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Nachklapp zu Sonneberg

Nachklapp zu Sonneberg

Dots

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passt auch zu dem Posting weiter unten, nur möchte ich wirklich zum Nachdenken anregen und keine Stimmung machen: Nicht nur der Thread zu Sonneberg unten mit etlichen Beiträgen, auch die Berichterstattung zum Thema könnte einen ja glauben machen, die AfD stünde in Deutschland kurz vor der Machtübernahme. Diese schäumende Aufregung nützt nicht nur der AfD und freut sie ungemein – ihre politische Nahrung ist ja Aufregung - sondern sie gibt auch den vermeintlichen „Protestwählern“ der AfD Recht, dass sie auf dem „richtigen Weg“ sind. Ein Vokabular wie „Schock“, „Entsetzen“ oder gar „Dammbruch“ zeigt ihnen ja, dass sie erreicht haben, was sie wollten: Aufmerksamkeit. Wofür sie Aufmerksamkeit wollten – ihre Unzufriedenheit? Ihre Übellaunigkeit? Ihre Grünenfeindlichkeit? Ihre Ausländerfeindlichkeit? Ihre Staatsverachtung? Ihre Demokratieverachtung? ist da gar nicht so wichtig. Denn alle sind brav über das Stöckchen gesprungen, das die „Protestwähler“ ihnen hingehalten haben. Vielleicht lohnt es sich, das Ganze noch mal einzuordnen. Ja, in Sonneberg in Thüringen ist bei der Landratswahl statt des CDU-Kandidaten der AfD-Kandidat gewählt worden. In Thüringen, wo die AfD vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft wird. In Höcke-Land. Dieser AfD-Landrat wurde, wenn man es auf alle Wahlberechtigten umrechnet, von rund 30 Prozent gewählt. Das heißt, in Höcke-Land haben entweder 30 Prozent der Wahlberechtigten selbst eine rechtsextreme (menschenrechts-, demokratie-, staats-, ausländer- und homosexuellen- und frauenfeindliche) Haltung oder haben kein Problem damit. Das ist schlimm genug, aber 40% der Wahlberechtigten finden das offenbar nicht schlimm genug, um selbst zur Wahlurne zu gehen und mit ihrer Stimme ein Zeichen dagegen zu setzen. Heißt übersetzt: 30% in Sonneberg finden Rechtsextremismus gut oder zumindest okay, 40% nicht so schlimm oder egal. So weit, so traurig. Nun ist Sonneberg aber ein Städtchen mit nicht mal 10.000 Einwohnern, und ein Landrat hat sehr begrenzte Machtbefugnisse. Eine Machtübernahme der AfD in Deutschland steht uns also nicht bevor. Andererseits besteht durch den sehr überschaubaren Machtbereich eines Landrats auch eine gewisse Chance, dass der Mann seine Sache ordentlich machen wird – und wiedergewählt wird. Oder den Weg freimacht für andere AfD-Landräte in Sonneberg und Umgebung oder anderswo. Kann sein. Aber zurück zum „Protestwähler“: Sille74 hat m. E. einen Punkt, wenn sie sagt, dass es nichts bringt, die Wähler dieses AfD-Landrats oder die Wähler der AfD allgemein als „dumm“ zu bezeichnen. Denn wer nicht ernstgenommen oder verachtet wird, der ist beleidigt und wehrt sich. Heißt: Er oder sie bleibt „Protestwähler“. Das Wählerpotenzial der AfD wird also gestärkt, und so lange diese Partei nicht verboten ist (so undemokratisch und verfassungsfeindlich sie in ihrer Haltung auch sein mag) kann und darf sie auch gewählt werden. Dieser Vorgang ist – im Gegensatz zum Programm der AfD – nun mal demokratisch. Die aufheulende CDU (allen voran der Kandidat, der gegen den AfD-Kandidaten verloren hat) hat der Ampelregierung die Schuld an dieser Wahl gegeben. Das ist jetzt ziemlich paradox, denn die CDU ist im Bund ja in der Opposition. Warum wählt jemand, der mit der Regierungspolitik im Bund unzufrieden ist, also nicht die größere Oppositionspartei? Liegen die Gründe nicht doch eher bei der CDU als bei den anderen? Was die CDU macht, ist also Projektion. Was bleibt also am Ende, wie soll man mit diesen „Protestwählern“ umgehen, die der Politik einen Denkzettel verpassen wollten? Erst einmal würde sicherlich helfen anzuerkennen, dass ein Teil dieser Wähler gar keine „Protestwähler“ sind. Sondern dass sie mit voller Überzeugung und ohne moralische Bedenken eine Politik gutheißen, die undemokratisch, staats- und verfassungsverachtend, fremdenfeindlich, homophob, misogyn, neoliberal und nationalistisch ist. Denn für all diese Dinge steht die AfD. Diese Leute wollen nicht „abgeholt werden, wo sie stehen“. Die sind zufrieden da, wo sie sind, aber die sind auch, das muss man sich eingestehen, für das demokratische Parteienspektrum verloren. Sich von dem Wunsch zu verabschieden, diesen Teil der Wählerschaft zurückzugewinnen, könnte vielleicht sehr heilsam sein. Denn dann könnte man es sich sparen, die Strategien und Parolen der AfD zu übernehmen und sich vielleicht auf sinnvolle Politik und Kommunikation konzentrieren. Die demokratischen Parteien könnten sich darauf verständigen, das Gespinst der Lügen und Halbwahrheiten der AfD zu ächten und zu entlarven, ihre Argumentation in ihre Einzelteile zu zerlegen und zu zeigen, was die AfD in Wirklichkeit ist, nämlich: - alles andere als eine Partei der „kleinen Leute“ - keine „Alternative“ für Deutschland, sondern eine Phrasendreschmaschine, deren einziger Inhalt „Dagegen!“ in verschiedenen Variationen ist. Kann man natürlich gut finden, aber es ist eben heiße Luft. - keine Partei, die „korrupten politischen Filz“ bekämpfen wird, weil sie selbst bis ins Mark korrupt ist und selbst auf nationaler und internationaler Ebene einen einzigen Filz aus nationalistischen, rechtsextremen und demokratiefeindlichen Gruppierungen bildet, der sich zusammengerottet hat, um demokratische Strukturen zu zerstören. Und noch was: Mindestens genauso realitätsfremd wie der Versuch, überzeugte AfD-Wähler wieder zurück ins demokratische Spektrum zu holen, erscheint mir, wenn ich auch jetzt immer noch in Kommentaren „Wehret den Anfängen!“ lese. Über diesen Punkt sind wir schon lange hinaus. Auch das sollten wir uns lieber eingestehen. Umso wichtiger ist es auch, dass die demokratischen Parteien wirklich gemeinsam agieren. Nicht, indem sie einen AfD-Landrat "verbieten" oder absetzen. Aber indem sie über die Erfolgsstrategie der AfD ernsthaft und ohne ideologische Scheuklappen nachdenken und daraus vernünftige, erfolgversprechende Lehren ziehen.


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von Dots

Ich bin ja für klassische sozialpädagogische Maßnahmen: Förderung der Zivilgesellschaft, der Bildungseinrichtungen, der Gesundheitsvorsorge, der sozialpädagogischen Maßnahmen und der Kultur in diesen oft abgelegenen Gebieten, in denen die Leute kaum Möglichkeiten haben, sich zu entwickeln. Es gibt kein Vereinswesen, keine Kirchen (gerade im Osten) und nocht nicht mal einen Landarzt. Ja klar, ist kein Grund, die Afd zu wählen, aber es führt zu Verwahrlosung und Vereinsamung und das ist dann das Ergebnis.


Dots

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Lies mal den Wikipedia-Eintrag zu Sonneberg. Für mich liest sich das - vor allem der Absatz unter "21. Jahrhundert" nicht nach der klassischen "strukturschwachen, perspektivischen Kleinstadt des Ostens": https://de.wikipedia.org/wiki/Sonneberg Übrigens muss ich mein Posting korrigieren, Sonneberg hat nicht knapp 10.000, sondern laut WP knapp 24.000 Einwohner. Hatte ich zwar nachgeschaut, war aber offenbar nicht richtig.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Hier wählen auch ca. 20 % die AfD ( BW ländliche Gegend). Abgehängt ist hier keiner. Die haben alle recht vernünftige Jobs, es gibt Vereine, Kirchen, etc. Klar braucht man ein Auto, aber das weiß jeder, der hierher zieht oder hier wohnt. Es gibt einfach eine grundlegende, konservative und zum Teil auch rechtsextreme Einstellung, die schlichtweg „vererbt“ wird. Das äußert sich zwar nicht zwingend in offen zur Schau gestelltem Rechtsextremismus, aber im Kern ist es nichts anderes. Hier gibt es echt dunkelbraune, jetzt blaue Käffer, in denen auch schon die NPD und Republikaner stark waren. Bei der AfD kommt die extreme wirtschaftsliberale Ausrichtung noch dazu, da sind dann die ganzen Selbständigen dabei.


Dots

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Antwort auf Beitrag von Dots

Nicht von mir, sondern von einer Kollegin, aber so gut, dass ich es teilenswert fand (war ein Kommentar auf Facebook, den ich hier mit ihrer Erlaubnis einstelle): "Was soll das eigentlich sein, diese sogenannte „Brandmauer gegen Rechts“? In den letzten 40 Jahren habe ich in unserem Land immer nur das Gegenteil gesehen. Nehmen wir doch mal 2015, als es hieß, man müsse "die Sorgen der Bürger:innen ernst nehmen". Die Sorgen welcher Bürger:innen waren das denn? Derjenigen, die schrien "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Die gerne mal den Hitlergruß zeigen und denen die "Ausländer die Arbeitsplätze wegnehmen". Was war denn mit den Sorgen derjenigen Bürger:innen, die versuchten, für die Geflüchteten Essen und Decken aufzutreiben? Oder Windeln? Die waren nicht so wichtig. Was ist denn heute mit den Sorgen der Bürger:innen, die gerne verhindern möchten, dass unser Planet unbewohnbar wird? Die sich berechtigte Sorgen machen, dass bis Ende des Jahrhunderts die Hälfte unseres Planeten unbewohnbar sein wird. Und die sich Sorgen machen, wo dann all die Menschen hin sollen, die da wo sie sind, nicht mehr leben können. Die muss man nicht ernst nehmen, ganz im Gegenteil, die sperrt man ein, die erhalten teilweise lächerlich hohe Haftstrafen. Einfach weil sie verlangen, dass unsere Regierung sich an ihre eigenen Gesetze hält. Die gibt es nämlich, diese Gesetze. Und die Sorgen gibt es auch und sollten eigentlich auch ernst genommen werden. Werden sie aber nicht. Was war denn während der Pandemie? Es gab Gesetze, die vorsahen, dass Menschen Masken tragen und Abstand halten sollten. Sinnvolle Regelungen während einer weltweiten Pandemie mit weltweit ca. 6 Millionen Toten. Für die Rechten galt das aber nicht, die durften unbehelligt mit Unterhosen auf dem Kopp und ohne Masken und ohne Abstand und ohne Anstand „spazieren gehen“ und „hängt Merkel“ brüllen. Galgen aufbauen. Und das Virus verbreiten. Gegendemos wurden teilweise verboten, mit Hinweis auf die Pandemie. Aber warum denn nur die Gegendemos? Warum hat man denn die nachweislich von Rechten gesteuerten Demos „hängt Merkel“ erlaubt? Die von Diktatur schwafelten und die Regierung stürzen wollten? Die versucht haben, den Reichstag zu stürmen? Wo blieb denn da der Aufschrei? Und das ist ja nicht neu. Das war vor der Wende in Westdeutschland so und ist seit der Wende in Gesamtdeutschland so. Ich bin jetzt seit knapp 40 Jahren auf der Straße und ich weiß wovon ich rede. Als "Links" galt immer, wer das wollte, was eigentlich im Grundgesetz steht. Gleiches Recht für alle. Links ist es, zu wollen, dass alle Menschen heiraten dürfen und das gibt es in unserem Land erst seit wenigen Jahren. Links ist es, genauso demonstrieren zu dürfen wie die Rechten und das wird teilweise einfach verboten. Links ist es, sich von der Polizei verprügeln zu lassen und dann auch noch verhaftet zu werden. Reichsbürger dagegen horten Waffen und sie dürfen ganz offiziell die Bundesrepublik nicht anerkennen. Und auch mal Polizisten erschießen und da ist der Aufschrei dann seltsamerweise kaum vernehmbar. Die richtige „Brandmauer“ für unsere Zukunft wird auf der Straße gebaut. Als 2011 die Rücknahme des Atomausstiegs beschlossen wurde, waren hunderttausende in Berlin, zum Teil waren das Menschen, die lange nicht mehr oder sogar noch nie demonstriert haben. Ich war dabei, es war der Wahnsinn. Und daraufhin wurde der Atomausstieg endlich beschlossen und dieser Wahnsinn beendet. Das war der Grundstein dafür, dass die letzten 3 AKWs endlich dieses Jahr vom Netz gehen konnten. Ohne diese hunderttausende wäre das nicht passiert. Letzten Sonntag in Würzburg wollte Höcke eine Naziveranstaltung abhalten. Es waren so viele Gegendemonstrant:innen dort, dass der Obernazi einfach unverrichteter Dinge wieder abreisen musste. Er kam schlicht nicht hin zu seiner Bühne. Alles voll von bunten und fröhlichen und hassfreien Menschen. DIESE Gegendemonstrant:innen da auf der Straße, DIE sind die Brandmauer gegen Rechts. In Berlin oder München sehe ich die nicht. Und solange sich das nicht ändert, solange werden Nazis in Ämter gewählt. Und dann sind die Grünen schuld. Die sind nämlich immer schuld. Solange diese Terminologie und diese Denkweise salonfähig sind, und dieses Verhalten vom Staat unterstützt wird, solange wird sich nichts ändern. Ganz im Gegenteil."


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Dots

dass die Leute in den Regionen, in denen die AfD stark ist (und ich rede jetzt mal vom Osten, weil ich da die Mentalität kenne) nicht das Gefühl vorherrscht, ihre Sorgen würden ernst genommen. Und genau darauf baut die AfD.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Dots

Na das ist ja nun auch etwas drüber, findest Du nicht? Dann finde halt politische Mehrheiten für mehr Umweltschutz, mehr Migration, mehr was auch immer. Wenn sich jetzt politische Mehrheiten für andere Themen finden, kann man das doof finden, es ist aber das Wesen der Demokratie. Aushalten, wenn die Mehrheit Anderes will. Ich musste hier in Berlin auch gegen meinen Willen mit RRG leben, mit mehr Fahrradstraßen, Gendertoiletten, und unbehelligten Hausbesetzern und Drogendealern. Ja fand ich auch doof und manches unvernünftig.


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Dots

.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Das AP habe ich auch sehr interessiert durchgelesen, weil es für mich sehr viel Wahres enthält. Bei dem kopierten FB Zitat hab ich mitten drin aufgehört, mit in etwa demselben Gedanken, Sille.


Mrscc

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Antwort auf Beitrag von Jana287

Also wenn es jetzt eine politische Mehrheit für rechtsextreme, menschenrechts-, demokratie-, staats-, ausländer- und homosexuellen- und frauenfeindliche Haltung gibt muss man das halt aushalten???? So wie du die Fahrradstraßen & Gendertoiletten??? Wurdest du diskriminiert wegen deiner Herkunft?Hautfarbe?sexuellem Identität?deinem Geschlecht? Deiner Religion? Deiner Behinderung?


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Mrscc

Eine solche Partei wäre verboten und könnte keine politische Mehrheit erhalten.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Du plädierst stetig dafür, den Wählern der AfD fair und differenziert zu begegnen. Gleichzeitig äußerst du dich sehr pauschal und abfällig zu einer persönlichen Analyse von links, die im Gegensatz zu dem, wofür du immer Verständnis forderst, auf Solidarität, Empathie und Nachhaltigkeit setzt und menschenfreundlich/ lebensbejahend ist.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Mrscc

das programm der afd hast du sicher nicht gelesen aber du gibst gern wieder was man dir so suggeriert oder? aber stimmt , die afd ist so frauenfeindlich, dass in dieser partei nur männer agieren


Mrscc

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Antwort auf Beitrag von mauspm

AFD Grundsatzprogramm Punkt 6. Die Alternative für Deutschland wendet sich gegen alle Versuche, Abtreibungen zu bagatellisieren, staatlicherseits zu fördern oder sie zu einem Menschenrecht zu erklären.


Mrscc

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Antwort auf Beitrag von Mrscc

https://correctiv.org/faktencheck/2022/10/28/ja-die-afd-sachsen-veroeffentlichte-dieses-bild-ueber-die-traditionelle-frau-auf-instagram/?lang=de


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Mrscc

Was ist daran zu kritisieren?


tonib

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Antwort auf Beitrag von Dots

Dots, ist das Dein Ernst?


kevome*

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Antwort auf Beitrag von Jana287

Das jede Frau das uneingeschränkte Recht hat selbst über ihr Leben und ihren Körper zu bestimmen! Wenn das oben zitierte nicht absolut frauenfeindlich ist, was dann?


Jana287

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Antwort auf Beitrag von kevome*

Es gibt ein Recht auf Leben, kein Menschenrecht auf Abtreibung. Nach wie vor ist Abtreibung in D streng geregelt, und das ist auch gut so. Ich kann also an der Forderung, so wie sie da steht, nichts schlechtes finden - sie entspricht in etwa dem Status quo.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von kevome*

frauenfeindlich ist ,dass die afd so viele frauen ohne quute beschftigt? ist es das was du meinst?


Maca

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Antwort auf Beitrag von Dots

Ich nehme es schon so wahr, dass ununterbrochen darüber aufgeklärt wird, wie unvernünftig es ist, AfD zu wählen. Das rechtsextreme Wählerdrittel kann nicht erreicht werden, die Frustrierten hören nicht zu und den Protestwählern geht es nicht um Inhalte. Außerdem wird vernunftbasierte Argumentation aus dieser Richtung gerne mit dem Etikett der “Volkserziehung“ versehen. Dann verbietet sich ein Einlassen auf analytische Demaskierung per se. Wie also soll man sie erreichen, ohne sich eindeutig gegen ihre Haltung zu positionieren? Ehrlich gesagt, finde ich “Verachtung“ gegenüber solchen Wahlentscheidungen angemessen. Ob aus Dummheit, Ignoranz, Frust oder Menschenverachtung ist mir egal.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Maca

Macht es nicht besser, damit verhärtest Du die Fronten nur.


Mrscc

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Antwort auf Beitrag von Maca

Nicht nur angemessen, NOTWENDIG!!! Laut!! Gegen Hass und Hetze!!


Dots

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Antwort auf Beitrag von Maca

"Außerdem wird vernunftbasierte Argumentation aus dieser Richtung gerne mit dem Etikett der “Volkserziehung“ versehen. Dann verbietet sich ein Einlassen auf analytische Demaskierung per se. Wie also soll man sie erreichen, ohne sich eindeutig gegen ihre Haltung zu positionieren?" Da ist zweifellos etwas dran, leider. Dann stellt sich aber noch mehr die Frage, wie man damit umgehen/wie man dem begegnen soll. Hast du eine Idee? Mir fehlt sie. Was ich übrigens interessant finde (weiß nicht, ob das schon mal irgendwo thematisiert wurde): Die Politik der Ampel wird ja gern als eine der wichtigsten Ursachen für das AfD-Umfragehoch genannt. Und die, die das als Ursache ausmachen, verstehen unter "Ampel-Politik" eigentlich "Grünen-Politik", die sie ablehnen. Nun ist es aber so, dass in der Ampel ausgerechnet die Grünen nicht an Stimmen verloren haben. Drastisch an Stimmen verloren haben die SPD und die FDP. Von denen müssen also Wähler zur AfD gewandert sein. Was kann man daraus für Schlüsse ziehen? Diese gewanderten Wähler sind ja nicht über Nacht zu Rechtsextremen mutiert.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Ich habe kein Problem mit einer “harten Front“ gegen Rechtsextreme und einem Umfeld, was solche Haltungen billigend in Kauf nimmt.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Maca

Du hast aber schon ein Problem damit, dass es immer mehr AfD-Wähler werden, oder?


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Wieso werden es mehr, wenn du angeblich gerade zur ultimativen Trendwende beigetragen hast?


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Dots

Die CDU behauptet dass die Ampel daran schuld ist, dass vermehrt AFD gewählt wird. Also, nicht dass man auf die Idee kommt, dass es an der CDU selbst liegen könnte, weil es sind ja deren Wähler, die überlaufen.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Mrscc

was auffällt ist, dass die vermeintlich hypermoralischen immer laut und im aggro-modus sind. das ist so ein inflationäres verhalten wie das der antifa wenn sie laut schreit" deutschland vere****e...oder nein als sie es geschriehen haben , denn jetzt sehen sie das ein bißchen anders


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Maca

Vielleicht sollte der Rest der Politik, und der ist bei uns glücklicherweise gar nicht so klein, eben auch ihren Job machen. Dazu gehören neben der Klimathematik eben auch das Migrationsproblem, das über die Jahre immer größer geworden ist. Dazu gehört auch die anerkennende Bewertung von Arbeit, aber auch die Kommunikation, dass man eben nur durch solche den Laden am Laufen hält. Und, und, und,……… Das auszuklammern und dem rechten Eck zu überlassen, mit dem Verweis, das jeder, der sich darum Sorgen macht, ein Idiot sei, ist brandgefährlich und führt uns zu einer Stimmung, wie wir sie um 1930 schon mal hatten.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

Du darfst gern ab jetzt unter jedem meiner Postings einen dummen Kommentar ablassen, wenn es dir eine persönliche Befriedigung gibt. Bringt zwar keinen weiter, aber vielleicht brauchst Du das ja. Antworten werde ich darauf nicht.


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

1930 wollte man Nazis verhindern und fand sie idiotisch?


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Ja, weil du dich vergaloppiert hast. Sorry, aber so wird’s nichts.


Dots

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

"Das auszuklammern und dem rechten Eck zu überlassen, mit dem Verweis, das jeder, der sich darum Sorgen macht, ein Idiot sei, ist brandgefährlich und führt uns zu einer Stimmung, wie wir sie um 1930 schon mal hatten." Hm. Das Thema Migration und Flucht wird keineswegs "kleingeredet", nicht vom Innenministerium und auch von keiner einzigen der Regierungsparteien - von der Union sowieso schon drei Mal nicht. Die Ansätze, wie man damit umgehen will, sind nur verschieden. Und niemand, der die Problematik anmahnt, wird als "Idiot" bezeichnet. Aber viele der lauthals herausposaunten Forderungen sind leider nicht umsetzbar, zumindest nicht so, wie man sich das vorstellt. Weil sie nicht an der nationalen Politik scheitern. Die Stimmung in den 30er Jahren war übrigens vor allem durch die bedrohliche wirtschaftliche Situation vieler Menschen gekennzeichnet, deshalb finde ich deinen Vergleich schief. Nicht, dass es jetzt nicht auch für viele kriegs-, inflations- und wirtschaftsbedingt auch reale Bedrohungen gäbe. Das meine ich nicht. Nur das Zusammenwerfen mit der Migrations- und Fluchtproblematik ergibt für mich keinen Sinn. Aber vielleicht erklärst du ja genauer, was du meinst?


Maca

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Antwort auf Beitrag von Dots

“Hast du eine Idee?“ Leider nicht und ich fürchte, dass wir längerfristig damit leben müssen. Ein Teil der Bevölkerung ist in “Zeiten des Umbruchs“ nicht bereit, sich darauf einzulassen. Dieser will Umstände, Privilegien, Wohlstand, Wirtschaftswachstum….so bewahren, wie er ihn kannte und kann es nicht ertragen, sich auf massive Veränderungen im Lebensalltag einzulassen. Ressourcen sind nunmal begrenzt und der Klimawandel lässt sich nicht mehr aufhalten, das zu ignorieren hat sowas verdammt Infantiles. Vielleicht müssen wir diesen umstellungserschwerten Anteil ( ich hoffe nicht, dass er noch anwächst) einfach ertragen und uns auf die Kernprobleme fokussieren. Wir sollten uns vom Irrationalen nicht gängeln lassen uns davon abgrenzen und akzeptieren, dass ein gewisser Wohlstandsverlust kommen muss und wird.


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Dots

Anfang 30 hatte man auch echten Grund zur Sorge und Begriffe wie Hunger und Armut wurden den Leuten nicht via sozialer Netzwerke eingeredet, sondern waren real. Die Leute haben wortwörtlich gehungert, also sie hatten keine Nahrung. Das war echte Verzweiflung die man politisch nutzen konnte. Wer von den AFD Wählern ist jetzt in der gleichen Situation?


mauspm

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

ich antworte mal für petra, so dass sie es nicht tun muss. auch wenn ich mit ihr fast nie einer meinung bin( muss ja auch nicht sein) besitzt sie genühgend charakterstärke und besonnenheit höflich aus ihrer sicht zu argumentieren. du bist die die sich fast immer vergalopiert, obwohl du schießt eh nur konfus rein und lässt meist nur einen satz da, der mit dem thema nix zu tun hat und nur in den anggriff geht....und ganz ehrlich , du weißt sicherlich auch nix zum jeweiligen thema zu sagen , willst nur zur richtigen gruppe gehören und das auf teufel komm raus- eigentlich traurig wenn es nicht so nervig wäre


Dots

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

Den überzeugten AfD-Wählern (s. Ichx4) geht es im Gegenteil ja sogar nach eigenem Bekunden wirtschaftlich sehr gut. Die bekommen offenbar nur eingeredet, sie müssten ihren Wohlstand gegen imaginäre Feinde ("ungesteuerte Massenmigration", "grüne Spinner", "Woke-Ideologen", "Gender-Wahnsinnige", such dir was aus) verteidigen.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Auch der letzte Idiot wird inzwischen mitbekommen haben, wofür die AfD steht. Wer die also immer noch wählt, dem ist nicht mehr zu helfen. Umgang will ich mit solchen Menschen auch nur im absoluten Mindestmaß haben. Harte Front und ignorieren - mehr ist es nicht wert. Mit Logik usw kannst du denen sowieso nicht kommen - sonst würden sie erst gar keine AfD wählen. Aus einem Stück Scheiße wird halt nun mal kein Goldbarren, nur weil man dem immer wieder sagt, er wäre jetzt ein Goldbarren. Würden AfD-Wähler wirklich etwas ändern wollen, würden sie sich selbst politisch bewegen, aber aus Frust und Trotz AfD zu wählen, zeigt nur eines, nämlich das man dumm wie Stroh ist.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Ja und wie man dem entgegenwirken kann, ist hochumstritten. Verständnis halte ich für falsch. Kretschmer ist damit ja auch nicht erfolgreich.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Dots

Dots, es bringt überhaupt nichts, die Leute lächerlich zu machen im Sinne von "man hätte ihnen was eingeredet". Die haben in der CDU und (wie mir neulich noch versichert wurde) in der der FDP keine konservative politische Heimat mehr.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Maca

Kein Verständnis haben ist aber etwas anderes als Verachtung.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Aber warum können zB die freien Wähler diese Konservativen nicht " einfangen "?


Dots

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Ich mache es nicht unbedingt lächerlich, aber ich mag dafür auch kein wohlmeinendes Verständnis aufbringen. Denn danach klingt es, wenn du sagst, diese Menschen hätten "ihre politische Heimat verloren". Ich würde ja sagen, dass viele die aktuelleren gesellschaftlichen Entwicklungen als Zumutung empfinden und sich deshalb politisch denen zuwenden, die genauso laut darüber schimpfen oder manches (wie den Klimawandel) einfach leugnen. Was schlägst du denn vor? Wenn man in der AfD die vermisste "politische Heimat" findet, mit denen aber keiner koalieren will, weil sie Rechtsextreme in ihren Reihen duldet, dann behebt man doch das Problem nicht? Eine "politische Heimat", die nie die Chance darauf hat, irgendetwas zu bewirken, ist doch nichts anderes als eine politische Parallelgesellschaft. Ein Zugehörigkeitsgefühl schafft man so auch nicht.


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Und du wiederholst dich immer und immer wieder. Das langweilt mich.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Dots

Das ist die Gefahr, irgendwann kommt noch ein Landrat dazu, und noch ein Bürgermeister und selbst im Westen steigen die Zustimmungswerte... Schlimmstenfalls muss man irgendwann mit der AFD reden oder zusammenarbeiten.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

das ist schön, denn dann langweilt dich sicher auch bald selbst dein merkwürdiges verhalten. ich stelle aber fest du hängst dich sehr an dots, fast wie ein hund der vom herrchen belohnt werden möchte


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Und weiter?


Dots

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Antwort auf Beitrag von Maca

"Ein Teil der Bevölkerung ist in “Zeiten des Umbruchs“ nicht bereit, sich darauf einzulassen. Dieser will Umstände, Privilegien, Wohlstand, Wirtschaftswachstum….so bewahren, wie er ihn kannte und kann es nicht ertragen, sich auf massive Veränderungen im Lebensalltag einzulassen. Ressourcen sind nunmal begrenzt und der Klimawandel lässt sich nicht mehr aufhalten, das zu ignorieren hat sowas verdammt Infantiles." Danke, das sehe ich sehr ähnlich. Dass viele sozusagen die "Zumutungen der Entwicklung" als persönliche Kränkung empfinden und deshalb politische Vertreter wählt, die sich ihnen ebenso verweigern und lauthals dagegen wettern. "Lächerlich" (weil das Petra unten schrieb) finde ich das übrigens gar nicht, sondern eher bedrückend. Und ja, es hat etwas von einer infantilen Haltung, die sich mit aller Macht gegen etwas stemmt, das sie nicht wahrhaben will.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Dots

Ich beziehe mich darauf, dass sich in den 20iger Jahren die deutsche und österreichische Wirtschaft überraschend schnell einigermaßen vom 1. WK erholt hat, sicher kein mit heute vergleichbares Niveau, aber es war doch möglich, sich etwas aufzubauen. Dann kam die Wirtschaftskrise und hat die Mittel- und vor allem die Arbeiterschicht massiv zurückkatapultiert. Es gibt ganz bittere Fotos aus dieser Zeit, wie ganze Menschentrauben trostlos auf der Straße sitzen. Trotzdem hatte die NSDAP noch 1930 ‚nur‘ einen Stimmenanteil von rd. 19%. In den 2 Folgejahren hat es die Weimarer Republik massiv verabsäumt der Inflation entgegenzuwirken, es ging ans „Eingemachte“ des Normalbürgers. Die Stimmung verschlechterte sich. Aber sogar 1932, als die NSDAP bereits zur stimmenstärksten Partei wurde, reichte es immer noch nicht zur Alleinregierung. Das hat dann der bereits senile Hindenburg erst durch die Auflösung des Reichstags besiegelt und die Bahn war frei. Es war die Frustration eines ganzen Landes aufgrund von existenzbedrohenden Einbußen, die ganz bewusst zu einer Abkehr von der Demokratie geführt hat. Dem muß man auch heute entgegenwirken, da sehe ich durchaus Parallelen. Dazu muß die Existenzbedrohung gar nicht so real sein, es reicht, wenn die Leute=Wähler das Gefühl haben von ‚denen da oben‘ ignoriert zu werden. Ich sehe da durchaus Parallelen. Der Unterschied zu heute: Im Gegensatz zur AfD hatten die Nationalsozialisten zumindest sowas, wie einen echten Plan, dessen Umsetzung für weite Teile der Bevölkerung spürbare Auswirkungen hatte. Die, die zu den Gewinnern des Plans zählten, schauten im Gegenzug gerne von den dunklen Schattenseiten weg. Auch war die Wahlbeteiligung deutlich höher, aber auch nicht zu wählen, bedeutet eine Art Stimmabgabe, wie du in deinem AP richtig beschreibst. Diesbezüglich (einem Plan) kann ich bei der AfD und auch bei unserer FPÖ (da liegt aus meiner Sicht allerdings politisch noch immer ein großer Puffer dazwischen sh. Lauchs Hinweis, dass die AfD in Ö den Verfassungsschutz sehr viel strenger an der Backe hätte, als in D) beim besten Willen kein klares Ziel erkennen. Auch wenn man der bildungsferneren Wählerschicht gerne die Intelligenz abspricht ‚richtig‘ zu wählen, sie haben eine starke Stimme. Die sollte nicht ignoriert werden, ergo muß man deren Sorgen und Ängste auch ernstnehmen und nicht pauschal vom Tisch wischen. Denn das ist Anfang der 30iger passiert und könnte auch heute wieder passieren. Klima hin, Integration her. Wenn ich um mein Haus, Arbeitsplatz etc. fürchte (berechtigt oder nicht) dann pfeife ich auf die globalen Probleme und nehme das, was mir akut hilfreich erscheint. Deshalb werde ich bei der nächsten Wahl bei uns die Sozialdemokraten wählen, weil meine größte aktuelle Sorge ist, dass die politische Mitte zusehends wegbricht und nur noch verhärtete Fronten aufeinanderdreschen.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

mehr gibt es zu dir nicht zu sagen, so leid es mir tut


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Aber die Maus musste es hier mal dringlich erwähnt haben. Dots und Carmen vertreten die gleiche Meinung. Ein regelrechter Skandal den du da aufgedeckt hast! Du bist fast so grandios wie Petra, mit euch gehts voran.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Dots

Du vergisst, dass der Nationalsozialismus gerade in der Zeit zwischen 1930-32 plötzlich salonfähig wurde. Da fühlte sich dann auch das durchaus gesettelte Bildungsbürgertum abgeholt. Das waren dann keine ‚hungrigen‘ Leute mehr, an ihr ‚Eingemachtes‘ ging es dank Inflation aber trotzdem. Und da wären wir gerade.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Dots

Ich habe mich gerade am Wochenende mit jemandem unterhalten, der sehr gerne die CDU oder die FDP wieder als politische Heimat hätte und genau deswegen die AfD gewählt hat. Als Denkzettel. Die von der AfD Überzeugten kriegt man nicht mehr, aber solche Leute? Übrigens ein hochgebildeter Mann.


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Das Ausmaß der Inflation damals war aber ein Anderes. Also, ein Brot kaufen war nicht mehr möglich. So weit sind wir noch nicht.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Dots

So, und nun frage ich dich, Dots: wann war denn jemals eine große Bevölkerungsschicht, die einmal "Umstände", Privilegien, Wohlstand hatte, bereit, im großen Stil und freiwillig Einschnitte hinzunehmen? Für ein höheres Ziel, was diese Menschen noch nicht einmal erleben werden?


Dots

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Aber was für eine Art "Denkzettel" soll das denn sein? "Ich bin mit eurer Politik nicht mehr einverstanden, deshalb setze ich jetzt ein Statement gegen Demokratie, indem ich eine undemokratische Partei wähle"? Konsequent zu Ende gedacht wäre das ja so, auch wenn er es vielleicht nicht so sieht. Weil du so betonst, dass er "hochgebildet" ist: Es gibt ja schon längst Untersuchungen dazu, dass die AfD nicht nur von den Armen, Ungebildeten, Abgehängten gewählt wird. Deshalb behaupte ich auch nicht, ihre Wähler seien "dumm". Aber sie blenden m. E. schon große Teile der modernen Realität aus. Hat der Mann näher spezifiziert, was die politische Heimat ausmacht, die er vermisst?


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

Nein, sind wir nicht, aber die Stimmung in der Bevölkerung ist m.E. durchaus vergleichbar. Und darum geht es. Ich bin bei Petra…..pauschal zu verteufeln führt oft zum Gegenteil.


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Falls du den Klimawandel meinst, den erleben sie schon. Aber was rede ich noch.


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Versteh ich gerade nicht. Urlaube sind gebucht wie nie, die Auslastung kracht aus allen Nähten, die Leute fahren saisonneue E-Bikes die unter 5000€ nicht zu kaufen sind, von teuren Autos ganz zu schweigen. Gebaut wird auch fleißig. Bin ich blind, oder sind das nur die Günenwähler und die bettelarmen AFD Wähler verstecken sich im Wald?


Dots

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Wenn man es als abstraktes "höheres Ziel" formuliert, natürlich nicht. Wenn man aber z. B. plausibel macht, dass von einer konsequenten Klimaschutzpolitik und Verzicht auf manche eigenen Privilegien das Überleben der eigenen Nachkommen abhängt, würden dann nicht mehr Leute umdenken und Einschnitte in Kauf nehmen? Das glaube ich nämlich schon. Wir haben nur umgekehrt eher das Problem, dass uns mehrheitlich suggeriert wird, der Klimwandel sei ein abstraktes Ziel, bei dem man ruhig auch noch auf den letzten Zauderer warten könnte, bis der sich "mitgenommen" fühlt. Dabei ist das ja nun wirklich eine existenzielle Bedrohung und der finale Kipppunkt nicht mehr weit.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Dots

Mein Eindruck ist eher, dass die Einschnitte nicht alle betreffen werden, wer Geld hat wird weiter machen wie bisher. Und nachdem Deutschland sich dekarbonisiert hat, wird die Weltbevölkerung trotzdem weiter wachsen und Indien und China und die Schwellenländer machen weiter wie bisher... Kurz: wir verballern unseren Wohlstand und ändern NIX.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Die Haltung derjenigen, die mit Rechtsextremen gemeinsam die gleiche Partei wählen, zu verachten, finde ich immer noch angemessen. Wenn sie hochgebildet sind, um so schlimmer. Welche fundierten und nachvollziehbaren Argumente stehen denn dafür?


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Dots

Er möchte wieder eine konservative Heimat in der CDU oder FDP haben. Die FDP habe ich nicht so auf dem Schirm, aber die CDU bietet vielen Konservativen eben keine Heimat mehr. Vielleicht ja mit Merz jetzt wieder, ich weiß es nicht, ist ja nicht meine Partei.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Das ist genau das, was ich mit “infantil“ weiter oben meinte. Weil Gesellschafts- und Umweltbedingungen einem Wandel unterliegen, spiegelt sich das auch in den Ausrichtungen der Parteien wider. Darauf mit einem erzürnten : „Ich will meine alte Partei zurück und verpasse denen einen Denkzettel, indem ich Rechtspopulisten wähle!“ ist einfach nicht reif und reflektiert. Das finde ich deutlich schlimmer als frustrierte Wähler, die hohe Existenzängste haben und keine Muße/Zeit sich über Nachhaltigkeit , Moral und solidarische Verantwortung Gedanken zu machen.


Dots

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Antwort auf Beitrag von Jana287

Zumindest Indien will auch "dekarbonisieren" (falls du damit den Kohleausstieg meinst), und in China, das weiterhin Kohlekraftwerke baut, werden gleichzeitig die erneuerbaren Energien mit direkten Subventionen in der Entwicklung gefördert (also nicht, wie bei uns, mit Finanzanreizen und Ausgleichszahlungen an Verbraucher). Was die Schere zwischen Arm und Reich beim CO2-Abdruck angeht, hast du teilweise sicher Recht. Da würde es vielleicht helfen, Ökologie und Klimaschutz ein hipperes Image zu verpassen - hipp und cool sein wollen sicherlich die meisten.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Dots

Ich bin da weniger optimistisch. Nicht, weil ich glaube, uns würde was suggeriert werden, sondern weil ich glaube, dass viele kurzfristiges Wohlbefinden nicht gegen langfristigen Nutzen tauschen, auch wenn die Konsequenz katastrophal ist.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Maca

Kannst Du finden wie Du willst - das Problem behebt es nicht. Umgekehrt hält er übrigens die Politik der Grünen für infantil. Ist das irgendwie sachdienlich, sich gegenseitig infantil zu nennen?


Dots

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Die Zustimmungswerte von Merz sind auch unter Unionswählern nicht gut, meine ich. Was vielleicht daran liegt, dass er zwar konservative Phrasen drischt und sich dabei teilweise auch beim Vokabular der AfD bedient, aber als Persönlichkeit nicht überzeugt. Er ist zwar konservativ und autoritär, aber er ist auch sehr leicht aus der Fassung zu bringen und schnell persönlich beleidigt. Als konservativer "Fels in der Brandung" taugt er absolut nicht. Konservativ ist CDU- und (teilweise) FDP-Politik ja immer noch, aber ich vermute mal, dass er mit "konservativ" eben auch das Flüchtlingsthema meint, das seit 2015 die AfD besetzt. Die hat da auch sprachlich noch mal aufgerüstet. Christlich-konservative Politik könnte ja zum Beispiel auch "Bewahrung der Schöpfung", also Umwelt- und Klimaschutz, beinhalten. Das interessiert das konservative Spektrum der Wählerschaft aber viel weniger. Sonst hätte der Södermarkus das schon längst noch viel mehr ausgeschlachtet, das Thema. Für Friedrich Merz wäre das aber auch kein Thema, wo er punkten könnte.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Dots

Genau über dieses Thema hatte ich mit dem Angesprochenen auch schon gesprochen: dass Umwelt- und Klimaschutz ja durchaus CDU-tauglich wäre. Merz wird es nicht reißen, da bin ich vollkommen Deiner Meinung. Ich bin ja links, deswegen ist es mühsam, hier die Argumente zu besprechen, die zu einer AfD-Wahl führen - aber ich versuche mich dennoch, in die Leute hineinzuversetzen. Ich bin immer noch (der vielleicht naiven) Meinung, dass es etwas bringt, wenn man miteinander spricht. Ansonsten bin ich aber ziemlich pessimistisch, was den Klimawandel angeht. Hinzu kommt die KI - das wird auch noch zu etlichen disruptiven Veränderungen führen.


Leena

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

Bei uns brechen die Bauanträge ein und die Immobilienpreise sinken ebenfalls drastisch, weil die Leute sich bei steigenden Baukosten und steigenden Zinsen kein Wohnungseigentum mehr leisten können, zumindest nicht zu den Preisen, die bei uns in der Region so aufgerufen werden.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Es ist in einem gesellschaftlichen Diskurs erlaubt, ein nicht nachvollziehbares und nicht plausibel begründetes Verhalten ( denn darauf bist du nicht eingegangen) zu bewerten. Ich finde auch notwendig. Das ist legitimer Teil einer eindeutigen Positionierung und klare Fronten verschärfen den Diskurs zwar, können ihn aber auch voranbringen. Relativierungen meiner Meinung nach nicht.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Leena

Das nennt sich Marktwirtschaft. Wer die AfD wählt, will doch einen freien Markt. Und ich sehe es wie Carmen: am Konsum merkt man noch nicht wirklich, dass es allen schlechter geht.


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Leena

Natürlich wird es eine Trendwende geben. Wer reich ist, wird aber trotzdem weiterhin reich bleiben und es bleibt weiterhin unverständlich, weshalb angeblich finanziell gut gefestigte Menschen, die alles im Trocknen haben, eine Partei wählen, die das gefährden kann und wird, wenn sie denn jemals regieren würden. Wir reden hier doch gar nicht von abgehängten ungebildeten und verarmten Menschen.Zumindest hier im Forum wird ja gerne der Grosskotz rausgehängt :) Immobilienpreise schwanken übrigens schon immer und dass sich in den letzten Jahren die Leute zwecks niedriger Zinsen völlig übernommen haben, war doch auch ohne diese Regierung absehbar. Wenn die Anschlussfinanzierungen anstehen, wird der Markt mit Immobilien überschwemmt werden. Ich zumindest nehme eher keine Armut im näheren Umfeld wahr. Nur tolle Urlaubsbuchungen zu Preisen, die mir den Atem stocken lassen.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Maca

Ich sehe das, wie du. Deshalb habe ich auch die Wahlentscheidung mancher AfD Wähler als dumm bezeichnet. Die Grünen, auch Grünenwähler werden alles geheißen und für alles verantwortlich gemacht, auch wenn es noch so lächerlich ist. Aber einen AfD Wähler soll man überzeugen, ja nicht als Faschisten bezeichnen und unendlich Verständnis haben. Nein, das ist sicher nicht die Lösung. Diese Leute wollen doch immer eine klare, einfache Lösung. Konfrontationen sollte man nicht scheuen, sondern ruhig darauf eingehen. Und da hilft auch eine klare Sprache. Wenn sie dann beleidigt sind, bitteschön. Man muss ja nicht unhöflich werden. Es wird immer der linksgrünrote Einheitsbrei angeprangert, es wird bei Genderthemen rumgekrittelt, etc. Da hilft es doch vielleicht auch Rassismus und Faschismus klar zu benennen, denn was vor 90 Jahren faschistisch war, ist es eben heute auch. So viel Konservatismus sollte man sich gönnen.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Das mit 1930 finde ich ein bisschen überzogen, ansonsten sehe ich es auch so.


Daffy

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Die Klimaapokalyptiker machen doch gar keine seriöse Rechnung auf, wieviele Tote und welches Ausmaß an Elend in den sich entwickelnden Ländern in Kauf genommen werden müsste, wenn man mit dem schnellen Ausstieg aus fossilen Energien Ernst machen würde. Wieviele Menschen hat die Erde denn getragen vor Beginn des fossilen Zeitalters oder vor 100, 80, 50 Jahren, und unter welchen Bedingungen haben sie gelebt? Was kostet der Rückbau - Millionen Tote, Milliarden? Wir sind einfach daran gewöhnt, dass Wohlstand da ist und können uns nichts anderes vorstellen. Niemand außerhalb der Blase der Wohlstandskids (mein Passivhaus, meine Inselanlage, mein Elektro-SUV, mein ´klimaschonender` Transatlantiktrip mit speziell gefertigtem Hightech-Segel...) will deren Phantastereien folgen, die aufsteigenden Länder (China, Indien, Nigeria, Indonesien...) nicken höflich und machen ihr Ding (völlig zu Recht), während diejenigen, die seit Jahrzehnten nichts auf die Kette kriegen, auf die Tränendrüse drücken und uns eine imaginierte Rechnung unter die Nase halten, solange noch was zu holen ist. Bei absurden Bullerbü-Träumen einerseits, Kriegstreiberei für die Freiheit andererseits wird es nicht lange dauern. Auch gut - ich bin dermaßen angeekelt, dass der absehbare Wohlstandsverlust in Europa mich nicht wirklich berührt.


Leena

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

Ich glaube ja auch gar nicht, dass die Inflation ernsthaft von der aktuellen Regierung abhängt, dafür ist die Situation in anderen europäischen Ländern mit anderen Regierungen viel zu ähnlich. Ich erlebe es in Island jedenfalls genauso, dass Inflation, steigende Preise, nicht adäquat steigende Löhne, Immobilienpreise etc. genauso ein Problem sind wie in Deutschland. Aber ich erlebe schon im Umfeld, dass die Preise real steigen. Wenn ich "früher" für den Wochenend-Grosseinkauf für 6 Personen an die 150 € bezahlt habe, bin ich jetzt locker bei über 220 €. So eine Steigerung kann schon weh tun. Ich erlebe auch immer mehr Senioren, die Angst hatten, im Winter die Heizung anzustellen oder sogar nur den Fernseher anzuschalten, aus Angst, alles nicht mehr bezahlen zu können. Oder was ist, wenn sie pflegebedürftig werden..? Sicher sind solche Ängste zum Teil nicht ganz rational, aber deswegen nicht weniger real. Und bei Menschen, die bisher schon kaum über die Runden kamen, wird die finanzielle Lage derzeit nicht besser, ganz im Gegenteil. Die buchen dann aber auch keinen Urlaub und kaufen sich kein schickes E-Bike, die bleiben still alleine zu Hause und fallen nicht auf


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Leena

Genau. Die letze genannte Gruppe hat alles recht zu jammern und aufzubegehren. Genau die trifft es und genau für die macht eine FDP und eine CDU aber auch keine Politik und eine AFD erst recht nicht.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von S.Carmen

> Die letze genannte Gruppe hat alles recht zu jammern und aufzubegehren. Genau die trifft es und genau für die macht eine FDP und eine CDU aber auch keine Politik Du unterstelltst, dass diese Gruppe Geldgeschenke will - das ist nicht der Fall. Die wollen von den Früchten ihrer Arbeit leben, nicht von Almosen.


Dots

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Und von den "Früchten ihrer Arbeit" kann sie wegen der Ampelpolitik nicht leben? Wegen welchem Teil davon denn bitte genau? Sind FDP und CDU denn Parteien der "kleinen Leute"? Da muss ich was verpasst haben. Geschenke, Erleichterungen und Vergünstigungen gibt es von diesen Parteien doch eher für die ohnehin Bessergestellten. Schon beim Mindestlohn wird um jeden Cent gefeilscht.


S.Carmen

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Du unterstellst Dinge, die ich gar nicht schrieb. Der FDP sind kleine Arbeiter egal und daraus macht sie nicht mal einen Hehl. Bei der cdu ist es nicht anders.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Dots

> Sind FDP und CDU denn Parteien der "kleinen Leute"? `Kleine Leute` haben keine Ersparnisse, keine Eigentumswohnung oder ein kleines Haus (vielleicht nicht in der besten Gegend), suchen ansonsten niemals eine Mietwohnung, brauchen keine Arbeitsplätze, sind nicht auf Behörden, Krankenhäuser, staatliche Schulen angewiesen, benutzen keinen ÖPNV? Wenn Betriebe in die Knie gezwungen werden durch steigende Energiepreise oder ausufernde Regelungen (Umwelt, Soziales, Klima...), in möglichst billigen Gegenden problembeladene Jungmänner angesiedelt, die Ersparnisse und Rente an Wert verlieren, dafür aber teure Umbauten angewiesen werden, wegen Kostenexplosion und ´mieterfreundlicher` Gesetze (Endziel Enteignung?) immer weniger in Mietimmobilien investiert wird, Busse und Straßen als unsicherer wahrgenommen werden, Krankenhäuser, Polizei und Schulen überlastet sind, den Kommunen das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, deshalb zusammengestrichen wird, wo es geht - Du meinst, man kann das alles durch Zuschüsse, Entlastungen und Transferleistungen regeln, die Leute sind vielleicht noch dankbar?! Es sind nicht die kleinen Leute, die sich dann in sichere Gegenden zurückziehen, ein zusätzliches Auto kaufen und auf private Kliniken/Schulen... zurückgreifen können. Und das Patentrezept der linken Parteien - einfach bei den ´Reichen` abgreifen - hilft zum einen nichts (z.B. bei rumlungernden, latent oder offen aggressiven Gestrandeten) und führt zum anderen zu einer Abwanderung des Kapitals oder seiner renitenten Eigentümer (die finden, dass sie gerade schon genug beitragen, bei immer schlechterem Service).


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

…..du bittest mich um Erklärungen, um vordergründig zu verstehen, aber reagierst nicht mal mehr drauf, wenn ich mir die Zeit nehme etwas (sogar ziemlich ausführlich) zu erläutern. Das ist auch ein Zeichen groben Desinteresses. Warum fragst du eigentlich? Das fällt mir jetzt schon mehrmals auf.


Dots

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Ich habe deine Antwort gelesen - wenn ich jemanden um Klärung bitte, dann lese ich das in der Regel auch. Blöderweise kann man hier nicht einfach nur liken oder signalisieren, dass man etwas gelesen hat. Manchmal fällt mir schlicht keine Antwort ein, und ein "Danke, hab's gelesen" wäre als Antwort ja wohl erst recht blöd, oder?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Dots

Also für mich ist in Sonneberg lediglich ein Sack Reis umgekippt. Ich kannte bis vorgestern nichtmals meinen eigenen Landrat. Lasst ihn machen, der kann doch nichts anrichten. Und diese übergroße Bühne hat er nicht verdient. Mir tut Lauscha(Dorf in Sonneberg) leid, da hat die CDU gewonnen, die müssen jetzt auch ein paar Jahre mit dem Landrat Herr Sesselirgendwas, Sesselfurzer? klarkommen. In meiner Nachbarstadt war auch mal "die Rechte" mit einem Platz im Stadtrat vertreten, total nervig, und auch viel zu oft in den Medien


Silvia3

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Um mal einzelne Punkte aufzugreifen: „Warum wählt jemand, der mit der Regierungspolitik im Bund unzufrieden ist, also nicht die größere Oppositionspartei? Liegen die Gründe nicht doch eher bei der CDU als bei den anderen? Was die CDU macht, ist also Projektion.“ Die Leute wählen nicht CDU, weil nicht nur die linke Seite – wie im Beitrag zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiter oben beschrieben – alles, was rechts der SPD steht, für rechtsextrem erklärt, sondern genauso die rechte Seite alles, was links der AfD steht, für linksextrem hält. Es wird nicht mehr zwischen einzelnen Parteien unterschieden, sondern es gibt ähnlich wie in den USA nur noch zwei Blöcke: Für meine Sache oder gegen meine Sache. Wählern, die AfD wählen, ist es egal, ob ein Friedrich Merz ab und an mal gegen Ausländer schießt oder gegen das Heizungsgesetz wettert. Er wird als Teil des Establishments wahrgenommen und mit der Ampel in einen Topf geworfen. Diese Parteien, ihre Politiker und ihre Programme sind für AfD-Wähler unglaubwürdig oder zumindest austauschbar. Deswegen wählen Protestwähler AfD und nicht die Opposition der Parteien, von deren Politik sie aktuell frustriert sind. „Erst einmal würde sicherlich helfen anzuerkennen, dass ein Teil dieser Wähler gar keine „Protestwähler“ sind. ….Die sind zufrieden da, wo sie sind, aber die sind auch, das muss man sich eingestehen, für das demokratische Parteienspektrum verloren.“ Ja, fürchte ich auch. Für einen Großteil der Menschen in Deutschland hat Demokratie keine Bedeutung. Es ändert sich für sie (scheinbar) nichts, egal ob sie in einer Diktatur oder einer Demokratie leben. Sie gehen arbeiten (oder nicht), gehen irgendeiner banalen Freizeitbeschäftigung nach, sind normalerweise heterosexuell, politisch eher desinteressiert, nicht kriminell veranlagt. Solange man auf dieser Linie mitschwimmt, bekommt man die Auswirkungen einer Diktatur kaum zu spüren. Die meisten Menschen in Russland sind ja auch mit Putin zufrieden. Sie haben zu essen, eine Wohnung und können ins Ausland in den Urlaub fahren. Ob da Schwule nicht heiraten dürfen oder gar verhaftet werden, ist Otto Normalverbraucher ziemlich egal, ist nicht seine Baustelle. Ach ja, so ein paar Oligarchen bereichern sich, na ja, sollen sie halt, ist nicht meine Liga. Demokratie weiß man oftmals erst zu schätzen, wenn man die Auswirkungen einer fehlenden Demokratie und der damit verbundenen Rechtsstaatlichkeit zu spüren bekommt. Im Moment bekommen aber die Leute eher zu spüren, dass der Rechtsstaat versagt, weil Straftäter vermeintlich ungestraft davonkommen. Sie haben Angst, dass ihr kleines privates Glück und ihr Wohlstand schwindet. Und ein Stück weit haben sie da Recht. „Sich von dem Wunsch zu verabschieden, diesen Teil der Wählerschaft zurückzugewinnen, könnte vielleicht sehr heilsam sein.“ Wenn es bei 20 % bliebe, ok, obwohl das aufgrund der zunehmenden Zersplitterung der politischen Landschaft bereits gefährlich hoch ist. Aber angesichts der Tatsache, dass der Zuspruch für die AfD immer größer wird und die damit salonfähig werden, halte ich „ignorieren“ für einen gefährlichen Gedanken. Das Einzige, was helfen kann, diese Leute zurückzuholen, ist, dass die etablierten Parteien eine Politik machen, die diese Wählergruppe mit ihren Sorgen ernst nimmt und auch anspricht. Das kann man Populismus nennen, aber im Gesamtkontext und unter Berücksichtigung dessen, was hier auf dem Spiel steht, würde ich sagen, dass es eher Realpolitik ist. Eine Regierung kann nur in begrenztem Umfang gegen den erklärten Willen des eigenen Volkes regieren und die Ampel hat da den Bogen in vielen Dingen überspannt.


Dots

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich stimme dir in allem zu, aber zu dem letzten Punkt: Ich meinte damit nicht die kompletten 18 bis 19%, die aktuell AfD wählen, sondern die "Überzeugungstäter". Ich kann nicht einschätzen, wie viele das sind, gehe aber davon aus, dass die 10,3%, die bei der letzten Bundestagswahl für die AfD gestimmt haben, wahrscheinlich nicht zurückzugewinnen sind. Bei den restlichen 8+ Prozent sollte man es sehr wohl versuchen. Nur nicht mit allen Mitteln, nicht mit einer AfD-Rhetorik oder einer AfD-nahen Politik.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Dots

Ist es schon AfD-nahe Politik, wenn man die durch den großen Flüchtlingsstrom entstehende Problematik thematisiert oder wenn man als Politiker offen sagt, dass man Gendern blöd findet? Nur, weil die AfD bestimmte Dinge kritisiert, sind die nicht zwangsläufig falsch. In diesem Land liegt im Moment einiges im Argen (damit meine ich nicht gendern, das ist eher ein Nebenschauplatz). Man kann diese Kritikpunkte nicht einfach wegbügeln, nur weil die AfD sie thematisiert. Die etablierten Parteien müssen diese Themen aufgreifen und sich damit auseinandersetzen können, ohne dass ihnen gleich Populismus unterstellt wird. Sonst kann die AfD die etablierten Parteien einfach vor sich hertreiben, indem sie bestimmte Themen besetzt.


kevome*

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Populismus wird doch nicht über ein Thema definiert, sondern darüber, wie man sich dem Thema nähert. Keiner wirft irgendjemandem Populismus vor, weil er gegen die aktuelle Flüchtlingspolitik oder was auch immer spricht. Populismus ist die Art, wie die Themen von einigen Politikern angesprochen werden


Dots

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Aber die durch die Flüchtlingsströme entstehende Problematik (zumindest gegenüber neuen Geflüchteten) wurde doch gerade erst angegangen, die EU-Gesetzgebung zum Thema wurde doch verschärft. Das hat den Innen- und Außenministerinnen in D. sogar einiges an Kritik in den eigenen Reihen eingebracht. Ich wüsste auch nicht, dass die Politik (weder die der vorhergehenden Regierung noch die der jetzigen) das Thema leugnen oder ignorieren würde - auch nicht die Probleme, die es mit bereits eingewanderten Geflüchteten und Migranten gibt. Die vielfach geforderte rigorose Abschiebungspolitik scheitert doch nicht am politischen Willen, sondern an realen Hindernissen. Was will man denn da anders machen, um Wähler, die sich auf die AfD-Forderungen eingeschossen haben, zufriedenzustellen? Man kann ihnen natürlich das Blaue vom Himmel herunter versprechen und dann einfach nicht liefern... Das Ablehnen von genderinklusiver Sprache und der sogenannten "Wokekultur" wird vom ewigen Draufherumreiten doch nur aufgebauscht. Es wird doch kein Mensch gezwungen, in seinem eigenen, privaten Sprachgebrauch zu gendern oder in seinen privaten Meinungsäußerungen eine besonders woke Haltung an den Tag zu legen. Man sollte aber dann umgekehrt auch nicht erwarten, als besonders modern, progressiv und aufgeschlossen wahrgenommen zu werden. Und bekommt eventuell Gegenwind. Aber so ist das nun mal, ich jammere auch nicht darüber, wenn ich hier als "linksgrüner Vogel" bezeichnet werde. Denn zu einem gewissen Grad trifft es ja zu.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Dots

Natürlich gäbe es viele Möglichkeiten, es fehlt an politischem Willen. Die EU-Einigung halte ich für Augenwischerei, schauen wir mal wie sich die Umsetzung gestaltet. Was ich konkret unserer Innenministerin anlaste: sie verhindert Grenzkontrollen, es gibt in diesem Zusammenhang keine Zurückweisungen, die Verfahren dauern zu lange, es finden zu wenig Abschiebungen statt. Auch Menschen aus Ländern wie zB Moldau, werden hier ewig versorgt und nicht zurückgeschickt. Und jetzt sag nicht wieder, es geht nicht anders. Viele Europäische Länder zeigen doch, dass es geht.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Dots

Die AfD profitiert ungemein davon, dass Politik heutzutage Meinungsmache in Talkshows ist statt konstruktive Diskussion von Sachfragen. Vielleicht könnten wir wieder zurück zu Problemlösungen, dann gibt's auch weniger angenervte, frustrierte Wähler.