Mackie
Ich weiß nicht wohin mit dem Thema, tut mir leid. Klingt total bescheuert, aber ich meine es ernst: Ich frage mich in letzter Zeit sehr oft, ob ich vielleicht trans bin. Ich wurde mit einem weiblichen Körper geboren, habe nun über 30 Jahre als Frau/Mädchen wahrgenommen gelebt. Bin mit einem heterosexuellen Mann verheiratet und habe zwei kleine Kinder. Der Gedanke lässt mich nicht mehr los. Vielleicht bin ich aus anderen Gründen unzufrieden? Aber Anzeichen, die vielleicht keine sind, sehe ich immer mehr. Mein Interesse an der IT (ich habe Informatik studiert), meine Abneigung gegen Makeup, dass ich besser mit Kerlen klar komme und lieber mit ihnen abhänge. Oft "fühle" ich mich als Mann... (wahrscheinlich der ausschlaggebende Punkt...) Was mache ich nun? Reden kann ich mit niemandem darüber. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich jetzt trans bin oder nicht. Kennt jemand vielleicht ein gutes Forum? Hat jemand solche Erfahrungen gemacht? Wenn jemand das hier nicht ernst nehmen kann, bitte nicht antworten.
Ich kann dir absolut nicht weiterhelfen. Aber...was du aufgezählt hast, ist für mich normal. Schminke? Warum sich täglich vollspachteln? Habe ich manchmal auch Lust drauf, aber das hat doch nichts mit Frausein zu tun. Gemachte Nägel machen mir auch Spaß, aber kein Muss. Ich bin besser im Handwerk als manche Kerle. Wenn wir bei Freunden sind, stehe ich mit meinem Mann zusammen mit den Kerlen in der Garage mit dem Bier in der Hand, während die anderen Frauen in der Küche über kochen und Windeln signieren mit Sektchen. Nicht meins. Gar nicht...noch nie. Meinen Mann habe ich kennengelernt, als einziges Mädel in der Jungsrunde. So war es schon immer. Es gibt sehr wenig Frauen, mit denen ich richtig klarkomme. Sie sind dann auch eher von meinem Schlag. Ich habe mich schon als Kind lieber alleine beschäftigt als mit dem Teenie-Gezicke der Mädelscliquen zu beschäftigen. Meine Mädels sind auch so. Fußball und Kampfsport. Hier stehen regelmäßig die Jungs (1. und 4. Klasse) vor der Tür und holen sie ab.
Sinnieren*
Danke für deinen Beitrag. Fühlst du dich denn zu 100% als Frau?
Ja. Ich fühle mich eher fremd in einer Frauenrunde und oft unwohl und abgeschottet, nur so oberflächliche Kontakte, ( bzw meine wenigen Freundinnen sind dann auch nicht von heute auf morgen entstanden und ticken halt ähnlich..), aber nicht auf das Geschlecht bezogen. Eher Charakter-/Einstellungssache.
Ich kann auch nicht viel dazu sagen nur soviel: Wenn du tatsächlich ernsthafte Bedenken zu deiner Geschlechteridentität hast dann kann dir ein Therapeut helfen diese Gedanken zu sortieren und einzuordnen. Ich meine damit nicht, dass du krank bist und medizinische Hilfe brauchst, nicht falsch verstehen. Sondern einen Koordinator für deine Gedanken und Gefühle (ich betone das, weil manche immer noch Denken man muss krank sein um die Unterstützung eines Therapeuten einzuholen). Dann bist du in dem Prozess auch nicht alleine sondern hast einen Profi an der Seite.
Danke für den Vorschlag. Es würde mir nur unglaublich schwer fallen darüber zu reden. Ich hätte auch wieder Angst nicht ernst genommen zu werden, vermutlich weil ich selbst nicht sicher bin. Aber vorallem: was erzähle ich meinem Mann denn wo ich hingehe, wenn ich zur Therapie gehe?
Hast du denn das Gefühl, du musst das „benennen“ können? Ist es für dich wichtig, rauszufinden, ob du Trans oder…oder … bist? Sonst ist es doch okay, so zu leben wie du möchtest, dich lieber mit Männern zu treffen, kein Make-up zu benutzen etc.
Ich fühle mich halt auch oft im falschen Körper und wünsche mir als Mann wahrgenommen zu werden. Vielleicht auch nur, weil ich es unterbewusst satt habe als Frau schwach, nicht kompetent genug (IT Bereich), als schlechte Autofahrerin etc wahrgenommen zu werden. Vielleicht steckt auch mehr dahinter. Ich könnte mir echt vorstellen mit Bart rumzulaufen und habe tatsächlich (schon bevor ich mich mit dem Thema Transgender auseinander setze) das Gefühl, mir fehlt "unten rum" etwas.
Ich würde irgendeinen vorsorgetermin angeben. Vor dem therapeuten brauchst du dich nicht zu fürchten, die kennen sämtliches, was dieses menschenleben zu bieten hat. Wenn dich das beschäftigt, dann ist das ein grund, dem nachzugehen. Vielleicht findest du was ganz anderes heraus. Alles gute!
Es gibt doch auch Online-Lebensberatungen, wo es im Grunde gar nicht um "Therapie" geht, sondern man einfach jemanden hat, der die richtigen Fragen stellt, die man dann für sich selbst sortiert... Ich hatte so eine Beratung vor Jahren, weil ich mit meiner Beziehung zu meiner Mutter (und meinem Umgang zu ihr) diverse Schwierigkeiten hatte, das hat mir sehr gut geholfen, die Sachen für mich selbst zu reflektierten und zu sortieren. Hinterher habe ich dann (im Großen und Ganzen) meinen Frieden mit dem Thema schließen können. Da müsstest Du dann auch niemandem irgendetwas erklären, wo Du hingingest oder was Du machen würdest.
Ich würde am ehesten an eine Beratungsstelle für Transsexualität denken. Da gibt es inzwischen einige. Alles Gute!
Hallo, was du so als "typisch Frau" oder als weiblich definierst, hat sicher nichts mit der Geschlechterrolle zu tun. Ich schminke mich nie, zumindest so gut wie nie. Ich habe auch einen typischen Männerberuf - bin Industriemeisterin Chemie, und so diese beste Freundin oder so kann/konnte ich auch nicht nachvollziehen, ich war immer schon eher mit Männern befreundet als mit Frauen. War sogar als einziges Mädchen in einer Jungsschule und das war die schönste Schulzeit überhaupt. Ich hab auch nie eine Freundin vermisst. Mit Männern kann ich einfach besser. Trotzdem fühle ich mich als Frau und habe kein Problem mit meiner Geschlechterrolle. Nur wenn du dich als Mann fühlst, dann ist das sicher nichts worüber sich irgendwer lustig machen sollte. Vielleicht ist da die Idee mit einem Therapeuten darüber zu reden eine gute Idee - einfach mal deine eigenen Gedanken sortieren, damit du selber für dich einfach mal sortieren kannst wo du eigentlich stehst, und was du möchtest. Dein Hausarzt kann dir da sicher auch Anlaufstellen nennen - eventuell auch eine Selbsthilfegruppe. Alles Gute Dhana
Ich bin natürlich keine Expertin. Allerdings habe ich bisher nur von Transpersonen gehört, die schon in frühester Kindheit wussten, dass da irgendwas falsch gelaufen ist. Sie haben sich mit ihrem biologischen Geschlecht nie wohlgefühlt. Ich kenne hingegen viele Frauen, die eher in technischen/naturwissenschaftlichen Berufen zu Hause sind. Eine Freundin von mir ist auch Informatikerin, eine andere hat Pharmazie studiert. Beide geben nicht viel auf Make-up. Sind aber glücklich verheiratet und haben Kinder. Ich kenne auf der anderen Seite Männer, die sehr auf sich achten und Erzieher sind, als Gegenbeispiel. Beides hat nichts mit Trans sein zu tun, es hat was mit Rollenklischees zu tun, in die man sich eben nicht pressen lässt. Du bist eine Frau auch ohne Make up und Putzfimmel und trotzdem Du IT magst. Ich bin auch eine Frau, unabhängig davon, das ich pink und lila und rosa mag. Und Schminken, Nagellack, Glitzer und ich koche sogar gerne. Ich will Dir weder etwas ein-, noch etwas ausreden. Wenn Du Trans bist, dann bist Du es. Mir ist das wirklich komplett egal. es klingt für mich aber einfachdicht so, als wenn Du wirklich im falschen Körper lebst. Aber es gibt etliche Beratungsstellen, die Dir vielleicht erstmal weiterhelfen, wo Du mal den kannst. Ganz anonym. Und dann schaust Du weiter.
Wie ist denn die Ehe momentan?
Nicht so gut. Wir streiten viel. Bei der Erziehung sind wir kein Team, sondern stehen uns im Weg. Er sagt auch, er liebt mich nicht mehr so wie früher, weil ich mich verändert hätte
Da möchte ich aber sagen, dass bestimmt keiner die Schmetterlinge im Bauch hat täglich wie mit 18. Und jeder verändert sich im Laufe der Jahre, mehrfach. Das ist ja normal. Mit Kindern noch mehr. Da muss man sich halt von beiden Seiten amstrengen und reinfinden in den wechselnden Anforderungen. Er ist doch bestimmt auch nicht genauso wie früher? Wie lange seid ihr denn zusammen? Du warst doch nicht am Anfang eine vollgeschminkte Frau und nur auf Highheels unterwegs und jetzt ungeschminkt und verstehst dich mit Männern besser. IT ist auch nur ein Job, nicht Geschlechtsgebunden. Den Job hast du doch auch nicht erst seit gestern. Oder?
Vielleicht ist das eine Reaktion darauf, weil du von deinem Mann nicht mehr richtig als Frau gesehen wirst.Du arbeitest, putzt, kochst, machst den Haushalt, erziehst Kinder und wirst nicht mehr als Ehefrau und Geliebte wahrgenommen, bestenfalls zum Kumpel degradiert. Keine Ahnung ob dann sowas kommen kann, du kannst ja mal darüber nachdenken.
Hallo,
nein, das klingt gar nicht „bescheuert“.
Ich denke auch, das Beste wäre, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Die Leute da sind die Thematik und entsprechende Fragen von „Unsicheren“ gewöhnt und können dir sicher hilfreiche Tipps zum Sortieren deiner Gedanken oder Gedankenanregungen geben. Vielleicht stellen sie auch einfach die richtigen Fragen, die dich dann innerlich weiterbringen, ob oder ob nicht.
Schau doch mal hier, dort sind so ziemlich alle Beratungsstellen zu Transfragen in Deutschland aufgelistet:
https://dgti.org/uebersicht-beratungsstellen/
Ein Therapeut könnte dir sicher auch weiterhelfen, er könnte auch schauen, ob dieses innere Unzufriedenheitsgefühl vielleicht von etwas ganz anderem kommt. Es gibt auch Therapeuten, die auf Transfragen spezialisiert sind.
Eine Beratungsstelle wäre aber vielleicht erstmal der einfachere, schnellere Schritt, denn einen passenden Therapeuten, auch noch mit freien Plätzen, zu finden, ist meist ein langwierigeres Unternehmen.
Deinem Mann könntest du bei einem einmaligen Beratungstermin erzählen, du hast einen Arzttermin oder möchtest mal ohne Kinder in der Bibliothek ausgiebig nach Büchern schmökern oder so.
Für längerfristige Termine würde ich sagen, du kannst in letzter Zeit so schlecht schlafen und suchst da Hilfe. Oder du fühlst dich innerlich etwas ausgebrannt (Kinder, Haushalt...) und möchtest gerne mit fachlicher Hilfe lernen, dich mehr zu entspannen oder so.
Ob jetzt trans oder nicht kannst nur du selbst (mit fachkundiger Unterstützung) herausfinden. Allerdings muss ich sagen, dass ich als Kind auch eher wie ein Junge war und schon immer besser mit Jungs als mit Mädchen klar kam. Das stellt meiner Meinung nach nicht die sexuelle Identität, sondern eher die soziale Geschlechterrolle in Frage. Wenn sich die Zweifel aber auch auf die Körperlichkeit beziehen, dann ist es vielleicht etwas anderes. Aber ich kenne mich da nicht so aus.
Auf jeden Fall würde ich empfehlen, das möglichst BALD für dich zu klären (mit externer Unterstützung!), damit du weisst, in welche Richtung du dich weiterentwickeln kannst, damit es dir innerlich besser geht.
Liebe Grüße
Dezemberbaby
Mit welchem Frauenbild bist du aufgewachsen? Welches Frauenbild hat Dein Mann? Nur weil man das auferlegt Frauenbild ablehnt, ist man nicht gleich trans. Aber sprich doch mal mit einem Therapeuten oder Coach. Und genau das sagst du Deinem Mann, du musst dich mal etwas sortieren. Gerne kannst du den Job vorschieben und Stress mit bestimmten Kollegen und wie du damit umgehst. Oder die Kindheit verarbeiten? Tot der Lieblingsoma? Ich definiere mich als hetero Frau, könnte mir aber eine lesbische Beziehung durchaus vorstellen. Bin aber eher asexuel (hängt mit KrebsMedikamenten zusammen). Ich kann mit "typischen" Frauen selten etwas anfangen. Ich kann mit emotionalen Menschen wenig anfangen. ich habe Informatik studiert und finde meinen Job super. Die meisten Freundinnen sind in ähnlichen oder zumindest auch in einem technischen Berufen. Männliche Freunde habe ich auch. Wenn ich meinen Körper sehe, ekele ich mich nicht davon. Einen Penis hätte ich gerne, aber nur zu einem einzigen Zweck - Pieseln am Straßenrand/Autobahntoilette. Röcke trage ich nicht, Kleider nur bei größter Hitze. Meine Haare sind kurz. Ich schminke mich nur wenig. Ansonsten finde ich es super als Frau in Deutschland zu leben. Ich behaupte frau hat mehr Möglichkeiten/Wahlfreiheit für Lebensgestaltung im Vergleich zu einem Mann in diesem Land. Alles Liebe Laufente
Hallo Mackie, weiß nicht, ob es jemand schon geschrieben hat. Es gibt häufig in etwas größeren Städten Beratungsstellen oder Gruppen. Vielleicht kommst du da weiter. Alles Gute! P.S. Im Freundes- / Bekanntenkreis meiner Teens kennen wir selbst vier Jugendliche, die als körperlich als Mädchen geboren wurden und jetzt offiziell als Junge auftreten.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht das du Trans bist. Ich selbst mag schminken auch nicht so. Und habe auch hauptsächlich männliche Kontakte da ich mit diesen besser klar komme und lieber was mache. Und ich mag Gaming und Autos sehr. Deshalb bin ich aber noch lange nicht trans. Man kann auch als Frau Männer Sachen mögen ohne trans zu sein.