Silvia3
Wir diskutieren Corona rauf und runter, dabei zeichnet sich ein viel größeres Problem ab. Die Russen spielen nicht nur in der Ukraine verrückt, sondern bedrohen auch ein Mitgliedsland der EU. In der deutschen Öffentlichkeit und den Medien wird das erschreckend wenig/gelassen wahrgenommen. https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_91520176/tid_amp/-sehen-besorgniserregende-entwicklung-schweden-verstaerkt-militaer-in-der-ostsee.html
Habe ich auch bei YouTube gesehen, macht mir ebenfalls Sorgen...ich frage mich schon die letzten Tage was es wohl für uns in Deutschland bedeutet, falls die Bombe hochgeht...für die Ukrainer natürlich eine Katastrophe. Was meint ihr, was passieren würde?
Von welchen Medien sprichst du? Russland agiert seit Jahren aggressiv, in den letzten Monaten in einer beängstigenden Geschwindigkeit bzw beängstigendem Ausmaß. Hatte nie das Gefühl, dass das nicht thematisiert wird, sondern hatte im Gegenteil manchmal fast schon die Befürchtung, es wird übertrieben und der Kalte Krieg neu beschworen.
Also gerade bei YouTube zb von ZDF etc. aber auch anderen Sendern wird es gerade sehr oft ausgestrahlt, so zumindest das was mir der Algorithmus anzeigt.
Also gerade bei YouTube zb von ZDF etc. aber auch anderen Sendern wird es gerade sehr oft ausgestrahlt, so zumindest das was mir der Algorithmus anzeigt.
Ich betrachte die Situation auch mit einer gewissen Sorge.
Nur weil es hier noch nicht Thema war, wird es doch nicht ignoriert.
Nein, ignoriert wird es nicht. Wer möchte, kann sich in den Medien dazu schon belesen. Ja - ein hochbrisantes Thema .
Ich beobachte das russische Säbelrasseln schon länger. Überflüge, U-Boote, Drohnen oder wie jetzt das mit den Landungsschiffen ist doch wirklich ziemlich typisch für Länder, die Spannungen miteinander haben. Wenn du richtig gelesen hast, stand da in dem Bericht, da waren mehr Landungsschiffe als üblich und drei hingen wegen schlechtem Wetter fest, jetzt sind sie alle weg. Also ist es nicht unüblich, dass Landungsschiffe vor Schwedens Gewässern sind. Seine Aufmärsche usw. sind natürlich lupenreinste Provokation. Er fühlt sich vom Westen gegängelt und missverstanden. Ich habe natürlich auch keine Lust auf kalter Krieg 2.0, aber wir haben ja zum Glück eine halbwegs funktionierende Diplomatie, also viel besser als früher.
Speziell Gotland wurde schon vor einigen Jahren von schwedischer Seite aufgerüstet (ich war 2017 in Stockholm, die russische Bedrohung war da auch schon Thema, und auch in Riga, wo 2018 100 Jahre Unabhängigkeit gefeiert wurden, als wir da waren, war das Thema "Verhältnis zu Russland gestern und heute" allgegenwärtig). Gerade Gotland ist durch die geringe Entfernung zu dieser russischen Ostsee-Exklave ja das perfekte erste Ziel, um die EU anzugreifen. Ich meine, dass Schweden vor allem wegen der russischen Bedrohung die Wehrpflicht wieder eingeführt hat, weiß aber nicht mehr, wo ich das damals gelesen hatte. Das heißt nicht, dass ich das, was gerade passiert, kleinreden will, es ist nur nicht ganz neu. Aber natürlich zieht Putin die Daumenschrauben enger und provoziert. Andererseits ist er ein kühl kalkulierender Kopf, und ich bin mir nicht sicher, ob er genügend Rückhalt in der russischen Bevölkerung hätte, um eine große Anhängerschaft für einen Krieg gegen die EU zu gewinnen. Ist schon etwas über die Verhandlungen zwischen Blinken und Lawrow bekannt geworden? Ich war gestern größenteils unterwegs und habe bisher keine Nachrichten gesehen oder gelesen...
Wie so oft teile ich Deine Einschätzung der Lage, Hase. Ich denke, Putin weiß genau, daß ihn bei einem Einmarsch in die Ukraine Sanktionen treffen, daß ein Angriff auf Schweden aber noch mal ein anderes Kaliber ist. Er provoziert und zieht die Daumenschrauben an, und je unsicherer und ängstlicher der Westen sich zeigt, umso mehr hat er Oberwasser . Hier in dänischen Zeitungen wurde bereits gefragt, ob bornholm auch aufrüsten solle. Die dänische Regierung schweigt anscheinend, nun ja, sie hat auch damit zu tun, an der (unbestrittenen) Macht zu bleiben…die unterstützende; Parteien wackeln…
Na hoffen wir, dass die Übung im Mittelmeer mit dem US-Flugzeugträger nicht auch von Putin als Säbelrasseln gesehen wird. "Die Übung ist nicht für die Art von Szenarien entworfen, die sich mit Blick auf die Ukraine abspielen könnten", sagte der Pentagon-Sprecher. Das Manöver sei zudem schon seit langer Zeit geplant. Allerdings befand sich Neptune Strike 22 nicht auf einer im Dezember von der Nato veröffentlichten Liste mit für 2022 geplanten Militärübungen. https://www.google.com/amp/s/www.zeit.de/amp/politik/ausland/2022-01/nato-militaermanoever-mittelmeer-russland-ukrainekrise
Naja, wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe - und schon gar nicht bei Ost-West...
Nunja, kommt drauf an, wie Putin das auffasst... und ob er ob dieses Flugzeugträgers nicht denkt, im Recht zu sein, wenn er noch mehr Leute und Equipment zusammenzieht.
Gerade Landungsschiffe könnten bei einem Angriff auf die Ukraine eine gewichtige Rolle spielen um eine weitere Front zu eröffnen. Höchstwahrscheinlich wäre das Ziel einer Landungsoperation dann Odessa. Bei fast 40% russischer Bevölkerung in der Stadt gäbe es automatisch einen gewissen Rückhalt für Putin. Hinzu kommt dass es von der Region um Odessa eine Landverbindung zur Republik Moldau gibt in der die prorussischen Kräfte auch ziemlich stark sind. Bei einem russischen Angriff würden die Städte Mariupol und Cherson wohl sehr schnell durch russische Landverbände eingenommen werden. Fällt dann auch Odessa zeitnah wäre die Ukraine komplett vom Schwarzen Meer abgeschnitten.