Elternforum Aktuell

Reni u.Lena

Reni u.Lena

desire

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Stell dir das nicht zu einfach vor. Zudem geben auch "solche" Länder oft nur Kinder mit "Handicaps" an die depperten Ausländer aus den Industrienationen. Du kannst damit rechnen, dass das Kind im besten fall seelisch einen gehörigen Knacks hat. Von den körperlichen folgen mal gar nicht zu reden. Erst recht, wenn ihr ein älteres kind adoptieren wollt. Das wollte ich jetzt nicht so stehen lassen. JA ich würde auch ein behindertes Kind nehmen! Es ist mir egal, ich möchte nur wissen was auf mich zukommt und das wird dir auch grob beschrieben. Ich habe mich in meinen Schwangerschaften bewusst GEGEN irgendwelche Untersuchungen die Behinderungen feststellen KÖNNTEN entschieden..aus dem selben Grund, ich hätte auch ein Kind mit Behinderung angenommen und es wäre ein Teil der Familie geworden. Quasi den letzten Schrott angedreht zu bekommen und ja nicht so blöd zu sein und drauf reinzufallen find ich gerade wenns um Kinder geht ziemlich daneben. Naütrlich muss man aufpassen, aber wenn wir einen Kindervorschlag mit Behinderung bekommen würden dann würde das Kind es genauso wert sein adoptiert zu werden.


NICOSI

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Antwort auf Beitrag von desire

mein Mann ist auch ein Adoptivkind und hat auch seine Probleme, psychisch und physisch...wenn du ein bisschen mehr hören willst, aus Sicht eines Erwachsenen Adoptivkinds meld dich doch per PN. Und rede vielleicht auch im Vorfeld einer Adoption mit anderen Familien die diesen Weg schon begangen haben und auch mit Kindern die adoptiert wurden und heute im Erwachsenenalter ihre Erfahrungen berichten können. Man denkt man adoptiert ein Kind und tut damit viel Gutes, oft ist das aber eben nicht der Fall... LG NICOSI


Erdbeere81

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"Es ist mir egal, ich möchte nur wissen was auf mich zukommt " Gerade das ist aber das Problem bei Auslandsadoptionen. Du bekommst oft nicht die Wahrheit oder nur die halbe Wahrheit über das Kind erzählt. Bei FAS (Fetalen Alkoholsyndrom) ist oftmals noch nicht bekannt, welche Auswirkungen das haben kann. Vieles zeigt sich echt später. Viele Krankheiten sind im Ausland längst nicht so erforscht oder werden verschwiegen um das Land nicht im Ausland "dumm" aussehen zu lassen. Du willst etwas Gutes tun, einem Kind ein gutes Zuhause geben und eine bessere Zukunft ermöglichen als die die es jetzt hat. Du hast auch Mitleid mit den Kindern aus dem Heim. Das lese ich bei dir zwischen den Zeilen, verstehe ich dich richtig? "Das kann kein Grund sein ein Kind elternlos zu lassen wenn der Mann nicht monatelang frei bekommt" Aber auch hier liegt das Problem versteckt, ich schrieb es bereits unten. Du wirst sehr viel Zeit investieren müssen um die Kinder hier ankommen zu lassen. Therapien, Arztbesuche, vielleicht auch Spezialisten. Ich weiß nicht wo du in Ö wohnst, aber sogar hier in NRW müssten wir z.B. immer in die Großstädte fahren um die speziellen Therapien mit den Kindern machen zu müssen. Fahrzeiten immer ca. 1 Stunde. 3 Kinder dann irgendwie unterzubringen, wenn der Mann sowieso nur schwer zu Hause bleiben kann ist schon sehr schwierig. Diese Kinder brauchen viel mehr Zeit und Aufmerksamkeit für sich allein, als jedes deiner Kinder. Bei Behinderungen noch viel mehr. Da muss man sich ganz ehrlich fragen ob man das bieten könnte. Wir beschäftigen uns seit 3 Jahren intensiv mit dem Thema "Pflegekind". Da ist die Betreuung seitens des Jugendamtes intensiver, gerade bei Problemen. Es gibt ein tolles Pflegeeltern- Forum da lese ich seit 3 Jahren mit und es hilft mir sehr die normalen Alltagsprobleme mitzubekommen. Und ich muss mir echt eingestehen, dass wir derzeit einem Pflegekind noch nicht das geeignete zu Hause bieten können. Pflegeelternkurse laufen übrigens bei uns im Kreis wöchentlich um 19 Uhr, das ist auch ohne Urlaub hinzubekommen.


Reni+Lena

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JA ich würde auch ein behindertes Kind nehmen! Es ist mir egal, ich möchte nur wissen was auf mich zukommt und das wird dir auch grob beschrieben. nein, wird es eben oft nicht weil die ärztlichen Untersuchungen die dazu nötig sind gar nicht durchgeführt wurden. Wenn es dir egal ist, dann ist es ja gut. lg reni


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

hallo ich gebe reni recht - das leben mit einem behinderten / kranken kind ist nicht ( ich hoffe ihr versteht mich richtig ) einfach - therapien,arztbesuche,behandlung zuhause , ggf. hilfsmittel usw. usw. usw. eine permanente berg und talfahrt was ist mit deinen leiblichen kindern würden die - falls dies so eintritt - es einfach so akzeptieren/begreifen und das wo möglich über einen längeren zeitraum ?!?!? kannst du es einfach so akzeptieren / verarbeiten ?!?!? es ist leicht über eine sache zu reden wenn man nicht die erfahrungen hat wenn man nicht weiß welch streß für dich , für das kind und die beteiligten personen ( familie ) enstehen kann LG


carla72

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Ich habe im Bekanntenkreis ganz unterschiedliche Erfahrungen erlebt: 1) Adoption eines entwicklungsverzögerten 8jährigen aus Rumänien. Ein lieber Junge, der sich aber in der Pubertät seltsam entwickelte, mit sehr vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und kriminell wurde. Die Ehe unserer Freunde ist darüber zerbrochen, der Mann hat sehr darunter gelitten und seinen guten Job verloren, und der Junge hat Selbstmord begangen. 2) Adoption zweier frischgeborener deutscher Babies: bis jetzt alles prima, Rama-Familie, soweit ich sehen kann. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das Paar bei 1) - bzw. jetzt jeder einzeln - sich denkt: wir haben dem Jungen ein paar schöne Jahre geschenkt, mehr konnten wir nicht tun, oder ob sie es im Innern bedauern. Ich habe sie für ihre Entscheidung bewundert, hätte den Mut aber nicht aufgebracht. Man muss sich wirklich gut darüber im klaren sein, ob die Kraft auch für so ein Szenario wie oben bei 1) reicht. Lg, carla72


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von carla72

Genau so etwas meinte ich auch - eine Adoption ist keine Kurzstrecke, sondern ein Ultramarathon und der Wille, Gutes zu tun, reicht nicht aus. Was ist, wenn etwas wie oben dargestellt, passiert? Was ist, wenn das Kind sagt: Warum habt ihr meiner Familie/dem Kinderheim nicht das ganze Geld gegeben, dann ginge es jetzt vielen Kindern besser. Das sind einfach Situationen, in denen Wissen und Unterstützung und enorme Zeit- und Geduldkapazitäten gefragt sind. Lg Fredda


jotasi

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Antwort auf Beitrag von desire

Zu dem Thema fällt mir ein Buch ein, das ich vor Jahren mit großer Betroffenheit gelesen habe: "Tadesse, warum?" von Irmhild Söhl. http://de.wikipedia.org/wiki/Tadesse_S%C3%B6hl