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Missbrauchsskandale der Kirche

Missbrauchsskandale der Kirche

User-1745680568

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Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Vorab wir sind evangelisch. Mein Sohn soll jetzt zum Konfirmanden-Unterricht. Doch ich weiß nicht ob ich mein Kind der Kirche überhaupt noch anvertrauen kann. Die meisten Missbrauchsskandale die in den Medien aktuell vertreten sind drehen sich hauptsächlich um die katholische Kirche. Allerdings gibt es auch einiges was bei der evangelischen Kirche passiert ist und wo den Opfern nicht geglaubt wurden. Ich habe ja schon in der Vergangenheit Probleme gehabt, dass in der Kirche so viel gelogen wird. Doch das noch dazu. Auf der anderen Seite hatte ich eine schöne Kindheit in der Kirche. Ich bin so gespaltet.


annarick

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

Ich würde mit dem Pastor (?) offen darüber reden. Sag, dass du gute Erfahrungen hattest, es dir wichtig ist, dass dein Kind den Unterricht mitmacht, du aber durch die ganzen Skandale verunsichert und ängstlich bist. Und je nach Reaktion schickst du ihn hin oder nicht. So würde ich es machen. Die Vermittlung des Glaubens und dem, was Jesus für uns getan hat, finde ich sehr wichtig. Man muss es wissen, um sich entscheiden zu können. Leider sind viele "Geistliche" keine Christen im Sinne der Bibel. Das führt dann zu Ablassbriefen, toten Bauern, Lügen ohne Ende und missbrauchten Kindern...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von annarick

Tote Bauern?


annarick

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Wer seine Steuern nicht zahlen wollte oder konnte hat halt anders bezahlt.. Und da steckt dann au h die Kirche hinter. Ist lange her...


renate48

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

Ich hätte da keine Bedenken; die Kinder sind doch schon mindestens 14 Jahre alt und ich gehe mal davon aus, daß Dein Sohn so viel Vertrauen zu Dir hat, daß er ggf. zuhause davon erzählen würde.


cube

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

regelmäßig selbst zur Kirche gehen. In der Gemeinschaft teilnehmen etc. Oder ist es mehr etwas, was man selbst so gelernt hat/machen musste und Kind soll jetzt auch, weil es "dazu gehört"? Also ohne, dass ihr als Familie wirklich der Kirche im Alltag eine Rolle gebt? Wenn die Konfirmation nur etwas ist, was man halt macht, wenn man getauft ist - dann solltet ihr überlegen, ob euer Sohn wirklich teilnehmen sollte. Nicht, weil etwas passieren könnte, sondern weil Glaube etwas ist, das man nicht "halt macht, weil..." sondern tatsächlich eine Rolle spielen sollte im Leben als Familie. Wenn ihr euch aber zu den Menschen zählt, bei denen der Glaube einen Platz im Alltag hat, dann würde ich auch offen mit dem Pastor reden. Erzählt ihm von euren Unsicherheiten und schaut, wie er reagiert. Fühlt ihr euch wohl mit dem, was er da antwortet? Kann er euch eure Bedenken/Unsicherheiten nehmen, ohne Druck aufzubauen? Davon würde ich es dann abhängig machen. Grundsätzlich hat Glaube für mich aber auch nichts damit zu tun, ob ich nun getauft bin, 1 x die Woche zur Kirche gehe, Konfirmations- oder Firmunterricht habe etc. Um wirklich zu glauben, braucht man eigentlich keine "Formailäten" zu erfüllen, um als Gläubiger Christ (ob kath. od. ev.) auch anerkannt zu werden. Ich bin mir ziemlich sicher, Jesus war/ist es auch wichtiger, wie man sich anderen Menschen gegenüber verhält ,als wie oft man in die Kirche gegangen ist ;-)


User-1745680568

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich kann es nicht sagen ob ich noch gläubig bin. Früher war ich es stark. Mittlerweile Zweifel ich aber auch, allerdings mehr an der Kirche als an Gott. Doch mein Sohn soll eigentlich sich sein eigenes Bild machen und nicht meine Denkweise übernehmen. Daher will ich ihm auch nicht die Erfahrung stehlen. Doch wenn ich bedenke, wie die Kirche mit den Opfern umgeht, dann sträubt sich alles in mir.


cube

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

Ja, ich unterscheide auch zwischen Glaube und der Institution Kirche. Unser Kind ist zwar getauft - aber wir snd inzwischen aus der (kath) Kirche ausgetreten. Unser Kind soll sich auch seinen eigenen Eindruck machen. Er ist noch in der GS, hat Religionsunterricht und findet den auch gut. Darüber reden wir dann auch zu Hause. Wertfrei. Ich bin nicht gegen Kirche im allgemeinen. Aber ich möchte das unser Kind weiß, dass es nicht täglich das Vater unser beten muss und jeden Sonntag in die Kirche, um ein guter Mensch zu sein. Und das viele Geschichten aus der Bibel eher eine bildhafte Darstellung sind und nicht wortwörtlich zu nehmen. Oft geboren aus der damals eben Unwissenheit über bestimmte Dinge. Und später dann, um die Schäflein besser unter Kontrolle zu haben. Er musste nicht zur Kommunion, - er wollte nicht. Ist ihm nicht wichtig genug. Das ist bereits eigen Erfahrung - und die respektieren wir auch (hat statt dessen einen Streitschlichter-Lehrgang an der Schule gemacht). Wenn er seine Meinung ändert, kann er das alles nachholen. Ich finde nicht, dass ein Kind/Teenie "mitmachen" muss, um erst mal Erfahrungen zu machen mit dem Glauben. Er hat diese ja bisher schon gesammelt und kann sich durchaus schon ein Bild machen. Ich würde ihn ehrlich gesagt fragen, was er möchte und ihm dann auch diese Entscheidung überlassen. Wenn er nicht will, dann nicht. Wie gesagt: nachholen kann man diese Dinge immer noch, wenn sie einem dann wichtig genug sind aus eigenem Antrieb heraus.


User-1745680568

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Antwort auf Beitrag von cube

Mein Mann ist mittlerweile auch aus der katholischen Kirche ausgetreten. Mein Sohn und ich sind noch in der evangelischen. Wenn es nach meinen Mann geht, soll er nicht in den KU. Ich werde einfach nochmal mit meinem Sohn sprechen und mir seine Meinung anhören. Vielleicht rede ich auch nochmal mit unserer Pastorin.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

Konfirmantenunterricht hat man doch mit 13 oder 14 Jahren? Da sollte dein Kind eigentlich wissen, dass es sich nicht von fremden Männern anfassen lassen muss. Wenn das Kind konfirmiert werden soll, geht ihr doch auch sicher öfter in die Kirche/nehmt am Gemeindeleben teil und habt einen Eindruck von den persönlichen Umständen des Pastors und könnt ungefähr abschätzen, wie der so tickt. Wenn man Zweifel hat, das Kind nochmals in diese Richtung aufklären.


Häsle

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Sehe ich auch so. Das Kind sollte jetzt schon wissen, was "off" ist. Vermutlich wird es ja auch nur mit seinen Freunden oder der Gruppe zusammen dort Kontakt zu Erwachsenen haben. (Und das ist auch in anderen Kirchen oder Vereinen zu empfehlen). Wir sind/waren katholisch. Unsere Tochter hat sich gegen die Firmung entschieden, weil sie seit der Erstkommunion nichts mehr mit der Kirche zu tun hatte, und auch kein Interesse daran hatte, dies zu ändern. Daraufhin sind wir ausgetreten, und unser Sohn wurde nicht mehr getauft.


renate48

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Das ist genau das, was ich oben auch schon schrieb. Und außerdem - wenn ich das hier so lese - wird ja jedem Pfarrer grundsätzlich unterstellt, daß er die Kinder sexuell belästigen will. Das ist aber doch eher die Ausnahme und nicht die Regel.


Finale

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Antwort auf Beitrag von renate48

Sonst werden Verallgemeinerung nicht gerne gesehen. Wenn hier Muetter schreiben, dass sie keine männlichen Betreuer für ihre Kinder wollen, geht ein Shitstorm auf sie nieder. Grundsätzlich glaube ich, dass Hauptbetroffene, unabhängig von irgendwelchen Institutionen, immer Kinder und Jugendliche sind, die keine Familie haben und die dann ganz anders ausgeliefert sind.


cube

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Antwort auf Beitrag von renate48

Aber die Kirche insgesamt ist nicht wirklich an Aufklärung interessiert. Und das lässt einen dann eben auch an den „Guten“ zweifeln. Verunsichert auch, ob der eigene Pastor wirklich anders dazu steht.


cube

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Antwort auf Beitrag von Finale

Ernsthaft? Wer Familie hat, dem wäre das nicht passiert? Das glaube ich nicht. Was meinst du, wieviele Kinder aus Scham oder eben der eingepflanzten Angst ihren Familien nichts gesagt haben oder lange Zeit erst mal nichts.


Finale

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Antwort auf Beitrag von cube

Nein, natürlich nicht. Aber grundsätzlich glaube ich, dass Heimkinder oder Kinder, die keine funktionierende Familie haben viel mehr betroffen sind. Dazu passen auch die Übergriffe in Ferienbetruungen.


renate48

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Antwort auf Beitrag von cube

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht hier um eine Pastorin...?


User-1745680568

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Antwort auf Beitrag von renate48

Das stimmt nicht, dass denke ich nicht und das unterstelle ich nicht.


User-1745680568

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Antwort auf Beitrag von renate48

Nein es geht nicht um die Pastorin. Es geht um den Umgang und Aufklärung der Betroffenen. Egal ob katholisch oder evangelisch. Ob man noch bedenkenlos sein Kind der Kirche anvertrauen kann. Unabhängig vom Alter. Sowie wenn man als Elternteil der Kirche den Rücken zu dreht, dann seinem Kind die positiven Erfahrungen einfach wegnehmen soll.


renate48

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

Ach so - dann habe ich das missverstanden. Dann würde ich einfach Deinen Sohn entscheiden lassen; er ist ja alt genug dafür.


Berlin!

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Kennst Du denn die Gemeinde gar nicht? Also ich kenne die Jugendreferentin, die Pfarrerin, wir gehen zu Familien- und Kindergottesdiensten und unser Sohn geht in die Gemeinde-Kita. Wie sein Bruder vor ihm. Für den Gauben an sich brauchen wir nichts davon, es erleichtert nur den Zugang. Ich muss doch ohnehin selbst und er Bibel lesen und mir Gedanken machen, das nimmt mir ja die Kirche nicht ab. Warum soll denn Dein Kind konfirmiert werden? Warum ein Ritual, dass zB in der Bibel gar nicht vorkommt? Das musst Du mir nicht erklären, aber Du solltest die Frage beantworten können. Und dann ist sicher die Entscheidung auch klarer. Die katholische Kirche hat bei mir sämtliches vertrauen auf Lebenszeit verspielt, das ist vorbei. Der tag, an dem auch nur die Gefahr besteht, dass meine Jungs mit einem katholischen Pfarrer alleine sind, ist noch nicht erfunden. Aber das ist nur meine ganz persönliche Sicht ohne Anspruch auf Gemeingültigkeit.


Feuerschweifin

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

Ich finde das grundsätzlich auch schwierig. So, wie jemand hier schon schrieb: Generalverdacht ist generell blöd, und hier gehen ja auch shitstorms los, wenn es um Bedenken bei männlichen Erziehern geht. Die Arbeit mit Kindern, egal ob religiös oder nicht, beinhaltet leider immer das Risiko für Übergriffe, ob es die Konfirmandenfreizeit, das Pfadfinderlager, das Fußballtrainingslager oder das Internat ist etc.pp. Ich selbst habe mit der Kirche als Kind sehr positive Erfahrungen gemacht, wertvolle Erfahrungen, die positiv prägten und die ich nicht missen möchte. Diese Erfahrungen würde ich auch gerne meinem Kind ermöglichen. Mein Kind ist katholisch getauft. Da ich die Bibel ebenso sehe wie Cube, kann ich mich mit dem evangelischen "sola scriptura" nicht anfreunden, mit der wörtlichen Auslegung der Freikirchler (und dort noch mit vielen vielen anderen Dingen) schon dreimal nicht. Das sind für mich die rein auf den Glauben bezogene Aspekte. Ich selbst habe für mich entschieden, dass ich den weiteren Weg der katholischen Kirche im Umgang und Aufklärung mit den Grausamkeiten beobachten werde. Sollte ich ein komisches Gefühl zu irgendeinem Zeitpunkt haben, wenn mein Kind dann älter ist und ohne mich Kontakt zur Kirche hat (zB Kommunionsunterricht, aber bis dahin gehen noch viele Jahre ins Land), wird der religiöse Weg bei der evangelischen Kirche fortgesetzt. Bezogen auf das Alter deines Sohnes würde ich mir da keine Sorgen mehr machen. Zumal ich das Risiko, dass einem Kind im Rahmen der evangelischen Kirche etwas zustößt, nicht höher ansiedle als in jedem anderen Verein, siehe oben.


renate48

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Antwort auf Beitrag von Feuerschweifin

" Bezogen auf das Alter deines Sohnes würde ich mir da keine Sorgen mehr machen. Zumal ich das Risiko, dass einem Kind im Rahmen der evangelischen Kirche etwas zustößt, nicht höher ansiedle als in jedem anderen Verein, siehe oben. " Genauso sehe ich das auch.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

Ich finde, dein Sohn ist in einem Alter, in dem man solche Bedenken auch mit ihm thematisieren kann. Er lebt ja auch nicht unter einer Glasglocke und wird im Schulunterricht (Gemeinschaftskunde o.ä.) oder in den Nachrichten schon davon gehört haben, dass es in der Kirche Missbrauchsfälle gegeben hat. Ich habe den Eindruck, dass du nicht ganz sauber zwischen deinem generell unguten Gefühl gegenüber der "Institution Kirche" (unter dem Eindruck der aktuellen Debatten und der vielen Kirchenaustritte) und den Menschen trennst, die deinen Sohn im Konfirmanden-Unterricht betreuen würden. Deshalb würde ich auch am ehesten vorschlagen, dass ihr den Kontakt mit der Pastorin sucht, die diesen Unterricht betreut, und du ihr gegenüber deine Bedenken äußerst. Du wirst nicht die erste sein, die das thematisiert. Möglicherweise gehört eure Gemeinde sogar zu denen, die sich offensiv mit der Problematik auseinandersetzt. Das alles kann man nur herausfinden, wenn man den Kontakt sucht und sich nicht im stillen Kämmerlein vor sich hin sorgt. So wirst du zu keiner Lösung kommen, die sich für dich richtig anfühlt. Du brauchst eine Entscheidungsgrundlage, und die hast du am ehesten, wenn du die Leute kennenlernst, mit denen dein Sohn zu tun haben wird. Bzw., ich würde sogar vorschlagen, dass du ihm vorher sagst, weshalb du ins Zögern geraten bist und dass du deshalb gern vorher mit der Pastorin reden würdest, ob er da mitkommen möchte, um sie schon mal kennenzulernen. Wer weiß, vielleicht gibt euer Gespräch ja auch den Anstoß, eine Gesprächsrunde mit den Jugendlichen zu machen, was Kirche in Zeiten von Skandalen und Kirchenaustritten noch für den einzelnen bedeuten kann? Weshalb Menschen, die sich in der Kirche weiterhin engagieren, sich dafür entscheiden zu bleiben?


Brummelmama

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Antwort auf Beitrag von User-1745680568

Wg Konfirmation. Mein Sohn wurde von uns seinerzeit angemeldet und hat dann 3 Monate vor der Konfirmation gemeint, dazu möchte ich nicht gehören. War hier im kleinen Städtchen ein "kleiner Skandal"...der Sohn von....will sich nicht konfirmieren lassen...mittlerweile sind auch wir Eltern nicht mehr in der Kirche. Ich möchte so etwas nicht unterstützen und unser Sohn hat uns wachgerüttelt!