cube
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/missbrauch-im-erzbistum-muenchen-papst-benedikt-xvi-will-fuer-opfer-beten-a-fbdbe2a6-658e-448a-bf49-4ab76360a402 Beten - na, da freuen sich die Opfer bestimmt und alles ist vergeben und vergessen ... Wann endlich werden diese Männer vor ein ordentliches Gericht gestellt und es nicht mehr der Kirche überlassen, Vertuschung zu betreiben. Und zu beten natürlich...
Ich befürchte, dass solange an der Institution Kirche festgehalten wird und sie Mitglieder haben, es immer so weiter geht...
Solange die Kirche nicht wirklich von der weltlichen Gerichtsbarkeit angefasst wird, wird sich nichts ändern. Unfassbar, wie unantastbar die Kirche nach wie vor scheint.
"Brüder im Nebel" So hieß die Akte bei Kardinal Meisner, der fleißig die Täter von einen Tatort zum nächsten versetzte. Es ist tragisch, aber wenn ich katholische Kirche höre, denke ich automatisch an einen Pädophilen-Verein, der von höchster Stelle geschützt immer weiter machen darf. Mafiös und scheinheilig. Die unfassbar hohe Zahl ist erschütternd und macht wütend. Ich verstehe leider nicht, warum diese Leute überhaupt geschützt werden und das Strafrecht hier nicht greift. Aber auch hier würde ich eine Reaktion der Gläubigen erhoffen und zahlreiche Kirchenaustritte erwarten. Doch die Angst, nicht in den Himmel zu kommen, weil man keine weltlichen Steuern mehr zahlt, scheint mittelalterlich und kurios verankert.
Wenn eine Anzeige erstattet wird, wird auch ermittelt und verfolgt. Die sind nicht vom Strafrecht ausgenommen. Dass solche Leute von der Kirche nicht rausgeschmissen werden, sondern nur versetzt, ist ein Fehler. Und das betrifft nicht nur die katholische Kirche, sondern auch die evangelische und Freikirchen. Und auch in anderen Religionsgemeinschaften passieren Missbrauch und Vertuschungen.
Ist das aber nicht in der kathologischen Kirche - gerade wegen des Zölibats - besonders ausgeprägt, Pädophilie genau wie Vergewaltigung von abhängigen Kirchendienerinnen? Ich hatte vor mehreren Jahren mal eine Doku über missbrauchte Ordensfrauen in der katholischen Kirche übersetzt ("Gottes missbrauchte Dienerinnen"), da ging es, wenn ich mich recht erinnere, unter anderem um einen Dominikanerpater, der systematisch Frauen gefügig gemacht und missbraucht hat. Das hatte schon System, weil jeder Fall, der aufgeflogen wäre - das passierte zum Beispiel in Jugendeinrichtungen, Lagern oder karitativen Zentren - ein sehr unrühmliches Licht auf die katholische Kirche als Anlaufstelle für Bedürftige, Behinderte, Schutzsuchende geworfen hätte. Deshalb wurde das konsequent unter den Teppich gekehrt, Priester so lange versetzt, bis sie z. B. in Missionsdiensten landeten, wo sie "außer Sichtweite" waren (zum Beispiel in Missionsstationen in Entwicklungs- und Schwellenländern). Ein großes Thema in dieser Doku war, dass sämtliche Täter (die im Französischen sehr passend auch als "prédateur" (Raubtier)) bezeichnet werden, praktisch nur nach Kirchenrecht verurteilt und nie einer weltlichen Gerichtsbarkeit zugeführt wurden. Es kam daher sehr häufig vor, dass Opfer nie angehört, die Vergehen konsequent heruntergespielt und die Schuldigen oft genug in andere Einrichtungen versetzt wurden, in denen sie es wieder mit potenziellen Opfern zu tun hatten. Es ist und bleibt unvorstellbar.
Das ist ja das Problem, dass die Opfer nach sexuellem Missbrauch oft keine Strafanzeige erstatten. Es ist auch mit Sicherheit in der katholischen Kirche mehr vertreten als in der evangelischen. Bei den Freikirchen und Sekten ist das aber auch sehr verbreitet und noch viel offener als bei den anderen.
Nur, dass in letzter Konsequenz es eben dann doch der Kirche überlassen wird, sich um das "Problem" zu kümmern. Welcher Kirchenbedienstete, Pastor, Bischof oder gar Papst wurde denn wirklich vor einem normalen Gericht verurteilt? Letztendlich scheint die Kirche doch über dem Gesetz zu stehen - zumindest über den Gesetzen, die über uns Normalsterbliche sonst Recht sprechen. Es kann doch nicht sein, dass man dort so wegschaut? Das ist doch systematischer Mißbrauch bzw. ein System, das die Täter deckt. Ihnen den Eindruck vermittelt, dass ein Mißbrauch zwar nicht ok war - aber hey, auch der frommste hat mal schwache Momente und wenn man nur genügend bereut ... der Täter (wobei die Kirche diese Menschen ja nie so nennt) leider ja auch unter seiner Verfehlung blablabla... Eigentlich müsste man die Institution Kirche grundsätzlich vor Gericht zerren, weil sie innerhalb ihrer Organisation Mißbrauch immer wieder zulässt.
Komm bitte mal wieder runter auf den Boden der Tatsachen! Wir haben gerade bei den Missbrauchsfällen in allen Bereichen eine hohe Dunkelziffer, weil die Täter nicht angeklagt werden, z. B. weil die Eltern ihren eigenen Kindern nicht glauben, wenn die Kinder es überhaupt wagen, den Eltern etwas zu sagen. Wann wurde ein jemals ein Täter verurteilt, wenn niemand Strafanzeige erstattet hat? Welche Institutionen wurden jemals vor Gericht gestellt? Wer soll dann verurteilt werden? Die Mitglieder der Kirche, z. B. ich? Es ist vollkommen unmöglich mit dir sachlich zu diskutieren, wenn du solche Beiträge schreibst. Geht es dir um eine sachliche Aufarbeitung, von der die Geschädigten auch etwas haben könnten, oder willst du nur ein Kirchenbashing veranstalten?
Die Kirche steht immer wieder im Zentrum neuer Mißbrauchsfälle bzw. deren Vertuschung. Das es nicht nur in der Kirche solche Fälle gibt, ist doch kein Argument, diese deswegen nicht zur Rechenschaft ziehen zu müssen. Ich habe eher den Eindruck, dass du nicht sachlich über das Thema diskutieren kannst. Es geht mir nicht um denGlauben und das ich diesen verurteile oder verunglimpfen will. Aber eine Institution, bei der in entscheidenden Positionen mehr Vertuschung als Aufklärung und Wiedergutmachung betrieben wird, muss meiner Meinung nach vor ein Gericht. Ob das die Kirche ist oder die Deutsche Bank ist mir wurscht. Nur, dass Mitarbeiter der DB wirklich vor Gericht landen würden - Mitarbeiter der Kirche aber lediglich einen Klaps auf die Finger bekommen, irgendwo hin versetzt werden und es damit gut ist. Eine echte Aufarbeitung und Auseinandersetzung ist doch so gar nicht möglich.
Du vermischt einfach alles! Die DB wurde nie angeklagt und wird es auch nicht werden, sondern wenn dann Mitarbeiter, wobei ich mich auch nicht daran erinnern kann, wann Mitarbeiter der Deutschen Bahn vor Gericht gestellt worden sein sollen. Eine Institution kann nicht angeklagt werden, wenn dann einzelne Mitarbeiter, aber niemals eine Institution. Sollen sie dann die Kirche einsperren oder wie? Ich weiß nicht, wie du immer darauf kommst, dass ich geschrieben hätte, Mitarbeiter der Kirche sollten nicht zur Rechenschaft gezogen werden? Sie werden genau so wie alle anderen auch zur Rechenschaft gezogen, nämlich durch das staatliche Strafrecht. Wenn die Aufarbeitung durch das kirchliche Strafrecht nicht funktioniert hat, dann ist das nicht richtig, steht aber auf einem anderen Blatt. Bei anderen Missbrauchstätern gibt es gar kein anderes als das staatliche Strafrecht. Wenn das staatliche Strafrecht nicht greift, weil die Taten verjährt sind, dann ist das so und zwar so lange, bis das staatliche Strafrecht geändert wird. Kirchliche Straftäter werden genau so behandelt, wie alle anderen Straftäter auch. Dass ich mir von der Kirche etwas anderes erwartet hätte, ist ein anderes Thema!
Es ist unglaublich, wie damit umgegangen wird. Ich bin so froh, dass ich schon vor vielen Jahren ausgetreten bin und diesen Laden nicht noch mit meinen Kirchensteuern mitfinanzieren.
aber durch die normalen Steuern schon, der Staat finanziert die Kirche ja auch weiterhin, wie schon die letzten zwei Jahrhunderte
Und warum finanziert der Staat die Kirche? Weil er ihr ihr Eigentum in rechtswidriger Weise weggenommen und die Kirche bis heute nicht entschädigt hat.
Ja, aber das kann ich nicht "verhindern" ohne mein Leben massiv zu ändern und das ist es mir dann nicht wert.
Ja, aber das kann ich nicht "verhindern" ohne mein Leben massiv zu ändern und das ist es mir dann nicht wert.
Das sollte aber irgendwann ein Ende haben. Denn die Kirche war zu lange Teil des Staates, so viel Eigentum und Vermögen die Kirche weltweit hat, braucht es da noch Entschädigungen? Die meisten Gemeinden müssen doch für neue Orgeln etc. Spenden sammeln, obwohl da auf einem unendlichen Vermögen gehockt wird. Sie sollen bitte komplett vom Staat getrennt werden. Die kommen schon alleine klar.
Das sollte aber irgendwann ein Ende haben. Denn die Kirche war zu lange Teil des Staates, so viel Eigentum und Vermögen die Kirche weltweit hat, braucht es da noch Entschädigungen? Die meisten Gemeinden müssen doch für neue Orgeln etc. Spenden sammeln, obwohl da auf einem unendlichen Vermögen gehockt wird. Sie sollen bitte komplett vom Staat getrennt werden. Die kommen schon alleine klar.
"Lange Zeit schwieg der Vatikan über sein Vermögen. Nun veröffentlichte das Zentrum der römisch-katholischen Kirche erstmals seinen Güterbesitz. Aus der Jahresbilanz der Güterverwaltung des Vatikans (Apsa) geht hervor, dass der Heilige Stuhl über ein Bruttovermögen von 1,4 Milliarden Euro und ein Nettovermögen von 883 Millionen Euro verfügt, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet. Auch die Anzahl der Immobilien wurde in dem Bericht veröffentlicht. Der Vatikan besitzt allein in Italien 4051 Objekte mit insgesamt 1,5 Millionen Quadratmetern. 688 dieser Objekte stehen leer, heißt es in der „FAZ“. 1123 weitere Objekte befinden sich demnach im Ausland. Davon 752 in Frankreich, 344 in der Schweiz und 27 in England." Ich würde mal meinen, zusammen mit den steig fließenden Steuern und Spenden sieht das nicht so übel aus.
Wenn ich dir etwas wegnehme und lange nicht zurückgebe, darf ich das dann behalten, weil ich meine, dass du so auch noch genug hast? Hier interessiert dich die Rechtslage offensichtlich genausowenig wie bei den Missbrauchsfällen. Außerdem geht es bei den Kirchensteuern nicht um den Vatikan. Der erhält davon gar nichts, aber Hauptsache du kannst weiter rumschwurbeln.
Die Kirchen sind vom Staat getrennt. Der Staat müsste erst die weggenommenen Güter ersetzen, dann braucht er auch nichts mehr an die Kirche zahlen. Ja, die Gemeinden müssen in naher Zukunft noch viel mehr selbst aufbringen, weil die Kirchensteuereinnahmen eben nicht mehr sprudeln, die Kosten aber nicht im selben Ausmass zurückgehen. Da sieht es zackenduster aus. Ich habe mir schon die Unterlagen für unsere Pfarreiengemeinschaft angeschaut und weiß, warum wir uns schon sehr bald selbst finanzieren müssen, nur wie das gehen soll, weiß ich auch nicht. Die Kirchen können nicht ihre Kirchengrundstücke verkaufen. Das ist genau so, wie die ganz Schlauen, die dem Bauern empfehlen, seine Felder zu verkaufen, weil er ja so reich ist.
Immer dieses Gejammer den Kirchen wurde etwa weggenommen. Nur den Hals nicht vollbekommen. Mit dem Einzug der Kirchensteuern, das Bezahlen der Bischöfe und anderen Geldern hat die Kirche mehr als genug bekommen. Irgendwie seltsam, manche Schadenersatzansprüche sind verjährt obwohl die Opfer noch leben aber aus Vorkommnissen von 1803 noch Ansprüche stellen. Und genau da endet anscheinend dein Denken. Denn wenn man schon so weit in die Vergangenheit geht sollte man auch wissen, dass es eine Zeit vor der Enteignung gegeben hat. Wie ist den die Kirche zu diesem Reichtum gekommen? Ausbeutung des gemeinen Volks, Kreuzzüge Ablassbriefe etc. selbst andere Enteignen. Freikaufen reicher Ketzer. Und auch das Foltern und verbrennen von Ketzern und Hexen wurde nie entschädigt. Das ist aber wahrscheinlich alles zu lange her. Die Vergangenheit fängt ja erst mit der Enteignung an. Der Rest wird verschwiegen..... Irgendwie passt du ganz gut in deinen Laden.
Ich merke schon du bist emotional sehr involviert aufgrund deiner Zugehörigkeit. Was auch in Ordnung ist, jeder hat sein Ding. Aber dennoch bleibe ich bei meiner Ansicht, dass sich die Kirche der Kritik der Missbrauchsfälle stellen muss und es hier um Verantwortung geht. Über die finanziellen Themen vermischen sich gerade mit dem ursprünglichen AP, was eigentlich schade ist, da das Thema so unendlich wichtig ist. Wie sollte denn deiner Meinung nach mit den Missbrauchsfällen umgegangen werden, um mal wieder auf eine sachlichere Ebene zu kommen. Bzw. wie soll denn mit den noch aktuell in der Kirche vorhandenen Tätern umgegangen werden?
Nein, ich bin nicht aufgrund meiner Zugehörigkeit zur Kirche emotional sehr involviert, sondern wegen der Borniertheit bestimmter Damen, die nur rumhetzen, obwohl ihnen jetzt auch schon von anderen hier im Forum mehrmals erklärt wurde, dass Pfarrer und andere Kirchenangehörige strafrechtlich genau so behandelt werden, wie jeder andere auch. Ist das denn so schwer zu verstehen. Da werden dann immer andere Dinge, die jeder Grundlage entbehren und schon gar nicht hierhergehören, vorgebracht, wie z. B. die Kirchensteuerdebatte, nur um Kirchenbashing zu betreiben, so nach dem Motto, wer vielen etwas bringt, wird manchem etwas bringen. Weder die Kirchensteuerthematik noch andere nicht hierhergehörende Punkte wurden von mir als erstes hier vorgetragen. Ich habe nur auf diese Posts reagiert. Natürlich muss sich die Kirche ihrer Verantwortung stellen. Ich habe das auch schon in einem meiner Beiträge geschrieben. Sie sollte auf die Opfer zugehen und das, was wiedergutzumachen ist, gut machen. Ungeschehen machen kann man die Missbrauchsvorfälle ja nicht und wie schon geschrieben, sind viele Geschädigte in meinem Alter, da kann man schon noch etwas tun. Denn so ein Missbrauch verfolgt die Betroffenen bestimmt das ganze Leben lang. Mit dem Kirchenstrafrecht, das kläglich versagt hat, kenne ich mich nicht aus. Eigentlich sollten die Täter ja zusätzlich kirchenstrafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden, aber ob das in Zukunft funktionieren kann, weiß ich auch nicht. Dann werden bestimmte Fälle, bei denen nicht klar ist, ob sie strafrechtlich noch verfolgt werden können, von der Anwaltskanzlei an die Staatsanwaltschaft übergeben. Die strafrechtliche Aufarbeitung wird also auf jeden Fall wie bei allen anderen auch von staatlicher Seite übernommen. Ich weiß nicht, ob aktuell noch Täter im aktiven Dienst tätig sind, weil sich wirklich vieles in der Vergangenheit abgespielt hat. Wenn tatsächlich noch Täter im aktiven Kirchendienst sind, dann müssen die natürlich sofort suspendiert und die Fakten an die Staatsanwaltschaft weitergegeben werden. Es muss alles unternommen werden, um solche Fälle ab sofort zu verhindern. Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Kirche heute noch als pädophil bekannte Priester im Dienst hat. Mich macht das alles sehr betroffen, weil die Zeit, in der so vieles passiert ist, ja meine eigene Kindheit war, und ich von der Kirche bisher ein anderes Bild hatte, obwohl ich weiß, dass nicht jeder Pfarrer pädophil war oder ist, wie es hier im Forum rüberkommt. Trotzdem war ich überrascht von der Vielzahl der Fälle und habe mir auch schon Herrn H, dem in dem Gutachten der Anwaltskanzlei auch viele Seiten gewidmet sind, angehört und kenne seine unglückliche Geschichte. Das Versagen des Erzbistums, das gemeint hat, es brauche nur einen im Ruhestand befindlichen Weihbischof, der dann kläglich versagt hat, zur Beaufsichtigung des Pfarrers in den Ort zu schicken. Von daher meine ich auch, dass der damalige Erzbischof Josef Ratzinger durchaus Bescheid wusste, auch wenn er das jetzt bestreitet. So etwas entscheidet in einer Diözese auch nicht der Hausmeister. Ebenso die spätere Versetzung des Täters in die Kurseelsorge. Allerdings hat Kardinal Wetter, der in dem Gutachten gar nicht gut wegkommt, die Weihe mindestens eines pädophilen Priesters verhindert, durch seine Stellungnahme, die er in den Vatikan geschickt hat. Da muss es in seinem Erzbistum einen Vorfall gegeben haben und die Ausbildung dieses Kandidaten zum Priester im Erzbistum wurde beendet. Daraufhin wechselte der Kandidat einfach nach St. Pölten, wo er seine Ausbildung zum Priester einfach fortsetzen konnte. Die Priesterweihe stand an und die Gäste waren schon eingeladen, da musste alles abgeblasen werden, weil der Vatikan die Weihe dann aufgrund der Stellungnahme von Erzbischof Wetter verhinderte. Später löste der Vatikan dann das Priesterseminar in St. Pölten auf, weil es auch andere Probleme gegeben hatte. Der Leiter kam dann in ein Nonnenkloster. Wo hätte man diesen Mann denn noch hintun sollen? Ich wusste schon immer, dass Pfarrer nicht nur Engel sind, aber dass sie solche Taten verübt haben, hätte ich mir nicht träumen lassen. Trotzdem sehe ich allein in dem Gutachten und der Veröffentlichung einen positiven Ansatz. Irgendwo musste man ja einmal anfangen. Jetzt müssen natürlich noch Taten folgen. Das Gutachten kann ja nur der Anfang sein. Vielleicht sollte man auch dafür auch jemanden engagieren, der fachkundig ist. Es müssten z. B. in bestimmten Fällen Kosten für Therapien übernommen werden, denn ich habe schon einmal einen Betroffenen gehört, wo die private Krankenkasse diese Kosten nicht übernimmt. Ich weiß auch nicht, was sonst noch ansteht, aber ich bin ja auch keine Fachkraft für die Bewältigung von Kindmissbrauch. Es gibt noch viele Baustellen, und ich ärgere mich auch, dass die ganzen "Koryphäen", von Tebartz van Elst bis Woelki gleich nach Bayern kommen, weil sie da so gut aufgenommen werden. Aber in den Vatikan kann man die auch nicht alle versetzen, weil sonst alles noch schlimmer wird. Im Vatikan ist immer noch Gerhard Ludwig Müller, der dort weiter sein Unheil anrichtet. Das Ganze ist einfach eine Katastrophe. Die Kirche braucht eine Erneuerung, aber da gehen die Probleme ja beim synodalen Weg schon los. Eine einfach Lösung gibt es da nicht, aber die Missbrauchsfälle müssen vorrangig aufgearbeitet werden, und nicht nur im Erzbistum München und Freising. Mindestens eine andere Diözese hat ja vor dieser Veröffentlichung die Kanzlei Wastl schon abgelehnt. Ich denke, man muss schon sehen, dass dieses Gutachten, das Kardinal Marx in Auftrag gegeben hat, ein erster Ansatz ist, auf dem man aufbauen kann.
Tebartz van Elst wurde in den Vatikan " befördert ". Zitat : " Der heute 59-jährige Tebartz-van Elst ist seit März 2015 im Vatikan im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung tätig." Er wurde allerdings nicht wegen sexuellem Mißbrauch " befördert" ; sondern wegen Machtmissbrauch.
Borniertheit bestimmter Damen, die nur rumhetzen, Den ersten Teil hättest du dir schenken können, nur weil andere etwas kritisieren, wovon du überzeugt bist. Dir ist in meinem Post entgangen, dass ich die Diskussion gerne auf eine unemotionalere Eben zurückgeführt hätte, um einfach das persönliche Angreifen Mal aus dem Spiel zu lassen. Den letzten Teil habe ich dann gerne gelesen, da dieser differenziert die Sachlage darstellt. Unser Bild der Kirche und Erfahrungen sind so unterschiedlich, dass ich denke, dass jede weitere Auseinandersetzung darüber ins Nichts führt. Ich sehe vieles kritischer, habe sie nicht als positiv erlebt. Geschichte und gegenwärtige öffentliche Handlungen unterstreichen das bei mir einfach nur. Deshalb lass ich es an der Stelle gut sein, das wichtigste wurde eh schon geschrieben.
Für Mitglieder der katholischen Kirche gilt das Strafrecht genau so wie für alle anderen auch. Das Problem, dass viele Taten verjährt sein dürften, gibt es auch in anderen Missbrauchsfällen, auch wenn das in diesem Forum nicht ankommt. So ist die Rechtslage, ansonsten müssten die staatlichen Gesetze geändert werden. Wenn ein Missbrauchter Anzeige erstattet hätte, dann wäre dem sicher nachgegangen worden, so wie es in anderen Missbrauchsfällen auch ist, aber auch da funktioniert die Strafverfolgung ja oft genau so wenig. Dass sich die Kirche bei der eigenen Behandlung der Missbrauchsfälle, gelinde gesagt, nicht mit Ruhm bekleckert hat, ist offensichtlich. Aber: Ich denke, dass wäre in anderen vergleichbaren Institutionen nicht anders. Vielleicht geht es auch gar nicht, dass die Institution, die selber, in welcher Form auch immer, in die Straftaten verwickelt ist, genau diese Straftaten aufklären soll. Wenn in eurer Firma so etwas passieren würde, wer würde dann den obersten Chef als erstes beschädigen? In fast allen strafrechtlich relevanten Fällen ist es auch anderswo so, dass die ganz oben Stehenden nie etwas von den Straftaten, die im Unternehmen verübt wurden, mitbekommen haben. Da wird dann immer so getan als hätte der Hausmeister das alles alleine gemacht. Das ist nicht gut und entschuldigt nicht, aber offensichtlich ist dieses Vertuschen und Verdecken irgendwie menschlich. Trotzdem erwarte ich von meiner Kirche, dass sie die Betroffenen anders behandelt, z. B. entschädigt, und Wiedergutmachung leistet, wo es noch geht, auch wenn diese Ansprüche nach staatlichem Recht verjährt ... sein sollten. Die Staatsanwaltschaft prüft ja jetzt auch, ob es noch nicht verjährte Fälle gibt, und wird die Täter anklagen, wenn es noch möglich ist.
Einerseits ist es natürlich nicht in Ordnung, wie da gehandelt wird - andererseits ist es doch scheinbar menschlich? Das meinst du nicht wirklich ernst, oder? Und woanders gibt es das auch. Und deswegen sollte man ein systematisches Vertuschen, Verheimlichen und damit billigen nicht so hart verfolgen?
Wo habe ich geschrieben, dass man so etwas billigen und nicht so hart verfolgen soll? Das hast du und nicht ich geschrieben, bitte unterstelle mir nichts! Anscheinend ist es menschlich, alles zu vertuschen und von nichts zu wissen, weil es so oft vorkommt, egal ob im Abgasskandal oder bei der Aufarbeitung der NS-Zeit, und auch in vielen anderen Fällen. Das ist einfach sympthomatisch.
Hab mich genau dadrüber gestern noch mit meiner Freundin unterhalten. Ihr Bruder traut sich nämlich deswegen nicht seinen Sohn (10, und ein blonder hübscher Junge) ins kirchliche Ferienlager zu schicken. Wir denken beide drüber nach aus der Kirche endgültig auszutreten! Wann und wie weiß ich bloß noch nicht!
Ehrlich gesagt, glaube ich, dass es jetzt so sicher ist, wie nie zuvor. Die meisten dieser Fälle betreffen nämlich meine Altersklasse. Vor 50 Jahren war das Ganze schon noch etwas anders. Da trauten sich die wenigsten gegen die Kirche anzutreten. Warum, das wird jetzt auch ganz deutlich, wenn diese Pfarrer ... von oben gedeckt wurden, um das Ansehen der Kirche nicht zu beschädigen. Aber: Dieses Gutachten wurde von der Kirche, dem Erzbistum München und Freising, in Auftrag gegeben, und der Kanzlei wurden offensichtlich vollständige und ungeschönte Unterlagen überlassen. Darin sehe ich schon Bemühungen um Aufklärung, wenn auch nicht alles optimal gelaufen ist, vor allem, wie die Missbrauchten behandelt wurden. Und: Missbrauchsfälle gab es durchaus in anderen Ferienlagern auch. Ist deine Freundin sich sicher, dass in anderen Ferienlagern garantiert nichts passiert? Wenn sie woanders ein besseres Gefühl hat, soll sie ihren Sohn halt in ein anderes Ferienlager geben. Ich hätte meine Tochter nie irgendwo mitfahren lassen, wenn ich dabei kein gutes Gefühl gehabt hätte. Eine Freundin meiner Tochter betreut seit Jahren, außer jetzt in der Corona Zeit als sie nicht fahren durften, das Ferienlager einer katholischen Kirche. Von Missbrauchsfällen oder sonstigen Skandalen habe ich in den letzten zehn Jahren, also in der Zeit, in der meine Tochter auch manchmal mitgefahren ist, nichts gehört. Natürlich steht es euch jederzeit frei, aus der Kirche auszutreten, das ist ein einfacher Akt, der keine fünf Minuten dauert. Die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche ist freiwillig.
Daß die Täter für ihre schändliches Tun zur Rechenschaft gezogen werden müssen ist unstrittig - aber das ist ja nicht die Mehrheit. Mißbrauchsfälle gibt es leider in allen möglichen Einrichtungen , aber das ist ja nicht die Regel - und warum sollte man das Kind mit dem Bade ausschütten und gleich aus einem Verein/Kirche austreten. Ich glaube auch nicht, daß die Leute Angst haben , nicht in den Himmel zu kommen und deswegen in der Kirche bleiben - dafür gibt es sicher andere und sehr vielfältige Gründe; z.B soziale Einrichtungen,Hilfen,etc. Mein Sohn ( evang.) war dazumal auch mal in einem Ferienlager der kath.Kirche; das wurde u.a. von einem Arbeitskollegen von mir betreut; da war überhaupt kein Pfarrer dabei.
Was ich wirklich nicht verstehe ist, warum du immer wieder auf andere verweist, wo dich auch etwas passiert sein Könnte oder ist. Das wirkt halt wie ein Relativieren dessen, was in der Kirche passiert ist und sicher nach wie vor passiert. Ich bezweifle nämlich, dass ein systematisches Vertuschen und Abwiegeln, Kleinreden, dass man so lange betrieben hat, tatsächlich dann einfach so aufhört. Insbesondere, wenn es von ganz oben sogar mitgetragen wurde und immer noch wird. Die Kirche ist doch selber ganz gut darin, Vorfälle zwar aufdecken zu wollen, dann aber Gutachten doch nochmal zurück zu halten oder die Ergebnisse abzuwiegeln. Nur wird eben der Druck langsam höher und man kann nicht mehr alles in der Schublade verschwinden lassen. "das ist doch schon ganz lange her" - glaub mir, für die Opfer bleibt das ein leben lang. Für die ist das nicht lange her und deswegen halt doch nicht mehr wirklich wichtig. Meinst du wirklich, dass die Opfer (und andere) an einen Wandel der Kirche diesbezüglich glauben, wenn nach wie vor solche Aussagen getätigt werden? ich würde eher sagen, solange es Kirchenmitglieder gibt, ähnlich wie du die Vorwürfe mit "lange her", "andere machen das auch" relativieren, ist überhaupt gar nichts besser geworden. Ich bin grundsätzlich auch immer dafür, niemanden vorzuverurteilen und im Zweifel eben für den Angeklagten - aber hier ist das einfach schwer möglich. Wenn dann auch noch Aussagen dazu kommen wie "unter heutigen moralischen Aspekten" zeigt das doch eigentlich, das man sich einer Schuld nicht so wirklich bewusst ist. Wie du auch schreibst: "das war ja früher auch eine andere Zeit". Nein, sorry - solche Relativierungen gelten bei Kindesmißbrauch für mich nicht. Würdest du das bei deinen Kindern auch so sehen? Würdest du denen auch sagen "naja, das ist ja jetzt schon ganz lange her und die geben sich ja jetzt auch mehr Mühe. Also ich hab seit dem du mißbraucht worden bist nichts mehr gehört - dann scheint es doch besser geworden zu sein. Damit lassen wir es dann jetzt auch mal gut sein, gell Mäuschen? Das hätte dir woanders ja auch passieren können". Ich glaube, eher nein. Hoffe ich zumindest.
Ehrlich gesagt liest es sich für mich auch nach relativieren. Das Problem ist, dass die Kirche mit so ziemlich allen Missständen so umgeht. Sie ist nunmal unglaublich mächtig, weltweit. Innerhalb gibt es Strukturen, die kein Verständnis für ihr Handeln zulässt. Denn der ursprüngliche Gedanke einer religiösen Gemeinschaft sollte doch ein anderer sein, nur leider verhält sich die Kirche eher wie eine wirtschaftlich orientierte Firma. However es geht ja um Missbrauchsfälle. Nein ich habe persönlich kein Verständnis, wie die Werte der Kirche mit ihrem Umgang mit Missbrauchsfällen in Zusammenhang stehen. Da ist auch kein "unglücklich gelaufen". Es ist eine einzige riesige Heuchelei und das schon seit Jahrhunderten. Die These, dass es heute so sicher wie nie sei - ähem ernsthaft?? Das Personal ist noch das Gleiche.Weiss man ob da jemand versetzt wurde? Gerade weil man in der Kirche gut geschützt wird, hätte ich auch Angst wer sich davon alles angezogen fühlt. Wobei ich zugeben muss in unserem Land ist es nicht so dramatisch wie in anderen, ärmeren Ländern. Da treiben es besonders die Herren ja vogelwild. Nein, kein Verständnis. Ich bin auch für ordentliche Strafverfolgung und mehr Seperation der Kirche vom Staat.
Entweder willst du mich nicht verstehen, oder kannst du mich nicht verstehen. Du unterstellst mir ständig Sachen, die dir in den Kram passen. Wenn bei meiner Tochter irgendetwas war, nein kein Missbrauch, da war ich gleich da. Die Lehrkräfte (mit den meisten hatte ich ein wirklich gutes Verhältnis) mussten sich dann mit mir auseinandersetzen. Meinst du ich hätte nichts gemacht, wenn meiner Tochter so etwas passiert wäre? Ein zweites Mal hätte es da nicht mehr gegeben. Leider sind die Eltern dieser Kinder nicht tätig geworden, denn sonst hätte es damals auch anders ausgesehen. Ich hatte ja geschrieben, dass man auf die Betroffenen zugehen soll und wiedergutmachen soll, was man noch gutmachen kann, weil das Ganze eben nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Ich will mich jetzt nicht wiederholen und erneut deine Anschuldigungen und Unterstellungen zurückweisen. Mach doch was du willst und leiere hundert Mal das Gleiche runter. Es hat keinen Sinn dir zu antworten. Niemand ist gezwungen, sein Kind in einen kirchliche Einrichtung zu geben. Bringt eure Kinder doch woanders hin, damit ihr glücklich seid.
Ich schätze mal du hast auf Cube geantwortet, falls du mich meinst auch gut. Dennoch darf man hier jetzt nicht den Eltern den schwarzen Peter zuschieben. Gerade in Kriegszeiten war vieles einfach anders, da konnten viele gar nicht so auf ihre Kinder eingehen wie heute um abzuklopfen ob was nicht stimmt. Von den Waisen Mal abgesehen. Zumal die Scham bei Missbrauch so hoch ist, da lassen die Opfer oft erst Jahre später durchblicken DASS überhaupt was geschehen ist. Wenn sie es nicht sogar aktiv verdrängen und es erst mit einem Trigger im Alter hochkommt. Nicht zu vergessen die Intensität der Missbräuche, da geht es um mehr als nur "zeigmirdeinsdannzeigichdirmeins" (was schon schlimm genug ist) Im Beitrag unten über Missbrauchsgeschichten wird halt auch wieder ein Pfarrer erwähnt. Mit dem Ruf muss die Kirche und ihre Anhänger nunmal leben. Ich denke wir bringen unsere Kinder sowieso woanders hin und daran ist absolut nichts falsch. Jeder kann sein Kind da betreuen lassen oder selbst betreuen, wie er es für richtig hält. Ich selbst bin vor Jahren ausgetreten, gehöre auch nicht der Glaubensgemeinschaft an deshalb gibt es für mich keine Grund die Dienste der Kirche in Anspruch zu nehmen. Der Kritik muss sich zumindest gestellt werden, das hat auch was mit Verantwortung zu tun.
Ich möchte hier auch nichts relativieren; aber in der Kita-Zeit meines Sohnes gab es sehr viele der sogenannten Kinderläden. Da ist einiges an Mißbrauch gelaufen was nicht geahndet wurde , weil es unter dem Deckmantel "freizügige,antiautoritäre Erziehung lief.
Nachtrag: mein Sohn war davon glücklicherweise nicht betroffen....
Interessant finde ich, dass auch heute noch - jedenfalls bei der mir gut bekannten erzbischöflichen Schule - mit den weiteren Anmeldeunterlagen ein Formblatt unterzeichnet werden muss, in dem die Eltern versichern, dass sie im Falle eines Verdachts auf sexuellen Missbrauchs keine Strafanzeige bei der Polizei erstatten werden, sondern sich zunächst an die Diözese wenden.
Tatsächlich ????
Diese Schule käme für mich ja dann sowieso nicht infrage.
Das läßt ja vermuten, daß so was da ständig passiert.
Ich denke, dass man das ruhig unterschreiben kann. Man muss sich ja nicht dran halten, sondern einfach dem geltenden Recht folgen.
Trotzdem ist es quasi ein Signal der Zustimmung zu diesem Vorgehen...ist das überhaupt rechtens? Da bin ich echt auch fassungslos...aber es bestätigt das Denken, dass sie mit ihren Missbrauchsfällen weiter so umgehen. Eigentlich müsste doch ein Interesse daran haben ihren Laden so gut aufzuräumen wie es geht, den vorgetragenen Werten nach.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Erklärung mindestens sittenwidrig und ungültig ist, wahrscheinlich auch rechtswidrig. Und ja, es lässt tief blicken. Und ja, ich habe es unterschrieben. Würde mich aber garantiert nicht dran halten.
So etwas höre ich zum ersten Mal. Das hätte ich nie unterschrieben und mein Kind schon gar nicht auf diese Schule gehen lassen. Welche Schule ist das denn?
Ein Erzbischöfliches Gymnasium. Die Alternativen sind viel schlechter, auf vielfältige Weise.
So etwas kann man unterschreiben? Was sind denn das alles für Schulen, die so übel sind? LG maxikid
Maxi, die städtischen Schulen sind hier Schrott. Abgewrackte Gebäude, ständige Unterrichtsausfälle, verzweifelte oder unmotivierte Lehrer. Dann lieber ein akzeptables Umfeld, guter Unterricht und Reli-Bigotterie.
Ich weiß nicht, wo du wohnst. Meine Tochter war zwölf Jahre ausnahmslos auf staatlichen Schulen. Die Schulgebäude waren wirklich Schrott, weil die Landeshauptstadt München hier Sachaufwandsträgerin ist und alles runterkommen lassen hat. Nur die Toiletten wurden saniert, nachdem Herr Schmid als OB-Kandidat dieses Thema aufgegriffen und die Sanierung zum Wahlkampfthema gemacht hatte, aber auf das Lehrerkollegium lasse ich nichts kommen. Von einzelnen Ausreißern nach unten, die überall vorkommen, einmal abgesehen, waren wir sehr zufrieden mit diesen beiden Schulen (Grundschule und Gymnasium). Die katholischen Schulen schieden aus, weil sie nicht so nah wie die Sprengelgrundschule und das nächstgelegene Gymnasium waren. Missbrauchsverdacht spielte beim Ausschluss keine Rolle. Für ein kirchliches Gymnasium hätte wirklich die tolle Ausstattung gesprochen. Da könnte man vor Neid erblassen, denn da hat das Erzbistum wirklich viel Geld investiert, wohingegen die mangelnde Ausstattung während der zwölf Jahre Schulzeit meiner Tochter immer ein Problem war, gerade während Corona als jegliche IT-Ausstattung fehlte. W-Lan was ist das? Aber ich hätte meine Tochter niemals in eine Schule gegeben, wo ich Bedenken wegen Kindsmissbrauch gehabt hätte, und so eine Bescheinigung hätte ich auch nicht unterschrieben. So schön hätte die Ausstattung der Schule gar nicht sein können.
Meine Töchter sind eher auf einer asseligen Schule, Ausstattung und WC unter aller Sau. Jetzt zum online Unterricht lief es aber mehr als super. Die Lehrer waren schon immer sehr angeriert und man merkt die lirbe zu den Schülern. Klientel mehr als gemischt. Wir wollten unsere Kinder extra nicht auf schicke Schulen schicken. Unseren Kindern hätte das nicht gut getan, aber da ist ja jeder anders. LG
Klar gibt es überall auch engagierte Lehrer. Aber bei der knappen Stellenbesetzung hauen 2-3 völlige Loser sofort krass rein: wochenlang kein Mathe, Klassenarbeiten müssen ersatzlos gestrichen, krasseste Verletzungen der Aufsichtspflicht, ungebremstes Mobbing, Dreck - total inakzeptabel. Sogar die nette Klassenlehrerin gestand mir, dass sie ihre Kinder nicht dorthin schicken würde. Der Wechsel war wunderbar und richtig.
In Deutschland können Pfarrer und sonstige Kirchenbedienstete natürlich vor ein ordentliches Gericht gestellt werden. Aber wenn vertuscht wird, wenn Taten teils Jahrzehnte her sind....dann kommt dabei eben nicht so viel rum.
Als mein Mann und ich heiraten wollten, haben wir ein Gespräch mit dem für uns zuständigen katholischen Gemeindepfarrer gemacht. Das war Anfang 2010, meine ich, zu der Zeit, als langsam der Missbrauchsskandal hochkochte. Mein Mann war damals noch katholisch, ich schon längere Zeit vorher ausgetreten. Wir beide wollten aber einen christlichen Segen für unsere Ehe. Ich fand den Pfarrer aufgrund seiner Art unsympathisch, war mir aber dessen bewusst, dass das eben meine subjektive Sicht ist. Wir wollten uns weder dafür, noch dagegen entscheiden, von diesem Mann getraut zu werden. Wir waren bereits dabei zu gehen, waren schon aufgestanden, da fing er an, uns ein Gespräch über Sexualität "aufzudrängen". Wie wichtig es doch wäre, dass auch das klappt und dass wir auch da zusammenpassen. Wir waren etwas perplex. Wir sind nicht prüde, reden aber eher selten mit völlig Fremden über unser Sexualleben *gg*. Aber was dann kam..... Er find von sich aus an, die Missbrauchsfälle zu thematisieren. Anlasslos, von uns aus war das in diesem Moment gar kein Thema. "Also, es ist ja nun nicht schlimmer, wenn ein katholischer Pfarrer sowas macht, als wenn es ein anderer Mann macht, wird aber jetzt so dargestellt...." Ich war völlig perplex. Was hat der da gesagt? "Doch, das ist schlimmer, denn Sie, also die Kirche, stellen sich doch als besondere moralische und religiöse Instanz dar, als integer. Und in so einem Vertrauensverhältnis, in dem Kinder anvertraut werden, solche Taten zu begehen, IST schlimmer...." Er liess sich nicht beirren. Und was dann kam finde ich immer noch unglaublich, ist aber genau so passiert. "Und außerdem durften doch die Bischöfe, die Beichtväter von diesen Pfarrern waren, nichts sagen, wenn sie das in der Beichte erfahren haben, man kann doch nicht gegen das Beichtgeheimnis verstossen...." Bei mir fiel der Groschen pfennigweise. was hatte er gerade gesagt? Er hat gesagt, es war bekannt, was diese Männer machen und niemand hat eingegriffen? Wegen eines Beichtgeheimnisses? Ich bin explodiert. Hab gefragt, ob so ein blödes Beichtgeheimnis wirklich wichtiger ist, als die Seele eines Kindes und an welchen Gott er glaubt, dass er sowas gutheissen kann. Dan hat mich mein Mann sehr bestimmt aus dem Raum geschoben, weil ich sonst richtig böse geworden wäre. Ich konnte mich ewig nicht beruhigen. Zwei Tage später ist mein Mann auch ausgetreten.
Ich habe nichts gegen Glauben. Ich habe auch nicht grundsätzlich etwas gegen die Kirche im Sinne von "ALLE tun dort schlechte Dinge". Es gibt ganz sicher sehr viele Kirchenmitarbeiter (egal, in welcher Position), die sehr engagiert sind. Gutes tun, Hilfe anbieten und für viele Menschen ein Halt in schwierigen Situationen sind. Ich habe aber ein Problem damit, wenn man unter dem Deckmantel des Glaubens und des Kirchenrechtes meint, über dem Gesetz zu stehen. Für viele Gläubige ist ja nun der Vertreter auf Erden eine Respektsperson - jemand, der damit auch eine gewisse Macht ausüben kann. Und dieser Machtmißbrauch geht eben für mich auch gar nicht. Und dazu gehört eben auch, seine Stellung auszunutzen, um Mißbrauch zu vertuschen. Und noch schlimmer, so zu tun, als wenn dies eh alles gar nicht so schlimm wäre. Ich kann einfach nicht erkennen, dass die kath. Kirche (und um die geht es nun mal gerade - auch, wenn an anderen Stellen auch nicht alles Gold ist) ernsthaft reuig ist, geschweige denn wirklich etwas ändern möchte. Da wird krampfhaft an einer Macht festgehalten, die meiner Meinung nach nicht "im Sinne des Erfinders" war oder ist. Wie war das noch "Was ich auch nur dem geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr auch mir getan". Und bezüglich Kindern meine ich mich zu erinnern, dass "ihnen das Reich Gottes gehört". Dann würde ich mal meinen, das sehr viele Dinge, die im Namen der Kirche passieren, ganz bestimmt nicht im Sinne des Herrn waren und sind. Und sich dann zB aber zur Vertuschung von Mißbrauch auf das Sakrament der Beichte zu berufen (das, was Berlin! da schreibt, habe ich nämlich auch schon von anderen Stellen gehört/gelesen), ist doch einfach nicht zu überbieten. Wie kann man als Gläubiger so etwas entschuldigen? Herunterspielen? So tun, als wenn das ja nur ein paar wären und sonst alles ok. Der Fisch stinkt doch vom (irdischen) Kopf her.
Das stört mir auch übel auf. Auch in so einem Fall sollte, wie bei anderen Beschuldigten auch, die Polizei bzw. Staatsanwaltschaft ermitteln und derjenige gehört meiner Meinung nach vor ein normales Gericht gestellt. Dass die Kirche noch ihre eigene Gerichtsbarkeit zusätzlich anwendet, meinetwegen (Polizisten sind beispielsweise auch noch mal zusätzlich disziplinarrechtlich dran, wenn sie sich etwas zuschulden kommen lassen), aber wenn auch die normalen Gerichte zuständig wären, würde -hoffentlich- weniger unter den Teppich gekehrt.
Die normalen Gerichte sind zuständig, aber irgendjemand muss die Staatsanwaltschaft informieren. Die Kinder waren zu schwach und hatten keinen Rückhalt, wie sonst halt auch oft. Jetzt sind viele der Taten verjährt. Die nicht verjährten Taten werden natürlich von der staatlichen Seite her verfolgt. Die Kirchengerichtsbarkeit ist nur zusätzlich und ersetzt in keiner Weise die staatlichen Stellen. Das war immer so.
Gut, dass ermittelt wird, wo es nicht verjährt ist. Ich glaube, die Menschen sind noch immer irgendwie, wie soll ich sagen, eingeschüchterter, wenn der Täter ein Geistlicher ist, als wenn es jetzt, sagen wir mal, der "nette" Nachbar war. Aber auch dort bleibt es natürlich viel zu oft unentdeckt.