Mitglied inaktiv
Eine kinderlose Frau, die es nicht nötig hat zu arbeiten, weil ihr Mann das nicht will, sehr gut verdient, sie als "nicht-arbeitende-Frau" sehr respektiert, da sie die Wohnung in Schuss hält und ihm jeden Tag leckeres Essen kocht... ...arbeitet ehrenamtlich in einem Altenheim und betreut stundenweise alte Menschen, weil es ihr Spaß macht. "Leistet" sie was, oder ist es ihr Hobby oder ist sie faul, weil sie sich von ihrem Mann aushalten lässt, der aber mit dieser Rollenverteilung absolut einverstanden ist, weil er es von zu Hause nicht anders gewohnt war und es genießt, für seine Frau finanziell da zu sein??? Ist dieses "Hobby" ehrenwerter als z. B. zu reiten? LG, Cel
und für mich gibt es keine menschen die NICHTS leisten...
Hi, ich habe bei dem Beitrag unten nur ein paar Antworten ueberflogen, mehr musste ich mir nicht antun (soviel zum Thema Toleranz!). Ich gehe auch nicht arbeiten, meine Kinder sind 2 und 6 Jahre alt. Da mein Mann oefter mehrere Monate am Stueck weg ist, ist es mir z.Z. auch einfach nicht moeglich Vollzeit zu arbeiten. Hier haben die Schulen und Tagesstaetten bestimmt 2-3 mal im Monat (neben den regulaeren Feiertagen) geschlossen. Dazu kommen noch diverse Kranktage, usw. Ich komme pro Monat bestimmt auf 10 Wochentage, an denen ich wegen der Kinder zu Hause sein muss. Welcher Arbeitgeber wuerde das wohl tolerieren?! Aber nun zur eigentlichen Frage: Ich arbeite mehrere Tage in der Woche auf einem Hof, der Hippotherapie macht. Aber im Endeffekt gehoere ich auch zu den Menschen die sich, zitat: "... von einem anderen Menschen durchfuettern lassen und fuer die dann die anderen im Rentenalter aufkommen muessen."
arbeit im sozialen bereich, noch dazu freiwillig, ist m. e. schon eine leistung. sie hilft anderen menschen. schön und gut, wenn sie nicht arbeiten MUSS. aber daß sie zu hause bleibt, weil ER das will, finde ich etwas seltsam. hat sie keinen eigenen willen oder ist es nicht vielmehr so, daß sie es eben auch so lieber hat? claudi
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wenn es ihr mehr spass macht als reiten zu gehen, ist das doch okay "ehrenwerter" - wer darf das beurteilen?
in dem einen fall die alten menschen, die von ihr betreut werden. im anderen das pferd... claudi
cool die antwort auch pferde brauchen jemanden, der sich um sie kümmert
stimmt. aber was ist "menschlicher"? claudi
die einen mögen lieber alte menschen, die anderen lieber pferde jedem das seine ich würde lieber einen pferdestall ausmisten als im altenheim zu arbeiten, das liegt mir überhaupt nicht, das gebe ich hier ganz offen zu
Genau, das meine ich! Ehrenvolle Leistung kann nicht beurteilt werden. Viele finden ein Hobby ehrenwerter, anerkannter, wenn es die Allgemeinheit betrifft (Essen austeilen bei den Tafeln, im Altenheim helfen, Migranten helfen...), also, wenn es SOZIAL ist. Warum ist es UNSOZIAL in manchen Augen - und die Argumentation unten beweist nichts anderes - ein Kind zu betreuen? Es ist Arbeit am Menschen, die als Arbeit betrachtet werden darf. Ganz klare Fakten. Das Problem kommt erst auf, wenn die Frau ihre Mutter- und Hausfrauenrolle nicht als vollwertige Arbeit sieht (hat man ja unten auch gesehen - Hausfrauen, die unzufrieden waren argumentierten dagegen, zufriedene Mütter, argumentierten dafür). Ich verstehe es nicht. Wenn die Eltern diese Rollen so für sich verteilt haben und beide sind mit der Aufteilung zufrieden, dann sind doch auch die Menschen zufrieden, wozu die z. T. unsachliche Diskussion von einigen. LG, Celine
ich habe ein tolles buch "schatz, wie war dein tag auf dem sofa?" - hausfrau, die unterschätzte familien-managerin demnach sind hausfrauen gleichzeitig psychologin, pädagogin, coach, motivationstrainerin, ernährungsexpertin ... - viel mehr als >nur< hausfrau!
Es ist irgendwo auch ein kleiner Ausgleich (sag ich mal so).Ich kenne mehrere Frauen, die ehrenamtlich in der Altenpflege oder anderen soz. Tätigkeiten tätig sind und für die (und auch für mich) ist es mehr ein Ausgleich, statt Hobby oder Leistung.
...leisten können für nichts im sozialen Bereich ( als Ärztin sinnigerrweise) und def. nicht im Wohlstandsland Dtl. zu wirken- ehrenamtlich selbstverständlich denn, anderen zu helfen ist eine Pflicht und wird zur entlohnten Arbeit gegradiert. liebe Grüße Johanna
Hi, wenn ein Mensch einen anderen braucht, der für ihn denkt, dann ist das - außer im Krankheitsfalle - allein schon ein Armutszeugnis. Ich brauche jedenfalls meinen Mann nicht für die hoheitliche Erlaubnis arbeiten zu gehen... Eher ließe ich ihn (oder mich) entmündigen. Er respektiert sie für`s Putzen und Kochen? Naja, so kann man`s auch sehen. Was der Bursche braucht, ist ein gefestigtes Selbstbewußtsein, denn sonst könnte er eine selbstständige Frau ertragen. Es wäre mir im übrigen peinlich, das Statussymbol meines Mannes zu sein - abgesehen davon ist der Gute ca. 30-60 Jahre zu spät dran. Ich würde mich für ihn schämen. Sie betreut ehrenamtlich alte Menschen im Altenheim. Kommt darauf an, was sie macht. Ich kenne Leute, die begleiten andere beim Sterben - DAS ist wirkliche Leistung. Ich kenne Leute, die sich vom Vorlesen im Altenheim eine Erbschaft versprechen. Solange ich nicht weiß, was jemand tatsächlich tut und mit welchen Beweggründen - gerade in diesem Bereich - dann kann ich keine Wertung dazu abgeben. Er GENIESST es, für seine Frau finanziell aufzukommen? Sind wir wieder beim Thema Statussymbol etc. Für mich sind Menschen wichtiger als Tiere. Das Feld der Hilfsbedürftigen ist weit und die Tour "Ich kümmere mich um meine Pferde ... ich reite sie nämlich auch" ist mir zu billig. LG Fiammetta
"Sie betreut ehrenamtlich alte Menschen im Altenheim. Kommt darauf an, was sie macht. Ich kenne Leute, die begleiten andere beim Sterben - DAS ist wirkliche Leistung." Warum ist das für dich eine höhere Leistung? Weil du persönlich, dir das nicht vorstellen könntest, oder warum? LG, Cel
ich kann nicht ganz folgen mit deiner aussage "wenn ein mensch einen anderen braucht der für ihn denkt" - ist für mich ein geistig behinderter was hat das mit dem thema zu tun?
Und was ist mit Frauen, die als Putzfrauen/ Koechinnen/ Kindergaertnerinnen arbeiten? Es soll auch tatsaechlich Leute geben, die mit Reiten (sowohl als auch ;))Geld verdienen? Es kann nun mal nicht jeder Akademiker sein... Deine Einstellung finde ich ziemlich engstirnig.
einfach total bescheuert deine ganze leistungsbewerterei!!! das wollte ich zumindest damit sagen
genau, die leistung einer "pferdewirtin" wird demnach nicht gewürdigt
Die Leistung P (von engl. Power) wird in der Physik durch den Quotienten aus verrichteter Arbeit W bzw. der dafür aufgewendeten Energie E und der dazu benötigten Zeit t definiert: P=E/t=W/t Hierbei ist P die Leistung, E die Energie, W die Arbeit und t die Zeit.
Hi, weil man dann vollkommen auf die Bedürfnisse des Sterbenden und seiner Angehörigen eingehen und sich selbst in den Hintergrund stellen muss. Weil das eine tief empfundene Empathie verlangt. Weil nicht jeder Sterbende ein schöner Anblick ist. Weil Sterben endgültig ist. Weil das meistens mit Ängsten, mit Verlust, oft mit verlorener Hoffnung zu tun hat. Weil man das auch selbst verarbeiten können muss. Weil man nicht wirklich trösten kann. Mein Bruder ist Arzt (Onkologie) und ist oft gewaltig betroffen, entsetzt, traurig über das, was er miterleben muss. Ein Horrorbeispiel: Eine junge Mutter von zwei Kleinkindern, eine sehr angenehme Frau, ist alleine gestorben. Die Verwandten waren eiskalt und man denkt auch immer darüber nach, welche Qualen es für die Frau bedeutete, ihre Kinder verlassen zu müssen und wie der Lebensweg der Kinder wohl weitergehen wird. Ja, für mich ist das Leistung. LG Fiammetta
für dich ist demnach leistung "sich selbst in den hintergrund zu stellen" sorry, dann ist bei dir was falsch gelaufen
HI, nein, es muss nicht nur Akademikerinnen geben, das siehst Du ganz richtig. Wie gesagt, ich zolle jedem Respekt der seine eigene Existenz nicht auf den Knochen anderer aufbaut, folglich auch Putzfrauen, Fabikarbeiterinnen, usw. LG Fiammetta
Hi, eine Pferdewirtin arbeitet selbst, statt arbeiten zu lassen. LG Fiammetta
Es betrifft dich sehr emotional, verstehe ich, ist auch in meinen Augen eine schlimme Sache. Aber auch Mütter müssen sich jeden Tag für ihr Kind in den Hintergrund stellen, eigene Bedürfnisse zurückstecken, sie haben Angst um ihr Kind, weil z. B. schon seit 10 Minuten vom Spielen zu Hause sein sollte, sie verzweifeln fast, weil ihre Erziehungsmethoden gerade nicht richtig funktionieren. Sie ekeln sich, wenn die Windel bis zum Anschlag voll ist... Jede Mutter ist traurig, wenn sie von ihrem zur Ehrlichkeit erzogenen Kind angelogen wird. Und sie gibt trotzdem nicht auf! Das ist auch Leistung in meinen Augen. Leistung die anerkannt werden darf. Wenn nicht von ihr selbst, dann doch gerne vom Partner oder von der Gesellschaft. LG, Cel
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Hi, ich gebe Dir recht. Aber das tun berufstätige Frauen nicht weniger. LG Fiammetta
schließe mich deiner meinung an auf jeden fall weiß ich, was ich jeden tag leiste ob nun im vorder- oder im hintergrund *g*
Sicher tun sie das weniger, weil sie gar nicht soviele Situationen miterleben können. In der Arbeitszeit haben sie den privaten Stress nicht. Am Abend ist er wieder voll da, richtig. LG
Ich verstehe aber trotzdem nicht warum Frauen, die sich dafuer entscheiden ihre Kinder grosszuziehen anstelle andere Leute dies tun zu lassen nicht auch Respekt verdienen? Die meisten leisten doch trotzdem eine ganze Menge, sind Koechin, Putzfrau und was weiss ich nicht noch alles in einem? Diese Entscheidung muss doch jeder fuer sich selber treffen und wenn es fuer beide Partner in Ordnung ist verstehe ich nicht, weshalb Du so schlecht ueber diese Paare redest? Ich hoffe mein Mann respektiert mich als Person und definiert mich nicht durch meinen Beruf, ich tue das naemlich auch nicht. Ich habe schon Aerzte kennengelernt, die die reinsten Fachidioten waren. Genauso kenne ich Hausfrauen, die mit Knete und Co. nichts anfangen koennen und in den verschiedensten Bereichen ein grosses Wissen hatten.
ich lebe nur mit und auf meinen eigenen knochen in eigenverantwortung und was meinen lieben gatten und unsere lebenssituation betrifft kannst du absolut nicht beurteilen
Hi, Fachidiot wird man meistens dann, wenn man sich extrem auf einen Bereich konzentriert. Insofern ist mir ein Fachidiot-Arzt nicht unrecht. Ich hasse Kochen, habe aber genauso mit meinem Haushalt zu tun. Warum - Gegenfrage - erkennen Hausfrauen das bei berufstätigen Müttern nicht an? Erzähl mir nicht, Du hättest Deinen Mann auch dann geheiratet, weil er zwar ein guter Kerl ist, aber Müll am Fließband trennt oder lieber sandelt als arbeitet. Für die meisten Menschen ist ein gewisser beruflicher Hintergrund durchaus wichtig. Dann erklär mir doch einmal, warum Hausfrauen und Rentner die mit Abstand kleinsten Gruppen bei der allgemeinen Weiterbildung sind und auch dann, wenn Kinderbetreuung angeboten wird, meistens nicht lange durchhalten. Die meisten Kurse sind stark subventioniert und es gibt Preisnachlässe für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Weil sie schon alles wissen? Naja, ... Wie gesagt, wenn jemand vorübergehend zu Hause bleibt - meinetwegen. Wenn jemand das als Dauerlösung betrachtet, dann ist das für mich nicht nachvollziehbar, weil ich mit meinen Sozialleistungen früher oder später für solche Menschen mitaufkommen muß. Respekt bekomme ich nur von ihnen nicht, nein, das würde nämlich umgekehrt Anerkennung verlangen. LG Fiammetta
Wir tun alle so, als wäre unser aller Leben ein Wettbewerb mit klaren Vorgaben und einem definierten Ziel, und als gäbe es am Ende etwas zu gewinnen. Dabei ist es am Ende doch so, dass jeder sich selbst im Spiegel ansehen können muss, nicht mehr und nicht weniger. Ein Leben so leben, dass ich am Ende weder das Gefühl haben muss, es hätte ganz anders laufen sollen, noch das Gefühl, ich müsste mich noch entschuldigen für all meine Verfehlungen und Irrtümer.
Liebe Grüße, Feelix
merci! genau das meine ich auch und kann mich leider nicht so schön ausdrücken wie du
ich muss jetzt endlich fertig arbeiten *g* Bin hier viel zu lange kleben geblieben - aber war interessant! LG + Gute Nacht, Cel
mmmh, naja, marta, schön und gut - aber mal ein sog. worst case: was würdest du sagen, wenn du dein leben entspannt ins blaue und ohne vorsorge gelebt hättest, im alter ein extremer pflegefall wirst, deine kinder dafür stark zur kassa gebeten werden und DIE dich dann nach deinen verfehlungen und irrtümern fragen? was sagst du denen dann? ich muss mich nicht rechtfertigen vor euch? das geht euch nix an? das leben ist doch leider nicht so, dass man immer das glück hat, sich nur vor sich selber rechtfertigen zu müssen. das wär ja läppisch. natürlich zuerst vor sich selber, aber doch auch vor andern.
Das hast du missverstanden. Du meinst, wenn ich so lebe wie von dir beschrieben (ins blaue hinein, ohne Vorsorge? wo schreibe ich das?) könnte ich am Ende in den besagten Spiegel sehen und mit mir zufrieden sein?? Sicher nicht. Aber ich meine es tatsächlich übergreifender als auf meinen Nachlass bezogen: wie klein ist das denn, wie rechnerisch und erbsenzählerisch. Ich hoffe sehr, dass ich mehr in der Welt hinterlasse (auch und gerade bei meinem Kind) als den Eindruck, nichts "schuldig geblieben zu sein". Aber alle Schreiberinnen gehen davon aus, dass am Ende jemand da sein wird, der ihr vermeintliche Leistung bewertet und belohnt. Und, meine Vermutung dazu: dabei handelt es sich um einen Irrtum. Niemand ist da, der uns in die GUTEN und die SCHLECHTEN einteilt. Am Ende sind nicht mal unsere Kinder da, weil wir alleine sind beim Sterben und bei der Erkenntnis, dass es keine Absolution von außen gibt. Nur der Blick in unseren Spiegel.
Hi, genau so ist es. Tina kann ihnen dann immerhin sagen, sie habe ihr Leben genossen... Ob ihre Kinder das dann immer noch lustig finde, wage ich zu bezweifeln. Okay, war gestänkert.:-) LG Fiammetta
Hi, richtig, jeder stirbt für sich allein. Ob hinterher ewige Düsternis herrschaft oder das Paradies - wir werden`s sehen. Unsere Kinder werden zwangsläufig über uns richten. Ob das dann auch immer gerecht ist, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber auch, dass sie einen guten Teil der Konsequenzen unseres Tuns mittragen müssen. LG Fiammetta
Hallo 58er! Hm, das worst-case-Szenario geht doch aber in allen denkbaren Richtungen. Was zum Beispiel, wenn Du tüchtig und fein für Deine Altersvorsorge gearbeitet hast und Dir Deine Kinder später erklären, sie hätten während gewisser Jahre - aus welchen Gründen auch immer - gerne mehr von Dir gehabt? (Während sie für Deine Altersvorsorge vielleicht mit Leichtigkeit und gerne aufkommen würden, weil sie sehr viel Geld verdienen?) Was ich sagen will: die Vorwürfe anderer kannst Du nicht vorsorglich lösen (ich wüßte jedenfalls nicht, wie ...), so bleibt letztlich Deine eigene innere Zufriedenheit hier und heute, der "Blick in den Spiegel", von dem MartaHH schrieb, als fähigste oder brauchbarste Beurteilungsinstanz. Liebe Grüße, Feelix
Hi, `mal realistisch: Kennst Du wirklich Kinder, die mit Freude und Begeisterung für Ihre Eltern aufkommen? Lippenbekenntisse sind leicht, aber im echten Leben vertrauen Nachkommen im Allgemeinen lieber darauf, von ihren Eltern weiterunterstützt zu werden. Frag` mal Richter für Pflegschaften, Anwälte oder Ärzte - bei dem Thema wird`s dann richtig interessant. LG Fiammetta
Fuer mich muss spaeter keiner aufkommen, egal ob und wieviel ich gearbeitet habe, da ich mich selber jetzt schon um meine Rente kuemmere. Meiner Meinung nach kann man sich heute naemlich nicht mehr darauf verlassen im Ernstfall vom Staat unterstuetzt zu werden, egal ob berufstaetig oder nicht. LG tinkerbell02
Hallo Fiametta! Das kann ich so leider nicht beantworten. Ich kenne beides. Nach meiner Beobachtung hängt das nicht zuletzt von der Qualität des Verhältnisses zwischen den pflegebedürftigen Eltern und den pflegebereiten oder für die Pflege zahlungsbereiten Kindern ab. Und ich meine, dieses Verhältnis wird durch die Kindheit zumindest (mit)gestaltet. Liebe Grüße, Feelix
Ihr Lieben, unabhängig davon, ob ich gerade abhängig beschäftigt bin, mich als Hausfrau betätige, freiberuflich auf Honorarbasis arbeite oder mich finanziell auf meinen Mann verlasse :-) : Eine Bewertung des Ganzen erfolgt nicht jetzt und nicht von uns - aber ganz sicher wird auch keine von uns am Ende eine Medaille samt Urkunde erlangen mit der Bemerkung: GUT GEMACHT! Und deswegen meine ich, sollten wir die Schärfe und die persönlichen Angriffe aus der Diskussion raushalten, weil es keinen Königsweg gibt. Es kann nur von jeder am Ende selbst bewertet werden: habe ich *mein* Leben gelebt? Fühle ich mich lebenssatt? habe ich das Gefühl, etwas versäumt zu haben? Bin ich jemandem etwas schuldig? Kann ich das Leben, wie ich es gelebt habe, loslassen? Und unsere Kinder, ob sie für uns aufkommen müssen oder nicht, werden uns immer Vorwürfe machen, solange sie unsere Kinder sind - erst, wenn sie wirklich Erwachsene sind, d.h. in meiner Philosophie, wenn sie sich von uns losgesagt haben und uns wieder annehmen können, werden sie uns auch verzeihen können. Aber das werden wir nicht mehr erleben, nur erhoffen.
...denn meine Eltern haben kaum etwas für's Alter zur Seite gelegt, ich bin die einzige Tochter und meine Mutter ist nach einem Schlaganfall mit 49 ein Pflegefall. Das wird mal ein teurer Spaß für uns und ich bin nicht bereit, daß meine Kinder auch nur auf Kleinigkeit verzichten müssen, nur weil wir unterhaltspflichtig für meine Eltern werden. Mal ganz abgesehen davon, daß die Rücklagen dafür sicher auch nicht nur mein Mann erwirtschaften muss. Wir konnte uns mit dem einen Gehalt meines Vaters immer so gerade über Wasser halten. Meine Mutter meinte auch, es sei besser, mich (!) zu betreuen. Hat sie zum einen nicht, sondern lieber von morgens bis abends die Wohnung geputzt und mich damit tyrannisiert und daraus folgend wäre ich zum anderen froh gewesen, hätte sie einen Job angenommen und sie wäre mir nicht mehr auf den Sender gegangen.
Hallo Moneypenny! Ich verstehe Dich (vollkommen ;-))! … Eine spekulative Frage, die mich noch interessiert: Würdest Du diese Verpflichtung Deinen Eltern gegenüber – und die indirekte Mit-Verpflichtung Deiner Kinder – anders werten, hätten sie eine andere Bedeutung für Dich, wenn Du auf eine "andere" Kindheit zurückblicken könntest? Liebe Grüße, Feelix
Meine Mutter ist lieber arbeiten gegangen, während ichfür meine kleinen Brüder verantwortlich war. Jetzt wo wir alle groß sind, hat sie keinen Bock mehr zu arbeiten. Tja, somit bin ich genau so unterhaltspflichtig, weil sie nichts, aber auch gar nichts mehr hat. Money, deine Erfarungen sind somit auch nicht allgemeingültig. Ich wäre froh um eine greifbare Mutter gewesen, meine GEschwister auch.
...ich möchte die Kinder und erst recht die Schwiegerkinder sehen, die mit Freude über Jahre ihre Eltern mit durchfüttern, weil die für eben dieses Alter nicht selbst vorgesorgt haben, weil sie lieber mehr Spaß haben wollten.
.... ich hätte daran bestimmt auch keine Freude. ;-) Meine Mutter ist leider schon vorher verstorben, war aber immer hilfsbedürftig da krank. Mein Vater hat lange viel Geld bezahlt um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren (sind getrennt gewesen). Er hat mehr bezahlt als er hätte müssen. Das fand ich unheimlich schön von ihm.
..hallo Marta, nein natürlich hast du nicht geschrieben, dass du ins blaue lebst. und ich wollte dir das auch nicht unterstellen (würd ich nie machen, bei keinem, weiste doch), sondern ich habe einen fiktiven sog. worst case als beispiel gebracht, der mir als erstes einfiel. :-)
...du hast ja recht. und ich habe dich und marta voll verstanden. aber das ganz wirkliche leben ;-) ist doch nix als eine baustelle, die balance zwischen himmel und hölle. ich würde auch lieber auf kreta aufm stein am strand sitzen und schopenhauer und camus uuundund lesen und mich zu höchster geistiger vollkommenheit weiterzuentwickeln versuchen ... oder/und gleichzeitig mich nicht mitschuldig an unrecht machen, was ich doch leider durch viele dinge tagtäglich tue (falsche kompromisse eingehen, zu wenig den mund aufmachen, seinen eigenen vorteil suchen und dadurch andere schädigen etc.) aber noch mal zu deinen worten: ja, jeder ist sich selber die erste instanz. aber nach meiner meinung, und auch wenns moralisierend sein sollte, wenn er nur bei sich bleibt, und niemanden daran teilhaben läßt, an seiner sichvervollkommnung, ist das doch auch nicht sozial? der mensch ist doch auch ein soziales wesen, eingebunden in kontexte? ich wette, es gibt darüber hochbrisante abhandlungen von den schlauesten köpfen. bin leider nimmer so in der materie drin, dass ein griff ins regal gleich ein treffer wäre. aber vielleicht weiss ja wer einen autor oder philosophen. feelix, du kennst bestimmt welche. auch viele sonntagsgrüße (ich werde es auch heut nicht schaffen, alle postings von euch zu lesen seit freitag abend. da werden die wochenend-abstinenzler im aktuell morgen früh aber einen riesen schrecken kriegen, wenn sie versuchen, sich wieder aktuell zu lesen. lach.) lg von om
Liebe 58er! Kennst Du den Unterschied zwischen Philosophen und Philosophologen? Ich wurde auch erst vor Kurzem belehrt. War nett :-) Fazit: Vergiss die „Abhandlungen“ oder noch besser: mach dir eine eigene. Aber im Ernst: ich weiß nicht, ob ich deutlich machen konnte, worum es mir eigentlich geht: 58er, wenn ich wüßte, dass mir durch das Umgehen von Vorwürfen anderer Menschen ein glückliche(re)s Leben gelänge, wäre ich wohl feige genug, als erste das Terrain stets nach etwaigen späteren Vorwürfen abzusuchen, um sicher ins Ziel einlaufen. Ich fürchte nur (oder besser: je älter ich werde, desto eher glaube ich es zu wissen), das wird nichts. Ich werde nie alle möglichen Vorwürfe meiner Kinder/anderer Menschen ins Kalkül einbeziehen können, es könnte immer einen möglichen Vorwurfskandidaten geben, mit dem ich nicht gerechnet habe … Wenn Du so willst, ist der Rückbezug auf meine eigene „innere“ Zufriedenheit (jaja, klingt prima … Himmel, ich weiß ja auch nicht so genau, wo sie sitzt ;-), meine Gedanken beim „Blick in den Spiegel“, also nichts mehr als die nüchterne Erkenntnis, dass ich’s besser nicht kann und besser nicht weiß. Und ich glaube, wenigstens das werde ich den Menschen, die möglicherweise einmal Rechenschaft fordern, erklären können – und müssen. (Und dabei vielleicht ein wenig in mich hineinlächeln, weil ich zu wissen glaube, dass auch sie keine andere/bessere Methode haben, besser/anders durchs Leben zu kommen.) Im übrigen: auch meine "Kontexte" zeigt der "Blick in den Spiegel" ... wie könnte es anders sein?! Ansonsten hast Du vollkommen recht, 58er, und ich hätt’s nicht schöner sagen können – und ich glaube, nur eine Handvoll Philosophen konnte es ;-): „… das ganz wirkliche leben ;-) ist doch nix als eine baustelle, die balance zwischen himmel und hölle.“ Aber wenigstens in diesem Punkt stimmt der „Generationenvertrag“. Von der Ur -Oma bis zur Ur-Enkelin. ;-) Liebe Grüße, Feelix p.s.: Literaturtips folgen bei Gelegenheit ... wobei: s.o. :-)
Hi, 1. sie hat eine gute Ehe. 2. Sie hängt finanziell von ihrem Mann ab. 3. Sie leistet Arbeit, ohne bezahlt zu werden. Das ist toll. 4. Sie denkt entweder nicht an sich, oder sie denkt kurzfristig. Ciao Biggi
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