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Reportage am Montag auf SWR und @Oma

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Hallo, ich habe nach Schwobas Fernsehtip die Reportage am Montag abend auch gesehen und war ebenfalls sehr erschüttert. Was da manchen Kindern an Kompetenzen gefehlt hat war erschreckend. Dass manche Kinder gerade mal rechts von links unterscheiden oder nicht einmal einfache Sätze nachsprechen können, das ist echt traurig. Aber schlimm fand ich auch die Aussage des Vaters, der die Erziehung der Kinder auf die Lehrer abwälzen wollte. Und die Mutter war der Meinung, dass Lernen von Schnürsenkelbinden nicht zu Ihrer Aufgabe gehört. Erschreckend auch wie viele Kinder motorische Probleme haben, eben weil sie kaum noch raus kommen und die Welt entdecken können. Teilweise konnten die Kinder nicht richtig mit einem Ball umgehen oder einen Hampelmann machen. Was mir aber sehr imponiert hat, war das Engagement der Lehrerin, wie sie vor allem spielerisch versucht hat, den Kindern grundlegende Kenntnisse beizubringen. So eine Lehrerin würde ich mir auch später für meinen Sohn wünschen. Viele Grüße Kleiner Löwe


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Sie soll meinem Kind oder Enkelkind Bildung und Wissen vermitteln, nicht das Schnürsenkelbinden oder erstmal die elementarsten Deutschkenntnisse. Diese Dinge sollten bei Schulantritt selbstverständlich sein! Aber ich durch diese Reportage zumindest einen Ansatz von Verständnis dafür bekommen, warum deutsche Schüler im internationalen Vergleich so schlecht abschneiden. Ich habe vor 24 Jahren exakt das Gegenteil erleben dürfen. Mein Sohn wurde in eine Klasse eingeschult, wo bis auf 2 Kinder alle über ausreichende Deutschkenntnisse verfügten und anscheinend auch zuhause liebevoll gefördert wurden. Die beiden Kinder (mit Migrantenhintergrund), deren Deutschkenntnisse mangelhaft waren, sind beide zufälligerweise durch Umzug während der ersten Monate ausgeschieden. Und beim Elternabend hat mir die Lehrerin dann vorgeschwärmt, sie habe in ihrem ganzen Leben noch nie eine Klasse auf so hohem Niveau unterrichten dürfen. Sie hat den vorgesehenen Lehrstoff im Handumdrehen vermitteln können und genoss ihre Klasse in vollen Zügen. Eigentlich würde ich mir für jedes Kind einen so stressfreien Unterricht wünschen. Denn die Kinder sind wirklich gern zur Schule gegangen, und das ist schon die halbe Miete für eine erfolgreiche Schullaufbahn. Insofern ist die Grundidee von Delfin4 ja auch richtig. Nur eben falsch umgesetzt. Aber ich bin froh, dass ich anscheinend doch nicht die Einzige bin, die sich für diese Thematik interessiert. LG Marion


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Warum solltest du die Einzige sein, die sich dafür interessiert? Dafür sollte sich JEDE(-R) interessieren, denn das ist ein zukunftsweisendes Thema Jutta


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Das bezog sich darauf, dass Schwoba-Papa auf diese wirklich hochinteressante und schockierende Reportage aufmerksam gemacht hat und es im Anschluß nicht eine einzige Reaktion darauf gab. Auch am nächsten Tag nicht. Als ich damals im Oma-Forum von der Erstausstrahlung erzählte, haben sich viele geärgert, weil sie das auch gern gesehen hätten. Und ich habe das leider diese Woche erst entdeckt, als die Wiederholung schon 15 Min. lief. Hab dann zwar noch einen Hinweis ins Oma-Forum gesetzt, aber natürlich war da alles zu spät. Schade.... Hier allerdings war der Hinweis, wie ich am nächsten Tag sah, schon frühzeitig gesetzt worden. Wobei mich jetzt interessieren würde, ob Schwoba-Papa selbst das denn geguckt hat. Und eine Diskussion hier wäre das Thema allemal wert gewesen. LG Marion


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Sorry, habe dich missverstanden aber du hast Recht: es ist schade, dass darüber nicht diskutiert wurde ich habe die Sendung nicht sehen können, aber mich würde schon interessieren, um was es genau geht Vielleicht könntest du ja ein Thema dazu eröffnen? Jutta


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Du findest Infos darüber in dem Thread unten "Sprache hier im Forum, z.B. "mal ne Frage hab" von stemu. Da habe ich mit 58er darüber gesprochen. Und schau, selbst da ist niemand drauf eingegangen. Also denke ich, dass das Interesse minimal bis gar nicht da ist :o(. Witzigerweise gab es kurz vor der Reportage einen ellenlangen Thread über Fernsehkonsum. War also eigentlich genau das Thema. LG Marion


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Hallo! Ich habe die Reportage nicht gesehen, aber ich würde gerne nochmal nachhaken, wie ich Deine Aussagen verstehen darf. Vonwegen Klasse auf hohem Niveau, zum Glück die Problemkinder weg und Du würdest jedem Kind so einen streßfreien Unterricht. Ja, sehr schön, aber was würden die Eltern von den Kindern dazu sagen, die Probleme haben, wenn die Lehrerin einfach ohne Rücksicht den Stoff durchzieht? So ist es nämlich nun bei uns gewesen. Sie meinte bereits im Dezmeber zu mir, daß wohl 5 von 23 Kindern die Klasse wiederholen müßten, aber da könne sie keine Rücksicht drauf nehmen, sie müßte ihren Stoff (der sowieso hoch angesetzt war) durchziehen!!! Also mein Verständnis ist da mehr als gering, wenn Kinder mit Problemen vernachlässigt werden, nur um das Niveau hoch zu halten. Denn diese Kinder haben auch ein Recht darauf ihrem Tempo nach unterrichtet zu werden. VG Leolu


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Ich glaub schon, daß sich viele (auch hier) für die Thematik interessieren! Ich habe den TV-Hinweis hier auch gesehen. Wenn ich mich recht erinnere lief die Sendung auf SWR und den Sender bekomme ich nicht. Denke, das ging einigen so. LG


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Hallo Oma, da habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt, ich bin natürlich auch der Meinung dass eine Lehrerin Wissen vermitteln sollte, aber mich hat halt das unermüdliche Engagement der Lehrerin beeindruckt, wie Sie mit spielerischen Ideen den Kindern versucht hat was beizubringen. Das ist eigentlich das, was ich ausdrücken wollte. Was die erste Klasse betrifft und was Kinder können sollten, da kann ich leider noch nicht mitreden, mein Sohn wird erst vier. Aber was ich so vom Hörensagen mitbekomme, dann ist es schon erschreckend, wie wenig Kinder können und wie viel die Lehrer erst einmal aufholen müssen, bis sie dort sind, wo sie eigentlich anfangen sollten. Meine Mutter ist Berufsschullehrerin, was sie manchmal erzählt, wie wenig die Schüler können, erschreckend. Prozentrechnungen oder Dreisatzrechnungen sind oft schon ein Problem für viele. Da fehlen halt Grundlagen aus der Grundschule. Ich hoffe auch dass mein Sohn seine Neugier und seinen Wissensdurst beibehält und auch ein solches Umfeld in der Schule erlebt. Viele Grüße Kleiner Löwe


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Vielleicht war es eifach ungluecklich ausgedrueckt, ABER Lehrer stehen nun mal (in Zeiten von PISA noch mehr) unter dem Druck den im Lehrplan/den Rahmenrichtlinien festgesetzten Stoff durchzubekommen. Am Ende stehen Abschlusspruefungen an, die darauf basieren. Was soll sie denn sagen, wenn ihre Klasse diese nicht schafft weil sie den Stoff nicht durchbekommen hat? Netuerlich ist es eigentlich notwendig auf jeden Schueler im passenden Tempo einzugehen, aber das ist nunmal in den seltensten Faellen moeglich. Noch eine Frage an dich: was waere dir lieber, eine Lehrerin die wie von dir beschrieben feststellt, dass es wohl 5 Schueler nicht schaffen, oder eine Lehrerin bei dere alle Kinder super durchkommen, die dir am Ende der Schulzeit bei ihr aber sagen muss, dass sie leider nur 3/4 des Stoffes geschafft hat?


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... erläuterungen weiter unten. ich glaube, ich habe diese sendung schon im rahmen der themenwoche "Kinder sind unsere Zukunft" (oder so ähnlich) vor wenigen monaten gesehen. der vater, der meinte, für die erziehung seien doch die lehrer zuständig, ist mir auch noch bestens im gedächtnis. und was mich seinerzeit auch bedrückte, war, dass eltern mit ihren kindern immer weniger kommunizieren. zu einem sehr großen teil sinds nur noch im schnitt 7 minuten, in der größenordnung etwa, wurde gesagt. in den problemfamilien ist die regelrechte sprachlosigkeit der eltern ein riesenproblem, oft gepaart mit einer gewissen gefühlskälte (was natürlich auch und echt nicht selten in familien aller schichten und einkommensebenen vorkommt), meist auch nur ein perpetuum mobile,weil die eltern es früher selber nicht besser lernten und ohne viel zuwendung aufwuchsen, eine sache, die sich bereits über generationen hinweg fortpflanzt und sehr, sehr schwer zu stoppen ist. es dudelt und dröhnt aus allen lautsprechern in allen ecken und enden und an allen orten bis hin zur toilette in der raststätte am biebelrieder dreieck. aber anscheinend wird nicht mehr ernsthaft miteinander gesprochen. was, wie mir scheint, für die lehrer die zunehmend größere schwierigkeit zu sein scheint, ist, dass sie kinder mit immer größeren unterschieden untereinander und verschiedenen reifestufen in einer klasse haben. die stehen da, glaub ich, echt vor ihrer klasse wie die seiltänzerin auf dem hochseil im spagat. ähnlich wie bei den einkommen gehen die scheren immer mehr auf. mit ein grund: die einen überfördern (das -ö- ist absicht) ihre kids, die andern lassen sie komplett verwahrlosen, dazwischen ein gutteil, der erstaunt und verunsichert zu beiden extremen hinschaut und auch nicht mehr weiss, was los oder was richtig ist.


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Hallo Leolu, aber es kann doch auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein, wenn sich die Lehrer an den Schülern mit Problemen orientieren. Klar brauchen diese auch Förderung, jedoch sollten da meiner Meinung auch die Eltern mit einbezogen werden. Den Lehrplan gibt es doch nicht umsonst und der Lehrplan der nächsten Klassen baut doch auf dem Vorangegangenen auf. Demnach macht es schon Sinn, dass der Lehrplan durchgezogen wird, spätestens in den höheren Klassen fallen dann alle Schüler deshalb auf die Nase, da keiner mehr mitkommt, weil die Grundkenntnisse nicht da sind, bloss weil das Tempo zurückgeschraubt werden musste, damit ja alle Schüler mitkommen. Vielmehr sollten Defizite durch Nachhilfe, Förderunterricht oder verstärkten Einsatz der Eltern ausgeglichen werden, das ist meine Meinung. Denn den stärkeren Schülern nützt es doch auch nichts, wenn der Lehrplan nicht durchgezogen werden kann, bloss weil einigen gewisse Grudnkenntnisse fehlen. Viele Grüße Kleiner Löwe


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Dass mein Wunsch reine Illusion ist, weiß ich selbst. Leider. Es war einfach ein glücklicher Zufall, dass in der Klasse meines Sohnes kein Kind das ideale Lerntempo behinderte, sei es durch Sprachschwierigkeiten oder Lernbehinderungen. Das war wohl, wie auch die Lehrerin feststellte, ein ziemlich einzigartiger Zufall. Die einzige "Bremse", die man verhindern könnte und m.M. nach auch muss, ist das Sprachproblem. Und dafür gibt es ja nun zumindest erste Ansätze. Denn das muss wirklich nicht sein, dass Kinder gar nicht in der Lage sind, das Vorgetragene inhaltlich zu verstehen, weil sie die Sprache nicht beherrschen. Das Problem, das du ansprichst, ist mir zum Glück fremd. Ist es denn so, dass jeder Lehrer sich seinen eigenen Lehrplan zusammenstellt? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Ich bin auch schon viel zu lange aus dieser Thematik raus, als das ich mich damit noch auskennen würde. Dass mehr als 21% der Schüler einer Klasse das Klassenziel nicht erreichen, finde ich allerdings auch sehr suspekt. Nur meine ich, dass wir hier das Pferd von hinten aufzäumen. Das Ziel sollte doch sein, dass man alle Erstklässler in einer Interaktion von Eltern und Erziehern auf ein möglichst gleiches Level bringt. Durch Sprachunterricht und individueller Förderung, eben je nach Bedarf. Und genau daran hakt es gewaltig. Es wäre jetzt einfacher, wenn du die Reportage gesehen hättest. Kleiner Löwe hat es in ihrem Posting schon angesprochen, dass die Lehrerin teilweise den Schülern erst so profane Dinge wie Schnürsenkelbinden u.ä. beibringen musste. Und dazu die Aussagen mancher Eltern, dass dies doch Aufgabe der Lehrer sei, weil die Eltern schließlich arbeiten müssen und gar nicht die Zeit hätten, ihren Kindern alles beizubringen! Wenn also die Lehrkraft bei manchen Kindern quasi bei Null anfangen muss, wundert es mich nicht mehr, dass die Zeit nicht reicht, den Kindern Rechtschreibung und Prozentrechnung beizubringen….. Hast du mal Reportagen über Einstellungsgespräche gesehen? Wenn sogar Abiturienten nicht in der Lage sind, auszurechnen, wie viel Prozent 20 von 80 sind? Solche Sachen habe ich gar nicht verstanden, bis ich eben diese Reportage gesehen habe. Die Lehrer kommen gar nicht mehr dazu, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzukommen, weil sie die ureigensten Aufgaben der Eltern mit erfüllen sollen. Und das kann einfach nicht funktionieren. Und dass heute so viele Kinder motorisch unruhig sind, nicht stillsitzen oder ruhig sein können, geistig und körperlich unbeweglich sind, das liegt nach den Erkenntnissen dieser Reportage zu einem großen Teil an der ständigen Reizüberflutung zuhause und der mangelnden Kommunikation mit den Eltern. LG Marion


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Zunaechst, nein, Lehrer stellen sich ihre Lehrplaene nicht selber zusammen, die sind im jeweiligen Bundesland bindend vorgeschrieben. Leider hat Leolu die Nebenbedingungen nicht aufgeschrieben. Bei den Uebergaengen z.B. von der Grundschule zum Gymnasium haben in einigen Laendern die Eltern das Wahlrecht. Die Lehrer geben ihre Empfehlungen ab und die Eltern koennen trotz einer Hauptschulempfehlung ihr Kind aufs Gymnasium schicken. Wenn sich solche mehrere solche Faelle in einer Klasse treffen, ist man schnell bei den 20%. Ansonsten finde ich, dass dein Beitrag genau das Problem in den Schulen trifft. Eltern ziehen sich raus, kuemmern sich nicht mehr, "dafuer sind die Lehrer zustaendig. DANKE fuer den Beitrag!


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so ähnlich lautet ein Sprichwort aus dem Türkischen. Hallo, Ihr Lieben, einen interessanten Artikel darf ich heute Abend nach getaner (Garten)Arbeit genießen. In dem Kontext möchte ich gerne auf den Integrationsgipfel hinweisen, den letzte Woche 4 (!) türk. Vereine boykottiert haben. Ihre (m.E. vorgeschobener) Rechtfertigung war die "Diskriminierung" der zuziehenden Türken, i.d.R. Ehefrauen (in selteneren Fällen -männer), die nach den neuen Forderungen den Mindestanforderungen an die dt. Sprache gerecht werden müssen. Eine türk. Zeitung aus der Türkei schrieb hierzu, es handele sich um die neue Opfergruppe seit den Juden. Man habe, so der Kommentar in der Zeitung (leider weiß ich den NAmen nicht, werde mich aber mal schlau machen), bisher angenommen, Deutschland sei ein demokratische Land. Nun sehe man sich aber getäuscht und durchaus an die Zeiten des NS-Reiches erinnert. Als ich diesen Kommentar las, wusste ich nicht, ob weinen oder lachen die angemessenere Reaktion sei. Doch dann wurde ich wütig ob der Schieflage in der Argumentation. Es ist die faschistoide Einstellung einiger vieler, die sich auch in der mangelnden Einsicht in Notwendigkeiten niederschlägt. Was mich aus der Räson bringt und zur Weißglut treibt, ist die Erwartungshaltung, der aber wenig an "Gegenleistung" folgt. Das Dilemma beginnt irgendwo zwischen erster und zweiter Generation der Migranten. Die erste Generation lebt die konservierte Vergangenheit ihrer Heimat. Sie ist dieser unlängst entwachsen, doch in ihrer Seele ist immer "damals". Die zweite Generation wächst mit und in der Illusion auf. Das Ursprungsland ist eine Illusion, denn sie lernen es nie (richtig) kennen und das "Gast"-Land bleibt eine Illusion, denn sie lernen nie darin zu leben. Es fehlt an Gelegenheiten und Möglichkeiten. Aber eines haben die erste und zweite Generation und auch teilweise die dritte Generation en gros gemeinsam (auch wenn ich hier ein pauschales Psychogramm versuche zu zeichnen, es gibt immer die große Masse an Ausnahmen): es ist der Versuch der - ich will mal in der faschistischen Sprache bleiben - reinen Vererbungslehre. Aus diesem Grund- und natürlich, weil die Import-Ehefrau und -Männer bei weitem leichter zu handhaben sind als die hiesigen - wird aus dem und im "Heimat"-Land geheiratet. Die Importierten sind der dt. Sprache, wenn überhaupt, nur rudimentär mächtig. Sie kennen weder die hiesige Mentalität, noch wissen sie, worauf es hier ankommt. Es dauert Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, bis sie sich hier eingelebt haben. Aus diesem Grund entstehen Enklaven der Diaspora. Man findet sich zusammen. Es wächst nicht zusammen, was neu zusammengefügt wird, sondern es fliegt "Meise zu Meise", wie R. Augstein einst im Spiegel so treffend hart schrieb. Es sind die Müter in den betroffenen Kulturen, denen der Hauptpart der Eziehung (Lebens)aufgabe ist. Wenn allerdings der Mutter jegliche Kenntnis der Lebenswirklichkeit abgeht, dann werden ihre Kinder auch erst mit dem Eintritt in Kindergarten oder Schule hiesig sozialisiert. So viel (in der wahrsten Länge des Wortes *gg*) zu den Gründen der verspäteten Sozialisierung. Mein Lösungsansatz sind Familienpädagogen in den religiösen oder kulturellen Einrichtungen. Menschen aus dem selben Kulturkreis mit Sendungsbewusstsein. Vorbilder in Medien, Fernsehen etc. Aber wisst Ihr, es ist wie mit dem Aufsteiger aus der Unterschicht in die Mittelschicht: kein Blick zurück und häufig auch kein Kontakt mehr..... Ich wünschte mir bspw. von den wenigen türk. Schauspielern im dt. Fernsehen, dass sie eine Verantwortung übernehmen. Auch wenn sie natürlich nicht die Pflicht haben... Aber die haben auch dt. "Stars" nicht, wenn sie an Kampagnen gegen oder für xy teilnehmen. In diesem Sinne, entschuldigt die Länge AyLe


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Warum hast Du mir denn nicht geantwortet? Denn dieser Text wäre eigentlich eine tolle Antwort auf meine vielen Fragen gewesen, die ich neulich (glaub vorgestern) hier gestellt habe. Du warst online und im Forum unterwegs und ich hatte immer gehofft, dass Du mir antworten könntest... Naja, auch wenn es nicht an mich direkt gerichtet war, nehm ich dieses Posting nun auch für mcih als Antwort. Grüßle Silvia


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und in Gedanken habe ich Dir auch geantwortet... Bitte, nimm es mir nicht übel. LG, AyLe P.S. Ich habe aber Deinen Artikel und die Beiträge gelesen und fand alle sehr gelungen... also, bitte, nicht denken, ich hätte ignoriert...


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Hallo Ayle, vielleicht sind die migranten überfordert. es wurden ja seinerzeit einfachste leute meist vom flachsten land für niedere arbeiten, die der deutsche nicht mehr machen wollte, geholt. in ein land zudem, wie wir jetzt ja international bescheinigt bekommen, dessen gesellschaftsschichten ziemlich wasserdicht nach oben und unten sind. sie haben ihre kinder erzogen, von denen wir jetzt gottweisswas verlangen, was sie nicht zu leisten imstande sind, vielleicht erst die dritte oder die zukünftigen generation/en. und ihre aktuelle situation, wie ich sie sehe: von den deutschen nicht gewollt und nicht geliebt, von selbsternannten türkischen oder muslimischen "interessensvertretern" für deren zwecke missbraucht. wo sollen sie da bleiben? welche lösungen gibt es? so wie bisher kann es ja nicht weiter gehen. was sagst du, mit ohr und herz an deinen türkischen mitbürgern/landsleuten oder wie du sie am liebsten nennen möchtest? viele grüße von old mama


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naja, jetzt hab ich ja meine Antwort von Dir... Besser zu spät, als nie. Grüßle vom Süden in den Norden schick


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Tja, das ist so eine Sache mit dem "Ohr und Herz". Ich glaube "Blick zurück im Zorn" frei nach J. Osborne würde wohl eher zutreffen :( Was würde ich idealerweise tun? Zunächst einmal die Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund stringenter im Kindergarten betreuen. Denn die Kirche im Dorf hat schon längst ein Minarette dazu bekommen, oder? Sprich: diese Kinder sind unsere Kinder, sie gehören hierher genauso wie Kinder Eltern deutschen Ursprungs. [kurzer Exkurs: sehr interessant und auch irgendwie eine Laune der Geschichte, dass die Volksbezeichnung Deutsche aus dem Adjektiv deutsch hervorgegangen ist und dieses die gemeinsame Sprache reflektierte] Wenn die Kinder an den Schulen sind, sind sich die Schwierigkeiten schon zu echten Problemen ausgewachsen. Hier braucht es freiwilliges Personal. Warum nicht Ehrenamt an Schulen etablieren? Warum nicht pensionierte Erzieher auf GF-Basis wieder einstellen? Warum nicht Schulpaten aus anderen Schulen gewinnen? Ich denke aber, der Impuls muss von den Betroffenen selbst ausgehen. Denn so wird immer der Nachgeschmack der Dominanz bleiben. Old Mama, ich gebe zu, überfragt zu sein. Ich möchte fast sagen: Kruzitürken ist das ein Dilemma... Im Grunde genommen gilt es die Menschen dort abzuholen, wo sie sich überwiegend aufhalten: im TV. Das ist nicht ironisch gemeint. IN vielen Familien mit ausgeprägtem Identitätsbewusstsein wird extensiv und exzessiv Fern gesehen. Das MEdium TV muss diese Gesellschaftsschicht in der Breite und Tiefe entdecken. Das ist eigentlich meine Rede. LG, AyLe P.S. wenn ich könnte, würde ich wohl in diesem Bereich aktiv werden (Medien i.A.)


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die ihre Muttersprache nicht beherrschen? Das ist es ja, was mich am meisten schockiert, AyLe. Natürlich war ein Teil der in der Reportage gezeigten Kindern ausländischer Herkunft, aber im gleichen Maße waren es auch deutsche Kinder, die einen erschreckend mangelhaften Wortschatz hatten. Was ja nur bedeuten kann, dass zuhause Sprachlosigkeit herrscht, übertüncht vom allgegenwärtigen Lärmpegel durch Fernseher, Radio, Playstation, Computerspiele usw. Nein, für mich sind das Hauptproblem nicht die ausländischen Kinder, zumindest nicht, wenn sie bis zum Grundschulalter Deutsch gelernt haben. Das Problem ist, dass anscheinend das Erziehen an sich den Eltern zu anstrengend oder zu unwichtig geworden ist. Denn zum Erziehen gehört für mich auch das Fördern, und das beginnt schon im frühesten Säuglingsalter durch stetigen Körperkontakt, im Kleinkindalter durch gemeinsames Spielen, Lesen, Singen. AyLe, hast du evtl. in der GEO-Ausgabe Mai/07 den Artikel "Was ist gut fürs Kind" gelesen? Ich hab ihn noch hier liegen, weil ich so fasziniert bin, dass ich ihn schon mehrmals gelesen habe. Wobei sich das allerdings eher auf die europäischen Mütter bezieht. Ich zitiere Teile daraus: ................................... Shisong, ein Dorf in Westkamerun. Vor der Tür ihrer Lehmhütte sitzt eine junge Mutter, ihr Kind im Arm. Sie hat die Schüssel mit Mais, den sie fürs Mittagessen verlesen will, beiseitegelegt, um ein Bild zu betrachten. Das Bild zeigt eine Frau aus Deutschland, die sich lächelnd über ein Baby beugt. Das Baby liegt auf dem Rücken, streckt die Ärmchen aus und strahlt über das ganze Gesicht. Die Afrikanerin ist entsetzt und befremdet über das, was sie sieht. Und den Verwandten, die sich neugierig um sie gescharrt haben, geht es ebenso. "Ist dies wirklich die Mutter des Kindes, oder nur eine Babysitterin?" "Warum spricht sie mit dem Kind, ohne es anzufassen"! "Seltsam, dass sie das Kind auf dem Rücken liegen lässt. Ist es in Deutschland verboten, Kinder auf dem Arm zu tragen?" ............. Die Mütter aus den Dörfern Kameruns und Indiens reden generell nicht viel - weder über ihre Kinder noch mit ihnen. Auch kommen sie selten auf die Idee, mit ihnen zu spielen oder sie mit Gegenständen namens "Spielzeug" zu eigener Beschäftigung anzuregen. Zuwendung und Liebe ist für sie vor allem eines: körperliche Nähe rund um die Uhr. Ein Kind, das in einer solchen traditionellen, ländlichen Umgebung zur Welt kommt, wird in den ersten Lebensmonaten und -jahren fast ununterbrochen getragen und gehalten: An der Brust der Mutter, auf den Armen von Tanten und Großmüttern, auf dem Rücken von Geschwistern. Auch nachts liegt es bei seiner Mutter; zum einen, um es vor bösen Geistern zu schützen, zum anderen, damit es jederzeit trinken kann. Einschlafrituale oder feste Trinkzeiten sind unbekannt. Die Kinder schlummer ein, wann und wo ihnen gerade danach ist. Dass europäische und amerikanische Mütter ihre Babys häufig erst nach minutenlangem Schreien in den Arm nehmen, dass sie ihnen lieber ein Spielzeug in die Hand drücken als ihnen sogleich die Brust zu geben, dass sie selbst wenige Wochen alte Säuglinge abends in eigene Betten oder sogar separate Zimmer legen, damit sie dort den Rest der Nacht "durchschlafen" - das grenzt in den Augen der Inderinnen wie Afrikanerinnen an Kindesmisshandlung. Insbesondere die Frauen aus Kamerun machen sich ernsthafte Gedanken: Wen aus dem Dorf könnte man nach Deutschland schicken, um den Müttern dort einmal gründlich zu erklären, wie man mit Baby richtig umgeht? ............Natürlich hat kaum eine Mutter auf der Welt das Gefühl, einer bestimmten "Schule" anzugehören; gerade die westlichen Mütter betonen im Gespräch oft, dass ihr Erziehungsstil allein auf selbst erworbenen Erfahrungen und Kenntnissen beruht. Und dennoch verhalten sich auch diese Frauen so, als folgten sie den Regeln eines ungeschriebenen Lehrbuches - Regeln, due noch das innigste Miteinander, das ausgelassenste, selbstvergessene Spiel bestimmen. Die "Unabhängigen" kommunizieren mit ihren Kindern vor allem über den Blick und Sprache, verwickeln schon Säuglinge in ausufernde "Dialoge", in denen jedes Lallen, jedes Armzucken als eigenständige Meinungsäußerung interpretiert wird. Zugleich beschränken sie den Körperkontakt mit ihren Kindern auf ein Minimum und betonen fast mantraartig, wie wichtig es für das Kind sei, "für sich" zu sein, allein liegen, allein spielen, allein schlafen zu können. Die "Gemeinsinnigen" dagegen tragen ihre Kinder nicht nur beständig, sie stimulieren deren Körpergefühl zusätzlich durch regelmäßiges Massieren, Schaukeln oder Hochwerfen. Und statt sie als eigenständiges Gegenüber anzureden, glucksen, brabbeln und singen sie lieber gemeinsam mit ihnen. Wenn sie das Wort an sie richten, dann vor allem, um auf "richtiges " oder "falsches" Verhalten hinzuweisen: Schau, das hast du brav gemacht! Nein, das darf man nciht! Diese unbewusste pädagogische Agenda zeigt Wirkung, und zwar von den ersten Lebenswochen an. Es ist verblüffend, zu sehen, wie verschieden die Kinder sind, die aus den beiden "Schulen" hervorgehen. Worin die Unterschiede bestehen, hat Heide Keller durch eine Langzeitbeobachtung ermittelt. Dabei zeigte sich, dass die Kinder, die als Baby durch ständiges Tragen, Berühren und Stillen nach Bedarf "verwöhnt" wurden, besonders früh auf eigenen Beinen stehen können - in jeder Hinsicht. Sie können sich früher selbständig bewegen, sind weniger bedürftig nach gezielter Zuwendung und zeigen deutlich mehr soziale Kompetenz. .........Rein theoretisch hätten Mütter überall auf der Welt die Macht, herrschende Wertesysteme von Grund auf zu verändern - gründlicher, als jede gezielte Politik das könnte. Vor allem in Deutschland haben bürgerliche Mütter seit jeher davon geträumt, durch Erziehung eine bessere, friedlichere Gesellschaft zu schaffen. Aber das ist bis heute ein Traum geblieben. In Wirklichkeit reagieren Mütter eher auf Veränderungen, statt sie selbst zu bewirken. Und dies nicht immer zum Wohle des Kindes. In einer Längsschnittuntersuchung haben die Osnabrücker Entwicklungspsychologen das Erziehungsverhalten deutscher Mütter verschiedener Generationen miteinander verglichen. Und dabei Überraschendes festgestellt: Die Mütter von 2000 gingen noch distanzierter mit ihren Babys um als die Mütter von 1975, ersetzten Körperkontakt noch konsequenter durch Worte und Blicke, griffen beim Kommunizieren noch häufiger auf Spielzeug zurück. Wobei schon die Mütter der 1070er Jahre einen unabhängigkeitsbetonten Stil verfolgten, der Reden und Instruieren Vorrang vor Kuscheln und Tragen gab. Wohl noch nie ist in Deutschland eine Generation herangewachsen, die so konsequent zu Autonomie und Abgrenzung erzogen wurde, deren kognitive und sprachliche Fähigkeit so früh gefördert wurden. Aber diese Erziehung, stellt Heide Keller fest, hat Nebenwirkungen. An der Uni Osnabrück gibt es seit etlichen Jahren eine „Babysprechstunde“ für Rat suchende Eltern. In letzter Zeit erleben die Mitarbeiter dort eine zunehmende Zahl von auffällig gestressten Säuglingen, die viel schreien, schlecht schlafen oder trinken. Es sind keine typischen Problemkinder, die in die Sprechstunde kommen; die meisten stammen aus gefestigten Mittelschichtfamilien, sind gewünscht und geplant und haben liebevolle Eltern. Die dennoch völlig überfordert sind. Von Freunden und Ärzten hören diese Eltern oft, das Verhalten ihrer Kinder „wachse sich mit der zeit von selbst aus“. Ein fataler Rat, sagt Heide Keller. Denn die Kleinkindforschung der vergangenen Jahrzehnte zeigt klar: Es sind vor allem unsere frühesten Erfahrungen, die darüber bestimmen, wie psychisch belastbar wir später als Erwachsene sind. Was Mütter und Väter in diesen ersten Monaten tun, sei für das Wohl des Kindes entscheidender als die Frage, ob und wie lange sie später „fremdbetreut“ werden. „Wer als Säugling permanent einen Mangel an Geborgenheit, Wärme und körperlichem Wohlbehagen kompensieren muss, entwickelt in späteren Lebensjahren überdurchschnittlich häufig ernsthafte Störungen wie Depressionen, Angst- oder Suchterkrankungen.“ Dabei ist es oft so leicht, gestressten Kindern zu helfen. Die Osnabrücker Psychologen verwenden Video-Aufnahmen, um den Eltern vor Augen zu führen, welche unbewussten Strategien sie im Umgang mit ihren Kindern verfolgen. Und sie zeigen ihnen, dass es noch andere „Schulen“ der Mutterliebe gibt. Oft tauchen schon im ersten Gespräch ähnliche Fragen auf wie jene, die auch den Frauen in Kamerun und Indien beim Anblick deutscher Mutter-Bilder in den Sinn gekommen sind: Warum fassen Mütter ihre Kinder in Deutschland so selten an? Ist es in Deutschland wirklich verboten, Babys auf den Arm zu nehmen? Ist es natürlich nicht. Und wenn es alle häufiger täten – Mütter wie Väter -, wer weiß, vielleicht würden Psychologen in 20, 30 Jahren feststellen, dass sich in unserem Land eine ganz neue Gelassenheit ausgebreitet hat. Johanna Romberg ………………………………………………….. Wow, sorry, so viel wollte ich gar nicht abschreiben. Aber ich bin wieder der Faszination des Artikels erlegen ;o) Demnach läuft es also schon schief bei denen, die eigentlich glauben, das Beste für ihr Kind zu tun. Und dann gibt es noch die anderen. Und von denen leider viel zu viele. Denen die Kinder relativ gleichgültig sind. Wo die Kinder einfach so nebenbei groß werden. Ich hatte vor einigen Monaten ein erschreckendes Erlebnis. Ich stand in der ellenlangen Schlange vor der Wursttheke. Direkt vor mit stand eine Mutter mit einer ca. 9-Jährigen Tochter und einem vielleicht 2-3 Monate alten Säugling in der Babyschale auf dem Einkaufswagen. Kindernarr, der ich bin, konnte ich meine Augen kaum von dem Kleinen lassen. Nach kurzer Zeit verlor er seinen Schnuller und fing an, erst nur mit Ärmchen und Beinchen zu rudern. Als sich niemand um ihn kümmerte, begann er leise zu knödeln. Dann wurde er – natürlich – immer quengeliger. Das kleine Gesichtchen verzog sich endlich zum Brüllen. Und so unglaublich das ist: Obwohl sich das Ganze über bestimmt 7-8 Minuten hinzog, haben sich weder die Mutter noch die große Schwester auch nur ein einziges Mal dem Säugling zugewandt! Zeit genug wäre weiß Gott gewesen, wir waren immer noch weit entfernt davon, bedient zu werden! Ich konnte es nicht fassen! Hätte man dem kleinen Mann sofort seinen Schnuller wieder gegeben, ein paar liebevolle Worte an ihn gerichtet, ich bin absolut sicher, er wäre wieder eine Zeit lang glücklich und zufrieden gewesen. Ich musste heftig schlucken, um nicht loszuheulen über soviel Kälte, die diese Szene ausstrahlte. Ich mag mir gar nicht ausmalen, in welcher Atmosphäre der Kleine aufwächst. Und was für eine Mutter wird seine Schwester mal werden, die schon jetzt absolut unempfänglich war für die Bedürfnisse ihres Bruders? Oder ich lese hier in den Unterforen, in welchen eigentlich ganz normalen Situationen Mütter sich heute schon überfordert fühlen. Das alles sind Puzzleteilchen, die zusammengesetzt ein erschreckendes Bild geben vom Leben und Lernen in Deutschland. LG Marion – mit Knoten in den Fingern und Chaos im Kopf


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Aber wer, außer Ayle, liest das denn? Naja, werd mich gleihc mal ranmachen. Ist ja nicht ganz so heftig wie Ulysses...


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Hab auch leider keinen Scanner, ging also nicht anders. Allerdings gibt es im Oma-Forum noch längere Beiträge von mir. Das sind dann die berühmt-berüchtigten Oma-Endlospostings *ggg*. Wenn du mal lachen willst, lies dort meinen Thread "Geschichten, die das Leben schreibt", gepostet heute morgen 1.45 Uhr. LG Marion


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Hallo, Marion, danke für die Mühe, die Du dir mit dem Abschreiben gemacht hast. Ich bin gerührt und es ist mir eine Ehre... Das gemeinsame Merkmal auf beiden Seiten der Demarkationslinie (ist ironisch gemeint, nur zur Sicherheit) ist und bleibt die Sprachlosigkeit. Die einen sprechen nicht in der Sprache, die sie für ein erfolgreiches Leben (wie immer man das auch definieren mag) benötigen. Die anderen sprechen nicht die Spraceh, in der sie leben. Es ist für mich und meine kleine Familie ein Ding der Unmöglichkeit, dass Sprache außen vor bleiben kann. Wir leben mit, von und für die Sprache. Sie durchzieht unser Sein wie ein roter Faden. Und Sprache ist für mich auch gelebtes Miteinander. Sie ist mein Wegbegleiter, meine Waffe, meine Hand- und Herzverlängerung. Sprache, das ist mein nach außen gekehrtes Ich. Daher kann ich die Trennung von Sprache und Körper nicht verstehen. Wenn ich mit meinem Sohn spreche, dann habe ich ihn im Arm. Das Tragen, das Familienbett, das gemeinsame Essen etc. sind Bestandteil MEINES Kulturkreises, das Wort und die Regelhaftigkeit jenes meines MANNES. Ich denke mit Dankbarkeit an meine Ziehoma Elisabeth zurück (Gott hab sie selig); ich bin zu Tränen gerührt, wenn mir meine Kindergärtnerinnen einfallen, die mich bis zum Abitur und darüber hinaus begleitet haben. Es braucht mehr Leitfiguren im Leben eines Kindes. Die zentripetale Kraft der Kleinstfamilie führt zu einer zentrifugalen Entwicklung der Kleinstfamilie. Denn so sehr die Familie bestrebt ist durch sich selbst zu funktionieren, so sehr muss das Vorhaben scheitern. Der Versuch Familie im klass. Sinne (also Großfamilie nach heutiger Def.) durch ein selbst gewähltes soziales Umfeld zu ersetzen, stellt sich als sehr, sehr schwieriges und langwieriges Unterfangen heraus....?! LG, AyLe


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und fühl mich mit unserem Familienbett und meiner eher Affenliebe und Tendenz zum Zuvielkuscheln (gibt es ja aber gar nicht, das "zu viel") voll und ganz bestätigt. Mein Mittlerer, 9, liegt nach wie vor im Ehebett und liebt es, wenn man ihm den Rücken kitzelt. Was dann natürlcih auhc immer gemacht wird. Mein Kleiner ist nicht ganz so verschnuckt, aber der holt sich seine Einheiten natürlich auch, halt anders. Heute durfte ich ihn z.B. den ganzen Weg vom Kindergarten auf dem Rücken heimtragen. weil er einfach ko war. (Wiegt ca 23 Kilo...*ächz) Ich war danach ziemlcih ko, *grins. Aber ich mach das einfach gerne. Und was mir auhc gleihc eingefallen ist beim Lesen: was ich schon immer als beginnende Kindersmisshandlung betrachte, ist "Jedes Kind kann schlafen lernen" oder erziehen nach Triple P (ohne es jemals gesehen zu haben, denke ich, "erzieht" die Supernanny die Kids). das erste ist einfach nur grausam, das Zweite ist ein ganz subtiles Willenbrechen. Grüßle Silvia


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ich kicher jetzt noch, wenn ich mir nur vorstelle, was bei Deinem Sohn da los war. Und super geschrieben! Echt klasse. Und man konnte richtig mitfühlen. Denn ich denke, den meisten von uns sind solche Geschichten bekannt, wo man denkt, dass man kurz vor dem Durchdrehen ist oder sich vergelblich nach der Verstckten Kamera umschaut. Grüßle Silvia


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ich hab nämlich die Pointe versemmelt und die unter *grmpf* nachgetragen...


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;-)


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das hatte ich nämlich vermutet und hab mich gewundert, dass der Schrei ausblieb. Ja, somit ist es noch lustiger.... (aber auch ohne den Schrei war es schon lustig genug.)


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Marion, ich habs auch gelesen (also das hier, das im oma-forum les ich später). und zu deinem und AyLes postings ergänze ich: "zum erziehen eines kindes brauchts ein ganzes dorf" (hab ich gestern oder irgendwann im baby-und-job-forum geschrieben - dort als antwort freilich auf jemanden, der den müttern ein schlechtes gewissen bez. FREMD-betreuen einreden wollte und die mutter als ausschließlichen bezugspunkt die ersten 3 jahre eines lebens sieht - die immer gleichen thesen). da wär ich schon beim thema: den von dir abgetippten text vollziehe ich gerne nach, kommt auch meinem empfinden und gefühl und handeln gleich. aber ich möchte unabhängig davon den müttern und auch den kindern die freiheit bzw. die möglichkeit zugestehen, dass ein kind von vielen geknuddelt werden soll/darf. wie schon AyLe sinngemäß sagte, ist die kleinstfamilie nicht das einzig richtige und schon gar nicht ausschließliche allheilmittel und umfeld für das gedeihen eines menschenkindes (ich weiss, Ayle, du hast es vielleicht ganz anders ausgedrückt, am ende aber hoffentlich nicht anders gemeint - ich kann grad nicht in dein posting switchen, sonst ist mein text weg). wenn wir den müttern in einer vereinzelten, vereinsamten gesellschaft sämtliche knuddelarbeit aufhalsen wollen, sind sie natürlich schnell überfordert; wie du ja feststellst, marion. diese europäische kälte den kindern gegenüber übrigens stammt aus dem bürgertum des 19. jahrhunderts oder noch eher, wenn ich nicht irre. dadurch unterschieden sie sich vom pöbel, der seine kinder mit aufs feld schleppen musste, kein geld für exra kinderbetten hatte und die kinder sogar mit ins bett nehmen "musste". ich halte das bürgertum sowieso für eine ausgeburt der scheinheiligkeit und scheinmoral, die bis heute nachwirkt. eine schicht zwischen allen stühlen, die sich ja künstliche werte schaffen musste, um sich nach oben vom bösen, prinzipienlosen, moralisch verkommenen adel und nach unten vom hungernden proletariat abgrenzen wollte/musste und ein überhöhtes ideal von sich schuf. nicht zuletzt die frauen darbten - mussten sie doch rein und unschuldig und brav sein/bleiben, sollten im haus bleiben etc. auch und gerade die erziehung wurde davon beeinflusst. wir sehen ja, was dabei herauskommt. aja, auch die "gutbürgerliche" küche spricht bände.