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Menschenrechte

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Menschenrechte

babyfelix

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Weiß nicht, ob es sich lohnt, dafür hier neu aufzumachen. Aber es ist etwas, was mich schon lange beschäftigt, wenn ich solche Threads lese wie unten: Was bedeuten euch die Menschenrechte? Für mich sind sie das Wertvollste, was unsere Kultur zustande gebracht hat, und ich bin fest überzeugt, dass sie nur dann gültig und richtig und rein sind, wenn sie allen Menschen gewährt werden- denn dies schließt ihre Definition mit ein. Wäre das nicht so, dann wäre es eine willkürliche Festlegung von Rechten einiger Privelegierter. Ich weiß natürlich, dass in der Realität nicht jeder in den Genuss kommt, dass ihm diese Rechte gewährt werden, aber dass er sie HAT- und es gesellschaftliche Pflicht ist, diese zu schützen, oder, wie derzeit im arabischen Raum, für sie zu kämpfen- davon bin ich dennoch überzeugt. Bedeuten euch die Menschenrechte wirklich nicht das Selbe? Glaubt ihr wirklich, man könne sie auf Grund eigenen Verhaltens (oder welcher auch immer gewählten Kategorien) verwirken, ohne dass ihre grundsätzliche Bedeutung und Wahrheit Schaden nähme? Was bleibt davon übrig, von dieser Idee, wenn sie eben nicht mehr für jedermann gelten?


Maximum

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Antwort auf Beitrag von babyfelix

das hast du gut geschrieben wenn sie allen Menschen gewährt werden- ...... und für jedermann gelten Mikos seine Rechte? Jakob seine Rechte? .... ...usw....


vonnywalker

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Antwort auf Beitrag von Maximum

Oha, jetzt kommt wieder die Schwanz-ab-Diskussion. Wie man es dreht und wendet, wir haben (glücklicherweise) nun einmal gewisse Menschenrechte. Wer damit nicht klar kommt, kann ja seinen Lebensmittelpunkt gern dahin verlegen, wo seines Erachtens nach "Rrrrrecht und Ooorrrrrdnung(!)" bis hin zu Folterei und Todesstrafe noch Gang und Gäbe sind. Was ich allerdings hier bemängele, ist der sehr zu Wünschen lassende Opferschutz. Da muss sich definitiv noch was verbessern! V.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Maximum

Ich plädiere dringend für die Rechte des Genitivs auf Nicht-Vernichtung. Und dann: Weil jemand die Rechte eines Menschen verletzt, gibt das jemandem das Recht, dessen Menschenrechte zu verletzen? Stellen wir uns dann nicht auf die gleiche Stufe? Wie im Alten Testament: "Auge um Auge!" Ich dachte, wir hätten uns seitdem weiterentwickelt. Aber das gilt wohl nur für manche.... Gruß, Elisabeth.


Sternspinne

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Antwort auf Beitrag von Maximum

Menschenrechte heisst ja immer vom Grundsatz her, vom Staat ausgehend werden sie gewährt. Natürlich können Gesetze übertreten werden, wie alle anderen Gesetze auch, und damit können natürlich Menschenrechte verletzt werden. Aber Menschenrechte heisst, dass es von Staatesseite aus nicht passiert! Du willst ja auch nicht von der Polizei bestohlen werden, nur weil es Einbrecher gibt, oder?


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Sternspinne

Hej allesamen! Ein gutes Sonntagsthema, aber viel zu groß, um sich ihm hier auch nur anzunähern. Zumal ja jetzt schon einige sehr verschiedene Aspekte genannt wurden. Zunächst denke ich nicht, daß die Menschenrechte Staatssache sind, nur weil sie eben staatlich (verfassungsrechtlich) garantiert sind. Eine Verfassung, die gemeinschaftliche Einigung auf bestimmte Rechte gilt für ALLE. Umgekehrt müßte sonst der ewrwähnte Einbrecher ja behaupten: Das Einbruchverbot gilt nur für den Staat und dessen ausführenden Gewalten, aber doch nicht für mich, den einzelnen. Nee, das ist ein bißchen sehr schlicht - und verantwortungslos - gedacht! Menschenrechte sind die Voraussetzung für alles weitere Gedeiehen des Menschen. Daß manche sie verletzen - mehr oder weniger schwer - gibt anderen eben nicht das Recht, nun wiederum Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Und so sind wir in der Tat vor ca. 2000 Jahren von dem Gedanken: "Auge um Auge, Zahn um Zahn" weggekommen, indem wir Jesus im Neuen Testament nachfolgten - das NT macht ja das AT in vielen Punkten hinfällig, denn die Vorhersagung des Messiahs hat sich erfüllt und dieser hat neue "Richtlinien" vorgegeben. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst." Im NT ist Liebe das vorherrschende Gebot, auch von Gott ausgehend, nicht Rache, nicht Strafe, nicht Verbote. Immer haben sich die Menschen für ihre Rechte erhoben - Menschenwürde wird nicht erst oder nur verletzt, wenn ein Diktator keine Opposition zuläßt, sondern auch dann, wenn ein Volk hungert und darbt (während andere in Saus und Braus leben). Menschenrechte sollten eben ein menschenwürdiges Leben garantieren, ermöglichen. Und dazu gehört das Recht Recht auf Nahrung und ein Dach über´m Kopf ebenso wie das Recht auf leibliche und seelische Unversehrtheit, Biildung, auf Meinungsfreiheit, auf Würde. Voraussetzung für die Einhaltung ist eben die Einigung auf Erklärungen und Paragraphen --- aber die Einhaltugn können nur die Menschen garantieren, ermöglichen, die damit leben - wir alle. Wenn wir tolereieren, daß Menschenrechte verletzt werden, dann höhlen wir die Erklärungen, den Anspruch aus. D.h. also, wir alle haben ein Recht, einen Anspruch auf die Einhaltung der Menschenrechte uns gegen. Und genau dieses Recht setzt uns in die Verantwortung, dieses Recht, diesen Anspruch auch für andere zu ermöglichen und zu gewähren. So sind wir durch unser eigenes Verhalten, Denken und Sagen in hohem Ausmaß selbst dafür verantwortlich, mitverantwortlich dafür, daß die Menschenrechte nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere gelten und gewahrt werden! Ich breche hier ab - darüber kann man Doktorarbeiten schreiben, wohlgemerkt: neu schreiben , Allen einen schönen Sonntag - Ursel, DK P.S.: Für den Genitiv bin ich defintiv auch, Elisabeth!!!


Sakra

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manche bleiben eben auf einer entwicklungsstufe stehen. natürlich ist oft der erste emotionale gedanke genau der, um den es nicht gehen sollte. aber im grunde bin ich froh, in genau so einem rechtsstaat zu leben, mit dem recht auf unversehrtheit. wo keiner nach gutdünken foltern, morden und zu unrecht verurteilen darf. ob das strafmass immer der schwere der tat angepasst ist, steht dann allerdings auf einem anderen blatt.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Sakra

Das ist IMHO das Problem: Es artet immer in die "Schwanz Ab"-Diskussion aus. Auf dem Niveau ist die - sicherlich notwendige und berechtigte - Diskussion um angemessene Strafen und sinnvollen Opferschutz einfach nicht führbar. Im Grunde stehen genau die "Schwanz Ab"-Brüller einer angemessenen Verschärfung der Strafen im Wege - ironischerweise.


Sakra

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warum stehen die deswegen im weg??


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Sakra

Weil die Diskussion nicht sachlich geführt werden kann und deswegen nicht stattfindet.


babyfelix

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Das hast du weise gesprochen. Tatsächlich kann das eine Ursache sein. Sobald man in diesem Zusammenhang vorsichtig an die Menschenrechte erinnert, kommt reflexartig eine quasi Mitverurteilung im Sinne von "du schützt die täter, nicht die Opfer!". Eine Diskussion ist damit kaum möglich. Da geht es dann nicht mehr um Strafmaß, nur noch um Hass und Wut (welche beide verständlich sind, aber nicht weiterhelfen). Was soll die gesetzgebende Instanz denn da tun, wenn nicht auf dem beharren, was irgendwann mal konsens war und somit nun mal derzeit gültiges Recht? Besser nicht anrühren, das Ganze. Wer weiß, in welche Schublade mich dann der Wähler schmeißt.