Meyla
Inhaltlich lassen wir das mal so stehen was gestern beschlossen wurde. Aber mal im Ernst: wie gebrechlich und deplatziert wirkte dieser neue Kanzler bei seiner Rede? Als wäre er völlig verpeilt oder kurz vorm Einschlafen…. Ich bin ein bisschen entsetzt über seinen Auftritt und hatte mir ehrlich gesagt ein bisschen mehr versprochen. Kein bisschen dynamisch, mitreißend, beruhigend, motivierend. Ich war kein echter Merkelfan, aber sie hatte so einen roten Faden, an den man immer anknüpfen konnte. Bin ich blind und taub oder fehlt Scholz diese Linie komplett?
Scholz ist eine Katastrophe, er er ist nur Kanzler weil die anderen so dermaßen schlecht waren, er musste einfach nur gar nichts machen um zu gewinnen.
Mitreißend ist Scholz nie, er trägt nicht umsonst den Spitznamen "Scholzomat". Er ist ein Pragmatiker, und hansesatischer geht es wohl kaum. Und er wirkt am Mikro eher bedächtig. Im Vergleich zu Merkel (die sich aber auch erst im Laufe der Jahre zur "Mutter der Nation" aufgebaut hat, das sollte man auch nicht vergessen) wirkt er natürlich schon weniger eindringlich. Aber deshalb zu sagen, er wäre als Kanzler eine Katastrophe, finde ich schon ziemlich überzogen. Die brauchen wahrscheinlich alle eine Anlaufphase, und wir auch, bis wir uns an die neuen Bilder gewöhnen. Ich finde den Anblick von ALB auf internationalem Parkett auch ungewohnt, nur Lauterbach wirkt für mich vollkommen in seinem Element, als hätte er nie was anderes gemacht. Aber darauf hat er ja auch schon zwei Jahre hingearbeitet, quasi.
Ich habe sei erhlich gesagt nicht gesehen... Aber kann mir schon vorstellen das es nicht grade dynamisch rüberkam. Naja vielleicht "lernt" er es ja noch... Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine Schlaftablette dynamisch werden könnte. Genau so stelle ich mir das mit Scholz vor.
Na ja, auch eine Schlaftablette als Kanzler hat Politikberater, die sagen, wie die Umfragewerte sind und wie die Reden ankommen. Die Reden werden ja von anderen geschrieben, und gecoacht werden die auch. Man wird aus Scholz zweifellos keinen Söder machen, aber in Richtung dezidiert und eindringlich kann er sich schon entwickeln.
Nope, das ist nicht hanseatisch, das ist schlafmützig. Echte Hanseaten können sich ausdrücken, in mehreren Sprachen und verbindlich sprechen....
Mag sein, ich kenne nicht viele "echte" Hanseaten. Wenn z. B. Helmut Schmidt einer war, dann fände ich ihn - bei allem Respekt, den ich früher ihm gegenüber hatte - in der heutigen Zeit deplatziert und anachronistisch, da zu autoritär und selbstherrlich.
Warten wirs ab. Ich würde mich freuen, wenn er etwas "frischer" rüberkommen würde, weil die Ausstrahlung ... einfach auch viel ausmacht. Scholz ist aber kein Newcomer, den man einfach trainieren muss, sondern hatte die ganzen Jahre als Finanzminister schon viele Übungsmöglichkeiten. Ein Vergleich mit Söder als Medienprofi ist nicht angesagt, da kommt er natürlich nicht ran. Söder hat uns treuherzig angeschaut, einen Lockdown nach den anderen verhängt, und fast alle haben lange Zeit zustimmend genickt. Das kann nicht jeder.
Scholz war nie charismatisch, durchschlagend ... . Er wurde nur Kanzler, weil sich sowohl Anna-Lena als auch die CDU/CSU rechtzeitig selbst demontiert hatten. Ich kann mich noch gut erinnern, wie nach der Wahl von Laschet zum Kanzlerkandidaten hier jemand sehr zutreffend schrieb: "Laschet wird Kandidat und Anna-Lena Kanzlerin!" Ich habe schon Bedenken, weil Scholz eigentlich in der EU ... deutsche Interessen durchsetzen sollte. Wie das gehen könnte, weiß ich auch nicht, aber: Er ist unser demokratisch gewählter Kanzler für die nächsten vier Jahre. Das ist Fakt.
Hej! Ich fnide es sehr unfair, das Können (sprich Intelligenz, aber auch Durchsetzungsvermögen) eines Kanzlers an seinem Auftreten festzumachen. Wir haben in den letzten Jahren, jahrzehnten, kaum einen Menschen mit echtem Charisma in der (dt.) Politik gehabt, sind aber trotzdem soooo schlecht nicht gefahren. Und was soll es denn stattdessen sein? Ein Visionär wie Brandt, der in die damalige Aufrbuchzeit der 68er paßte oder lieber ein "Macher" wie Schmidt, dem man aufgrund seiner hanseatischen Zurückhgaltung (nd Eloquenz) oft Arroganz vorwarf, die ich selten an ihm gesehen habe? Oder doch wieder jemanden, der sich den Ruf "Mutti" erarbeitet hat, (gegen diese Bezeichnung gehe ich sogar hier in DK vor, obwohl manche meinen, das sei nett gemeint... welch ein Mißverständnis, wenn man mal Sprache ernst nimmt, obwohl es natürlich auch etwas aussagt, wieso sie diesen beinamen bekam...). Mir ist ein nüchterner, nicht (für sich selbst agierender), sachlicher, zurückhaltender Mensch an der Spitze jedes Unternehmens lieberals jemand, der nur sich selbst im Blick hat, der auf Show und Schau spekuliert und der nicht durch Sachlichkeit, sondern Schein statt Sein überzeugt. Einen Söder, der nur nachtritt und sich damit versucht, ins bessere Licht zu rücken - einen Lauterbach, der bei aller Unscheinbarkeit eben gelernt hat, im Fernsehen eine gute (?) Figur zu machen (ob als Ministerm, lasse ich dahingesteltl, fda hat er ja nun auch noch nicht wirklich überzeugt und zeigt deutlich bei jedem Auftreten auf, wo er noch dazulernen kann - und das darf er auch.. nobody is perfect), einen ... die will ich nicht. Übrigens auch keine dänische Staatsministerin, die die sozialdemokratischen Grundsätze oft genug mit Füßen tritt, selbstherrlich entscheidet und zu diesen Entscheidungen hinterher nur zweideutig steht, die einerseits versucht, straffe Führung durchzuziehen und Kompetenz zu vermitteln und andererseits auf Facebook zeigt, wie sie Makrelsalatbrote zum frokost futtert - nee, sowas braucht die Welt doch auch nicht.die auch nicht. Ich verstehe übrigens, daß die Regierungsoberhäupter überall in der Welt recht müde sind - die Coronakrise setzt jedem zu: den einen, weil sie sich ehrlich um die Bevölkerung sorgen, den anderen, weil sie daran scheitern, in der Krise am besten ihre Machtposition zu behaupten. Und daß eine neue Bundesregierung müde ist, verstehe ich auch - nächtliche Sitzungen, daneben Einarbeitung in ein neues Amt mit vielen Anforderungen und Anfeindungen, Reisen als Antrittsbesuche, krisen im Land und auf der Welt --- mir wäre ein strahlender überschwenglicher Mensch da eher unsympathisch. Sie haben sich selbst dafür beworben? Ja, deshalb dürfen sie trotzdem müde sein. Jeder, der einen neuen Job annimmt, ist erstmal gestreßt und müde von all dem neuehnm, in dem er sich zurechtfinden muß - und hat dabei meistens nicht gleich mit Weltkrisen zu tun. Ich finde sowas hier ungerecht - und bin auch sicher, bei einem gegenteiligen Erscheinungsbilde gäbe es die gleicheKritik - nur andersrum. Hoffentlich habt Ihr um Euch herum gnädigere Beurteiler,wenn Ihr mal müde und gestreßt seid. Gruß Ursel, DK P.S.: So schlimm empfand ich ihn gar nicht - er ist, wie er ist, er ist kein mitreißender Redner (aber er kann frei sprechen!!!), er ist keiner,dem die Fans zu Füßen liene, er ist kein überschwenglicher Mensch und keiner, der gut für Überraschungen ist, aber genau für all das ist er auch nicht gewählt worden.
Ich habe das gestern nicht gesehen, wohl aber die Sondersendung von Joko und Klaas. Von daher würde ich sagen, dass Scholz gut frei (!!) sprechen kann und auch eindringlich. Da kam er meiner Ansicht nach gut rüber. Und generell mag ich lieber Menschen, die ihre Arbeit unaufgeregt und ruhig erledigen als Selbstdarsteller, die nichts auf die Reihe bekommen.
Zum Thema Selbstdarsteller: Ich finde, DK-Ursel hat das gut zusammengefasst. Leute wie Söder sind Zugpferde, weil sie eben perfekte Selbstdarsteller und Wichtigtuer sind. Genau das wird aber zur Schaumschlägerei, wenn man seine Positionen regelmäßig wechselt, wie es gerade opportun ist und, wenn es mal nicht so gut läuft, seinen Mitstreitern eins über die Rübe brät, statt auch mal Selbstreflexion zu üben. Ob Scholz das kann, bleibt abzuwarten, im Hinblick auf seine Beteiligung an den Finanzskandalen hat er ja bisher auch gemauert.
Jeder Mensch ist anders Mir wäre ein Söder auch lieber gewesen, aber sollte eben nicht sein. Ja, Söder mögen auch viele nicht, aber er hat ein anderes Auftreten als Scholz und Co. Genausowenig kann ich die Fr. Baerbock noch nicht als Außenministerin akzeptieren.
Na, Gott sei Dank hat Scholz ein anderes Auftreten als Söder: andere dauernd öffentlich schlechtmachen, nachtreten, wenn jemand schon unten ist, herausstreichen,wie tol lman selber ist und die anderen eben gar nicht oder doch nur nachahmen, was man selber schon vor ... --- und dies, obwohl gerade im eigenen Haus alles den Bach runter geht (aber auch daran hatten ja die anderen weitgehend Schuld) --- nee, danke, wer solche Menschen mag, sagt auch was über sich aus. Entschlossen im sich-selber-zur-Schau-stellen ist eine Sache (und da hilft auch seine zu oft bemühte Floskel" Wenn Sie mich das noch sagen lassen" als angebl. Demutszeichen nichts).
Entschlossen in der Sache kann man auch still und im Hintergrund sein.
Wenn ich mal weg von Corona denke, hat Frau Merkel das doch recht gut in Europa geschafft - ich glaube nicht, daß sie ohne Kamera bei Putin zu einem Trampel oder Söder mutierte!
Ich schaue hier aber eigentlich nur nochmal rein, um nach der Pressekonferenz mit Lauterbach und Wieler zu betonen, daß ich persönlich lieber einem Scholz als einem Lauterbach zuhöre -- wenn der für jedes "also" in nur 1 Satz eine Krone bekomme, wäre er reich.
(Man kann es es auch andersrum formulieren, wie ich beim Kekseausstechen, was mich zugegeben immer etwas ungeduldiger macht )
Und dies sei nur als 1 rhetorischer Störfaktor genannt. Da hat ihm die Erfahrung in den div. Talkshows wenig geholfen. Daß´ß er als Minister anders reden muß (und das meine ich jetzt nicht - nur - rhetorisch), hat er anschienend begriffen
Gruß Ursel, DK - zum Ofen eilend...
Er ist so mitreißend wie eine Überdosis Valium. Wir nennen ihn auch nur Prinz Valium.
Seine eher monotone Vortragsart ist leider so eindringlich wie einst unser Geschichtslehrer. Ab Minute 2 kämpft man mit schweren Augenlidern.
Ein Söder hat natürlich Zugkraft gehabt, aber aus der Opposition heraus lässt es sich auch immer gut brüllen. Hält man das Zepter erst mal in der Hand, muss man sich auch beweisen.
Und nach so kurzer Zeit kann man auch noch nicht viel erwarten. Zeit muss man ihm schon geben.
Merkel wurde schließlich auch aufgehübscht; Friseur und Make up haben ganze Arbeit geleistet. Das wird bei Scholz eher schwierig.
Aber wer weiß, vielleicht wird er bei der 100-Tage-Bilanz mit Minipli und Lidstrich glänzen
Womit wir wieder bei der Diskussion über Äußerlichkeiten wären…
Absolut keine Diskussion sondern eine reine Feststellung. Wenn man Leute positiv rüberbringen will, arbeitet man an ihnen und dann natürlich zuerst am Äußerlichen. Sonst hätte Merkel, die nie Wert darauf legte, das zu Beginn auch nicht mit sich machen lassen. In den letzten Jahren sagte man ihr häufig nach, sie sähe kränklich aus. Aber sie hat einfach die Pinselei im Gesicht wieder abgelegt oder eher abgelehnt bzw. auf ein Minimum beschränkt. Hatte sie auch nicht mehr nötig. Scholz täte aber eine Rhetorik-Schulung gut, das dürfte wohl unbestritten sein. Aber wie ich schon sagte, man muss ihm erst mal Zeit geben. Bis dato kann man überhaupt noch kein Urteil abgeben und eigentlich auch nicht nach den berühmten 100 Tagen. Also abwarten und Tee trinken. Genug Aufgaben kommen auf ihn zu. Sei es Russland, Klima, Corona und was das alles mit sich bringen wird.
Genau das meine ich, manche gehen mehr nach Äußerlichkeiten als nach dem Inhalt. Und gerade bei Frauen wird das bekanntlich noch mehr gemacht, die Diskussion gab es doch gerade in punkto Grünen-Vorsitzende. Ich glaube, momentan hat Scholz bestimmt weder Zeit für Verschönerungen noch für rhetorikkurse. Meinetwegen braucht er weder das eine noch das andere. Mich überzeugt eine (oft frei gehaltene) sachliche Rede bei aller Liebe zur Sprache mehr als blumige Versprechungen, begeisterte Visionen und bösartige Tritte, und seien sie rhetorisch noch so gut. Er ist eben hanseatisch, das wirkt oft unterkühlt und ich glaube nicht, daß ein Rhetorikkurs daran was ändern kann. Er ist ha auch ohne weit genug in der Politik gekommen, oder? Wie gesagt sähe ich Lauterbach bei aller Sachkenntnis lieber in so einem kurs. Aber wir sind uns einig darin, daß so frühe Kritik völlig ungerecht ist, zumal sie sich wirklich nicht erst langsam warmlaufen konnten, sondern gleich in handfesten Krisen stecken. Warten wir es ab. Gruß Ursel, dk
Jeder Mensch ist anders.