen Absicherung) viel Geld gegeben haben.


Schlauchi

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Eine meiner Kolleginnen hat vor 35/40 Jahren, da war sie in ihren 20ern, den Fehler gemacht, das Erbe ihres Vaters nicht auszuschlagen - ein bei seinem Tod überschuldetes Familienunternehmen. Nun hatte sie das Glück, dass sie damals jung und berufstätig war, trotzdem hat sie lange an ihrem Erbe abbezahlt. Was ist das dann? Jugend? Naivität? Pflichtgefühl? Dummheit? Mein Vater wird vermutlich überschuldet sterben. Der hat mit Absicht bei seiner letzten Scheidung ein gut laufendes Unternehmen an die Wand gefahren, damit er seinen Kindern keinen Unterhalt mehr zahlen muss. Stattdessen lebt der ärmste von der Hand in den Mund *hust* und das auf großem Fuß, mit 3wöchiger Safari in Afrika, Skiurlauben etc. Alle gesponsort von seiner "Bekannten" (die überraschenderweise kurz nach ihrem Kennenlernen ein quasi identisches Unternehmen hochgezogen hat, das inzwischen ähnlich floriert, dummerweise ist er halt leider so alt, krank und unqualifiziert, dass für ihn nicht mehr als ein Midijob rausspringt dabei, er lag immer gerade so unter dem Selbstbehalt - blöd auch). Das ist dreist, aber clever. Er fährt damit zumindest sehr gut, wesentlich besser als seine Kinder bzw. Exfrau, die dann eben sehen konnten, wo sie bleiben. Ansonsten sind es sonst vermutlich bunt gemischt schlechte Entscheidungen (Haus kaufen, das sich als Bauruine herausstellt - wäre Freunden fast passiert, ihnen und ihren Nachbarn sackte plötzlich das Fundament weg, sie sind glimpflich davon gekommen, die Nachbarn mussten 60.000 Euro in die Reparatur investieren, blöd halt, wenn der Kredit vom Haus auch noch läuft), Krankheit, Süchte (egal ob Spielsucht oder Alkoholsucht), Dummheit (15.000 Euro an den feschen jungen Mann aus Nordafrika bezahlt, der einen so liebt oder an den nigerianischen Prinzen, der einem 30mio überlassen will), auf Betrügereien reingefallen (mein Vater hat z.B. auf Bankunterlagen die Unterschrift meiner Mutter gefälscht, die dadurch plötzlich Kredite am Hals hatte - herzlichen Dank auch). Manchmal vielleicht auch die Überzeugung, man kommt durch Kredite aus Problemen raus und dreht sich dann im Kreis und nimmt sich vielleicht das Leben, weil mein keinen Ausweg mehr sieht - oder fällt zufällig tot um (Unfall, Krebs, Herzinfarkt), während man eigentlich dabei ist, aus seinen Schulden wieder rauszukommen. Oder die Immobilienblase ist zwischendurch geplatzt - man hat sein ganzes Geld in ein Haus investiert, Kredite aufgenommen... und dann ist es plötzlich nur noch halb so viel wert - oder steht auf dioxinversuchtem Grund und ist weder bewohn- noch verkaufbar. Mit Aktien verspekuliert... seine Bitcoins nicht rechtzeitig verkauft... Privatinsolvenz ist eben auch nicht immer der beste Weg und nicht jeder erfüllt die Voraussetzungen. Wäre mein Mann direkt nach dem Ende seines Studiums (mit Bafög Höchstsatz und zwei Bildungskrediten) ausversehen vor ein Auto gelaufen, hätte ich das Erbe auch ausgeschlagen. Mit zwei berufstätigen Vollverdienern war das gut zu stemmen, auch wenn wir lange genug daran abbezahlt haben. Aber alleine? Von einem Gehalt Miete, Lebensunterhalt und 35.000 Euro abbezahlen? Keine Ahnung, wie ich das hätte machen sollen (oder wollen). Vermutlich ist der Anteil der Menschen, die wirklich "überschuldet" sterben, tatsächlich sehr klein. Andererseits ist ein ALG 2 Empfänger sicherlich auch viel schneller überschuldet als ein Manager mit top Gehalt ohne Verpflichtungen. Verschuldet vielleicht doch mehr, irgendwelche Kredite laufen ja oft noch (Auto, neue Küche, vielleicht Umbauten im Alter), die dann Hinterbliebene vielleicht nicht übernehmen möchten, auch wenn sie es könnten. Und vielleicht wäre ein verschuldeter Mensch zwar in der Lage gewesen, seine Schulden in den nächsten fünf/zehn/fünfzehn Jahren abzubezahlen, es würde den Erben aber in die Überschuldung treiben. Nicht immer besteht ja ein adäquater Gegenwert, der sich veräußern lässt, um die Schulden abzubezahlen. Hauskredite sind halt das eine, aber gerade krankheitsbedingt sind manche Dinge halt teuer (Badumbauten, Fahrzeugumbauten bei Behinderung etc.), die man am Ende so nicht mehr rausbekommt. Das ist vermutlich einfach kein so richtig eindimensionales Thema...


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Schlauchi

> Was ist das dann? Jugend? Naivität? Pflichtgefühl? Dummheit? Tragisch. Ich kenn einen ähnlichen Fall - da hat das jung erwachsene Kind gebürgt. Sehr, sehr schwierig, sich in dem Alter abzugrenzen. Für so etwas ist die Privatinsolvenz womöglich wirklich eine faire Lösung.


Reese

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Ich kann jetzt nur von meinem Onkel sprechen, der 2008 plötzlich verstorben ist und wirklich einen Berg an Schulden hinterlassen hat. In den 80er Manager in einem internationalen Spielzeugkonzern, wurde ihm dann quasi DIE Chance geboten Anfang der 90er Geschäftsführer für einen Ableger dessen zu werden. Haftung mit Privatvermögen. Der Ableger floppte (damals war Holz nicht so angesagt wie Plastik…) und mein Onkel stand da mit Schulden im 7 stelligen Bereich. Ich selbst kenne die Zeit nur aus Erzählungen, aber es war wohl so krass dass Lieferanten mit Baseballschlägern bei meinen Großeltern vor der Haustür standen um Geld zu bekommen. Bis zu seinem Tod hat er zwar immer Geld abgezweigt um zu zahlen trotz Insolvenz, aber natürlich nie genug um das jemals abzuzahlen.


dhana

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Hallo, ich kenne auch den Fall von einem selbständigen Unternehmer - Unternehmen lief wohl auch nicht schlecht. Aber er hat nie selber vorgesorgt - kein Krankenversicherung, keine Rente, ... war ja nicht im Netz der Sozialversicherungen drin. Naja - mit Mitte 60 hatte er einen Schlaganfall, war dann ein Pflegefall. Erst ging noch das Privatvermögen drauf, das Unternehmen selber war wohl ohne ihn gar nicht so viel Wert - was möglich war wurde verkauft um die Pflege zu finanzieren. Aber gestorben ist er dann an der Armutsgrenze, soweit ich weiß mit Schulden - die Erben (2 Nichten, mit denen er wohl auch nie Kontakt hatte) haben das Erbe ausgeschlagen. Gruß Dhana


renate48

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Mein Bruder war zwar nicht überschuldet, aber er hatte noch Raten zu zahlen bei einem Versandhaus. Das vertrackte daran war; daß er die in seinem Namen für einen Bekannten ( der nicht solvent war ) gezahlt hat. Mein Neffe hatte monatelangen Stress; bis er das mit der Person und dem Versandhaus geklärt hatte.


kuestenkind68

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Oft sind es ja entfernte Verwandte bei denen man unerwartet erbt. Die hat man vielleicht Jahrzehnte nicht gesehen und hat schlicht und einfach keinen Einblick in deren Vermögensverhältnisse. Und rauszufinden, ob dort Schulden existierten ist so gut wie unmöglich, wenn man so gut wie nichts über die Person weiß. Und dann "kaufst" du die Katze im Sack. Und manche Familie würde es schon in Schwierigkeiten bringen, wenn sie nur ein paar tausend Euro Schulden erben würden. Dazu kommt, dass die Erben idR ja auch die Bestattung etc bezahlen müssten. Und das kostet ebenfalls ordentlich was.... Also bevor ich also eine böse Überraschunge erbe, schlage ich das Erbe aus. Und ganz logisch betrachtet: wenn alle Verwandten vor einem schon ausgeschlagen haben, auch die, die viel enger verwandt sind, dann kannst du davon ausgehen, dass da nichts zu erben ist... Notfalls fällt das Erbe dann an den Staat. Und klar können da einige Schulden anfallen. Jemand der vorher mal selbstständig war, hat vielleicht noch Schulden aus dieser Zeit, oder es gibt noch Kredite abzuzahlen usw usw... Und wie gesagt, die Bestattungskosten kämen auf jeden Fall auf einen zu.


Silvia3

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Viele Menschen in Deutschland sind überschuldet: "Zum Stichtag 1. Oktober 2021 wurde für Deutschland eine Überschuldungsquote von rund 8,86 Prozent gemessen. Damit sind etwa 6,16 Millionen Bürger über 18 Jahre überschuldet und weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf. Rund 3,76 Millionen dieser überschuldeten Personen sind Männer." Quelle: Statista In der heutigen Konsumgesellschaft wird es den Menschen einfach zu leicht gemacht, ohne Geld einzukaufen. Durch die Medien wird darüber hinaus vermittelt, dass man ohne das Produkt XY ein Nichts ist. Es muss halt ein iPhone her, selbst wenn es jeden Monat über einen überteuerten Datenvertrag abgestottert werden muss. Gerade Leute, die es sich nicht leisten können, sind da oftmals ganz vorne dabei. Dazu kommen dann noch Menschen, denen das Leben übel mitgespielt hat, und die aus Unkenntnis der Hilfsmöglichkeiten, die unser Staat ja doch zahlreich bietet, einfach weiterwurschteln, bis sie komplett den Überblick verloren haben.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Tja, die älteren Damen haben wenig Rente und zT nicht gearbeitet. Schwiegermutter hat 8 Kinder großgezogen, wurde sehr früh Witwe und bekam kaum Rente. Sie hat auch Schulden hinterlassen, wohnte am Ende im betreuten Wohnen. Aber nicht so extrem viel , haben die Kinder dann übernommen. Sie hat den Fehler gemacht und für eines der Kinder gebürt zur Geschäftseröffnung Ich kenne Leute die recht jung sind und extrem Konsumschulden haben, früher war das nicht üblich, heute kauft man sich Gartenmöbel auf Pump, Kaffeemaschinen etc und verliert den Überblick schneller als man denken kann. Enden zT in PI... und fangen nachher das gleiche Spiel wieder an weil man eben so vieles Schönes haben möchte und nicht genug verdient. bei uns gabs das Haus auf Kredit und auch schon teile der Autos, wenn sie Zinsen geringer waren als das angelegte Geld brachte, hatten wir zweimal. Luxus würde ich nicht auf Kredit wollen aber die schöne bunte Welt suggeriert doch dass man sich alles finanzieren kann !


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

…..auch da verliert man schnell den Überblick über den tatsächlichen Kontorahmen. Nicht oft, aber immer wieder, wird damit bewusst vom Einziehungsbevollmächtigten Schindluder getrieben.


Brummelmama

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Habe mit Insolvenzen zu tun und die nehmen zu. Ich selbst habe auch schon ein Erbe für mich und die Kinder ausgeschlagen. Es gibt soviel zwischen weiß und schwarz und ich möchte auch nicht urteilen aber Schulden möchte ich auch nicht erben.