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Prostatakrebs - habe Fragen dazu

Prostatakrebs - habe Fragen dazu

lima77

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Guten Morgen! Ein paar Mal habe ich es ja schon erwähnt, und nun wird es anscheinend ernst: allem Anschein nach hat einer meiner besten Freunde Prostatakrebs. Mit 39... Ich habe selber noch nicht mit ihm reden können, ich weiß also keine Einzelheiten. Aber vielleicht hat jemand Erfahrung damit und kann mir ein paar Fragen beantworten... Wie sind die Chancen, dass jemand mit Prostatakrebs wieder gesund wird? Wie wird das behandelt? Angenommen, man überwindet den Krebs - wie hoch ist die Gefahr, dass er wiederkommt? Erzählt mir doch ein bisschen was darüber - ich weiß so gut wie nichts, und ehrlich gesagt: googlen möchte ich nicht... Da halte ich mich lieber an euch... Danke schon mal, und ich werde mich wieder melden, wie es weiterging... Traurige Grüße von Lima


bärenmama1981

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Antwort auf Beitrag von lima77

Es kommt ganz sicher darauf an wie früh es entdeckt wurde und wie der Allgemeinzustand ist. Mein Opa hatte es, es wurde so recht früh entdeckt und hat's geschafft.


joso1

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Antwort auf Beitrag von lima77

Mit 39! Dazu ist ersteinmal zu sagen, dass je jünger der Patient, desto aggressiver das PC (Prostatakarzinom). Dann kommt es auf das exakte Stadium an: a) auf das Organ beschränkt,b) streuend ( entweder LK (Lympfknotenbefall) oder einwachsend in die Samenbläschen,c) infiltrirt es die Umgebung? Etc. Also generell eine Stellung dazu zu nehmen ohne diese konkreten Dinge zu wissen ist nicht möglich. Natürlich hat PC eine hohe Heilungschance wenn es im Anfangsstadium ist, d.h. auf die Prostata möglichst nur auf einen Lappen begrenz ist - dann kann man auf der anderen Seite "Nervsparing" operieren und die Erektion erhalten und vor allem die Kontinenz, es kommt darauf an wie hoch der Entdifferenzierungsgrad der Tumorzellen nist , d.h. es gibt ein sogenanntes Grading Go-G4 je niedrieger desto besser und so weiter. Ab einem gewissen Alter, sagen wir 75J- so sagte mein alter Prof immer, stirbt man nicht am sondern mit dem PC- also Vieles muss man genauer wissen um Prognosen abgeben zu können. liebe Grüße Johanna


lima77

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Antwort auf Beitrag von joso1

Hi Johanna! Wenn ich das so lese - dann bist du vom Fach, richtig...? Danke für die ganzen Infos (auch wenn ich natürlich das "Fachchinesisch" nicht verstehe...) - wenn ich genaueres weiß, werd ich vielleicht nochmal auf dich zurückkommen... Eine Frage noch: dieser PSA-Wert - ab wann ist der "schlecht"? Was sind die Normalwerte, ab wann ist er auffällig, ab wann kritisch...? Viele Grüße, Lima


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von joso1

Ich habe immer was gegen abgegebene Prognosen.


shinead

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Antwort auf Beitrag von lima77

Wir haben das Thema gerade bei meinem Dad. Der ist 70 und da ist Prostatakrebs ja nicht unüblich. *seuf* Wichtig wäre zu wissen, welchen Prostatakrebs Dein Freund hat. Es gibt verschiedene Varianten: Der eine wächst so langsam, dass selbst eine Diagnose mit 25 keiner Behandlung bedarf. Das ist die häufigste Form des Prostatakrebs. Man stirbt mit dem Krebs, nicht daran. Es gibt natürlich auch eine aggressive Variante, die schnellstmöglich behandelt werden muss. Und dazwischen gibt es auch noch einige Stufen. Ich gehe mal davon aus, dass Dein Freund jetzt die Ergebnisse der Prostatastanzbiobsie erhalten hat? Wenn es sich um eine aggressivere Variante handelt, wird entschieden ob ein operativer Eingriff notwendig ist, oder ob eine Strahlentherapie erfolgversprechender ist. Bei einer Erstdiagnose ist eine Strahlentherapie wahrscheinlicher, bei einer wiederholten Diagnose ist eine OP meist das Mittel der Wahl. Hat der Krebs bereits metastasiert, kann er nicht mehr geheilt werden. Dann wird versucht den Krebs so lange wie möglich in Schach zu halten. Zusätzlich gibt es noch die Active Surveillance (aktive Überwachung), das macht mein Dad. Solange der Krebs noch sehr klein ist, oder sichergestellt ist, dass es sich um keine aggressive Variante handelt, wird einfach regelmäßig beobachtet und geprüft, ob und wie der Tumor sich verändert. Sein PSA-Wert (Blutwert des prostataspezifischen Antigens) ist zwar über 10, aber sein Alter spricht für diese Vorgehensweise. Gruß Corinna


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von lima77

Ich empfehle dir das Buch "Radieschen von oben" von Kurt Langbein sowie alles von Joachim Faulstich, so als Einstieg. Mein Onkel hat diesen Krebs mit Knochenmetastasen, nicht mehr operabel, laut Statisitk hätte er zwei Jahre Überlebensdauer gehabt. Die Diagnose ist jetzt 3,5 Jahre her, er wird mit Bisphosphonaten und Hormonen behandelt (in der Uniklinik Freiburg) und war jetzt im Winter mit Rotel Tours 4 Wochen in Feuerland, hat sich gerade ein neues Auto gekauft und es geht ihm gut.


lima77

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Oh wow... So kanns also auch gehen...


elisabeth.die.erste

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Antwort auf Beitrag von lima77

http://www.urologielehrbuch.de/prostatakarzinom.html


Fru

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Antwort auf Beitrag von elisabeth.die.erste

Mein ehem. Chef, jetzt 65 Jahre alt, wurde letztes Jahr operiert. Ich weiß keine Einzelheiten der Diagnose, nur das er nach der OP arge Schmerzen hatte und bis heute absolut Inkontinent ist (allerdings liegt das meiner Meinung nach auch an seiner "Lebensweise") Ansonsten ist er topfit. LG


Fru

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Antwort auf Beitrag von elisabeth.die.erste

Mein ehem. Chef, jetzt 65 Jahre alt, wurde letztes Jahr operiert. Ich weiß keine Einzelheiten der Diagnose, nur das er nach der OP arge Schmerzen hatte und bis heute absolut Inkontinent ist (allerdings liegt das meiner Meinung nach auch an seiner "Lebensweise") Ansonsten ist er topfit. LG


shinead

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Antwort auf Beitrag von Fru

Seine Inkontinenz kann ohne weiteres an der Prostata OP liegen. Das ist absolut nicht unüblich. Häufig wird auch von Impotenz nach der OP berichtet. Die "Lebensweise" (wozu eigentlich die "") würde ich da eher nicht in Betracht ziehen...


lima77

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Antwort auf Beitrag von Fru

Ich danke euch allen schon mal von ganzem Herzen - es ist gut und ein Anfang, wenn man weiß, man ist nicht allein... Ich melde mich auf alle Fälle wieder!!!!!!! Grüße an euch alle von Lima


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Fru

würdest du mir das erklären? Wenn du dir mal die Beschreibungen der OPs durchliest (also die anatomischen Fakten), bleibt nicht SOOO viel Raum für Inkontinenz durch "Fehler" des Operierten.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von lima77

Schau mal, sowas gibt es auch http://www.selbsthilfegruppe-prostatakrebs.de/


lima77

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Vielen lieben Dank - ich danke euch allen. Habe mir das alles notiert, jetzt mag ich das noch gar nicht anschaun. Ich möchte erst mal genau wissen, was Sache ist - ich hoffe, das wird in den nächsten Tagen der Fall sein...


isi1980

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Antwort auf Beitrag von lima77

... wurde im Oktober Prostatakrebs festgestellt. Im November wurde er operiert und im Dezember war er auf Reha. Seit gestern arbeitet er wieder Vollzeit und ist fitter als zuvor. Ich muss zugeben, mir ging es anfangs wie dir. Ich war fix und fertig und habe viel geweint. Der Professor hat mir dann allerdings in Ruhe erklärt, dass es angeblich 95% Heilungschancen geben soll. Natürlich wohl abhängig von der jeweiligen Ausprägung des Prostatakrebs und der Streuung des Tumors. Ich bin jetzt rein überhaupt nicht vom Fach. Ich dachte aber, du hättest gerne auch einen Laienerfahrungsbericht, um ein bisschen guter Hoffnung zu sein. Alles Gute auf jeden Fall, Isi.


lima77

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Antwort auf Beitrag von isi1980

Hi Isi! Ich bin für alles dankbar - für solche Geschichten natürlich umso mehr... Das zeigt einem doch, dass es nicht von vornherein darauf hinausläuft, dass der Betroffene innerhalb weniger Monate stirbt... Danke dir...


joso1

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Antwort auf Beitrag von lima77

....lG Johanna


lima77

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Antwort auf Beitrag von joso1

Da werd ich zu gegebener Zeit, wenn ich mehr weiß, gerne drauf zurückkommen - vielen Dank!!!!!!


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von lima77

Vielleicht magst du dich im Forum "Krebskompass" anmelden? Da können auch Angehörige und Freunde Fragen stellen. Alles Gute! Johanna