Mitglied inaktiv
Hallo Maleja! Hm, nun hab’ ich hier vollmundig „Fragen“ angekündigt, dabei fällt mir nach Lektüre Deines Postings eigentlich nur eine ein – und die ist wohl weniger (impf-)medizinisch als vielmehr (küchen)psychologisch gelagert ;-) Mal angenommen, Maleja, die unheilvolle Prognose, die gerade durch die Medien wabert, ginge in Erfüllung und die Masernfälle und die (erwartungsgemäß wiederum von den Medien ausführlich(st *ächz*) dokumentierten und also auch für Dich sichtbaren …) gefährlichen Verläufe der Krankheit fänden in drei Monaten in Deiner nächsten Umgebung statt. Du würdest etwa von Deinem Sohn/Deiner Tochter erfahren, daß ein Klassenkamerad heute nicht in die Schule kam, weil er seit gestern die Masern hat, Läßt Du Deinen Sohn/Deine Tochter dann (doch noch) impfen – oder nicht? Sähen Du und Dein Mann in dieser Frage gleich bzw. gäbe es dann für Euch Bedarf, die Impffrage (neu) zu diskutieren? Und was, wenn Dein Sohn/Deine Tochter (ebenfalls durch Medienberichte „informiert“) dann selbst um eine Impfung bitten würden? ... Was Deinen reinkopierten Text und die darin enthaltenen Theorien angeht: er enthält mir persönlich (!) ein paar „möglicherweise“, „könnte sein“, „wird vermutet“ zuviel, um Eltern gut empfehlen zu können, ihre Impf- bzw. Nicht-Impf-Entscheidung darauf zu gründen. Andererseits wurde er mir gerade dadurch auch enorm sympathisch, weil er redlicherweise (einmal) nicht versucht, effektheischerisch suggestiv mit angeblichen Gewißheiten zu spielen, was die (zur Zeit – an bis dato gängigen wissenschaftlichen Konventionen von „Beweisen“ gemessen (!) – mehr behaupteten, als bewiesenen) „Impfschäden“ angeht. Und da bin ich - bzw. war ich vor ca. drei Jahren - auf einschlägigen Internetseiten deutlich anderes gewohnt … ;-) Zu guter Letzt war ich angesichts deiner ausgeführten Theorie „was in 20, 30 oder 40 Jahren los ist" nun doch noch motiviert, die Suchfunktion zu betätigen und habe folgendes vom 18.12.2007 gefunden: „Guten Morgen Alba, ich habe nun noch mal den gestrigen Thread durchgelesen und würde gerne von Dir das Zitat von Maleja noch einmal genauer erklärt bekommen. "Lasst Ihr Eure Kinder alle durchimpfen, habt ein ruhiges Gewissen, denn dann kann euch und Euren Kindern ja nichts passieren (und wenn sie groß sind und mit Wildstämmen von Windpocken/Masern o.ä. angegangen werden und keine Abwehr dagegen haben, sind sie ja keine Kinder mehr und selber für sich verantwortlich, oder?" Das habe ich leider so nicht gewußt, gibt es dafür irgendeinen Beweis, dass es Wildstämme durch die Impfungen geben wird? Ist das möglich? Wenn ja, dann ist es jetzt wohl eh zu spät, aber ich wäre, wie immer gerne etwas beruhigter, denn es ist mir eben nicht egal was mit meinen Kindern später mal passiert. Gruß Martina“ Und das war die Antwort: „Guten Morgen Martina, vielleicht besser wenn Dir das Maleja erklaert , weil ich nicht ganz verstehe was sie damit eigentlich meint. Impfstoffe sind immer gegen die am meisten verbreiteten Erregerstaemme und natuerlich koennen neue Staemme entstehen gegen die die Impfung nicht wirkt. Evolution ist keine abgeschlossene Sache, schon garnicht bei Viren. Aber: Mutationen durch die Viren evolvieren entstehen bei Vermehrung von Viren. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein neuer gefaehrlicher Virus entsteht wenn man zB Masernviren von Person zu Person weitergibt, wobei ja Milliarden neuer Viren entstehen (und jedes neue Virenpartikel birgt die Gefahr einer Mutation die das Virus veraendert) halte ich fuer entscheiden hoeher als wenn die Vireninfektion in einer geimpften Person gleich am Anfang unterbunden wird und diese genetischen Veraenderungen garnicht erst passieren. Die Gefahr von Epidemien durch neue Erreger droht viel eher von veraenderten Umweltbedingungen und neuen Verbreitungswegen. Pathogene Organismen die sich in irgendwelchen Ecken der Welt entwickelt haben, der dortigen Bevoelkerung aufgrund Co-Evolution wenig anhaben und dann durch Klimaveraenderung oder Migration von Mensch oder Tieren in andere Gegenden verschleppt werden und dort Unheil anrichten. Dafuer gibt es in der Geschichte viele Beispiele, das Autreten von Pest und Syphilis in Europa zB oder von Europa nach Amerika eingeschleppte Krankheiten die ganze Indianerstaemme (oder Native Americans oder First Nation oder was auch immer der im Moment akzeptierte Begriff ist) ausgerottet haben. Wir werden nie Mikroorganismen/Viren voellig in den Griff bekommen, dafuer entwickeln sich die zu schnell. Wir werden immer der Entwicklung hinterher rennen. VG, D“ Ich weiß nun nicht, ob Du Albas Posting damals gelesen hast (reagiert hast Du darauf jedenfalls nicht ;-)), aber ich persönlich finde ihre Ausführungen (mit den zusammengekratzten Resten aus der Bio-Unterrichtseinheit „Evolution“ ;-) schlüssig und plausibel und sie lassen „Deine“ Theorie „was in 20, 30 oder 40 Jahren los ist“ für mich in einem etwas anderen Licht erscheinen. Tja, und mehr als diese bescheidene und höchstpersönliche Einschätzung habe ich – als Nicht-Biologin, Nicht-Virologin, Nicht-Medizinerin - leider nicht zu bieten. … Du? In diesem Sinne: Unser Kinderarzt hatte doch Recht: „Ich diskutiere über die Impf-Frage mit Müttern nicht mehr. Mir scheint bei diesem Thema, es ist wie mit der Religion: Entweder man glaubt daran oder nicht. Kommen Sie bitte nächste Woche wieder und teilen Sie mir Ihre Entscheidung mit.“ Liebe Grüße, Feelix :-) p.s.: Für absolut diskutabel halte ich „unser Thema“ allerdings in Bezug auf die mediale Vermittlung von medizinischen „Ereignissen“ und den Spagat (manche würden sagen, das medienstrukturelle Spannungsfeld) zwischen Information und Entertainment (s. auch 58ers Posting). Und wo/wie Hysterien entstehen … ich bin mir fast sicher, in diesem Punkt sind wir uns vollkommen einig, maleja :-) pp.s: Einen schönen Rest-Umzug wünsch’ ich Dir noch.
Ich beantworte nur mal eben 2 deiner Fragen. In Baden-Würtenberg sind bereits 150 Masernerkrankungen gemeldet, somit ist die nähere Umgebung mehr als eingegrenzt. Und Wildstämme gibt es keine. Im Gegenteil, wäre diese Krankheit ausgerottet, könnte auch kein Virus mutieren. Das mit den verlagerten Krankheiten ist auch nicht nachvollziehbar. Viele Krankheiten gibt es schon seit einer Ewigkeit, nur haben diese mittlerweile einen Namen. Neurodermitis auf Masernimpfung ist nicht nachweisbar. Ich hatte Masern und keine weiteren Impfungen im Kindesalter, ebenso wie mein kleiner Bruder. Wir haben beide Allergien, mein Bruder heftigste Neurodermitis. Davon hast du jetzt zwar nichts geschrieben, aber es ist mir immer wieder ein Bedürfnis diesen Irrglauben auszuräumen, dass Neurodermitis ein Impfschaden wäre. Meine beiden Kinder sind komplett und lückenlos nach Stiko durchgeimpft und keiner der beiden hat, trotz schlechter genetischer Disposition auch nur den Hauch einer Allergie. In 20 bis 30 Jahren wohl auch nicht und wenn, dann würde ich es niemals als Impfschaden bezeichnen.
Hallo Einstein-Mama! Dieselben Zweifel und Ängste hatten mein Mann und ich auch - und kamen letztlich wohl auch deshalb zur gleichen (Pro-Impf-)Entscheidung. Ansonsten überlasse ich in diesem Thread nun gerne maleja das letzte Wort. (... ob sie es ergreift? ;-) Liebe Grüße, Feelix
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